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Veröffentlicht am 22.07.2025

Von Fluch und Segen

Die Spur der Bambusbären
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Ja, sie sind putzig. Mit ihrem schwarz-weißen Fell, den schwarzen Ringen um die Augen und dem dicken, vollen Teddy-Gesicht sind Pandas trotz ihrer Größe der Inbegriff von Niedlichkeit. Und deshalb setzten ...

Ja, sie sind putzig. Mit ihrem schwarz-weißen Fell, den schwarzen Ringen um die Augen und dem dicken, vollen Teddy-Gesicht sind Pandas trotz ihrer Größe der Inbegriff von Niedlichkeit. Und deshalb setzten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts so einige darauf, sie zur Attraktion in Zoos zu machen. Andere fanden, dass sie auch ausgestopft beeindruckend seien und schossen sie ab. Ein Abenteurer wollte sie aber auf jeden Fall lebend in die USA bringen: Bill Harkness. Als er auf einer Expeditionsreise starb, setzte sich seine Witwe in den Kopf, sein Vermächtnis zu erfüllen und selbst einen der Bären aufzuspüren und in die USA zu bringen. Die „Panda-Lady“ war geboren.

 

Inwieweit Ruth Harkness‘ Motive wirklich Artenschutz war, mag dahinstehen – auf jeden Fall brachte es ihr ein riesiges Presse-Echo ein, als sie tatsächlich mit einem Baby-Panda namens Su Lin in Amerika eintraf. Während sie sich einerseits in dem Ruhm sonnte, das begehrteste Tier der Welt an die Öffentlichkeit gebracht zu haben, regte sich in ihr gleichzeitig der Beschützerinstinkt. Sie war keine Wissenschaftlerin, sondern „nur“ jemand, der gute Kontakte nach Asien und einen starken Willen hatte. Ob sie mir sympathisch gewesen wäre, wenn ich sie kennengelernt hätte? Ich weiß es nicht…

 

Ruth Kornberger erzählt in diesem Roman ihre Geschichte und damit gleichzeitig die der Pandabären. Lange Zeit galten sie als Mysterium (ähnlich dem Yeti) und als dann tatsächlich lebende Pandas in die USA gebracht wurden, verursachte das einen regelrechten Panda-Hype. Doch die nach Übersee verbrachten Tiere konnten außerhalb ihres natürlichen Lebensraums selten lange überleben und so war der Aufbau einer Zucht im Zoo ein utopisches Unterfangen. Und wie man so schön sagt: die Dosis macht das Gift. Je begehrter die Tiere waren, desto mehr setzte man ihnen nach. Und das hatte verheerende Folgen. Heute kennen wir das Ausfuhrverbot von Pandas – nur selten und nur an ausgewählte Staaten werden Tiere von China verschenkt. Dies alles nahm seinen Anfang in den 1930er Jahren und das ist der Plot, den Ruth Kornberger hier aufbereitet.

 

Ich habe den Roman gern gelesen und konnte mir die Expeditionen und Ruth als Person sehr gut vorstellen. Allerdings war sie mir in ihren Ansichten und ihrem Handeln nicht immer sympathisch. Dafür kann natürlich die Autorin nichts – sie hat Ruth so dargestellt, wie sie sie in ihrer Recherche kennengelernt hat. Sie war ein exzentrischer Mensch, der gern im Mittelpunkt stand und sicherlich auch manipulativ vorgehen konnte um zum Ziel zu kommen. Ihre Liebe zum Pandababy Su Lin hatte etwas Verzweifeltes und Vermenschlichendes, das dem Tier wohl nicht immer gut tat. Andererseits machte sie eine Entwicklung durch und lernte im Laufe der Zeit, dass weniger manchmal mehr ist – in welcher Entscheidung dies gipfelte, muss aber jeder selbst lesen.

 

Mit „Die Spur der Pandabären“ wird ein spannendes zoologisches Thema aufgegriffen, das mich mitnahm auf eine Reise in die tiefen Bambuswälder Asiens. Fernweh kuriert, entspannte Lesestunden erlebt und noch etwas dabei gelernt – ich fühlte mich gut unterhalten und empfehle das Buch gern weiter.

 

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Veröffentlicht am 15.07.2025

Wenn man dieses Buch liest, sollte man schwindelfrei sein...

Hier oben sind wir unendlich
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In den 1930er Jahren hat der Fotograf Lewis Hine Bilder vom Bau des Empire State Buildings veröffentlicht. Und wer kennt heutzutage nicht das ikonische Foto mehrerer Arbeiter, die hoch über der Stadt New ...

