Cover-Bild Ich war eine Ärztin in Auschwitz
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 25.08.2020
  • ISBN: 9783737411547
Gisella Perl

Ich war eine Ärztin in Auschwitz

Andrea Rudorff (Herausgeber), Klaudia Ruschkowski (Übersetzer)

»Niemand, der lebend aus einem deutschen Vernichtungslager herauskam, wird je das Bild vergessen, das uns in Auschwitz empfing. Wie große, schwarze Wolken hing der Rauch des Krematoriums über dem Lager.« Gisella Perl Nur drei Jahre nach ihrer Befreiung veröffentlichte die jüdische Frauenärztin Gisella Perl einen Bericht von ihrer Internierung in Auschwitz. Im Mai 1944 wurde sie im Rahmen der Judendeportationen aus Ungarn und den ungarisch besetzten Gebieten mit ihrer Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Als Gynäkologin wurde sie als Lagerärztin im Frauenlager eingesetzt. Die Aufgaben, die auf sie zukamen, widersprachen jeglichen humanen und medizinischen Werten. Die menschenverachtenden Experimente des Lagerarztes Josef Mengele unter anderem an schwangeren Frauen waren Folter und führten zu qualvollem Tod. Perl leistete Widerstand, indem sie die Frauen durch heimliche Abtreibungen vor den sadistischen Übergriffen bewahrte. Präzise beschreibt sie das unentwegte Ringen um Menschenwürde angesichts der perfiden Bestialität des Nazi-Regimes.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Augen auf!

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Kurz nach ihrer Befreiung veröffentlichte Gisella Perl ein Buch in einer Art Tagebuch, in dem sie von ihren Erfahrungen und Erlebnissen in verschiedenen Lagern des dritten Reichs berichtet. Als Frauenärztin ...

Kurz nach ihrer Befreiung veröffentlichte Gisella Perl ein Buch in einer Art Tagebuch, in dem sie von ihren Erfahrungen und Erlebnissen in verschiedenen Lagern des dritten Reichs berichtet. Als Frauenärztin hilft sie Frauen und trotzte somit dem NS-Regime. Allerdings musste sie in dieser Zeit auch menschenverachtende Dinge ansehen und selbst machen.

Wie bewertet man diesen Bericht aus dem wahren Leben?
Diesem Buch merkt man von Beginn an, dass es eine Erzählung aus der Realität ist. Gisella Perl berichtet erschreckend offen und direkt über die (brutalen) Dinge, welche sie unter anderem in en Lagern Auschwitz, Neuengamme und Bergen-Belsen gesehen hat. Vieles ist unvorstellbar und kaum zu glauben. An machen Stellen berichtete die Autorin von verwirrten (falschen) Erinnerungen, was von der Historikerin Andres Rudorff allerdings immer korrigiert wurde. Trotzdem hat es mir gefallen, an diesen Stellen das Original beizubehalten, da Gisella Perl viele Dinge zu dieser Zeit nicht wissen konnte und damit das Buch authentisch bleibt. Auch die zeitweise fehlende Struktur und Zeitsprünge spiegeln nur wieder, dass es sich um die Realität handelt.
Kritikpunkt weniger an dem Buch selbst, ist für mich der etwas irreführende Klappentext. Hier wird zum Beispiel der bekannte Name des Lagerarztes Josef Mengele genannt, was den Eindruck vermittelt, die Autorin würde maßgeblich über ihre Zusammenarbeit mit ihm berichten. Das war allerdings nicht so, sondern nur ein kleiner Teil des gesamten Buchs.

Dieser Bericht ist nichts für schwache Nerven oder zum schnell Durchlesen. An vielen Stellen regt es zum Nachdenken an und bringt den Leser einfach nur zum tief Durchatmen. Gisella Perl war in den Lagern Auschwitz, Neuengamme und Bergen-Belsen und lässt den Leser in einer brutalen, erschreckenden, aber authentischen Ehrlichkeit daran teilhaben, sodass man nur dankbar sein kann, dass diese Zeit vorbei ist. Es ist absolut lesenswert und eine wichtige Überlieferung. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der Interesse an den damaligen Geschehnissen hat und bereit ist die Augen dafür zu öffnen.

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