Cover-Bild Warum wir (an Gott) glauben
8,98
inkl. MwSt
  • Verlag: Springer Berlin
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Psychologie
  • Genre: Sachbücher / Esoterik
  • Ersterscheinung: 01.10.2013
  • ISBN: 9783642377723
J. Anderson Thomson, Clare Aukofer

Warum wir (an Gott) glauben

Eine kompakte Einführung in die Wissenschaft der Religion
Sebastian Vogel (Übersetzer)

Gott ist von Menschen gemacht

J. Anderson Thomson und Clare Aukofer gehen in diesem kompakten und prägnanten Werk der Frage nach, wie und warum der Geist des Menschen religiöse Überzeugungen hervorbringt. Thomson, der sich in forensischer Psychiatrie und Evolutionspsychologie einen Namen gemacht hat, untersucht die Bestandteile und Ursachen des religiösen Glaubens genauso systematisch, wie ein Wissenschaftler die Bewegungen der Himmelskörper oder die Evolution des Lebens analysiert: Für ihn sind sie ein ganz und gar natürliches Phänomen. Gemeinsam mit Clare Aukofer trägt er gewichtige Belege aus Psychologie, neurowissenschaftlicher Kognitionsforschung und verwandten Fachgebieten zusammen und legt so leicht verständlich und überzeugend dar, dass Gott (oder die Götter) von Menschen erschaffen wurden und nicht umgekehrt. Mit diesem schmalen Band empfiehlt sich Thomson gleichermaßen als lesenswerter Autor wie als führende Stimme in dem Bemühen, Vernunft und Wissenschaft den Vorrang gegenüber Religion und Aberglauben zu verschaffen.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2016

Die Wissenschaft vom Glauben

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J Anderson Thomson beschreibt hier, wie man mit Hilfe von Erkenntnissen aus Evolutionspsychologie und Gehirnwissenschaft erklären kann, warum die Menschheit so sehr zu Religiosität neigt. Denn schließlich ...

J Anderson Thomson beschreibt hier, wie man mit Hilfe von Erkenntnissen aus Evolutionspsychologie und Gehirnwissenschaft erklären kann, warum die Menschheit so sehr zu Religiosität neigt. Denn schließlich hat jede bekannte menschliche Gesellschaft zumindest eine gewisse Form von übernatürlichem Glaubenssystem entwickelt.
Seiner Meinung nach handelt es sich bei der Religion um ein Nebenprodukt von Anpassungen die im Laufe der Evolution entstanden sind, um das Zusammenleben in sozialen Verbänden zu erleichtern. (Ähnlich wie unsere Vorliebe für Fast Food ein Nebenprodukt von Anpassungen ist, die es unseren Vorfahren erleichterten, an ausreichende Mengen nährstoffreicher Nahrung zu gelangen.)

Auf nur 160 Seiten führt er nun eine Vielzahl von geistigen Mechanismen an – wie etwa das Bedürfnis nach Bindung, hyperaktive Akteuererkennung, Theorie des Geistes etc - und erklärt, wie sie funktionieren, warum diese uns beim Überleben halfen und wie sie schließlich religiöses Verhalten begünstigten.
Die Ausführungen sind allgemein verständlich und werden durch das Anführen vieler Beispiele und interessanter Experimente anschaulich. Es gelingt dem Autor, die Hintergründe der Religiosität zu entlarven und viele spannende Zusammenhänge aufzuzeigen.

Zwar hat mir ein bisschen der rote Faden gefehlt und manche Stelle gerät doch etwas trocken, insgesamt ist dieses Werk aber empfehlenswert. Obwohl zu manchen Punkten sicher auch abweichende Meinungen möglich sind, enthält es jedenfalls viele anregende Denkansätze.
Auch die Aufmachung gefällt mir, vor allem das Glossar am Ende, an Hand dessen man den Inhalt gut Revue passieren lassen kann.

Sicher würde sich dieses Thema für ein bedeutend umfangreicheres Buch eignen, gerade die relativ geringe Seitenzahl dürfte aber den Vorteil haben, dass auf diese Weise Leute, die einem dicken wissenschaftlichen Werk eher mit Skepsis begegnen, nicht abgeschreckt werden.