Spannend, witzig und informativ: von solchen Frauenbiografien will ich mehr!
Im Roman geht es um Marie de France, die erste erste namentlich bekannte französische Autorin, die ihre Texte in Französisch (= Volkssprache) statt Latein (= Gelehrten-/Klerikersprache) schrieb. Sie lebte ...
Im Roman geht es um Marie de France, die erste erste namentlich bekannte französische Autorin, die ihre Texte in Französisch (= Volkssprache) statt Latein (= Gelehrten-/Klerikersprache) schrieb. Sie lebte im 12. Jahrhundert, und die Romanautorin, die Mediävistin Birgit Constant, hat Marie die berühmte Aliénor d’Aquitaine zur Seite gestellt.
Mit lebendiger Sprache führt Constant ihr Lesepublikum in eine hervorragend recherchierte mittelalterliche Welt.
Zahlreichen Hindernissen zum Trotz verfasst Marie ihre Texte, unter anderem ihre Versnovellen (hier gibt es Kostproben in Anglonormannisch), und erringt in einer männerbestimmten Domäne Erfolg. Übrigens kritisiert nicht nur die Roman-Marie, sondern auch ihr historisches Vorbild die Frauenfeindlichkeit der damaligen Zeit der Minnesänger.
Ich habe von Anfang bis Ende mit Marie mitgefiebert und habe mich gefreut, dass sie aus eigener Kraft – und nicht durch die Hilfe eines männlichen Buddys – ihren Weg gegangen ist.
Den Roman empfehle ich allen Mittelalter-Fans, Sprachbegeisterten und an berühmten historischen Frauen Interessierten.