Cover-Bild Streifzüge durch die Nacht
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: MALIK
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Sachbuch, Ratgeber
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 06.07.2020
  • ISBN: 9783890295305
Dirk Liesemer

Streifzüge durch die Nacht

Wie ich unsere Heimat neu entdeckte | Die schönsten Nachtwanderungen vor unserer Haustür – auf den Spuren der mystischen Tageszeit

Von der Nordsee bis in die Schweizer Alpen, vom Ruhrgebiet bis nach Wien – einzigartige Nachtwanderungen vor unserer Haustür

Weshalb zieht die Nacht uns so magisch an? Warum ist sie seit jeher eine Projektionsfläche für unsere Ängste und Wünsche, für Märchen und Geschichten? Dirk Liesemer wagt sich ein Jahr lang immer wieder in die Einsamkeit der Finsternis. Er erkundet Deutschland im Wechsel der Jahreszeiten: die dunkelste Region ebenso wie das Ruhrgebiet, eine der hellsten Gegenden Europas. Er verfolgt die Weißen Nächte auf Usedom, wandert zu später Stunde durch Wien und besteigt in der Schweiz einen Berg, um die Schwärze der Nacht kennenzulernen. Dabei trifft er Märchensammler und Astronomen, Jäger, Esoteriker und Vogelkundler – und erzählt von Lichtverschmutzung, dem Tanz der Glühwürmchen und der Stille unterm Sternenhimmel.

Eine poetische Hommage an die mystische Tageszeit. Und Must-have für alle Naturfans, Abenteuerlustigen und Nachteulen!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2020

Der Weg zu den Sternen

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Mein Instinkt hat mich nicht getrogen - mein neuestes "book at first sight" war ein Volltreffer! Dirk Liesemer nimmt uns mit zu einem Abenteuer, das wir alle direkt vor der Haustür haben. Ein Abenteuer, ...

Mein Instinkt hat mich nicht getrogen - mein neuestes "book at first sight" war ein Volltreffer! Dirk Liesemer nimmt uns mit zu einem Abenteuer, das wir alle direkt vor der Haustür haben. Ein Abenteuer, das wir auch in Zeiten von Corona jederzeit selbst bedenkenlos erleben können: die Nacht.

In "Streifzüge durch die Nacht" erzählt von seinen Wahrnehmungen, Empfindungen, aber auch von den Ängsten, die sich auf seinen zahlreichen Nachtwanderungen in ihm breitmachten. Er bereiste die unterschiedlichsten Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, vom Hochgebirge bis zum Wattenmeer vor Amrum. Auf seinen Streifzügen sprach er mit Wissenschaftlern, Künstlern, Jägern und vielen weiteren interessanten Menschen, die alle ein Ziel haben: die Ursprünglichkeit der Nacht vor der zerstörerischen Kraft unserer technisierten - und damit hell beleuchteten - Welt zu bewahren.

Dieses Buch macht Lust auf Natur, aber auch in den Städten gibt es abends und nachts viel zu entdecken. Man muss nur bereit sein, näher hinzuschauen.

Ein Zitat von einem seiner Gesprächspartner hat mich aber sehr nachdenklich gemacht und ich muss das an dieser Stelle einfach weitergeben: "Das Sternenlicht ist oft Millionen von Lichtjahren unterwegs, aber kurz bevor es auf der Erde ankommt, wird es von Straßenlampen und Autoscheinwerfern überblendet."

Wie rücksichtslos gehen wir mit so etwas Grandiosem um?

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Einladung zu Entdeckung der Dunkelheit

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Fast scheint es, als sei in diesen eher düsteren Pandemiezeiten die Nacht eine neue Lese-Entdeckung: Der amerikanische Astrophysiker Trinh Xuan Thuan schrieb vor einiger Zeit und für einen Naturwissenschaftler ...

Fast scheint es, als sei in diesen eher düsteren Pandemiezeiten die Nacht eine neue Lese-Entdeckung: Der amerikanische Astrophysiker Trinh Xuan Thuan schrieb vor einiger Zeit und für einen Naturwissenschaftler ungewöhnlich poetisch über die "Magie der Nacht", der Landschaftsfotograf Kilian Schönberger nahm mit "Nachts im Wald" die Leser in Wort und Bild mit zu Abenteuern zwischen Dämmerung und Sonnenaufgang und auch Dirk Liesemer begibt sich mit "Streifzüge durch die Nacht" in die Dunkelheit - mal in einem wandernden Alleingang, mal mit Experten als sachkundigen Gesprächspartnern.

Das unterscheidet dieses Buch von den eher in Einsamkeit recherchierten anderen Titeln. Liesemer trifft Künstler und Kreative, die Nacht künstlerisch verarbeiten, einen Klangexperten, der Geräusche - die in einer stillen Nacht ja noch viel unvermittelter wirken - in Filme als Klangteppich einwebt. Der Autor begleitet einen Jäger auf den Hochsitz (und ist ganz froh, dass am Ende dieser Nächte kein Wildschwein oder Reh sein Leben lassen musste, auch wenn die Schilderung sicher nicht ohne Dramatik gewesen wäre), er geht auf nächtliche Pirsch mit Vogelkundlern und einer Fledermausforscherin.

Zudem beschränkt sich Liesemer mit seinen Streifzügen nicht auf die stille Seite der Nacht, die Abgeschiedenheit in der nur von Mondlicht und Sternen beschienenen Natur. Er folgt auch den Nachtseiten der Städte, sei es eine Wiener Ballnacht, sei es das Gespräch mit einem "Taxler", der nachts fährt und so manche Begegnung schildern kann. Dabei spielt sich Liesemer nicht in den Vordergrund, sondern hält sich angenehm zurück, lässt den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin buchstäblich zu Wort kommen, reflektiert und beobachtet.

Ein wenig, so resümiert er am Ende, fühle er sich nach all diesen nächtlichen Streifzügen wie nach einem Auslandsjahr, dass man unternimmt, um eine neue Sprache erlernen - man beherrscht sie nach einem Jahr ganz passabel, fühle sich aber zugleich noch unsicher und wisse, dass es ein weiter Weg zur Perfektion ist: "So ist es auch mit der Nacht. Sie hat schier unfassbar viele Facetten, die sich an jedem Ort und mit jeder Jahreszeit auf eine ihr eigene Art und Weise darstellen." Und noch einen Tipp hat er für seine Leser parat: Wer die Nacht wirklich kennenlernen wolle, der solle das Buch beiseite legen und sich aufmachen. "nach draußen gehen und furchtlos ins Dunkel springen. Eines ist sicher: Sie werden direkt vor ihrer Haustür eine neue Welt kennenlernen, und selbst wenn Sie dort niemanden treffen, dann werden Sie zumindest einer Person begegnen: sich selbst." Schließlich war die Nacht schon immer die Zeit tiefer Gedanken und von Selbsterkenntnis.

Und immerhin: Mit Herbstbeginn rückt die dunkle Jahreszeit wieder nahe an uns heran, langes Warten ist nicht erforderlich für einen Streifzug in die Dunkelheit. Auch dieses Buch macht Lust auf eigenes Entdecken.