Cover-Bild Zeitenwende 1979
28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 07.08.2019
  • ISBN: 9783406733086
Frank Bösch

Zeitenwende 1979

Als die Welt von heute begann
Im Jahr 1979 häuften sich weltweit Krisen, euphorische Aufbrüche und Revolutionen. Die iranische Revolution, Thatchers Neoliberalismus oder die Öffnung Chinas veränderten ebenso die Welt wie die Aufnahme der BoatPeople, der AKW-Unfall von Harrisburg oder der sowjetische Einmarsch in Afghanistan.
Frank Bösch nimmt uns mit auf eine faszinierende Zeitreise zu den Quellen unserer Gegenwart. 1979 gilt als "das Schlüsseldatum des 20. Jahrhunderts" (Peter Sloterdijk) und wird als der "Beginn der multipolaren Welt von heute" (Claus Leggewie) bezeichnet. Die iranische Revolution brachte den fundamentalistischen Islam auf die weltpolitische Agenda, während der sowjetische Einmarsch in Afghanistan auf die Krisenherde des 21. Jahrhunderts vorauswies. Der Papstbesuch in Polen, der von Millionen gefeiert wurde, beschleunigte den Untergang des Sozialismus. Margaret Thatcher verkündete eine neoliberale, die neugegründete grüne Partei eine ökologische Wende. Und die vietnamesischen Boat People konfrontierten die Deutschen erstmals mit weltweiten Flüchtlingsströmen. Frank Bösch schildert in seinem brillanten Panorama mit bisher unbekannten Dokumenten, wie diese Ereignisse 1979 aufkamen und welche Folgen sie für Deutschland hatten: politisch, kulturell und - mit Energiespar-Appellen, Nicaragua-Kaffee, Fremdenhass und Willkommenskultur - auch für unseren Alltag.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2020

interessant, verblüffend - wie die Zeit von damals zum Teil noch heute unsere Welt prägt

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Das Sachbuch „Zeitenwende 1979“ wurde von Frank Bösch geschrieben. Es ist am 07.08.2019 im C.H. Beck erschienen und umfasst 512 Seiten.


Der Historiker Frank Bösch erblickte am 25.10.1969 in Lübeck das ...

Das Sachbuch „Zeitenwende 1979“ wurde von Frank Bösch geschrieben. Es ist am 07.08.2019 im C.H. Beck erschienen und umfasst 512 Seiten.


Der Historiker Frank Bösch erblickte am 25.10.1969 in Lübeck das Licht der Welt. In Hamburg und Göttingen studierte er Geschichte, Politikwissenschaften und Germanistik. Ab 2007 war er dann an verschiedenen Universitäten als Professor tätig und wurde zum Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung.


Ich bin 1986 geboren und somit weiß ich zwar einiges aus dieser Zeit, weil in meiner Familie Wissen in Politik und in Geschichte schon immer wichtig war, aber ich fand es dennoch sehr interessiert das Buch zu lesen, weil ich auch viel Neues lernen konnte. Sehr überraschend fand ich vor allem wie die Zeit und Begebenheiten von damals noch unsere Zeit heutzutage prägt. Zum Beispiel kann ich jetzt die USA, wenn es um den Iran geht deutlich besser verstehen, auch wenn ich es nicht gut finde wie sich diese Beziehung bis heute entwickelt. Über den Papst Johannes Paul II wusste ich sehr viel, weil meine Familie aus Schlesien stammt und er somit der „Papst unserer Familie“ war. Ich habe jedoch keine Fehler entdeckt, welche zu den Erinnerungen meiner Familie passen.


Gut fand ich auch, dass ich einiges über die Revolution in Nicaragua lernen konnte, denn darüber hatte ich nichts gewusst. Da ich in einer internationalen Firma arbeite, fand ich natürlich wie der Kontakt zu China kam sehr interessiert und habe mal wieder gemerkt wie interessant ich dieses Land doch finde. Über die Boat-People aus Vietnam und den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan wusste ich zwar einiges, aber ich lernte dennoch einiges Neues lernen. Krass fand ich vor allem woher das Gesetz kommt, dass der Kapitän Leute retten muss und wie offen Deutschland war und wie auch damals die Stimmung wieder kippte.


