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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Nagel & Kimche
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 25.03.2025
  • ISBN: 9783312013845
Lauren Elkin

Fassaden

Roman | »Die Susan Sontag ihrer Generation« Deborah Levy | Atmosphärisch und bewegend
Eva Bonné (Übersetzer)

Im Jahr 2019 verarbeitet Anna, eine Psychoanalytikerin, eine kürzlich erlittene Fehlgeburt. Ihr Mann David nimmt einen Job in London an, und so verbringt sie die Tage damit, wie besessen die Küche zu renovieren, während sie sich mit einer jüngeren Frau namens Clémentine anfreundet, die in das Haus eingezogen ist und zu einem radikal-feministischen Kollektiv namens les colleuses gehört. In der Zwischenzeit, 1972, renovieren Florence und Henry ihre Küche. Florence beendet gerade ihr Psychologiestudium und hofft, schwanger zu werden. Aber Henry ist sich nicht sicher, ob er für die Vaterschaft bereit ist... Beide Paare stehen vor den Herausforderungen der Ehe, der Treue und der Schwangerschaft. Die Figuren und ihre Geister stoßen aufeinander und umkreisen sich, ohne zu wissen, dass sie einst alle denselben Raum bewohnten.

Ein außergewöhnlicher Roman über die Bindungen, die wir mit anderen Menschen eingehen, und die Schwierigkeit, sie jemals ganz zu lösen; über die Art und Weise, wie Menschen, die wir gekannt haben, in uns weiterleben; und die Häuser, die wir bauen, Erinnerungen und Geschichten speichern und weitergeben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2025

Fassaden: Leider sehr ausschweifend und handlungsarm

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Lauren Elkins Roman "Fassaden” erzählt auf zwei Zeitebenen die Geschichten zweier Frauen.
Da ist zum einen Anna, die im Jahr 2019 mit ihrem Mann David in Paris lebt. Sie ist Psychoanalytikerin, übt den ...

Lauren Elkins Roman "Fassaden” erzählt auf zwei Zeitebenen die Geschichten zweier Frauen.
Da ist zum einen Anna, die im Jahr 2019 mit ihrem Mann David in Paris lebt. Sie ist Psychoanalytikerin, übt den Beruf aber aktuell nicht aus, da sie unter den Folgen einer Fehlgeburt leidet. Ihr Mann David hat einen Job in London angenommen, so dass sie ihre Tage hauptsächlich alleine verbringt. Sie ist besessen von der Idee, die Küche zu renovieren. Außerdem freundet sie sich mit ihrer Nachbarin, der jüngeren Clémentine, an. Diese gehört einem radikal-feministischen Kollektiv an.
Auf der anderen Seite ist da im Jahr 1972 Florence, die mit ihrem Mann Henry ebenfalls die Küche renoviert. Florence ist dabei, ihr Psychologiestudium abzuschließen, außerdem hofft sie, schwanger zu werden. Doch Henry ist sich nicht sicher, ob er schon bereit ist, Vater zu werden.

Leider konnte mich dieser Roman, der vom Klappentext her recht vielversprechend klang, nicht wirklich überzeugen.
Der Schreibstil ist sehr, sehr, sehr ausschweifend … und es passiert nicht wirklich viel. Ich muss leider sagen, dass ich mich mehr durch die 480 Seiten gequält habe, besonders gegen Ende hin.
Das erwartete Lesevergnügen bliebt weitgehend aus. Ich hatte hier wohl andere (und höhere) Erwartungen.
Besonders der Teil rund um Florence und Henry war so belanglos, dass ich sehr enttäuscht war.
Vor allem hatte ich erwartet, dass die beiden Frauengeschichten mehr miteinander verwoben werden, was leider nicht der Fall war. So bleibt für mich die Frage, was die kurze Anekdote um Florence überhaupt aussagen sollte.

Zwischendrin blitzen mal ein paar interessante Worte auf -

"Man wird in dem Sinne nicht geheilt. Es gibt kein Heilmittel gegen das Menschsein."

