Cover-Bild Wir zerschneiden die Schwerkraft
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 17.08.2015
  • ISBN: 9783218009904
Irmgard Fuchs

Wir zerschneiden die Schwerkraft

Erzählungen
Klem schickt Sehnsuchtsbotschaften per Silvesterrakete zu den Sternen. Ein alter Mann flüchtet in seinen Koffer und treibt mit diesem durchs All. P. Gruber zerpflückt im Zuge mehrerer Bewerbungsschreiben sein Leben und am Ende bleibt nur eine Insel.
Es ist die Frage nach der eigenen Daseinsberechtigung, die in den Erzählungen von Irmgard Fuchs immer wieder auftaucht. Die Figuren zweifeln an sich selbst, an der Wirklichkeit und an der Welt im Allgemeinen. Sie haben ihre Schwerkraft verloren, gewinnen dadurch allerdings eine Freiheit, die es ihnen erlaubt, anders zu sein.
Irmgard Fuchs beeindruckt durch ihren genauen Blick und ihren eigenwilligen Ton, der poetisch und leicht, verträumt und ironisch zugleich ist. In ihren Erzählungen versetzt sie die Welt in eine Schieflage: Alltägliches kippt ins Groteske, das Groteske wirkt plötzlich ganz normal.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2017

Durchwachsen

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Das Buch ist eine Zusammenstellung mehrerer Erzählungen, welche Größtenteils ein Rekapitulieren der eigenen Lebensumstände zum Thema haben. Viele Geschichten sind von ihrer Grundstimmung sehr trübsinnig ...

Das Buch ist eine Zusammenstellung mehrerer Erzählungen, welche Größtenteils ein Rekapitulieren der eigenen Lebensumstände zum Thema haben. Viele Geschichten sind von ihrer Grundstimmung sehr trübsinnig und depressiv, da sie die Ausweglosigkeit der Protagonisten wiederspiegeln ihr Leben zu ändern oder in neue Bahnen zu lenken. Von meiner Erwartungshaltung  her und anhand des Titels hätte ich erhofft, dass  viel mehr positivere Gefühle vermittelt werden. Das „Zerschneiden der Schwerkraft“ klang eher wie die Hoffnung die Ketten des Daseins zu zerbrechen und neue Wege einzuschlagen. Leider wird dieser Aspekt nur selten in die Erzählungen eingebracht. Von meiner persönlichen Meinung her waren die Geschichten also sehr durchwachsen. Am besten hat mir die Geschichte „Burnout für Anfänger“ gefallen, die den inneren Monolog des Protagonisten beim Meditieren wiederspiegelt und als einzige der Geschichten auch eine humorvolle Komponente mit einbringt.

Insgesamt spiegelt das Buch auf seine Art und Weise viele Aspekte unseres Lebens wieder, auch wenn es nicht immer nur die positiven Blickwinkel betrifft. Kein Buch für jedermann, aber dennoch gut gelungen und erzählerisch sehr ausdrucksstark.