Cover-Bild Kann man da noch was machen?
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 12.09.2016
  • ISBN: 9783453603677
Laura Gehlhaar

Kann man da noch was machen?

Geschichten aus dem Alltag einer Rollstuhlfahrerin
»Ich sehe die Dinge aus einer anderen Perspektive. Und das macht es interessant.«

Wer im Rollstuhl sitzt, bekommt manchmal die seltsamsten Dinge zu hören: »Toll, dass du trotzdem rausgehst!«- »Kannst du Sex haben?«»Kann man da noch was machen?« – »Darfst du betrunken Rollstuhl fahren?« - »So hübsch und dann im Rollstuhl!«

Frei von Selbstmitleid, mit entwaffnender Selbstironie und ebenso tiefsinnig wie unterhaltsam erzählt Laura Gehlhaar Geschichten aus ihrem Alltag auf vier Rädern – mit allem, was dazugehört.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2020

Ein unterhaltendes, aber nicht wirklich lehrreiches Buch für zwischendurch!

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Vielen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

Laura Gelhaar sitzt seit einigen Jahren im Rollstuhl und lässt uns an ihrem Alltag teilhaben.
Das Buch ist viele, kürzere ...

Vielen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

Laura Gelhaar sitzt seit einigen Jahren im Rollstuhl und lässt uns an ihrem Alltag teilhaben.
Das Buch ist viele, kürzere Kapitel geliedert, beginnend mit einem Vorwort von ihrem Mann und schließend mit ihrer Danksagung und verworfen Buchtiteln (die übrigens sehr unterhaltsam sind!)

Am Anfang des Buches erzählt Laura von ihrer Muskelerkrankung, dem Verlauf und davon, wie sie das erste Mal im Rollstuhl saß.
Sie ging in die Niederlande zum studieren und lernte da eine sehr gute Freundin, Ebba, kennen. Mittlerweile lebt sie in Berlin.

Wir bekommen viele Szenen aus ihrem Alltag geschildert, über die sich Menschen ohne eine Behinderung wahrscheinlich oft keine weiteren Gedanken machen: So wird z.B. geschildert, was ein Gang in den Supermarkt an Herausforderungen mit sich bringt, wie Silvesterpartys in Katastrophen enden können, was für Vorurteile ihrer Beziehung mit einem Mann in den Köpfen der Menschen schwirren, etc.

Mit viel Humor berichtet die Autorin von den Schwierigkeiten, denen sie Tag für Tag ins Auge blickt, beispielsweise von dem Überwinden von Treppen und der Teilnahme an Veranstaltungen. Sie berichtet von dem Verhalten und den Blicken ihrer Mitmenschen, was einen teilweise sprachlos zurücklässt. Sie bezeichnet ihre Behinderung sogar als eine Art "Arschlochfilter."
Besonders interessant fand ich einen Teil, in dem über Behindertenwerkstätten gesprochen wird.

Ich hatte mir von diesem Buch erhofft, dass ich vielleicht lernen könnte, wie sich RollstuhlfahrerInnen wünschen, wie man mit ihnen umgeht. Oder dass ich lerne, wann es richtig ist, Hilfe anzubieten und wann unsensibel. Das wurde leider nicht wirklich thematisiert. Was das angeht, bin ich genauso "schlau" wie vorher.

Eine wirklich Handlung gibt es auch nicht. Relativ willkürlich wird auf verschiedene Themen eingegangen, die hintereinander abgehandelt werden.

Alles in allem ein interessantes Buch für zwischendurch, was einen unterhält und einen kleinen Einblick in das Leben der Autorin gewährt. Viel gelernt habe ich leider nicht.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Kann man da noch was machen? - Laura Gehlhaar

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Meine Meinung:

Da ich keine Berührungspunkte zu behinderten Menschen habe bzw. auch nicht zu jemandem im Rollstuhl, habe ich gedacht, dass ich mich mit diesem Buch mal ein bisschen in die Welt eines Rollstuhlfahrers ...

Meine Meinung:

Da ich keine Berührungspunkte zu behinderten Menschen habe bzw. auch nicht zu jemandem im Rollstuhl, habe ich gedacht, dass ich mich mit diesem Buch mal ein bisschen in die Welt eines Rollstuhlfahrers hinein begeben möchte. Immerhin kann ich bisher nicht nachvollziehen wie diese manche Situationen bewältigen. Ich habe mir hier erhofft zu erfahren wie deren Alltag aussieht und wie Außenstehende mit Rollstuhlfahrern am besten umgehen sollten.

Allerdings lässt mich das Buch etwas zwiegespalten zurück. Zum einen fand ich es großartig wie Laura uns in ihrem Buch ein Einblick in ihr Leben gibt. Wir lesen über schwierige Alltagssituationen, ihr Liebesleben, ihre Familie und Freunde. Sie zeigt, dass auch sie ein ganz normaler Mensch ist, der den Großteil aller Dinge selbstständig erledigen kann. Nur, dass sie dabei eben nicht geht, sondern fährt. Es gab Schilderungen von Situationen in dem Buch, die mich wirklich haben sprachlos werden lassen. Traurig wie viele Menschen mit Behinderten umgehen. Die Autorin weist in dem Buch deutlich daraufhin, dass es politisch gesehen behinderte Menschen einfach schwieriger haben. Zum Beispiel werden viele von ihnen einfach in ein Heim geschickt, bei dem sie tagtäglich den gleichen Ablauf haben und nie genug Geld verdienen würden um sich wenigstens halbwegs ein eigenes selbstständiges Leben aufbauen zu können. Manche Dinge machen hier wirklich sehr nachdenklich.

Andererseits muss ich sagen, dass die Autorin mich innerhalb einiger Kapitel allerdings sehr unsicher gemacht hat. Wie soll ich denn nun mit Rollstuhlfahrern in Zukunft umgehen. Sie macht hier viele Vorwürfe, aber zeigt meiner Meinung nach nicht richtig auf wie wir es besser machen können. Sie erzählt welche Sätze sie ständig zu hören bekommt, welche verschiedenen Blicke ihr zugeworfen werden. Und irgendwie findet sie alles nicht in Ordnung. Welche Fragen darf man denn nun stellen? Und wie soll man jemanden im Rollstuhl denn anschauen? Mich hat es teilweise so verunsichert, dass ich nach dem Lesen des Buches gar nicht mehr wirklich weiß wie ich mich verhalten müsste. Ich finde es sehr traurig, dass Laura hier so viel über nicht Rollstuhlfahrer herzieht. Wenn man keine Berührungspunkte hat, wie soll man dann wissen wie man sich verhalten soll? Zum Beispiel sagt sie auch, dass sie keine Lust mehr auf Fragen von ‚nervigen‘ Kindern hat. Aber ja, auch ich würde meinen Kindern sagen, dass sie den Rollstuhlfahrer bitte selbstständig fragen sollen. Ich kann diese doch nicht richtig beantworten. Also wie gesagt, mich lässt das Buch irgendwie ein bisschen unzufrieden zurück.

Fazit:

Zum einen wirklich lehrreich, zum anderen bleibt für mich allerdings die Frage offen: „Wie verhalte ich mich denn nun in Zukunft in Gegenwart eines Rollstuhlfahrers?“

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