Verschiedene Welten von Vätern, ähnliche Beweggründe
Auf zwei Erzählebenen finden in Belfast im Sommer 2014 leider nicht nur speziell am 12. Juli traditionell riesige Freudenfeuer zu Ehren des protestantischen Königs William von Oranien statt. Neben diesem ...
Auf zwei Erzählebenen finden in Belfast im Sommer 2014 leider nicht nur speziell am 12. Juli traditionell riesige Freudenfeuer zu Ehren des protestantischen Königs William von Oranien statt. Neben diesem damaligen historischen Glaubenskrieg geht es im Roman Firestarter auch um die zerstörerische Kraft von Gewalt der Männer, verkörpert durch die Figuren Sammy Agnew und seinen Sohn Mark, einem Psychopathen. Dessen virale Videos sorgen für Aufruhr, Chaos, Zerstörungswut. Thematisiert wird die gewichtige Rolle schwer kontrollierbarer sozialer Medien, die hier die Erinnerung an historische Konflikte intensivieren mit dem Ziel überbordender Spannungen und Krisen. Geht es auf dieser ersten Ebene um Brandstiftung, Fußballfieber und einer Hitzewelle in Belfast, handelt die zweite Ebene von der mythischen Figur einer Sirene und ihrem Baby Sophie. Der Allgemeinarzt Jonathan Murray hadert hier mit sich als verantwortungsbewusster Vater, fürchtet er sich doch vor der zerstörerischen Kraft ihrer Stimme. Beide Väter treffen aufeinander im verzweifelten, offenen Gespräch über ihre gefährlichen Kinder, reflektieren auch über ihr eigenes bisheriges, konfliktbehaftetes Leben. Das übernatürliche Element der Sirene im Leben des Arztes wirkt befremdlich und sehr konstruiert. Der Schreibstil ist in ähnlicher Weise kompliziert zersplittert wie das beschriebene politische Chaos in Belfast.