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Veröffentlicht am 06.12.2023

Potenzial leider nicht ausgeschöpft

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Eden möchte neu anfangen - in einer Umgebung, in der sie und ihre Vergangenheit niemand kennt. Neue Freunde, neues Umfeld, neu beginnen. Aber es ist nicht so einfach, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, ...

Eden möchte neu anfangen - in einer Umgebung, in der sie und ihre Vergangenheit niemand kennt. Neue Freunde, neues Umfeld, neu beginnen. Aber es ist nicht so einfach, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, besonders wenn einem ständig wieder vor Augen geführt wird und es ein so einschneidendes Ereignis war.
Und grade der Typ, mit dem sie direkt am ersten Tag ein nicht sehr schönes Aufeinandertreffen hatte, kommt ihren Geheimnissen immer näher und wirft bei ihr Fragen auf.

Die Protagonistin Eden ist von Beginn an sehr stark mit sich und ihrer Vergangenheit beschäftigt. Obwohl ihre inneren Kämpfe für mich nachvollziehbar waren, wurde ich das ganze Buch über nicht ganz warm mit ihr. Mir fehlte die (tiefere) Aufarbeitung des Geschehenen und die damit verbundene Entwicklung und Emotionalität. Auch Williams Charakter war nachvollziehbar, aber für mich wenig greifbar. Die Nebencharaktere waren alle sehr sympathisch und haben in Summe eine coole Clique ergeben, die allerdings meistens eben nur am Rand eine Rolle spielten.
Durch die doch sehr gegensätzlichen Hintergründe und Herausforderungen der Hauptcharaktere entstand ein interessantes Kennenlernen. Zwischen den immer wieder spannenden und auch teilweise humorvollen Handlungen war es öfters jedoch langatmig. Letzteres fand ich sehr schade, da Potenzial für mehr Spannung und anhaltenden Emotionen vorhanden war. So kam für mich leider kein anhaltender Spannungsbogen zustande und das Buch lief trotz der persönlichen und emotionalen Themen leicht durch.

Lediglich das Ende hat mich richtig gecatched - damit hatte ich nicht gerechnet und es hat mich komplett überrascht. Dieser Cliffhanger wird es auch sein, weshalb ich wissen möchte, wie es im zweiten Teil weitergeht.

Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig. Durch ihre Beschreibungen konnte ich mir vieles bildlich gut vorstellen. Die Autorin hat auch an mehreren Stellen besondere Akzente eingebaut, wie z.B. der Inhalt der Seminare oder die Art der Kommunikation zwischen Eden und William.

Fazit:
Kennt ihr Bücher, bei denen man den zweiten Teil nur lesen möchte, weil das Ende vom vorherigen Band so fies war? Das war für mich Dark Ivy.
Das Buch war für mich leider nichts besonderes und ich hatte mehr erwartet. Es lies sich locker lesen, was aber bei den Themen, die behandelt werden für mich nicht richtig getroffen ist. Wäre das Ende nicht so überraschend und fragwürdig gekommen, hätte ich auch nicht überlegt, das zweite Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Etwas unrund und langatmig

A Place to Grow
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Im zweiten Teil der Cherry Hill Reihe geht es um Lilac McCarthy und ihren attraktiven Erzrivalen.
Lilac ist mit Herzblut bei der Obstfarm ihrer Familie dabei und fühlt sich dort auch Pudelwohl. Doch als ...

Im zweiten Teil der Cherry Hill Reihe geht es um Lilac McCarthy und ihren attraktiven Erzrivalen.
Lilac ist mit Herzblut bei der Obstfarm ihrer Familie dabei und fühlt sich dort auch Pudelwohl. Doch als Bo, der Sohn des Obstfarm-Nachbars zurück in die Kleinstadt kehrt, bringt er einiges durcheinander. Neben ihren Plänen für das Peach-Festival auch einiges in Lilac selbst.

Lilac ist eine liebenswerte Protagonistin, die ich mir auf der Farm und in einer Kleinstadt wie Palisiade super vorstellen kann. Sie ist sympathisch, herzlich, sehr engagiert und wenn ihr etwas wichtig ist, hängt sie sich richtig rein - wie bei ihrem Farm Store und dem Peach Festival. Grundsätzlich finde ich, dass es der Autorin gut gelingt, die verschiedenen Charaktere der Schwestern darzustellen.
Lilac ist die gute Seele der Schwestern, was den Konflikt mit Bo auch interessant macht. Lange ist nicht klar, was zwischen den beiden in der Vergangenheit wirklich vorgefallen ist. Wie es kommen musste, arbeiten sie an einem gemeinsamen Projekt, das Lilac sehr am Herzen liegt - somit ist auch nachvollziehbar, dass sie sich besonders bei der Organisation des Peach-Festivals nicht von Bo in die Parade fahren lassen möchte. Es entstehen ein Enemies-to-lovers-Vibes.
Als sie sich näher kommen, kommt auch zunehmend raus, warum Lilac gar nicht gut auf Bo zu sprechen ist. Die Auflösung der damaligen Ereignisse hatte ich nicht erwartet und fand ich eine gute Wendung. Allerdings hätte ich gerne (grade weil es unerwartet und emotional ist) darüber mehr erfahren. Stattdessen zieht sich leider die Annäherung von Lilac und Bo teilweise in die Länge. Dagegen war das Ende recht schnell und einfach gehalten.

