Aufklärung von Anfang an

Bei meiner Arbeit im Kindergarten war und bin ich immer wieder auch mit dem Thema Aufklärung beschäftigt.

Teilweise habe ich da schon sehr viel Abwehrreaktionen erlebt wenn es nur um das Thema geht das in einem Kinderbuch über verschiedene Körpererscheinungen geht und wie Divers diese bestimmten Körperteile sein können..

Von tatsächlicher altersadequater Aufklärung ganz zu schweigen.

Leider ist Sexualität etwas was nach wie vor Tabuisiert wird obwohl hierbei auch so viele andere Dinge mitspielen. Körperwahbehnung, Grenzen setzen oder auch die eigenem Bedürfnisse erkennen lernen, zu lernen das Körper unterschiedlich sind aber jeder Körper in Ordung so wie er ist, das bestimmen über den eigenen Körper und auch das klare Nein sagen zu bestimmten Dingen. Die Selbstbestimmung und klare Abgrenzung, also auch die Prävention vor sexuellen Übergriffen.

Das alles wird in diesem tollen Buch super aufgearbeitet. Christiane Kolb ( @liebenlerneninfo ) hat mich wie schon mit "queere Kinder" auch mit diesem Buch wieder sehr überzeugt.

Daher hat mich dieses Buch sehr positiv überrascht.

Es ist total diversitätsensibel und inklusiv geschrieben, gibt Eltern und Erziehungs - und Betreuungspersonen einen super Leitfaden in die Hand mit dem man großartig arbeiten kann.

Der fachlich großartige Text wird durch Reflexionsfragen erweitert und ich muss sagen das meine Erwartungen um einiges übertroffen wurden.

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Kinder und Sexualität sind Themen, die in den Augen vieler nicht zusammengehören. Umso gespannter war ich auf ein Aufklärungsbuch, das Ideen liefert, wie man diese Themen mit Kindern besprechen kann.
Anfangs habe ich mir Sorgen gemacht, dass das Buch sich, wie der Aufklärungsunterricht in der Schule hauptsächlich um Fortpflanzung dreht. Aber der Untertitel verrät schon, dass so viel mehr in diesem Buch steckt. Es geht darum Grenzen zu setzen, ein Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln und den Umgang mit Scham. Letztendlich bietet das Buch auch einige Reflexionshilfen über den Umgang mit Sexualität in der eigenen Kindheit.
Das Buch geht auf verschiedene Entwicklungsschritte der Kindheit ein und erklärt, was für Situationen in welcher Altersstufe vorkommen könnten. Es bietet Formulierungshilfen, altersgemäße Ressourcen und jede Menge Quellen, um sich weiterzubilden.
Was mir kurz sauer aufgestoßen ist, ist, dass „schwul“ als Beleidigung bezeichnet wird. Allerdings bezieht sich diese Aussage auf das Verhalten von Kindern am Schulhof, wo das möglicherweise manchmal so verstanden wird, obwohl den meisten Kindern mittlerweile auch klar ist, dass das keine Beleidigung ist.
Ansonsten vermittelt das Buch einen wertfreien, feministischen und offenen Ansatz. Es geht auch kurz auf intergeschlechtliche und trans Menschen ein. Gegen Ende gibt es auch Erklärungen von verschiedenen Begriffen die Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierungen beschreiben, mit denen Kinder ihre Eltern konfrontieren könnten.
Das Buch bietet einen guten Rahmen, bei dem man sich rauspicken kann, was man im speziellen Fall gerade braucht. Es ist auf jeden Fall ein sehr wichtiges Buch und konnte mich eindeutig positiv überraschen.

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