Cover-Bild Die stille Zeugin
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inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 09.12.2016
  • ISBN: 9783404174492
Kate London

Die stille Zeugin

Kriminalroman
Ulrike Werner-Richter (Übersetzer)

'INTELLIGENT, ATMOSPHÄRISCH UND HOCHSPANNEND - DIESES BUCH LÄSST SIE NICHT MEHR LOS. ' ROSAMUND LUPTON

Ein Polizist und ein junges Mädchen stürzen von einem Londoner Hochhaus in den Tod. Als die Polizei am Tatort eintrifft, entdeckt sie auf dem Dach des Gebäudes eine junge Polizistin, die kurz darauf spurlos verschwindet. Warum war sie am Tatort gewesen? Ihre Kollegin Sarah Collins setzt alles daran, die einzige Zeugin zu finden - und begibt sich dabei auf die Spur eines rätselhaften Falls, der sie immer tiefer in die dunklen Abgründe der Polizeiarbeit eintauchen lässt und zu einem entsetzlichen Geheimnis führt.

DAS FESSELNDE KRIMIDEBÜT EINER EHEMALIGEN POLIZISTIN

'Ein spannendes Debüt, das seltene Einblicke in die tatsächliche Arbeitsweise der Polizei gewährt.' Sunday Times

'Kenntnisreich, intelligent und stilistisch überzeugend (.) ein außergewöhnlicher Roman, der nachdenklich stimmt.' Literary Review

'Ein ebenso kluger wie spannender Krimi von einer Debütautorin, die zuvor selbst als Polizistin in der Mordkommission der Metropolitan Police gearbeitet hat.' Weekend Sport

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2017

Trotz leichter Längen, ein solider, gut geschriebener sozialkritischer Krimi, der etwas leisere Töne anschlägt

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Ein eigentlich harmloser Streit zwischen zwei benachbarten Parteien eskaliert. Die Polizei wird dazu gerufen, damit das ewige Hin und Her endlich ein Ende hat, doch wer von den Nachbarn sagt die Wahrheit? ...

Ein eigentlich harmloser Streit zwischen zwei benachbarten Parteien eskaliert. Die Polizei wird dazu gerufen, damit das ewige Hin und Her endlich ein Ende hat, doch wer von den Nachbarn sagt die Wahrheit? Diese Frage lässt sich nicht leicht für die Ermittler PC Lizzie Griffiths und PC Hadley Matthews herausfinden, so dass sie selbst vorstellig werden müssen, im Haus des angeblichen Aufrührers. Doch dieser ist nicht zu Hause, lediglich Mutter und dessen Tochter; doch die Mutter, ist der englischen Sprache nicht mächtig und bittet die Ermittler mehrfach darum, das Haus wieder zu verlassen. Während Lizzie Griffith die ältere Dame im Garten verhören möchte, ist ihr Kollege einige Zeit allein mit der Tochter, was sich im Nachhinein als fataler Fehler entpuppt, denn das Mädchen behauptet, Lizzies Kollege hätte sich ihr gegenüber rassistische Äußerungen herausgenommen. Ein Wort steht gegen das andere, doch Lizzies Kollege schwört, dass er keinesfalls etwas in dieser Richtung zu dem Mädchen gesagt hat. Dennoch kommen der Ermittlerin Zweifel, als Hadley sie darum bittet, in ihrem Bericht auszusagen, dass sie die ganze Zeit mit Hadley zusammen war. Was soll sie nur tun, sich gegen ihren Partner stellen?

Ein toter Polizist und ein totes Mädchen, die von einem Hochhaus fielen, liegen zerschmettert am Boden. Doch die Partnerin des toten Polizisten, finden die zum Tatort eilenden Ermittler mitsamt eines Jungen, den diese in letzter Sekunde retten konnte, noch auf dem Dach. Sarah Collins und Ihr Partner haben viele Fragen an PC Lizzie Griffiths, doch diese taucht, sobald sie zu Hause ist, unter und ist nicht mehr auffindbar, was den Ermittlern große Rätsel aufgibt. Was geschah auf dem Hochhaus wirklich und wieso waren Lizzie Griffith und ihr Kollege so schnell vor Ort, nachdem sie von der Geiselnahme des kleinen Jungen erfahren hatten?

„Die stille Zeugin“, von Kate London ist der Debütroman der Autorin, die jahrelang selbst im Polizeidienst tätig war. Dass sie viel Hintergrundwissen mitbringt, was die Arbeit in Polizeibehörden angeht, spürt man beim Lesen sehr deutlich, denn die Ermittlungsarbeit wirkt realistisch dargestellt und kommt ganz ohne „coole Sprüche“ oder andere Effekthascherei aus, was mir positiv aufgefallen ist. Es ist allerdings eher ein Krimi der leisen Töne; wer hier auf nervenzerfetzende Verfolgungsjagden hofft, könnte daher eventuell enttäuscht sein, wenn er zu dieser Krimilektüre greift. Das über allem schwebende Thema ist der Ehrenkodex unter Polizeikollegen und die allgemeine Moral. Soll man seinem Partner blind vertrauen oder stets kritisch und unvoreingenommen ermitteln? So gerät PC Lizzie Griffiths zwischen die Fronten. Auf einer Seite ihr älterer Kollege, auf der anderen Seite, die Tochter eines vermeintlichen Aufrührers in einem Nachbarschaftsstreit. Beide schildern Lizzie eine völlig andere Sicht auf vergangene Geschehnisse, doch wem soll Lizzie nun glauben? Schließlich verzettelt Lizzie sich, was zu fatalen Folgen führt.

Obwohl den ungeklärten Fall größtenteils Sarah Collins und ihr Partner bearbeiten, blieben sie mir im Vergleich zu Lizzie, der eigentlichen Hauptfigur des Romans, etwas zu blass und ich ertappte mich dabei, lieber die Romanpassagen über Lizzie weiterlesen zu wollen, die den Leser an ihren zahlreichen Gedankengängen teilhaben lässt, und welche sich mit allem beschäftigen, was vorher war und letztendlich zu der Katastrophe auf dem Hochhausdach führten. Die Autorin hat einen sehr eingängigen Schreibstil und schildert diverse Ermittlungsarbeiten auf akribische Art und Weise, was auch für Obduktionsszenarien in diesem Buch gilt. Das ist einerseits interessant, führt aber zwischenzeitlich auch zu kleinen Längen innerhalb der Geschichte; etwa wenn die Autorin für meinen Geschmack etwas zu sehr abschweift, während sie Lizzies familiären Hintergrund darbietet.

Kurz gefasst: Trotz leichter Längen, ein solider, gut geschriebener sozialkritischer Krimi, der etwas leisere Töne anschlägt, aber mit ausreichend Durchschlagskraft punkten kann.