Cover-Bild Gespensterjäger in großer Gefahr (Band 4)
Band 4 der Reihe "Gespensterjäger"
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 13.03.2017
  • ISBN: 9783785582336
  • Empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
Cornelia Funke

Gespensterjäger in großer Gefahr (Band 4)

Der Kinderbuch-Klassiker von Bestseller-Autorin Cornelia Funke – Wir feiern 30 Jahre Gespensterjäger! Vierfarbig illustrierte Ausgabe für Kinder ab 8 Jahren
Fréderic Bertrand (Illustrator)

Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!

Die Prüfung zum Dritten Gespensterjäger-Diplom scheint für Tom Tomsky zunächst kein Problem zu sein – das Mittelmäßig Unheimliche Gespenst Hugo und die erfahrene Gespensterjägerin Hedwig Kümmelsaft stehen ihm ja mit Rat und Tat zur Seite. Doch die Spukerscheinungen in dem kleinen Dorf Moorweiher geraten immer weiter außer Kontrolle. Häuser versinken langsam im Schlamm, Modergeruch verpestet die Luft, und ohrenzerfetzendes Kreischen dringt durch den Nebel. Hier ist doch etwas ganz anderes am Werk, als ein Gespenst der dritten Gefahrenkategorie ...

Der schaurig-schöne Gruselklassiker von Bestsellerautorin Cornelia Funke ist wunderbar zum Vorlesen und zum Selberlesen ab 8 Jahren geeignet. Die farbigen Bilder von Fréderic Bertrand unterstreichen den Humor der Reihe perfekt.

Cornelia Funke erhielt den deutschen Jugendliteraturpreis 2020 für ihr literarisches Gesamtwerk.

Wir feiern 30 Jahre Gespensterjäger!
Seit 30 Jahren begeistern Hedwig, Tom und Hugo ihre Leser*innen mit schaurig-schönen Gruselabenteuern. Alle vier Fälle der Gespensterjäger von Cornelia Funke gibt es zum Jubiläum jetzt als Sammelband mit Stanzung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2023

Der Dreizehnte Bote kommt nach Moorweiher

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Da der vierte Band der 'Gespensterjäger'-Serie bereits 2002 erschienen ist, kann man zu meinem Bedauern nicht davon ausgehen, dass die Autorin gedenkt, noch weitere Fortsetzungen zu schreiben, zumal sie ...