"Ich frage mich, wozu die Plane dient. Wahrscheinlich soll sie verhindern, dass Fassadentrümmer auf die Straße fallen. Ich habe Verständnis. Womöglich habe ich etwas Vergleichbares durchgemacht, eine dramatische Veränderung, in deren Folge ich für die Außenwelt gefährliche Splitter meiner selbst absondere. Nachdem wir das Kind verloren hatten, wollte ich mich in eine Plane hüllen. Nicht um meinetwillen, sondern um die Welt vor mir zu schützen."

"Seine Mutter hat ihm alles abgenommen. Ich verurteile sie nicht, sie hatte es nicht immer leicht, aber die Welt können wir nur verbessern, indem wir unsere Söhne zu Feministen erziehen. Wir machen die Menschen, und wir sollten in der Lage sein, sie besser zu machen."

- doch insgesamt sprang der Funke leider nicht über.

Die Figuren blieben für mich leider recht fern, ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen.
Schade, aus dem interessant klingenden Plot hätte man sicher mehr machen können.
So vergebe ich leider nur 2 Sterne. ⭐️

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Veröffentlicht am 09.05.2025

Wenig Handlung

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“Fassaden” erzählt die Geschichten zweier Frauen: Anna im Jahr 2019, die mit ihrem Mann David in eine Pariser Wohnung gezogen ist und ihren Beruf als Psychoanalytikerin momentan nicht ausführen kann. Sie ...

“Fassaden” erzählt die Geschichten zweier Frauen: Anna im Jahr 2019, die mit ihrem Mann David in eine Pariser Wohnung gezogen ist und ihren Beruf als Psychoanalytikerin momentan nicht ausführen kann. Sie beschließt, die Küche zu renovieren und freundet sich mit Clémentine an.
Und Florence im Jahr 1972, die damals in derselben Pariser Wohnung gelebt und dieselbe Küche renoviert hat. Sie ist in den letzten Zügen ihres Psychologiestudiums und möchte unbedingt schwanger werden, während ihr Mann nicht dafür bereit ist.

Das alles klingt nach einem vielversprechenden und tiefgehenden Psychogramm zweier Frauen, gerade die Idee der Wohnung als Gemeinsamkeit fand ich sehr außergewöhnlich, aber um ehrlich zu sein: Es passiert kaum etwas.
Die Autorin behandelt ihre beiden Protagonistinnen wie zwei Objekte und untersucht auf 480 Seiten wissenschaftlich genau (und ebenso emotionslos) deren Libido. Es geht nur um weibliche Lust, um sexuelle Beziehungen und darum, wie man die klassische Monogamie ausweiten kann.
Im Klappentext erwähnt wurde zum Beispiel noch Annas Fehlgeburt, die jedoch so gut wie gar nicht thematisiert wird. Clémentine ist Teil einer feministischen Gruppe, die im Kampf gegen Femizide nachts Parolen an Häuser schreibt. Hat das irgendeine Bedeutung für die Handlung? Nein.
Der komplette Erzählstrang rund um Florence und ihren Mann ist so belanglos, dass ich ihn gerade noch einmal nachlesen musste.
Und dass Florence und Anna dieselbe Wohnung bewohn(t)en, spielt auch keine Rolle. So viele Stichpunkte, die mich im Klappentext total angesprochen haben, aber kaum ausgeführt wurden.
Zu den Figuren baut man keine Beziehung auf, versteht ihre Gefühle und Taten nicht. Irgendwann wollte ich nur noch meine Ruhe vor ihnen haben.
Zugleich ist der Roman ein Liebeslied an die Stadt Paris, kann man mögen, mich persönlich haben die Großstadtbeschreibungen eher abgeschreckt.
Kurz: Ich hätte das Buch auf jeden Fall abgebrochen, wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen. Ist es deshalb ein schlechtes Buch? Nein. Ich habe aufgrund des Klappentextes nur etwas komplett anderes erwartet - eine richtige Erzählung mit Storyline und Gefühlen eben.

Wer sich mit weiblicher Lust, Beziehungsmodellen und Großstadtliebe auseinandersetzen will, verpackt in einem bildungssprachlichen und sachlichen Schreibstil, wird sicherlich ein Highlight hinter den “Fassaden” finden. ⭐️2/5⭐️

*Übersetzt von Eva Bonné


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