Cover-Bild Wenn die Seele leidet
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Umgang mit persönlichen und gesundheitlichen Problemen
  • Genre: Sachbücher / Esoterik
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 01.06.2011
  • ISBN: 9783499625732
Borwin Bandelow

Wenn die Seele leidet

Handbuch der psychischen Erkrankungen
Aus dem Inhalt
Im Land der langen Schatten: Depressionen
Zwischen Gipfel und Abgrund:
Manisch-depressive Erkrankung
Gehirnwäschespezialisten: Schizophrenie
Augen auf und durch: Angsterkrankungen
Magische Muster: Zwangsstörung
Über die Grenzlinie: Borderline-Störung
Kalter Schweiß: Alkoholabhängigkeit
Das Haus der drei Sonnen: Spielsucht
Eine Scheibe Gurke: Magersucht
Wurstsalat und Pralinen: Bulimie
Kein Auge zugetan: Schlafstörungen
Was hilft wirklich?

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2021

Entstigmatisierung nicht erkennbar

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Bandelow schreibt in diesem Buch über diverse psychische Erkrankungen, ihre Ursachen, Therapien und über die Vorurteile, die mit diesen Erkrankungen verbunden sind.

Dabei finde ich es sehr gut, dass er ...

Bandelow schreibt in diesem Buch über diverse psychische Erkrankungen, ihre Ursachen, Therapien und über die Vorurteile, die mit diesen Erkrankungen verbunden sind.

Dabei finde ich es sehr gut, dass er auch über Erkrankungen spricht, die eben nicht so bekannt sind. Viele haben von Depressionen gehört, während dissoziative Störungen oder somatoforme Störungen weniger bekannt sind. Weiterhin finde ich es gut erklärt, dass jede psychische Erkrankung auch eine biologische Komponente hat,

ABER ich persönlich habe mich als Betroffene stark stigmatisiert gefühlt.

Denn nicht jede an Borderline erkrankte Person verletzt sich selbst. Es gibt viele "Borderliner", die sich nicht schneiden oder Ähnliches, sondern vielleicht anderes risikohaftes Verhalten zeigen (ungeschützter Sex, zu schnelles Autofahren, etc.). Genauso gut, ist nicht jeder, der sich selbstverletzt gleich Borderliner. Es gibt Menschen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung erkrankt sind und sich eben auch selbstverletzen.. Ähnliches bei depressiven oder angsterkrankten Menschen. Es gib so viele andere Erkrankungen, die auch ein solches Verhalten aufweisen können.

Des weiteren finde ich auch die Aussage, dass anorektische Menschen einen BMI unter 17,5 haben stigmatisierend. Denn eine Essstörung ist keine körperliche Erkrankung, sondern eine psychische. Ich kann 30kg,50kg,80kg oder 120kg wiegen, wenn meine Gedanken sich die ganze zeit darum drehen, wie ich am besten Kalorien einsparen, Gewicht abnehmen oder Mahlzeiten auslassen kann, wenn das verlieren von Gewicht immer mehr und mehr in meinen Fokus rutscht, zu meinen obersten Prioritäten zählt, dann kann ich essgestört sein- egal, wie schwer ich bin! Ich finde eine solche Aussage (genauso wie die Aussage, dass anorektische Patienten im Gewichtsbereich zwischen 30 und 40kg liegen) sehr gefährlich. Denn diese Aussagen sind der Grund, warum viele Betroffene erst viel zu spät nach Hilfe suchen- sie denken, "Nein, wenn ich im normalgewichtigen Bereich bin, bin ich noch nicht krank genug, ich muss mich weiter herunterhungern." und das kann dazu führen, dass sie irgendwann so mager sind, dass es lebensbedrohlich wird. Oder das Personen, die magersüchtig sind und es endlich geschafft haben, in den normalgewichtigen Bereich wiederzukommen, rückfällig werden, weil sie Angst haben, nicht mehr krank genug zu sein.



Abgesehen davon finde ich auch die Überschriften extrem stigmatisierend. Denn nicht jeder, der an Schizophrenie erkrankt ist, manipuliert andere Menschen. Nicht jeder, der magersüchtig ist, ist nur eine Scheibe Gurke am Tag. Was hat eine Schwarzwälder Kirschtorte mit Übergewicht zu tun? Nur, weil sie sehr kalorienlastig ist? Ich meine, wenn ich nur ein Stück davon mir mal esse, werde ich nicht gleich übergewichtig.

Viele Überschriften sind gelungen (Depressionen- Im Land der eigenen Schatten),andere eher unvorteilhaft gewählt.



Ich muss ehrlich gestehen, dass ich sehr enttäuscht bin, denn ich hatte auf ein Buch gehofft, dass eben zur Entstigmatisierung beiträgt (Wobei man sagen muss, dass es im Bezug auf die Vorurteile gegenüber Psychiatern sehr gut gelungen ist). Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und ich würde diese Buch nicht weiterempfehlen

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