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Veröffentlicht am 19.12.2025

So schön

Das Leuchten des Himmels an dunklen Tagen
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Romy fühlt sich nicht gut. Ihrem Opa geht es zunehmend schlechter, ihre Mutter will nichts von ihr wissen. Sie fühlt sich allein gelassen, für niemanden wichtig. Dann lernt sie Jakob kennen. Sie mag ihn ...

Romy fühlt sich nicht gut. Ihrem Opa geht es zunehmend schlechter, ihre Mutter will nichts von ihr wissen. Sie fühlt sich allein gelassen, für niemanden wichtig. Dann lernt sie Jakob kennen. Sie mag ihn aber hat Angst, Angst wieder verlassen zu werden. Von ihrem Opa hat Romy die Liebe zu Tauben mitbekommen. Sie findet eine kranke Taube, kümmert sich liebevoll um sie. Jakob hilft ihr dabei. Sie mag es, wenn er in ihrer Nähe ist. Zusammen sind sie ein gutes Team. Doch darf sie so fühlen? Eigentlich ist sie traurig und jetzt ist alles richtig verwirrend.

Ein so berührender und feinfühliger Roman ist Elli Kolb hier gelungen. Romy ist so authentisch. Sie ist verzweifelt, zuversichtlich, hoffnungsvoll, ängstlich und traurig. Und das alles zur gleichen Zeit. Das kann schon ganz schön verwirrend sein. Die Sprache ist dezent poetisch, zart. Passt perfekt zur Thematik. Elli Kolb erhebt nicht den Zeigefinger und will uns die Welt erklären. Sie will Mut machen und zeigen, dass alle Gefühle in Ordnung sind. Das man die Trauer nicht wegschieben soll, sondern fühlen darf, solange wie es eben dauert.

So süß wie die beiden sich um die Taube kümmern und es auch Romy immer besser geht. Ganz unverhofft sind Jakob und die Taube in ihr Leben getreten. Und so kann es auch an den dunkelsten Tagen etwas Licht geben und vielleicht sogar Neues entstehen.

Eine ganz große Empfehlung möchte ich für dieses feinsinnigen Roman aussprechen.

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Veröffentlicht am 18.12.2025

Überleben

Luft zum Leben
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In diesem Buch finden wir Geschichten zum Thema Übergang. Es geht zum Beispiel um den Übergang von der DDR zum vereinigten Deutschland. Aber auch um Krankheit, Tod, dem weiterleben nach einschneidenden ...

In diesem Buch finden wir Geschichten zum Thema Übergang. Es geht zum Beispiel um den Übergang von der DDR zum vereinigten Deutschland. Aber auch um Krankheit, Tod, dem weiterleben nach einschneidenden Erlebnissen. Einige dieser Texte haben in der DDR keine Druckgenehmigung erhalten. Wurden hier zum ersten Mal veröffentlicht. Die Geschichten erfassen eine Zeitspanne von 1960 - 2025. Helga Schubert hat viel zu erzählen, teils mit ihrer autobiografischen Erfahrung, teils fiktiv.

Klug, wortgewandt und still sind diese Geschichten. Die Sprache ist ganz klar, fast nüchtern. Keine Sentimentalität, kein Wort zu viel. Helga Schubert ist mittlerweile 85 Jahre alt und hat viel erlebt. Genau das merkt man den Geschichten auch an. Sie hat eine Stimme und nutzt diese auch. Vor allem die Geschichten in der ehemaligen DDR haben mich sehr berührt. Damals war ich noch zu klein um alles zu verstehen. Die Vergleiche mit den Menschen, die auf der anderen Seite Deutschlands gelebt haben, gibt’s ja immer schon. Ich kenne eher nur die Meinung über die Superfrau in der DDR. Vollzeitjob, Kinder, Haushalt. Das macht sie alles so nebenbei. Auch das prangert Helga Schubert an. So einfach war es dann wohl doch nicht. Das ist aber nur ein Beispiel. Ich möchte noch nicht alles verraten. Der Titel des Buches wird zum Sinnbild. Was brauchen wir als Menschen? Zugehörigkeit, die Möglichkeit sich selbst treu zu bleiben, Verständnis….

Eine intensive Leseerfahrung, die viel Aufmerksamkeit verlangt aber auch verdient. Ein stilles, literarisch hochwertiges, vom Themengebiet her wichtiges Werk, das ich euch sehr ans Herz legen möchte.

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Veröffentlicht am 17.12.2025

Mutige Frau

Maggie
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Die Ich-Erzählerin wird von ihrem Mann zum essen eingeladen. Dort offenbart er ihr, dass er eine Affäre hat und sich von ihr trennen möchte. Für sie bricht eine Welt zusammen. Sie liebt ihren Mann, war ...