Da der vierte Band der 'Gespensterjäger'-Serie bereits 2002 erschienen ist, kann man zu meinem Bedauern nicht davon ausgehen, dass die Autorin gedenkt, noch weitere Fortsetzungen zu schreiben, zumal sie längst auf anderen Pfaden unterwegs ist. Wie auch immer aber – der Abschlussband, dem hier einige Gedanken zu widmen sind, hat es wahrhaftig in sich. Und Cornelia Funke übertreibt keineswegs, wenn sie empfiehlt, das Buch bei Anbruch der Dunkelheit zur Seite zu legen und es möglichst nicht an einsamen, nebelverhangenen Orten zu lesen!
Die um die abenteuerlichsten Einfälle nie verlegene Funke lässt es diesmal ungewohnt ernst zur Sache gehen, regelrecht furchterregend, als sie ihre drei Gespensterjäger, Hedwig Kümmelsaft, den elfjährigen Tom Tomsky, ihren trotz seines jungen Alters außerordentlich begabten und erfolgreichen Meisterschüler, und das sich leicht beleidigt fühlende, nichtsdestotrotz aber immer für amüsante Eskapaden gute Gespenst Hugo, in das von Geistern befallene Dorf Moorweiher schickt, wo der Junge die noch fehlende Aufgabe für sein drittes Gespensterdiplom absolvieren soll. Trotz unguter Vorahnungen, geschürt noch durch das reichlich seltsame Verhalten des herzlich unsympathischen Lotan Schleimblatt, Mitglied des Prüfungsausschusses der Gespensterjägervereinigung, hat der Junge zunächst keine Bedenken, die Klassifizierung und das Einfangen eines Gespenstes dritter Kategorie schnell zum Abschluss bringen zu können, sind er und seine beiden wackeren Mitstreiter doch schon mit weitaus gefährlicheren Spukerscheinungen, wie einem UEG (Unglaublich Ekelhaftes Gespenst), einem GRUBLIGEI (Grauenhafter Unbesiegbarer Blitzgeist) und zu guter Letzt sogar mit einem besonders bösartigen HISPEG (Historische Spukerscheinung) fertiggeworden!
Dass es dennoch sogar noch schlimmer kommen würde, ahnt keiner der drei mutigen Gespensterjäger, denn der NEPROSPEG (Negative Projektion einer Spukerscheinung) ist zwar unangenehm und aggressiv, doch ihn zu fangen gelingt Tom ohne große Mühen. Aufgabe erfüllt? Eigentlich schon! Warum aber reisen Kümmelsaft & Co dann nicht schleunigst ab, warum kehren sie diesem unwirtlichen Ort, an dem sich nach Gefangennahme des NEPROSPEG die Straßen in Schlammsümpfe verwandeln, nicht den Rücken?
Nun, die unerschrockene Hedwig Kümmelsaft spürt, dass noch viel mehr hinter den unheimlichen Vorfällen, von denen das Dorf lange schon geplagt wird, steckt, vor allem nachdem der NEPROSPEG sich als der 'zwölfte Bote' geoutet hat! Bote? Von wem? Hier kommt Gespenst Hugo zu Hilfe, der eigentlich hätte zu Hause bleiben müssen, denn Tom durfte laut der Regeln der Gespenstervereinigung nur einen einzigen Helfer für seine Prüfung mitnehmen. Also musste Hugo, wie alle Mitglieder seiner Gattung, derjenigen der MUGs (Mittelmäßig Unheimliches Gespenst) nämlich, sehr leicht gekränkt und Tom seine Entscheidung gegen ihn übelnehmend, zu einer List greifen. Und wie gut, dass er das getan hat, er, der nichts lieber tut als Menschen zu erschrecken! Denn durch ihn, den Insider, kommt ans Tageslicht, dass das Schreckliche, das im Hintergrund lauert, etwas sehr Altes und sehr Mächtiges ist, das im Übrigen in Moorweiher nicht zum ersten Mal auftaucht und nicht eher Ruhe gibt, bis es nicht das von ihm befallene Dorf dem Erdboden gleichgemacht hat. Und dieses Alte, Böse hat einen Namen, Zagoroth nennt es sich, ein Naturgeist, ein Minotaurischer Dämon, wie schließlich Tom herausfindet, als er dem wieder freigelassenen NEPROSPEG folgt – eine lebensgefährliche Mission, die dem Jungen beinahe das Leben gekostet hätte, denn dabei begegnete er auch dem gefürchteten Dreizehnten Boten, einem Todesgeist, dessen Blick denjenigen, der ihm nicht rechtzeitig ausweichen kann – und Tom kann das tatsächlich nicht! - kaum eine Stunde später ins Jenseits befördert, unweigerlich! Aber wozu sind Freunde da? Hedwig Kümmelsaft, so ideenreich wie ihre Erschafferin, handelt schnell und plant mit dem bärenstarken, sich vor nichts und niemanden fürchtenden Gastwirt und ehemaligen Boxer Erwin Hornhobel eine verzweifelte Rettungsaktion, von der sie sich gar nicht sicher ist, dass sie gelingen wird....
Was sie natürlich tut, denn da ist ja immer noch der Zagoroth unschädlich zu machen! Und wie sollte das gelingen, ohne Tom? Was dann kommt, da hat Cornelia Funke recht, sollte man wirklich nur bei hellem Tageslicht lesen – und sowieso nur dann, wenn man älter als acht Jahre alt ist, denn es geht gar grausig-gruselig zu Werke, und reichlich unappetitlich noch dazu! Dass Kümmelsaft & Co aber ihrem Ruf als weltbeste Gespensterjäger wieder einmal alle Ehre machen, versteht sich von selbst – und als sie schließlich Moorweiher und ihren neuen Freund Erwin Hornhobel, der sich über alle Maßen bewährt hat, gar zum Lebensretter geworden ist, verlassen, bleibt ihnen nur noch eines zu tun, sich nämlich auf den Weg zu machen zu dem verschlagenen Professor Schleimblatt, dem Misanthropen, wie er ärger nicht sein kann, der Tom in eine so außerordentlich gefährliche Lage gebracht hat, um sich, Kleingeist, der er ist – und noch viel mehr, wie wir bald sehen werden -, an Hedwig Kümmelsaft für eingebildete Kränkungen zu rächen. Doch wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten – und so endet die Geschichte doch noch auf die erheiternde Weise, mit der die Autorin diesmal weit weniger großzügig umgegangen ist als bei den drei Vorgängerbänden. Trotzdem ist der hier besprochene Band der vielleicht reifste der Serie, lässt wunderbar die Weiterentwicklung einer Schriftstellerin verfolgen, die ihre beachtliche Karriere einst mit dem Illustrieren von Kinderbüchern begonnen hat. So gesehen ist gerade der letzte Band im wahrsten Sinne eine 'reife Leistung', zeitlos, die Art von Geschichten einleitend, die sie später zur Bestsellerautorin der Kinder- und Jugendliteratur werden ließen. Bleibt zu wünschen, dass sie so produktiv und vor allem kreativ bleiben möge, wie sie es mehr als dreißig erfolgreiche Jahre lang zur Freude ihrer Leser, ob jung oder alt, immer gewesen ist!