Cover-Bild Der gefährlichste Ort der Welt
18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.10.2017
  • ISBN: 9783423432672
Lindsey Lee Johnson

Der gefährlichste Ort der Welt

Roman
Kathrin Razum (Übersetzer)

Willkommen in Mill Valley! Willkommen am gefährlichsten Ort der Welt!
Als Tristan Bloch eines Morgens auf sein Fahrrad steigt und losradelt, auf die Golden Gate Bridge zu, den heißen, schweißnassen Kopf gesenkt, da ahnen wir schon, dass ihn der Verrat seiner Angebeteten, Calista, vernichtet hat. Sein Liebesbrief wurde auf Facebook gepostet, und das war ihre Schuld.
Fünf Jahre später: Kurz nach dem dramatischen Ende einer Abschlussparty betrachtet Calista, Tristans erste und letzte große Liebe, in dem Versuch, die Ereignisse zu begreifen, ein altes Klassenfoto – Tristan, lachend, in seinen unmöglichen grellgelben Trainingshosen, der sanfte Dave Chu, der durchtriebene Ryan Harbinger, Baseball-Captain und Schwarm aller Mädchen, Abigail Cress, damals noch Calistas beste Freundin, die später mit einem Lehrer anbandelte, und all die anderen, die mit dem Leben und der Liebe gespielt hatten. Ihre fröhlichen Gesichter täuschen. »Sie taten, was sie konnten, um zu überleben.«
Für einen von ihnen war Mill Valley, das verträumte reiche Städtchen über der Bucht von San Francisco, ein vermeintliches Paradies, zur Hölle geworden. Und sie, die zurückblieben, waren vom Leben gezeichnet, noch bevor es richtig begonnen hatte.
Lindsey Lee Johnson leuchtet »den gefährlichsten Ort der Welt« aus den verschiedenen Perspektiven ihrer Figuren aus und entlarvt den amerikanischen Traum als die Illusion einer Gesellschaft, die ihrer inneren Leere zu entkommen sucht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2018

The American Dream

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Das Cover des Buches spiegelt nicht im Entferntesten das Thema des Romans wider. Es zeigt einen Jungen, der in einen Pool springt: Ein Bild, das an Sommer und Spaß erinnert. Dieses Bild ist genau so eine ...

Das Cover des Buches spiegelt nicht im Entferntesten das Thema des Romans wider. Es zeigt einen Jungen, der in einen Pool springt: Ein Bild, das an Sommer und Spaß erinnert. Dieses Bild ist genau so eine Fassade, wie das Leben der Teenager in dem Buch. Aus diesem Grund ist das Bild hervorragend als Titelbild für das Buch geeignet.
Das Buch ist in drei Teile geteilt. Der erste wird aus der Sicht von Calista Broderick geschildert, die von ihrem seltsamen Mitschüler Tristan Bloch einen Liebesbrief bekommt. Sie zeigt ihn ihrer besten Freundin Abigail und diese wiederum dem Schwarm aller Mädchen, Ryan Harbinger, der ihn auf Facebook stellt. Innerhalb kürzester Zeit häufen sich die gehässigen Kommentare und Tristan ist vor der gesamten Internetcommunity bloßgestellt. Er sieht keinen anderen Weg als sich von der Golden Gate Bridge zu stürzen. Der zweite Teil spielt vier Jahre später, als alle Beteiligten in der elften Klasse sind. Vieles hat sich seitdem verändert und auch die Dynamiken innerhalb der Beziehungen hat sich stark verändert. Der letzte Teil spielt wiederum ein Jahr später, nach einem erneuten schrecklichen Erlebnis für die Schüler.
Mir gefällt besonders die Schilderung der verschiedenen Kapitel aus der Sicht von unterschiedlichen Personen. Jedes Mal, wenn man denkt, dass man eine Person nicht mag, wird man durch die Schilderung dieser Person eines Besseren belehrt. Auch der Schreibstil gefällt mir, man kann das Buch sehr gut in einem durchlesen.
Was ich weniger mag, ist, dass sich die Menschen scheinbar gar nicht mit dem Selbstmord von Tristan beschäftigen. Nur noch Calista denkt an ihn und fühlt sich schuldig, alle anderen sehen sich nicht als Schuldige. Zudem ist am Ende des Buches das Leben fast aller Schüler auf die eine oder andere kaputt und sie haben nichts mehr mit alten Freunden zu tun. Vielleicht gefällt mir das nicht, weil ich Happy Ends mag oder weil mir ein richtiger Abschluss fehlt, aber ich war am Ende etwas enttäuscht, nachdem ich es beendet hatte.

Veröffentlicht am 18.10.2017

arme Reiche

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Lindsey Lee Johnson schreibt in ihrem Debütroman über das Städtchen Mill Valley, das nahe der Bucht von San Francisco liegt.
Es gibt eine Sage, nach der die Liebe hier wohl nicht das Glück findet, ...

Lindsey Lee Johnson schreibt in ihrem Debütroman über das Städtchen Mill Valley, das nahe der Bucht von San Francisco liegt.
Es gibt eine Sage, nach der die Liebe hier wohl nicht das Glück findet, wofür eine Hexe sorgte, nachdem sich ihre Tochter in einen Sohn vom Fuße des Tales verliebt.

In Mill Valley wohnen überwiegend wohlhabende Menschen, und ihren Kindern soll es gut gehen.

Tristan, ein Außenseiter, der die achte Klasse besucht, schreibt an eine Schulkameradin namens Cally einen sehr reifen, schönen Liebesbrief. Cally, die gerade in eine Clique aufgenommen wurde, weiß nicht, ob sie ihn schön finden soll oder ihren Freundinnen zeigen. Sie entscheidet sich für letzteres und schon läuft alles anders, als sie eigentlich möchte, bzw. kann sie nun nicht mehr "halt" rufen.

Es gibt für Menschen, insbesondere Kinder in der Pubertät, nichts schlimmeres als Mobbing - und wenn dies noch über das Internet stattfindet, ist es besonders tragisch. Nun, als Tristan dann Richtung Golden Gate Bridge radelt, kann sich jeder vorstellen, was er nun vorhat. Ich glaube nicht, dass die jungen Leute überhaupt wussten, was sie angerichtet haben.

Die Jugendlichen sprechen so gut wie nie mehr über Tristan, aber alle Beteiligten haben ihn im Hinterkopf.

Die Autorin schreibt ihren Roman aus der Sicht von mehreren Protagonisten bis zum Schulabschluss. Die Schüler*innen haben ihre Pläne, Auszeit, Studium und anderes - dann gerät jedoch eine Party außer Kontrolle.

Ich möchte nicht zu viel vom Roman verraten, aber es ist ein ruhiges Buch mit stetiger Spannung. Es ist schön, dass man sich so gut in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen kann. Und ja, ich habe auf den letzten Seiten mit einem anderen Ausgang der Geschichte gerechnet. Mir war nicht klar, dass plötzliche Einsicht vorhanden war, auch wenn es natürlich besser ist.