Die Ich-Erzählerin wird von ihrem Mann zum essen eingeladen. Dort offenbart er ihr, dass er eine Affäre hat und sich von ihr trennen möchte. Für sie bricht eine Welt zusammen. Sie liebt ihren Mann, war glücklich mit ihm. Wie soll sie damit umgehen? Sie haben zwei Kinder zusammen. Wie geht es für die Kinder weiter? Sie versucht tapfer zu sein, dann kommt auch noch die Diagnose: Brustkrebs. Der Tumor bekommt den Namen Maggie, wie die Frau, die jetzt mit ihrem Mann zusammen ist. Beide sind sie unerwünscht und doch jetzt Teil von ihr.

Ein zarter, warmherziger Roman. Die Ich-Erzählerin versucht sich mit der neuen Lebenssituationen abzufinden. Sie ist traurig, dass sie ihre Kinder nicht mehr immer bei sich haben kann. Hat jetzt Wochenenden nur für sich und kann mit der vielen Zeit kaum etwas anfangen. Sie erinnert sich an verschiedene Momente ihrer Beziehung, hegt kaum Groll gegenüber dem Verflossenen. Es geht eher darum wie sie sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzt. Aufgewühlt ist sie, verunsichert. An ihrer Seite immer ihre beste Freundin. Ihr kann sie sich anvertrauen. Zu dem ganzen Trennungsschmerz auch noch der Tumor. Viele Untersuchungen und Entscheidungen stehen an. Das alles sehr klar, mutig und klug erzählt. Hier wurde ganz scharf beobachtet. Die Geschichte einer starken Frau, die einiges aushalten muss und dabei immer nach vorn blickt. Eine Geschichte, die noch lange nachhallt. Empfehle ich euch gern weiter.

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Veröffentlicht am 15.12.2025

Spannend

Die Tiefe: Versunken
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In der Ostsee wird eine gesunkene Segelyacht gefunden. In ihr eine ganze Familie, die wahrscheinlich ermordet wurde. Noch dazu gibt es auf dem Darß weitere rätselhafte Morde. Ob die miteinander zusammenhängen? ...

In der Ostsee wird eine gesunkene Segelyacht gefunden. In ihr eine ganze Familie, die wahrscheinlich ermordet wurde. Noch dazu gibt es auf dem Darß weitere rätselhafte Morde. Ob die miteinander zusammenhängen? Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt muss den Urlaub mit seiner kleinen Tochter abbrechen und ermittelt. Die Kryptologin Mascha unterstützt und muss einen rätselhaften Brief entschlüsseln.

Ein eindringlicher Roman, der viel auf psychologische Tiefe setzt. Die Spannung baut sich ganz langsam auf. Die Kapitel sind kurz und enden oft sehr spannend, da muss man aus Neugier einfach weiter lesen. Die Stimmung ist eher melancholisch und düster, die Sprache ganz klar. Mittelpunkt ist hier ganz klar die Ermittlungsarbeit. Die ist ziemlich komplex, es gibt mehrere Handlungsstränge. Die Protagonisten sind vielschichtig und authentisch. Das macht sie alle sehr nahbar.

Ein atmosphärischer Kriminalroman, psychologisch geprägt mit viel Tiefe. Eine Empfehlung für alle Krimifans und Ostsee Liebhaber.

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Veröffentlicht am 12.12.2025

Roadtrip

Karat
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Zwei Frauen um die dreißig begeben sich auf einen ungewöhnlichen Roadtrip. Etna ist Goldschmiedin und hat mehrere positive Schwangerschaftstests. So richtig weiß sie nicht damit umzugehen. Svenja steht ...

Zwei Frauen um die dreißig begeben sich auf einen ungewöhnlichen Roadtrip. Etna ist Goldschmiedin und hat mehrere positive Schwangerschaftstests. So richtig weiß sie nicht damit umzugehen. Svenja steht kurz vor ihrer Hochzeit, ist sehr strukturiert und plant gern. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einem Vater für Etnas Baby, denn der eigentliche Vater weiß nichts davon.

Eine nachdenkliche und warmherzige Geschichte über Freundschaft und Selbstfindung. Die Frauen stehen an Wendepunkten in ihrem Leben. Müssen damit erstmal umgehen können. In Rückblenden erfahren wir mehr über ihr bisheriges Leben. Das macht beide Frauen nahbar und vielschichtig. Nebenbei erfahren wir viel über das unfaire Geschäft mit dem Gold. Die Themen sind nicht leicht aber erzählt wird hier mit ganz viel Leichtigkeit und Humor. Die Frauen sind sehr unterschiedlich, entdecken aber doch recht viele Gemeinsamkeiten. Beide sind authentisch gezeichnet und runden damit diesen Roman ab.

Ein Roman mit viel Leichtigkeit über Selbstbestimmung und Freundschaft. Für alle Leser, die diese Themen mögen, eine Empfehlung.

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