Cover-Bild Der Sommer danach
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 14.03.2022
  • ISBN: 9783961225309
Elisabeth Büchle

Der Sommer danach

Roman.
Potsdam, 1945: Die Welt blickt auf "Die Großen Drei" und ihre zukunftsweisenden Beschlüsse für Nachkriegsdeutschland. In dieser Zeit macht sich Karla, eine junge Deutsche, die vor den Trümmern ihres Lebens steht, auf die Suche nach ihrer eigenen hoffnungsfrohen Zukunft. Dabei lernt sie Joan Bright kennen, eine außergewöhnliche Britin mit dem Spitznamen "Moneypenny", mit der sie innerhalb kürzester Zeit eine tiefe Freundschaft verbindet - die sie im sowjetischen Sektor aber auch in gefährliche Heimlichkeiten verstrickt. Karlas Frage, was aus ihren als vermisst geltenden Brüdern wurde, ihr Kampf gegen Hunger und Einsamkeit sowie ihre verbotene Liebe zu einem Briten sind somit bei Weitem nicht die größten Herausforderungen, denen sich die junge Frau stellen muss ...

Eine berührende Geschichte mit vielschichtigen Charakteren, gründlich recherchierten historischen Zusammenhängen und einem ordentlichen Schuss Romantik, die ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte lebendig werden lässt.


Das Projekt wurde gefördert durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Der schmale Grat zwischen Wissen und Schuld

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Nina und Urgroßmutter Karla unternehmen eine Reise in die Vergangenheit, die für beide große Opfer bedeuten. Nina hat nämlich so überhaupt gar keine Lust, in die verstaubten Erinnerungen von Karla einzutauchen. ...

Nina und Urgroßmutter Karla unternehmen eine Reise in die Vergangenheit, die für beide große Opfer bedeuten. Nina hat nämlich so überhaupt gar keine Lust, in die verstaubten Erinnerungen von Karla einzutauchen. Als aber Karla das Wort "Geisterkinder" ausspricht, ändert Nina ihre Meinung und erfährt die Lebensgeschichte ihrer Urgroßmutter, die nicht nur vor den Schuttbergen und Trümmern als traurige Überreste des Zweiten Weltkrieges erzählt...

Elisabeth Büchle ermöglicht ihren Leser:innen eine ganz besondere Sicht auf den Inhalt ihres neuen Romans "Der Sommer danach", denn sie schafft es, dass Leser:innen und Protagonistin Karla zu einer Person verschmelzen. Dadurch entsteht eine unglaubliche Nähe zum Erlebten und die Geschichte wird plötzlich real.

Karla hat im Krieg so einiges durchmachen müssen und ist auch jetzt noch gezeichnet - nicht nur die raspelkurzen Haare sind sichttbare Zeichen für erlittenes Unrecht, auch Herz und Seele haben wulstige Narben davongetragen. Einzig ihr Glaube ist ihr noch geblieben.

Doch irgendwie muss es weitergehen und so richtet sie den Blick nach vorn und sucht sich eine Aufgabe, mit der sie den Schritt in eine Zukunft ohne Hass und Hetze wagen kann. Als Dolmetscherin bei der Potsdamer Konferenz scheint der Neustart geglückt und die ersten Freundschaften zu den ehemaligen "Feinden" entwickeln sich. Wären da nicht die Bilder aus den Konzentrationslagern, die Karla immer wieder vor Augen führen, was dort geschehen ist. Auch dass sie, als Angehörige einer der Hitler-Attentäter, eine ganz besondere Rolle inne hat, wird hier von der Schreibenden sehr anschaulich beschrieben. Es bleibt immer der Wandel auf dem schmalen Grat zwischen Wissen und Schuld, der von ihr durch akribische Recherchearbeit hervorgeholt wird und Einzug in die fiktive Handlung findet. Jedoch verschwimmen hier die Grenzen zwischen Wahrheit und Dichtung, sodass die Leser;innen das Gefühl für Zeit und Raum verlieren und sich direkt vor Ort in der Handlung befinden und Persönlichkeiten wie Churchill, Stalin und Ian Fleming immer wieder namentlich auftauchen.

Die Aufarbeitung der Ereignisse bietet einen sehr detaillierten Einblick in die Gefühle und Gedanken der Protagonist:innen, sodass hier mehr als einmal die Frage im Raum steht, wie weit man wirklich gehen kann/darf/soll, um das, was durch die verqueren Ideologien eines hirnverbrannten Fantasten entstanden ist, mit Recht und Gerechtigkeit, Vergebung und Verzeihen in Einklang zu bringen.

Ein Buch, das wieder einmal zeigt, wie sehr Elisabeth Büchle ihre Leser:innen in die Handlung miteinbezieht, um ihnen historische Ereignisse näher zu bringen.

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