Cover-Bild Bloß keine Maultaschen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Silberburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 06.12.2012
  • ISBN: 9783842515529
Jürgen Seibold

Bloß keine Maultaschen

Von seiner Wengerter-Familie in Uhlbach hat er sich abgenabelt, seinen schwäbischen Dialekt hat er sich abtrainiert - und sogar seinen Namen hat er geändert. Doch als der sehr erfolgreiche, weil rücksichtslose Womanizer und Immobilienhändler Ronald D. Wimmer einer schwäbelnden Märchenerzählerin das Leben schwer macht, trifft ihn ein kurioser Fluch - und plötzlich muss er sich ohne Auto, ohne Barschaft und ohne feste Bleibe in Stuttgart durchschlagen.

Ein spektakulärer Autounfall am Neckartor, nächtliche Fahrten mit der U15, neue Freunde, die schon immer fast ohne Geld auskommen mussten, und eine heiße Liebe bringen sein bisheriges Leben und sein sorgfältig gepflegtes Image als eiskalter Egoist ordentlich durcheinander.

Jürgen Seibold, eigentlich bekannt als Krimiautor, erzählt in "Bloß keine Maultaschen" ganz ohne Mord, dafür mit viel Witz und reichlich Lokalkolorit eine liebenswerte Geschichte aus Stuttgart.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2021

Ich mag Maultaschen

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Rezi von 2009

Fees erzählt die Geschichte

Ronald D. Wimmer, der in Wirklichkeit aus einem Vorort von Stuttgart kommt, zog aus in die große weite Welt um reich zu werden und so wie er es sich immer erträumt ...

Rezi von 2009

Fees erzählt die Geschichte

Ronald D. Wimmer, der in Wirklichkeit aus einem Vorort von Stuttgart kommt, zog aus in die große weite Welt um reich zu werden und so wie er es sich immer erträumt hat. Klar, dass er einen Riesenschlitten fährt und ein tolles Zuhause hat. Eigentlich könnte man ihn beneiden, wie er da so auf Wolke 7 schwebt und Frauen nur fürs Bett benutzt.

Aber dann passiert es, ein Autounfall, bei dessen Verlauf er in ein Schaufenster fährt, dann muss er dringend in der Nähe vom Bahnhof zu einem Termin und als er zurückkommt und Geldbeutel, Handy und so zu holen, ist sein Auto schon abgeschleppt. Auf den Schreck hin, geht er erst mal nach Hause, aber die Schlüssel sind auch im Auto. Er klingelt bei der Verwalterin, doch die fragt nach seinem Auto! Blöd nur, dass die nur Autos kennt und nicht die Mieter. Er wartet dann auf seine Nachbarin, die er schon mal im Bett hatte und danach abgelegt hatte und die, lässt ihn erst in ihre Wohnung und duschen, doch dann führt er sich unmöglich und peinlich auf, so dass er wieder auf der Straße steht. Nun hat er Hunger und will in der Bäckerei drüben was kaufen, doch er hat kein Geld. Entmutigt setzt er sich vor die Bäckerei und da legt sich ein "Penner" mit ihm an, weil das geht ja nicht, dass er in "seinem" Revier bettelt. Schließlich freunden sich beide an und die Angestellte von der Bäckerei schenkt beiden was zu Essen. Vorerst geht er nicht zur Polizei und lebt tagsüber auf der Straße, nachdem er eine Nacht draußen geschlafen hat, hilft ihm jemand.
Ausgerechnet, jemand, der ihn von seinem früheren Leben kennt, und der weiß, dass er den Mietern das Leben schwer gemacht hat, wenn Vermieter renovieren wollten, damit die Mieter ausziehen. Er schläft nachts in einem Schuppen mit Wasser und Toilette und kommt so nach und nach auf dem Boden wieder an. Doch leider ist er "verhext", alles was schwäbisch ist, zieht ein Chaos nach dem anderen an. Da das Buch in Stuttgart spielt, ist jeden Tag ein Tag, an dem irgendwas passiert. Es dauert sehr lange, bis er auf die Idee kommt, doch wieder alles ins Reine zu bringen. Ohne Hilfe schafft er das jedoch nicht.

Fees Klitzekleine Kritikpunkte

S. 222 Er kaufte beim Bäcker ein. Der Bäcker hat auch Würstchen, das ist alles noch ok. Nur jetzt kommts, er hat Tina nicht um Geld gebeten, ich weiss nicht, woher er das Geld hat. Wie kam er denn zu Geld?