Was alle Bücher, die ich bisher von Lily Lucas gelesen habe gemeinsam haben ist, dass sie sich durch den Schreib- und Erzählstil superschnell und leicht hören lassen, was schön zum Cozy-Setting passt.

In Summe war "A place to grow" eine Rückkehr in das Wohlfühlsetting von Cherry-Hill. Natürlich erwarte ich bei der Reihe keinen riesigen Spannungsbogen - das sollte einem auch von Anfang an klar sein. Trotzdem war mir Lilac's Story etwas unrund und langatmig, besonders da die Wendung der Handlung mehr Potenzial geboten hätte. Für Zwischendurch war es ein schönes Hörbuch und ich habe auch die ganze Reihe weitergehört.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Schwierig - konnte mich nicht überzeugen

The Darkest Gold – Die Gefangene
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„Auch ein goldener Käfig ist immer noch ein Käfig…“
Mit diesem Satz beginnt der Klappentext - und fasst es sehr gut zusammen!
Es geht um König Midas, in dessen Königreich alles aus Gold zu bestehen scheint. ...

„Auch ein goldener Käfig ist immer noch ein Käfig…“
Mit diesem Satz beginnt der Klappentext - und fasst es sehr gut zusammen!
Es geht um König Midas, in dessen Königreich alles aus Gold zu bestehen scheint. Sein größter Besitz ist Auren, sein königlicher „Sattel“. Die beiden kennen sich bereits aus der Zeit bevor Midas König wurde und führen eine Beziehung. Auren kennt und genießt ihre Sonderstellung beim König.

Im Laufe der Handlung zeigt sich Midas allerdings von Seiten, die Auren so nicht kennt und zuerst auch nicht wahrhaben möchte. Nach und nach durchblickt sie verschiedene Fäden und Intrigen der königlichen Machenschaften und ihre Überzeugungen an ihr Leben und die Welt drumherum zu bröckeln beginnen.

Der Charakter hinter Auren ist sympathisch, wenn auch teilweise etwas naiv. Immer wieder zieht sich eine Spur von Humor durch ihre Gedanken und Handlungen, was mir gut gefiel. Über die weiteren Charaktere erfährt der Leser lediglich aus Aurens Erzählungen, da das Buch aus ihrer Sicht stattfindet.

Sprachlich war das (Hör-)Buch für mich gewöhnungsbedürftig - es gibt Wiederholungen und Begriffe, über die ich zunächst stark gestolpert bin. Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte und ein wenig den Hintergrund und das Setting der Welt verstehen konnte, war es kein großes Hindernis mehr. Auffällig ist die frauenfeindliche Einstellung in dieser Welt, die allerdings von den Frauen (zumindest in Teil 1) akzeptiert und mitgetragen wird. Hierbei kann ich mir einen Teil der Wandlung in der restlichen Reihe vorstellen.

Leider hat sich in der Handlung lange nicht viel getan - der Aufbau rund um Auren und die Welt in der sie lebt, hat einen großen Teil des Buchs eingenommen und so kam die Spannung erst sehr spät auf. Im letzte Drittel hat es für mich nochmal Fahrt aufgenommen und mich mit offenen Fragen zurückgelassen. Unter anderem: Warum nicht gleich so?

Insgesamt hat mich das Buch leider nicht umgehauen - sprachlich schwierig, frauenfeindlich, mit einer sympathischen und humorvollen Protagonistin und einer eher zähen Handlung, die sich zum Ende hin steigern konnte. Ich werde mit Teil 2 weiter hören und hoffe, dass der erste teil lediglich der Aufbau zu einer guten Reihe war.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

super Mischung aus Roman und Thriller mit wichtigen und realistischen Themen

SORRY. Ich habe es nur für dich getan
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Als unerwartet die Polizei vor ihr steht und ihr mitteilt, dass ihr Ex-Freund vermisst wird, weiß Robyn erst gar nicht, wie sie damit umgehen soll. Es startet ein Gefühlschaos aus Erinnerungen der Vergangenheit ...

Als unerwartet die Polizei vor ihr steht und ihr mitteilt, dass ihr Ex-Freund vermisst wird, weiß Robyn erst gar nicht, wie sie damit umgehen soll. Es startet ein Gefühlschaos aus Erinnerungen der Vergangenheit und Verwirrung mit Angst in der Gegenwart.