In den 1930er Jahren hat der Fotograf Lewis Hine Bilder vom Bau des Empire State Buildings veröffentlicht. Und wer kennt heutzutage nicht das ikonische Foto mehrerer Arbeiter, die hoch über der Stadt New York ungesichert auf einem Stahlträger sitzen? Das sieht zugegebenermaßen spektakulär aus - doch wie musste es sich anfühlen, permanent in einer solchen Höhe schwere körperliche Arbeit zu verrichten und an jedem Arbeitstag sein Leben aufs Spiel zu setzen?

 

Gemma Tizzard fängt dieses Gefühl in ihrem Roman „Hier oben sind wir unendlich“ ein. Und auch wenn der Titel einen Hauch von Freiheit und Abenteuer vermittelt - der Ton des Buches ist deutlich ernster als ich das anhand des Covers und des Titels erwartet hätte. Und hat mich insofern positiv überrascht, denn es war eben nicht nur eine locker-leichte historische Liebesgeschichte hoch über den Dächern der Stadt, sondern vorrangig der Bericht über die Lebensumstände der Arbeiterklasse kurz nach dem großen Börsencrash von 1929. Und die sahen alles andere als rosig aus.

 

Man kann sich natürlich darüber streiten, wie realitätsnah oder -fern es ist, dass sich die Zwillingsschwester eines irisch-stämmigen Stahlarbeiters als dieser Bruder ausgibt und seinen Job ausübt. Hier habe ich anfangs beim Plot schon ein kleines Auge zudrücken müssen, um die Geschichte so anzunehmen, wie sie konstruiert ist.

 

Allerdings hat die Schilderung der harten Arbeitsumstände auf der Baustelle des Empire State Building schon einen sehr authentischen Eindruck auf mich gemacht und zeugte von guter Recherchearbeit (im Nachwort wird auch auf mehrere Bücher hingewiesen, aus denen die Autorin ihr Wissen gezogen hat). Ich selbst hatte zeitweise ein wenig Probleme, mir die Situation, die Arbeitsabläufe und das tatsächliche Umfeld auf der Baustelle bildlich vorzustellen. Wenn da von schmalen Balken in 100 m Höhe die Rede war und einer Stahlkonstruktion, auf der Vierergruppen von Arbeitern in bestimmten Arbeitsabläufen beschäftigt waren, überforderte das zeitweise meine konkrete Vorstellungskraft. Hier hätte es mir sehr geholfen, wenn ein paar der Fotos von Lewis Hine abgedruckt gewesen wären, damit man sich ein besseres Bild machen kann. Aber vielleicht war das auch ein lizenzrechtliches Problem. Ich habe das dann einfach parallel im Internet recherchiert und einige Artikel zum Bau des Empire State Building gelesen sowie Fotos angeschaut.

 

Das Buch vermittelt aber insgesamt einen guten Eindruck vom Leben und Streben der „einfachen“ Leute im New York der 1930er Jahre. Die Figuren fand ich größtenteils gelungen dargestellt, allen voran die italienische Familie Gagliardi, die sich mit ihrer Lebenslust und ihrem Hang zu kulinarischen Genüssen und großen Familienessen nie unterkriegen lässt, egal wie misslich die Umstände sind. Insbesondere Grace’s Besuch bei den Gagliardis zum Abendessen war eine Szene, die ich rundum gelungen fand und die das Lebensgefühl der italienischen „Sippe“ wunderbar eingefangen hat.

 

Fazit:

Auch wenn mich die Ausgangssituation des Plots noch nicht überzeugen konnte, hat sich die Geschichte schließlich doch in mein Herz geschlichen, weil sie eine so ungewöhnliche und wenig beschriebene Thematik hat und für mich zumindest in den Beschreibungen des Alltagslebens sehr authentisch rüberkam. Alles in allem ist es vorrangig Unterhaltung und so leicht liest sich das Buch dann auch - neben entspannender Feierabendlektüre hat man hier dennoch das Gefühl, seinen Horizont zu erweitern. Eine positive Leseüberraschung, für die ich gern 4,5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Schöne Familiengeschichte

Der alte Apfelgarten
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Mit „Der alte Apfelgarten“ hat Sharon Gosling erneut eine entspannende und entschleunigende Geschichte geschrieben, mit der man den Urlaub oder den Feierabend perfekt genießen kann.

Im Mittelpunkt stehen ...

Mit „Der alte Apfelgarten“ hat Sharon Gosling erneut eine entspannende und entschleunigende Geschichte geschrieben, mit der man den Urlaub oder den Feierabend perfekt genießen kann.

Im Mittelpunkt stehen die Schwestern Bette und Nina. Während Nina die elterliche Farm in Schottland übernommen hat und mehr schlecht als recht über die Runden kommt, hat Bette Jura studiert und sich einen Platz in einer großen Londoner Kanzlei erkämpft. Nach dem Tod des Vaters und der Entdeckung, dass die Farm hoffnungslos verschuldet ist, müssen sich die ungleichen Schwestern wieder zusammenraufen.