S. 294 hinauslugte. Welche Sprache ist denn das? Also Schwäbisch sagt man so nicht. Der Schwabe guggt, vielleicht lugt ja der Österreicher?
S. ??? Mist, ich habs vergessen, weil ich mir das nicht aufgeschrieben habe, aber da war noch was. Irgendwo weiter vorne.

Wie ihr seht, trotz aller Euphorie, also teilweise hat mein Gehirn doch noch Sachen festgestellt, beim Lesen, die so irgendwie nicht sein konnten. gg

Fees Meinung
Das Buch hatte ich mir ertauscht, weil es vom Silberburg-Verlag ist und irgendwann hatte auch ich begriffen, dass Jürgen Seibold kein so schlechter Autor ist, wie ich das zuerst nach dem Regionalkrimi, der in Weil der Stadt bei Sindelfingen spielt gedacht hatte. Bloß keine Maultaschen, oh je, dachte ich, der Autor mag keine Maultaschen und ich mag das Buch nicht, aber irgendwie dachte ich, ich ertausche es mir und lese es dann halt irgendwann mal.
Dann war das Buch in Nullkommanichts ausgelesen und ich fand es total toll. Es hat megaviel Lokalkolorit und könnte tatsächlich so in Stuttgart stattfinden. Hoffentlich gibt es dazu mal einen Film, der nicht enttäuschend ist, wie von Dora Heldt, denn ich kann ihn mir bildlich vorstellen. Der Autor hat wirklich sehr gut geschrieben und auch total spannend. Das ganze Buch ist etwas kurios, zeugt aber von viel Autorenphantasie und ich bin einfach begeistert. Ich finde es auch in dem Sinne genial, das das ganze tatsächlich so passieren könnte. Es ist zwar schon sehr extrem abwegig, aber wenn, könnte es vielleicht so stattfinden. Ich meine, ich kenne ja keine Obdachlosen persönlich, aber ich könnte mir vorstellen, dass es dort genau so zugeht.
Die Charaktere sind so wunderbar beschrieben, dass man sich die Darsteller sehr gut vorstellen kann. Es ist auch ein Liebesroman, der sehr schön geschrieben ist, ohne das „seichte“ von Heftchenlektüre und genau das, was mir bei Frau Kabatek nicht so gut gefällt (eigentlich das einzige Manko meiner Lieblingsautorin).
Es ist aber auch ein Buch, das ein wenig nachdenklich macht, auf der anderen Seite verrückt komisch ist, das auch Szenen mit Gewalt beinhaltet und auch etwas ganz anderes ist. Dieses Buch werde ich irgendwann mal wieder lesen. Es ist auf meiner Liste, der besten Bücher der Welt (Hallo Frau Kabatek, da müssen Sie doch als eine meiner Lieblingsautorinnen was unternehmen!!). Da gibts auch Lauf, Jane, lauf von Joy Fielding, das Jesus-Video von Eschbach und eben nun auch dieses Buch. Auch wenn es kein Krimi ist, so ist es doch spannend und es ist faszinierend, was dem Autor alles einfällt. Ich finde dass das Buch sehr gut ist, keine leichte, seichte Lektüre, aber super spannend und unterhaltsam. Teilweise fand ich es so lustig, dass ich innerlich schmunzelte.

Jedenfalls ist es von mir ein super Kompliment, wenn ich ein Buch, das kein Krimi ist, sehr spannend finde und ich eine Liebesgeschichte, die fast am Rande spielt supertoll finde. Aber es ist einfach so, dass hier alles wunderbar zusammen passt. Eigentlich sind es mehrere Geschichten, die dann am Schluss über den Handlungsbogen zu einer einzigen spitzenmäßigen Erzählung zusammen finden. Es zeugt von einer Leichtigkeit, aber das resultiert wahrscheinlich daraus, dass der Autor für gewöhnlich Krimis schreibt.

Fees Fazit

Ein absolut geniales Buch. Das Buch ist so verrückt, dass es nur spannend sein kann. Ich freue mich schon auf Teil 2, den ich auch ertauscht hab, aber vorher stehen noch eine Menge Regionalkrimis auf meiner Leseliste. Ihr seht schon, der Suchtfaktor, aber das spricht für dieses Buch. Ich kann es also mit 5 Sternen empfehlen.

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