Der Weg zu den Sternen
Atmosphere
Wenn Taylor Jenkins Reid ein neues Buch herausbringt, ist spätestens seit „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ die Aufregung der Leserschaft groß. Ihre Bücher gelten als Garanten für nahezu perfekte Unterhaltung ...
Wenn Taylor Jenkins Reid ein neues Buch herausbringt, ist spätestens seit „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ die Aufregung der Leserschaft groß. Ihre Bücher gelten als Garanten für nahezu perfekte Unterhaltung und für Geschichten, die sofort jeden in ihren Bann ziehen.
Nun wagt sie sich mit „Atmosphere“ weg von Storys aus dem Bereich der Reichen und Schönen und greift wortwörtlich nach den Sternen. Ihre neue Geschichte ist angesiedelt im Umfeld eines Astronautentrainingsprogramms in den 1980er Jahren und thematisiert zum einen die harten Bedingungen, unter denen die wenigen Auserwählten ausgebildet wurden sowie den Konkurrenzkampf untereinander, zum anderen aber auch eine Liebesgeschichte zwischen zwei Anwärtern – mit all den Schwierigkeiten, die diese zum damaligen Zeitpunkt und in diesem Umfeld mit sich brachte.
Wie immer erzählt die Autorin ihren Plot souverän. Auf zwei Zeitebenen begleiten wir Joan Goodwin – einmal durch ihre Ausbildung und einige Jahre später, als sie bei einer verhängnisvollen Mission ihrer Ausbildungskollegen im Kontrollzentrum sitzt und für den Funkkontakt mit dem Space Shuttle verantwortlich ist. Als dort unvorhergesehene Schwierigkeiten auftreten und das Leben der Astronauten am seidenen Faden hängt, wird damit ihr gesamtes Lebenskonzept auf die Probe gestellt.
Anfangs fand ich leider nur den Erzählstrang um die laufende Space-Shuttle-Mission interessant. Beim zweiten Erzählstrang, in der sich die Ausbildungsklasse kennenlernt und versucht, trotz Konkurrenzkampf zusammenzuwachsen, habe ich mich gefragt, wo das denn hinführen soll und fand es etwas blass und anfangs teilweise nichtssagend. Um nicht zu sagen etwas langweilig. Als ich dann merkte, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt, war ich aber positiv überrascht, wie gut letztlich beide Erzählstränge ineinandergreifen und Sinn ergeben. Vielleicht hätte man am Anfang ein wenig straffen können – aber vielleicht hätte das auch die Entwicklung vorweggenommen.
Letztlich war es für mich gute Unterhaltung mit einem spannenden wissenschaftlichen Hintergrund. Durch den anschaulichen Schreibstil ist man trotz des (für Nicht-Wissenschaftler) fordernden Settings mittendrin in der Geschichte und kann ihr gut folgen. Für Fans von Taylor Jenkins Reid ist das Buch mit Sicherheit wieder eine Offenbarung, für alle anderen aber auf jeden Fall ebenfalls einen Versuch wert!