Cover-Bild Schöner Neuer Himmel
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 21.05.2022
  • ISBN: 9783608984293
Ines Geipel

Schöner Neuer Himmel

Aus dem Militärlabor des Ostens

Die Idee war so ambitioniert wie anmaßend: den Kommunismus auch im All real werden zu lassen. Und die Realität? Um einen »Körper mit optimaler Normierung« zu kreieren, wurde ab den 70er Jahren im Osten in hochgeheimen Laboren geforscht. Was surreal klingt, findet sich belegt in den Akten des ostdeutschen Militärs, aber auch bei denen, deren Körper zum Material dieses Staatstraumas gemacht wurden. Eine dichte Erzählung, die ein scharfes Licht auf ein bislang ausgeblendetes Erbe der DDR wirft - und eine Zeitdiagnose über entgrenzte Körperforschung.

Der Neue Mensch im All galt im Weltraumprogramm der Sowjetunion als absoluter Leitstern und löste in der DDR zwischen 1972 und 1989 eine gründliche Forschungstätigkeit aus. Die Unterwerfung und Beherrschung des Kosmos sollte durch Hochleistungsflieger, die sich über Jahre im All aufhalten konnten, möglich werden. Wie erschafft man diesen maximal normierten und bedürfnislosen Körper? Aus den Verschlussakten der DDR-Militärforschung, heute zugänglich im Militärarchiv Freiburg, setzt Ines Geipel ein verstörendes Bild zusammen: Experimentiert wurde nicht nur an Tieren, sondern auch an Menschen, in Krankenhäusern, Gefängnissen, an Soldaten und im Hochleistungssport. Das Streben nach der Vorherrschaft im Kosmos ist nicht Vergangenheit, sondern erfährt heute eine Renaissance.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2022

DDR-Militärforschung und Sport. Seriöse Vergangenheitsbewältigung stark biographisch!

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Engagiert in der gemeinnützigen Hilfsorganisation Doping-Opfer-Hilfe schreibt die Autorin über die ethische Bewertung dieser Forschung, über Doping und über die Sache mit der Codierung, sodass das nur ...

Engagiert in der gemeinnützigen Hilfsorganisation Doping-Opfer-Hilfe schreibt die Autorin über die ethische Bewertung dieser Forschung, über Doping und über die Sache mit der Codierung, sodass das nur teilweise noch vorhandene, teils geheime und codierte Material die Realität von vor 30, 40 Jahren nicht mehr widerspiegeln kann, um das politische Projekt DDR-Sportopfer weitgehend ad acta zu legen.
Des Weiteren geht es um Fragestellungen wie:
• Was ist mit der langen Diktaturgeschichte des Ostens und ihren weiter wirkenden Tabus, wenn es um Verantwortung geht?
• Was an Forschung in einer Diktatur bezogen auf die DDR kann überhaupt legitime Forschung sein?
• Geht es um Möglichkeiten von Heilung oder geht es um Ideologie?
• Wer übernimmt die Kontrolle?
• Wer sorgt für Transparenz?
• Was ist mit Manipulation, Geheimdienst, gezielter Vertuschung?
• Was ist übliche Praxis, und ab wann verlässt Forschung ihr ethisches Koordinatensystem und wird zum Verbrechen?
Vollständig war die Vernichtung wichtiger Unterlagen zu obigen Themen nicht. Aber letztendlich gibt es nach so langem Zeitraum mit Verjährung kein ‚Happy End‘.

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