Cover-Bild Revolutionäre des Glaubens
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19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Fontis
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 01.03.2025
  • ISBN: 9783038482932
Christian Scheidegger

Revolutionäre des Glaubens

Die unerhörte Geschichte der Schweizer Täufer
500 Jahre Täuferbewegung: Die Täufer prägten Gesellschaft und Glauben, forderten Toleranz und die Trennung von Staat und Religion. Ihr Mut machte sie zu Vordenkern, die Widerstand entfachten und ins Exil gezwungen wurden. Das Buch lässt ihre Geschichte lebendig werden – und zeigt ihre Relevanz heute.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2025

Bereit für ihre Überzeugung zu sterben

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Wie kann es sein, dass Christen andere Christen grausam hinrichten – und dabei noch glauben, im Namen Gottes zu handeln? Diese Frage stellt sich beim Lesen dieses Buches über die Täufer im 16. Jahrhundert. ...

Wie kann es sein, dass Christen andere Christen grausam hinrichten – und dabei noch glauben, im Namen Gottes zu handeln? Diese Frage stellt sich beim Lesen dieses Buches über die Täufer im 16. Jahrhundert. Besonders erschütternd ist, wie Reformatoren, die selbst erst kurz zuvor gegen die Staatskirche aufbegehren, nun mit Härte gegen Andersgläubige vorgehen.

Das Buch erzählt eindrucksvoll von mutigen Männern und Frauen, die wegen ihres Glaubens verfolgt, eingesperrt, verbannt oder gar getötet werden. Trotz aller Grausamkeit breitet sich die Bewegung rasant aus.

Der Autor kennt die Geschichte der Schweizer Täufer sehr gut. Er zeichnet jedoch keine ausführlichen Biografien der Märtyrer, sondern zeigt die historischen Entwicklungen anhand prägender Persönlichkeiten und Ereignisse. Wer also nur auf fesselnde Lebensgeschichten hofft, könnte etwas enttäuscht sein. Stattdessen bietet das eher wissenschaftlich gehaltene Buch wertvolles historisches Wissen über den couragierten Einsatz der Täufer für die Freiheit, selbst zu entscheiden, was sie glauben. Doch es enthält auch einige spannende Geschichten, die teilweise so außergewöhnlich sind, dass sie sich lesen wie ein Roman.

Der Autor beschreibt Lebensläufe, zitiert Quellen, fügt passende Bibelstellen hinzu, und veranschaulicht das Gesagte mit abgedruckten Bildern. Er ist davon überzeugt, dass die Erfahrungen dieser Menschen für unsere Zeit wichtig und relevant sind, denn Religionsfreiheit und Toleranz sind auch heute wichtige Themen.

Der Text ist zwar anspruchsvoll und manchmal wegen der vielen Namen schwer zu folgen, aber die geschilderten Schicksale berühren und fesseln. Obwohl der Autor Sympathie für die Täufer zeigt, verschweigt er nicht ihre Fehler, wodurch das Buch ausgewogen und glaubwürdig wirkt.

Fazit: Ein lesenswertes und bewegendes Buch über eine oft vergessene Glaubensbewegung, das von Menschen erzählt, die bereit sind, ihren Besitz, ihre Familie und sogar ihr Leben für ihren Glauben hinzugeben. Es regt zum Nachdenken über Einigkeit und Streitigkeiten unter Christen an, über Toleranz und Religionsfreiheit. Empfehlenswert für alle, die sich für Geschichte und für mutige Menschen mit Überzeugung interessieren.

Veröffentlicht am 07.05.2025

Sehr informativ

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„...All dies führte zum Entschluss, dieses populärwissenschaftliche Buch über die Geschichte der Schweizer Täuferinnen und Täufer zu schreiben und darin auch Gegenwartsfragen zu berücksichtigen. Ich hoffe, ...

„...All dies führte zum Entschluss, dieses populärwissenschaftliche Buch über die Geschichte der Schweizer Täuferinnen und Täufer zu schreiben und darin auch Gegenwartsfragen zu berücksichtigen. Ich hoffe, dass die Leserinnen und Leser viel über die Täufer erfahren und zum Nachdenken angeregt werden...“

Spätestens mit diesen Zeilen aus dm Vorwort des Autors war mir klar, dass ich ein Sachbuch vor mir liegen habe. Dementsprechend ist der meist berichtende Schriftstil passend. Der Autor weist darauf hin, dass es verschiedene Täuferbewegungen in Europa gab, er sich aber auf die Schweizer Täufer konzentriert.
Ausgangspunkt ist die Reformation in der Schweiz durch Zwingli, beginnend 1519. Doch ähnlich wie Luther ordnete sich Zwnigli bald auch der weltlichen Obrigkeit unter. An der Basis machte sich Unmut breit.

„...Sie waren frustriert über das taktierende und schonende Vorgehen des Reformators und des Magistrats. Zu lange schon warteten sie auf eine Übertragung der biblischen Lehre ins Leben...“

Die Täuferbewegung in Zürich nahm schnell Fahrt auf. Zwei Schwerpunkte trennten sie von der Reformation. Das war zu einen der Verzicht auf die Säuglingstaufe und das Einführen einer sogenannten Bekentnistaufe, zum anderen die strikte Trennung von Kirche und Staat.

„...Die Täufer waren im Alltag der Menschen präsent. Sie brachten die Kirche damals einfach in die Stuben der Leute, wo sie aus dem Neuen Testament vorlasen, beteten und den Tisch des Herrn (das Abendmahl) aufrichteten...“

Damit stießen sie schnell auf erbitterten Widerstand der etablierten Kirchen. Es kam zu Verfolgungen. Der Weg der Täufer führte in die Untergrundkirche. Das wird im Buch anschaulich und ausführlich dargelegt.

„...Viele Täufergemeinden konnten nicht zuletzt deshalb überleben, weil die örtliche Bevölkerung wenig Interesse an der Verfolgung zeigte...“

Das betraf vor allem die Ostschweiz. In Zürich ging man wesentlich radikaler vor. Der Pazifismus der Täufer war den Herrschenden ebenfalls ein Dorn im Auge. Der Autor geht davon aus, dass es den Täufern um ein Restitution der Kirche in ihrer ursprünglichen Art ging.
Immer wieder weist der Autor darauf hin, welche Grundlagen der Täuferbewegung Folgen bis in die Gegenwart haben. Dabei geht es um die Trennung der Kirche vom Staat und Fragen der Toleranz und des persönlichen Glaubens.
Einige Zitate aus der Bibel ergänzen die Ausführungen. Eingefügt sind außerdem Bilder und historische Schriften über die Ereignisse.
Das Buch ist sehr informativ. Wer allerdings eine Art Roman erwartet, ist hier definitiv falsch. Es geht um sachliche Darstellung der Entwicklungen und Zusammenhänge.

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