Hoffnung gibt die Entdeckung eines alten Apfelhains, der direkt an der Küste bisher ein verstecktes Dasein fristete. Lange schon gibt es die Legende, dass irgendwo an der Küste einst die besten Cider-Äpfel der Welt wachsen… haben die Schwestern damit vielleicht die Chance, ihre Farm zu retten?
 
Natürlich gibt es auch in diesem Familienroman viele Verstrickungen, einige Intrigen und schlussendlich sogar ein dramatisches Finale. Dennoch ist der Roman ein typisches „Wohlfühlbuch“, mit dem man gern seine Freizeit verbringt und in dessen Geschichte man tief eintauchen kann. Sharon Gosling hat Figuren geschaffen, denen man nachfühlen kann, warum sie so reagieren wie im Buch geschildert. Die Charaktere fühlen sich weitestgehend „echt“ an und besonders Ninas Sohn ist wirklich ein Herzchen! Seine kindlichen Versuche, bei der Rettung der Farm zu helfen sind einfach nur supersüß und wie er versucht, den Apfelhain zu beschützen ist richtig goldig.

Kurzum: diese Geschichte ist genau das Richtige für den Urlaub oder ein Wochenende auf der Gartenliege. Ein Rundum-Wohlfühl-Buch, das zwar das Rad nicht neu erfindet, aber gemütliche und entspannende Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 18.06.2025

Der Weg zu den Sternen

Atmosphere
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Wenn Taylor Jenkins Reid ein neues Buch herausbringt, ist spätestens seit „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ die Aufregung der Leserschaft groß. Ihre Bücher gelten als Garanten für nahezu perfekte Unterhaltung ...


Wenn Taylor Jenkins Reid ein neues Buch herausbringt, ist spätestens seit „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ die Aufregung der Leserschaft groß. Ihre Bücher gelten als Garanten für nahezu perfekte Unterhaltung und für Geschichten, die sofort jeden in ihren Bann ziehen.

 

Nun wagt sie sich mit „Atmosphere“ weg von Storys aus dem Bereich der Reichen und Schönen und greift wortwörtlich nach den Sternen. Ihre neue Geschichte ist angesiedelt im Umfeld eines Astronautentrainingsprogramms in den 1980er Jahren und thematisiert zum einen die harten Bedingungen, unter denen die wenigen Auserwählten ausgebildet wurden sowie den Konkurrenzkampf untereinander, zum anderen aber auch eine Liebesgeschichte zwischen zwei Anwärtern – mit all den Schwierigkeiten, die diese zum damaligen Zeitpunkt und in diesem Umfeld mit sich brachte.

 

Wie immer erzählt die Autorin ihren Plot souverän. Auf zwei Zeitebenen begleiten wir Joan Goodwin – einmal durch ihre Ausbildung und einige Jahre später, als sie bei einer verhängnisvollen Mission ihrer Ausbildungskollegen im Kontrollzentrum sitzt und für den Funkkontakt mit dem Space Shuttle verantwortlich ist. Als dort unvorhergesehene Schwierigkeiten auftreten und das Leben der Astronauten am seidenen Faden hängt, wird damit ihr gesamtes Lebenskonzept auf die Probe gestellt.

 

Anfangs fand ich leider nur den Erzählstrang um die laufende Space-Shuttle-Mission interessant. Beim zweiten Erzählstrang, in der sich die Ausbildungsklasse kennenlernt und versucht, trotz Konkurrenzkampf zusammenzuwachsen, habe ich mich gefragt, wo das denn hinführen soll und fand es etwas blass und anfangs teilweise nichtssagend. Um nicht zu sagen etwas langweilig. Als ich dann merkte, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt, war ich aber positiv überrascht, wie gut letztlich beide Erzählstränge ineinandergreifen und Sinn ergeben. Vielleicht hätte man am Anfang ein wenig straffen können – aber vielleicht hätte das auch die Entwicklung vorweggenommen.

 

Letztlich war es für mich gute Unterhaltung mit einem spannenden wissenschaftlichen Hintergrund. Durch den anschaulichen Schreibstil ist man trotz des (für Nicht-Wissenschaftler) fordernden Settings mittendrin in der Geschichte und kann ihr gut folgen. Für Fans von Taylor Jenkins Reid ist das Buch mit Sicherheit wieder eine Offenbarung, für alle anderen aber auf jeden Fall ebenfalls einen Versuch wert!

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Veröffentlicht am 15.06.2025

Es war einmal ein Mädchen, das unsichtbar wurde, damit ihre Worte es nicht sind.

Wir schreiben unsere Namen in den Wind
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Es war einmal ein Mädchen, das unsichtbar wurde, damit ihre Worte es nicht sind.

