Zu viele Erzählstränge geben der Geschichte leider nicht genügend Raum
Die Frauen von Château BlancFlorence und Tochter Ambre kehren Paris den Rücken, um in Sète noch einmal ganz von vorne anzufangen. Aus der vermeintlich guten Idee wird schon bald ein Hürdenlauf, denn so einfach, wie sie sich Florence ...
Florence und Tochter Ambre kehren Paris den Rücken, um in Sète noch einmal ganz von vorne anzufangen. Aus der vermeintlich guten Idee wird schon bald ein Hürdenlauf, denn so einfach, wie sie sich Florence das Ganze vorgestellt hat, lässt sich ein Familienleben mit fünf Genartionen unter einem Dach nicht gestalten. Da sind Geheimnisse und Unklarheiten, alte Narben und schwerwiegende Erinnerungen, die plötzlich hochkommen. Ungesagtes wird nicht länger unter den Teppich gekejrt und lässt so manche Träne fließen. Auch im Job steht Florence der einen oder anderen Herausforderung gegenüber und und dann ist da auch noch Julien, der Vater ihrer Tochter. Eigentlich wollte sie ihn nie wieder so nah an sich heranlassen, doch manchmal geht das Leben eigene Wege...
Silke Ziegler lädte ihre Leser;innen dazu ein, eine aufregende, emotionale und aufwühlende Reise nach Südfrankreich anzutreten und heißt sie als Gäste in der Rosenvilla willkommen. Sie zaubert eine ganz besondere Stimmung, die sich nach liebveoller Umarmung, Heimkehr und Geborgenheit anfühlt.
Jede der fünf Fraunen hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und der Generationenkonflikt wird mitunter sehr deutlich dargestellt. Auf der einen Seite öffnet die Schreibende Türen, veschließt diese jedoch sofort wieder, denn zu viele Erzählstränge geben der Geschichte leider nicht genügend Raum, um sich vollends zu entfalten.
Gerade den Erinnerungen von Antoinette sollte mehr Aufmerksam gewidmet werden, denn ihr Leben und Wirken in der Résistance verdienen es, eienm breitem Punlbujum zugänglich gemach zu werden. Es sind grausame Bilder des Krieges, die durch die Worte von Antoinette wieder lebendig werden und den Leser;innen zeigen, dass es im Krieg nur Verlierer:innen gibt, auch wenn sich andere dafür einsetzen, Leben zu retten - koste es , was es wolle.
Die Arbeit von Florence wird ohne Tabus geschildert und auch hier gelingt es Ziegler, einen ungeschönten Einblick in Familiengefüge zu geben, die mit Suchtproblematiken, Gewalt, Misshandlungen und den daraus folgenenden emotionalen Abhängigkeiten zu kämpfen haben.
Zwischen all diesen schwerwiegenden Themen flicht Ziegler dennoch Romantik und Leichtigkeit ein und zeigt, dass familiärer Zusammenhalt stärker ist als alle Widrigkeiten. Ein Generationenroman mit Konflikten, großen Gefühlen und der Erkenntnis, das Vergebung Wunden heilen kann.