Da ich irische, nordische und englische Freunde habe wusste ich einiges über Thatcher, aber ihre Verbindung zu Deutschland und wie sie als Vorbild galt, hat mich dann doch sehr überrascht. Bei ihr denke ich dann immer an ein Grafitti in Nordirland wo stand das die „alte Hexe in der Hölle brennen soll“. Über die zweite Ölkrise und woher zum Beispiel die Sommerzeit Idee kommt, habe ich nun auch mehr gelernt. Das es vor Tschernobyl schon einen AKW-Unfall gab und dann noch in den USA wusste ich nicht und hat mich sehr geschockt. Wie konnte man bloß an die Atomenergie glauben, wenn solch ein Unglück in den USA möglich war? Schade fand ich, dass ich zum ersten Mal etwas über die Serie „Holocaust“ gehört habe. Meiner Meinung nach sollte man diese auch heute noch in der Schulzeit zeigen, weil das Braune wieder stärker wird.


Die Einleitung und den Epilog dagegen hätte ich nicht gebraucht, weil ich finde, dass die insgesamt 10 Kapitel über die oben genannten Themen alles gut genug wiedergeben und vor allem den Epilog fand ich als unsinnig, weil nichts neues drinstand. Was mir auch sehr gefallen hat war das über die einzelnen Themen allgemein berichtet wurde und dann die Verbindung zur Westdeutschland, aber auch zur DDR.


Ich empfehle das Buch gerne weiter, vor allem an jüngere Leser/innen, welche sich für Geschichte und/oder Politik interessieren. Man kann aus diesem Buch vieles für die heutige Zeit lernen.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Zehn umwälzende Ereignisse

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Ein Jahr herauszugreifen und auf seine historische Bedeutung hin zu untersuchen, ist eine beliebte Vorgehensweise unter Sachbuch-Autoren. 1979 gehört diesbezüglich jedoch nicht zu den üblichen Kandidaten. ...

Ein Jahr herauszugreifen und auf seine historische Bedeutung hin zu untersuchen, ist eine beliebte Vorgehensweise unter Sachbuch-Autoren. 1979 gehört diesbezüglich jedoch nicht zu den üblichen Kandidaten. Daher war ich doch überrascht, wie viele bedeutende Ereignisse sich in diesem Jahr zugetragen haben.

Dieses Buch befasst sich mit zehn davon: Revolution im Iran, Papst Johannes Paul II in Polen, Revolution in Nicaragua, Chinas Öffnung, Boat People aus Vietnam, Sowjetischer Einmarsch in Afghanistan, Thatchers Wahl und Gründung der Grünen, Zweite Ölkrise, AKW-Unfall in Harrisburg sowie die Fernsehserie „Holocaust“.

Bereits bei einem Blick auf die Inhaltsangabe wird also deutlich, dass hier einige Geschehnisse angesprochen werden, die auch heute noch in Medienberichten und Diskussionen präsent sind.
Der Autor beschreibt jeweils ihre Hintergründe und vor allem ihre Folgen, wobei insbesondere Auswirkungen auf und Reaktionen aus Deutschland – sowohl BRD als auch DDR – relativ breiten Raum einnehmen.
Die Ausführungen dürften gründlich recherchiert sein, was die umfangreichen Anmerkungen beweisen, und bleiben, obwohl bisweilen kontroverse Themen angesprochen werden, weitgehend objektiv. Sie sind aber großteils eher trocken.

Die Lektüre gestaltet sich daher gelegentlich etwas zäh, ist aber auch sehr informativ und regt dazu an, sich mit ein paar Punkten noch genauer auseinander zu setzen.