Cover-Bild Das Petermännchen - Eine Geistergeschichte aus dem 13. Jahrhundert
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16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Klassische Horror- und Geistergeschichten
  • Genre: Krimis & Thriller / Horror
  • Seitenzahl: 284
  • Ersterscheinung: 10.01.2019
  • ISBN: 9783748160427
Christian Heinrich Spieß

Das Petermännchen - Eine Geistergeschichte aus dem 13. Jahrhundert

Das alte ritterliche Geschlecht der Westerburgs wird seit vielen Generationen von einem kleinern, zwergenhaften Hausgeist begleitet, dem "Petermännchen". Niemand kennt seine Herkunft, niemand seine Bestimmung. Als der letzte Erbe dieses Geschlechts, Rudolph, nähere Bekanntschaft mit dem Petermännchen macht, führt der Hausgeist den jungen Ritter zunächst unmerklich und unter dem Vorwand der Tugend, dann immer offensichtlicher, zum Bösen; von Laster zu Laster, von Verbrechen zu Verbrechen, und letztlich dem unvermeidlichen Abgrund entgegen. Warum dies geschieht? Dies ist in der Herkunft und dem bestimmten Schicksal des Hausgeistes selbst zu suchen... Eine wahrhaft diabolische Geschichte!
Dieser Klassiker der Schauerromantik war seinerzeit einer der meistgelesenen im deutschsprachigen Raum.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2021

Der Fluch der Westerburgs

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Das Petermännchen ist schon seit Jahrhunderten der Hausgeist des alten Rittergeschlechts der Westerburgs. Niemand weiß woher es kommt oder was seine Bestimmung ist. Für Rudolph, den letzten Nachkommen ...

Das Petermännchen ist schon seit Jahrhunderten der Hausgeist des alten Rittergeschlechts der Westerburgs. Niemand weiß woher es kommt oder was seine Bestimmung ist. Für Rudolph, den letzten Nachkommen der Westerburgs, wird das Petermännchen zu einem Mentor. Doch all seine Ratschläge scheinen nur zu guten Taten und einem tugendhaften Leben zu führen. Immer tiefer verstrickt das Petermännchen Rudolph ins Laster und schließlich zu Verbrechen.

Von diesem Klassiker der deutschen Schauerromantik habe ich mir viel versprochen – wahrscheinlich zu viel. Die Charaktere bleiben, auch wenn sie mit Namen und Hintergrundgeschichte ausgestattet sind, sehr schematisch und symbolverhaftet, ähnlich wie die eines Märchens: der Prinz, der böse Zwerg, die schöne Prinzessin. Man kann sich nicht recht einfühlen. Es bleibt eine große Distanz zwischen der Geschichte und dem Leser. Die Motivation und Charakterentwicklung bleibt auf der Strecke. Rudolphs negative Entwicklung wirkt sprunghaft und nicht nachvollziehbar. Ich hätte mir eine komplexer ausgearbeitete Geschichte und mehr Charaktertiefe gewünscht.

Sehr schön umgesetzt ist allerdings die schillernde Figur des Petermänchens. Anfangs fragt sich auch der Leser, warum diese Figur durch Klappentext und Vorwort als teuflisch bezeichnet wird. Seine Ratschläge klingen gut, richtig und zielführend. Rudolph ist ein sympathischer, junger Ritter mit wirklich ehrenhaften Absichten. Sehr subtil wird man an die wahren Absichten des Petermännchens herangeführt – doch dann wird die Entwicklung sprunghaft, auch mal unlogisch und unmotiviert und nicht zuletzt viel zu schnell.

Mit der Auflösung der Hintergrundgeschichte wird meines Erachtens zu lange gewartet. Sie macht den Schluss noch mal spannend und interessant, rettet das Buch auf 3 ½ Sterne, aber als Leser hätte man doch gerne schon vorher ein paar Informationen bekommen, nur um bei der Stange zu bleiben. Die ausufernde Moral der Geschichte, die dem Leser am Ende zu mal ausführlich darlegt, was er jetzt daraus lernen könne, ist noch mal ein sehr zäher Brocken, den sich der Autor hätte sparen können. Er war bereits innerhalb des Buches deutlich genug.

Alles in allem: Ein durch lesenswertes Rittermärchen mit schönen Prinzessinnen, magischen Gegenständen, exotischen Kreuzzugsszenarien, verzauberten Türmen und tapferen Rittern. Die Umsetzung hält den Leser leider auf Distanz, lässt ihn mit einigen zähen Szenen kämpfen und bei Entwicklungssprüngen etwas atemlos um Anschluss kämpfen. Das Book on Demand hat zudem mit ein paar Publikationskrankheiten zu kämpfen, wie fehlerhaften Fußnoten und hapernder Rechtschreibung bzw. Zeichensetzung. Daran erkennt man, dass BoDs entweder kein oder ein sehr mangelhaftes Lektorat durchlaufen,

Das Buch ist durchaus lesenswert und interessant, doch muss man sich auf ein paar Besonderheiten in der Erzählweise einlassen.

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