Abwechselnd erlebt der Leser die Entwicklung von Robyn's und Julians Beziehung und den Geschehnissen in der Gegenwart. Diese Sichtweisen passen lange nicht zusammen - ich habe mich gefragt, was in der Zwischenzeit noch passiert ist, damit die Protagonistin in der Gegenwart so handelt und fühlt. Die Beschreibungen der vergangenen Beziehung zwischen Robyn und Julian hört sich so lange schön, harmonisch und nahezu perfekt an, obwohl aus den Gegenwarts-Artikeln klar hervorgeht, dass das nicht alles gewesen sein kann - schließlich haben sie sich ja zumindest getrennt. Schleichend (positiv gemeint) beschreibt die Autorin wie eine Beziehung und fast unbemerkt gefährlich werden kann.
Nach und nach bildeten sich mehr Theorien beim Lesen, was Julian passiert sein könnte - bis zur Infragestellung aller Charaktere und Beschreibungen. Die Spannung und Verwirrung ist für mich absolut gelungen.
Am Ende gipfelt die Story in einem Finale, das für mich teilweise ein wenig vorhersehbar war, aber zum Abschluss dazu gehört.

Aus meiner Sicht ist die Triggerwarnung hier absolut angebracht. Bianca Iosivoni thematisiert hier eine Art von Beziehung, die vermutlich häufiger vorkommt und gelebt wird, als uns bewusst ist. Zurecht weißt sie im Nachwort nochmal darauf hin, wie schnell und einfach Menschen in eine solche toxische und manipulative Beziehung rutschen können. Außerdem werden noch verschiedene Arten von Gewalt angesprochen. Aber gerade wegen diesem (leider) realistischen oder zumindest für alle realitätsnahe Themen war das Buch für mich so authentisch und gut.

Fazit:
Eine super Mischung aus Roman und Thriller, der wichtige und realistische Themen anspricht und gleichzeitig durch die Spannung der Handlung fesselt und punktet. Trotzdem, dass Thriller eigentlich nicht mein Genre ist, kann ich das Buch wirklich nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Wissen, worauf LeserIn sin einlässt/ einlassen kann

Frauenblut
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"Wie gut kennst du deinen Zyklus und deinen Körper? Siehst du deine Periode als allmonatliches Übel? Sind PMS und Schmerzen für dich normal? Das muss nicht sein!"
So beginnt der Klappentext auf dem Buch ...

"Wie gut kennst du deinen Zyklus und deinen Körper? Siehst du deine Periode als allmonatliches Übel? Sind PMS und Schmerzen für dich normal? Das muss nicht sein!"
So beginnt der Klappentext auf dem Buch "Frauenblut". Mit diesen Worten machte die Autorin mich neugierig und da ich versuche jeden Monat ein Buch zu lesen, bei dem ich mich weiterbilden kann dachte ich: Passt - mal was anderes.
In ihrem Buch beleuchtet Manuela Kloibhofer die Menstruation aus verschiedensten Blickwinkeln. Beginnend mit dem sprachlichen Redegebrauch und deren möglichen historischen Hintergründen, über die biologischen Vorgänge über die Auswirkungen des Zylkuses auf unser inneres Gleichgewicht hinzu Hausmittelchen für verschiedene Beschwerden. Im ganzen Buch wird ihre positive Einstellung zur Regelblutung und Weiblichkeit deutlich. Hin und wieder wirkte diese Meinung für mich zu einseitig und fast sogar anklagend - an diesen Stellen hätte ich mir mehr Verständnis und Offenheit gewünscht. Trotzdem ist es für mich nachvollziehbar, dass dieses Buch einen klaren Standpunkt darlegen soll, der mit der doch eher negativen Einstellung der Gesellschaft zum Thema aufräumen soll.
Beim Lesen von diesem Buch habe ich viele neue Einblicke kennengelernt und auch sicher einige Punkte gelernt. Leider hat mir der Schreibstil und damit der Lesefluss meistens nicht zugesagt - beispielsweise war für mich der Teil über die sprachliche Ausdrucksweise zum Thema Menstruation zu lang, zu tief und damit langatmig. Außerdem finde ich keinen Zugang zu der spirituellen Seite des Themas, die im Buch einen großen Teil (alleine schon aufgrund der Thematisierung der chinesischen traditionellen Medizin) einnimmt. Zwar wird das bereits im Klappentext angesprochen, aber der Umfang war mir davor nicht bewusst.
Stilistisch und sprachlich ist das Buch super aufgebaut - das ist mit bereits beim Vorwort aufgefallen. Ohne eine klare Ansprache wird die Einstellung und das Feeling der Autorin konsequent transportiert. In Worten eine Message weiterzugeben ist einfach, sie aber durch das ganze Buch unterschwellig mitwirken zulassen, ist Frau Kloibhofer hier super gelungen.

Fazit

Positiv bleibt mir bei dem Buch in Erinnerung, dass die Autorin ihre positive Energie und Einstellung in die Gesellschaft tragen möchte (und das in diesem Buch auch konsequent verankert) und sich stark damit auseinander gesetzt hat. Da ich mich allerdings in dem Weg, den die Autorin für diese Message gewählt hat (TCM, Spiritualität, teilw. direkte Kritik) leider nicht wieder finde, kann ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen. Besonders die gefühlt intolerante Einstellung, bei der der Anteil an Kritik gegenüber dem Anteil der Verbesserung/ Hilfe für mich zu hoch ist, hat mir nicht gefallen. Ich hatte das Gefühl, als ob es für die Autorin nur diesen einen richtigen Weg gibt, mit der Menstruation umzugehen - und das obwohl im Buch beschrieben wird, wie individuell die Blutung und die Frau sein kann.

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