Cover-Bild Der Nürnberger Prozess
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Czernin
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 296
  • Ersterscheinung: 25.05.2022
  • ISBN: 9783707607680
Hellmut Butterweck

Der Nürnberger Prozess

Die Richter spielten nicht mit
Der Nürnberger Prozess ging als politischer Prozess in die Geschichte ein. So war er geplant und so nahm die Welt ihn wahr, weil der amerikanische Hauptankläger Robert Jackson nach den »Sternen eines neuen Völkerrechts« greifen und erstmals in der Geschichte Verbrechen gegen den Frieden bestraft sehen wollte.

Dass die drei westlichen Richter mit ihrer Mehrheit gegenüber dem sowjetischen Mitglied des Tribunals aus dem Nürnberger Prozess etwas ganz anderes, nämlich einen reinen Mordprozess, gemacht hatten, wurde erst erkennbar, als die Strafen verkündet wurden.

Hellmut Butterweck weist nach, dass mit einer Ausnahme ausschließlich die Schuld oder Mitschuld am Tod von Menschen entscheidend für die Strafen war. Schuldsprüche wegen Verbrechen gegen den Frieden wurden zwar ausgesprochen, fielen aber nicht einmal strafverschärfend ins Gewicht.

Die Neuauflage dieses Werkes verknüpft im Gerichtssaal geführte Dialoge mit persönlichen Erinnerungen von Akteuren und gibt eine mögliche Antwort auf die Frage, inwiefern sich der Nürnberger Prozess als Modell für heutige Verfahren im Namen der Menschenrechte eignet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2022

Wichtige Thematik, die mit seitenlangen Dialogen regelrecht erstickt wird

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Der Nürnberger Prozess ist in der Nachkriegsgeschichte das wohl wichtigste Ereignis, um den Oberen des braunen Sumpfes an den Kragen zu gehen. Doch in wie weit kann in einem solchen Prozess, bei dem die ...

Der Nürnberger Prozess ist in der Nachkriegsgeschichte das wohl wichtigste Ereignis, um den Oberen des braunen Sumpfes an den Kragen zu gehen. Doch in wie weit kann in einem solchen Prozess, bei dem die Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord endlich zur Sprache kommen, zwischen Schuld und Unschuld unterschieden werden ? Ist einer, der am Schreibtisch die Gesetze verfasst, "weniger schuld" als jemand, der die Massenmorde vollzogen hat ? Steckt eine kriminelle Energie dahinter, oder sind es die politischen Gegebenheiten, die Menschen wie Göring und Heß zu Kriegsverbrechern gemacht haben ? Kein leichtes Unterfangen, darüber Recht zu sprechen und doch haben es die Richter im Nürnberger Prozess getan.

Hellmut Butterweck widmet sich dieser wichtigen Thematik, nimmt seine Leser:innen mit in den Gerichtssaal und lässt sie zu Zeitzeug:innen werden, wenn der braune Sumpf zu Wort kommt. Es beginnt ein innerer Kampf bei den Lesenden, denn das, was sie lesen, sind Schilderungen, die unter die Haut gehen. Und doch macht sich Empörung breit, da sich sogenannte "Erinnerungslücken" bei den Angeklagten bemerkbar machen und sie immer wieder versuchen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, um dieser im wahrsten Sinne des Wortes zu entgehen.

Die wichtige Thematik wird aus persönlichen Erinnerungen, der Situation im Gerichtssaal und Abschriften von geführten Dialogen zusammengesetzt. Doch leider sind es eben jene Dialoge, die Seite um Seite füllen und dafür sorgen, dass das Buch sehr zähflüssig wird. Zwar bringt Butterweck Licht ins Dunkel, denn es gilt viele Widersprüche aufzudecken, aber irgendwie schafft es der Autor nicht, seinem eigenen Buchtitel gerecht zu werden. Der Untertitel - Die Richter spielten nicht mit - suggeriert mir, dass die Rolle eben jener genauer beleuchtet wird und sie zwischen Recht und Unrecht, Schuld und Unschuld regelrecht hin und her schwimmen, um den Völkermord aufzuarbeiten und Urteile zu sprechen, die gerecht sind.

Ich habe mir von der Lektüre mehr erhofft und bin etwas enttäuscht, daher 3 Sternchen

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