Mit diesem Leitsatz hat Jodi Picoult ihre neueste Geschichte verfasst und wie immer geht es um Themen, die kontrovers diskutiert ...

Es war einmal ein Mädchen, das unsichtbar wurde, damit ihre Worte es nicht sind.

Mit diesem Leitsatz hat Jodi Picoult ihre neueste Geschichte verfasst und wie immer geht es um Themen, die kontrovers diskutiert werden. Diesmal steht die Anerkennung weiblicher Leistungen im Vordergrund und die Autorin baut auf zwei Zeitebenen einen Plot rund um Theaterstücke und deren Schöpfer auf.

In der Gegenwart lernen wir Melina kennen, eine junge Frau, die Theaterstücke schreibt und hofft, irgendwann davon leben zu können. Sie ist – laut Ahnenforschung ihres Vaters – eine Nachfahrin von Emilia Bassano, einer italienischstämmigen Engländerin, die um 1600 lebte. Dies führt zum historischen Strang der Handlung, denn Emilias Geschichte führt ebenfalls in die Welt des Theaters und zu einem Geheimnis, das Emilia mit William Shakespeare verbindet…


Die Autorin schließt sich in diesem Buch den „Anti-Stratfordianern“ an und entwirft eine alternative Theorie über die Entstehung der berühmten Werke Shakespeares. Tatsächlich – und das erläutert sie auch ausführlich im Nachwort – gibt es nur wenige wirklich verlässliche Quellen zu Shakespeares Leben und Werk, aber viele Ungereimtheiten. Dies führte in der Vergangenheit immer wieder zu Diskussionen über die Urheberschaft seiner Werke. Jodi Picoult bringt nach akribischer Recherche zum Leben Emilia Bassanos vor, dass auch sie die Autorin der Stücke gewesen sein könnte – und dass es viel weniger Ungereimtheiten zur Entstehung der Stücke geben würde, wenn man zugrunde legen würde, dass sie von ihr stammen bzw. von einer Frau verfasst worden sind. Tatsächlich hat Emilia zu ihren Lebzeiten nachweislich einen Gedichtband veröffentlicht, was allein schon eine außergewöhnliche Leistung für eine Frau des elisabethanischen Zeitalters war. Jodi Picoult geht der Frage nach, ob sie noch mehr geschrieben hat, es aber nicht anders veröffentlichen konnte, als durch den Verkauf der Texte an einen „Strohmann“.


Von der Theorie über den Ursprung von Shakespeares Werken kann man halten was man will – ich allerdings fand ihr Ergebnis plausibel und zumindest im Bereich des Möglichen. Zudem erzählt sie die Geschichte einer Frau, der es das Leben nicht leicht gemacht hat und die sich immer wieder neu erfinden musste, um zu überleben. In diesem Zusammenhang auch eine Warnung zum Inhalt: die Darstellung von Gewalt und sexualisierter Gewalt ist sehr explizit (mir war es teilweise zu heftig). Wer Probleme hat, so etwas zu lesen, sollte das Buch mit Vorsicht zur Hand nehmen.


Die Geschichte, die in der Gegenwart spielt, konnte mich leider nicht ganz so einfangen wie der historische Strang. Sicherlich wollte die Autorin damit Vergleiche ziehen, dass es für Theaterautorinnen immer noch verhältnismäßig schwer ist „einen Fuß in die Tür“ zu bekommen, da die Theaterwelt immer noch von weißen Männern dominiert wird. Ich persönlich fand allerdings, dass das Buch damit sowohl vom Umfang als auch vom Thema her den Rahmen etwas sprengt – mir war es etwas zuviel und wirkte ein wenig wie ein Rundumschlag zum Thema „weibliches Schreiben“. Mir hätte die historische Geschichte ausgereicht. Sie allein birgt schon so viel Potential zum Nachdenken, dass mir das Buch mit dem zweiten Erzählstrang leicht überfrachtet erschien.


Dennoch: es ist wichtig, die Leistungen von Frauen in den Mittelpunkt zu rücken. Ob Emilia tatsächlich für Shakespeares Werk mitverantwortlich war oder nicht, wird wohl nie gänzlich geklärt werden. Dass sie allerdings eine stolze und tatkräftige Frau war, die gebildeter war als der Durchschnitt und die es immerhin geschafft hat, als Frau zur damaligen Zeit Literatur zu veröffentlichen – das kann nicht abgesprochen werden und verdient Respekt und somit auch gern ein Denkmal in Form eines Romans.


Und Shakespeare? Tja…mein Vertrauen in die bisherige Lehre wurde erschüttert, das muss ich schon sagen. Zumindest bin ich in Zukunft zurückhaltender, wenn er als Genie bezeichnet und auf einen goldenen Sockel gestellt wird. Denn vielleicht war alles ganz anders…

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