Cover-Bild Ich war zu jung, um zu hassen. Meine Kindheit in Auschwitz
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 11.01.2024
  • ISBN: 9783453218673
Lidia Maksymowicz, Paolo Rodari

Ich war zu jung, um zu hassen. Meine Kindheit in Auschwitz

Lidia Maksymowicz ist drei Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Dreizehn Monate lang überlebt sie in dieser Hölle, getrennt von ihrer Mutter, in der Kinderbaracke. Sie ist eines der kleinen »Versuchskaninchen« von Dr. Josef Mengele, der seine lebensbedrohlichen »Experimente« an ihr durchführt. Lidia sieht, wie die anderen Kindern nach und nach sterben, an den Folgen der Experimente, am Hunger. Sie selbst ist eine der Wenigen, die überlebt – auch durch die Liebe ihrer Mutter, die sich in lebensgefährlichen Momenten in ihre Baracke schleicht, ihr etwas Gemüse oder Brot zusteckt, sie in den Arm nimmt und ihr einbläut, vor den SS-Männern keine Emotionen zu zeigen, um nicht ihren Zorn auf sich zu ziehen. Nach quälenden 13 Monaten ist der Krieg zu Ende. Doch nach der Befreiung findet Lidia ihre Mutter in Auschwitz nicht. Man erzählt ihr, dass sie tot sei. Doch Lidia hört nicht auf zu glauben, dass ihre Mutter am Leben ist und nach ihr sucht. Und tatsächlich gleicht es einem Wunder, dass Lidia sie eines Tages wiederfindet...
Lidia Maksymowicz hat beschlossen, ihr Leben dem Erzählen ihrer Geschichte und dem Schreiben zu widmen. Denn es kann sich alles wiederholen. »Wir sind wieder dabei, Worte des Hasses, der Spaltung, der Abschottung zuzulassen. Wenn ich sie aus dem Munde von Politikern höre, verschlägt es mir den Atem. Hier, in meinem Europa, zu Hause, immer noch diese schrecklichen Worte. Gerade jetzt, in Momenten wie diesen, kann die Dunkelheit wieder über uns hereinbrechen.«

Ausstattung: mit Bildteil

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2024

Wer tut einem Kind so etwas an?

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Die kleine Luda lebt schon eine ganze Weile im Wald. Sie kann sich nicht so recht an ein richtiges Zuhause erinnern. Doch es gefällt ihr im Wald gut. Wenn sie nur nicht immer vor den Deutschen davonlaufen ...

Die kleine Luda lebt schon eine ganze Weile im Wald. Sie kann sich nicht so recht an ein richtiges Zuhause erinnern. Doch es gefällt ihr im Wald gut. Wenn sie nur nicht immer vor den Deutschen davonlaufen müssten.

Ihre Eltern sind Partisanen in Belarus. Sie wollen weder einen kommunistischen noch einen faschistischen Staat unterstützen. Sie wollen einfach frei sein. Und dafür setzen sie sich mit aller Kraft ein, riskieren ihr Leben.

Ludas Vater ist schon eingezogen worden, als sie und ihre Mutter gefangengenommen werden und nach Birkenau kommen. Auch ihre Großeltern sind dabei, sie werden aber gleich nach der schrecklichen Zugfahrt vergast. Mutter und Tochter werden getrennt, dabei ist Luda erst drei Jahre alt. Am schlimmsten für sie sind die Besuche Mengeles in ihrer Baracke, da versteckt sie sich immer so schnell sie kann. Denn wen er für seine Versuche auswählt wird, kehrt entweder gar nicht oder fast tot zurück.

Am Ende ist Luda das Kind, das Ausschwitz am längsten überlebt. Sie verbringt dreizehn Monate dort, bis das Konzentrationslager von den Russen befreit wird. Doch sie kann ihre Mutter nicht finden. Dem kleinen Mädchen wird gesagt, dass ihre Mutter tot ist. Knapp fünf Jahre alt, hat dieses Mädchen Schlimmeres erlebt als der gewöhnliche Mensch in seinem ganzen Leben. Wie kann das Leben nach einer solchen Erfahrung weitergehen? Wie wirkt sich das Erlebte auf diesen kleinen Menschen aus? Vor allem aber, wird sie ihre eigentliche Familie jemals finden?

Dieses berührende Buch ist ungeheuer wichtig. Sprachlich brillant, geben Wortbilder und Gedankenfetzen sehr gut das Erleben dieses kleinen Kindes an einem furchtbaren Ort wider. Sehr interessant ist auch Ludas weitere Lebensgeschichte, die zur Lidia umgetauft wird. Ihre Gefühle und Gedanken als Überlebende werden sehr gut geschildert; das Bedürfnis Essen aufzubewahren, das Loch der Sehnsucht nach ihrer Mutter im Herzen, das Einleben als verschrecktes Kind in einem neuen Zuhause.

Fazit: Dieses Buch ist sehr lesenswert und erzählt von einer wichtigen und schrecklichen Erfahrung, die nicht vergessen werden darf. Sehr empfehlenswert!