Cover-Bild Und es schmilzt
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 24.10.2018
  • ISBN: 9783596298372
Lize Spit

Und es schmilzt

Roman
Helga van Beuningen (Übersetzer)

Ein Roman, der alles gibt und alles verlangt
Mit einem Eisblock im Kofferraum fährt Eva in ihr Heimatdorf. Jahrelang ist sie nicht dort gewesen. Und sie hat nie zurückgeblickt – bis eine Einladung ihrer beiden ältesten Freunde alles wieder hochspült. Die Schubkarre, in der sie den Hauptpreis, einen Farbfernseher, und ihre betrunkene Mutter vom Gemeindequiz nachhause karren musste; die Schlinge, die der Vater ihr im Schuppen zeigte; den Sommer, in dem Evas Freunde zu ihren dunkelsten Dämonen wurden; den Sommer, den Eva seit jeher zu vergessen versucht.
Damals war sie machtlos. Diesmal wird sie sich Gehör verschaffen. Und das wird so schnell keiner vergessen.

Lize Spit wurde mit »Und es schmilzt« zum literarischen Shootingstar. Mit Präzision und erzählerischer Brillanz treibt sie ihre Geschichte einem Ende entgegen, das im Innersten erschüttert.

Preis des niederländischen Buchhandels für den besten Roman des Jahres

Das radikalste Update zu »Der Fänger im Roggen«!


Pressestimmen:
»Dieser Roman ist eine Granate, die erst nur einen dunklen Schatten wirft und dann mit kaltblütiger Präzision einschlägt.« De Standaard

»Geschrieben mit der Treffsicherheit eines Messerwerfers. Ein Todesstoß.« Bregje Hofstede

»Diese Geschichte packt Sie an der Kehle.« De Standaard

»Übertrifft alle Erwartungen!« De Morgen

»Aufregend, manchmal lustig, am Ende beängstigend und ergreifend.« Het Nieuwsblad

»›Und es schmilzt‹ besetzt eine besondere Stelle in Ihrem Kopf – irgendwo zwischen Behaglichkeit, Unruhe, Vertrautheit und Entsetzen.« Saskia de Coster

»Dieses Buch knistert vor Spannung. Vertraut, überraschend, einfallsreich, erbarmungslos.« De Standaard

Stimmen aus dem Buchhandel
»Wow! Was für ein Buch. Ich habe es zugeschlagen und hätte es am liebsten gleich noch einmal von vorn begonnen. Das ist großartig erzählt, hat einen unglaublichen Sog. … Tesje werde ich sicher nie mehr vergessen. «
Juliane Barth, Dussmann, Berlin

»Lize Spits Erzählkraft ist beispiellos und treibt dem Leser mitunter Schweißperlen auf die Stirn. ›Und es schmilzt‹ ist ganz großes beklemmendes Kopfkino!
Thomas Bleitner, Buchhandlung Lüders, Hamburg.

»Das Buch hat mich überrascht, beeindruckt, abgeschreckt, fasziniert, begeistert! ... Mutig und kompromisslos! Eine Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann … es haut einen einfach um!
Brigitte Drees, Buchhandlung Köhl, Erftstadt

»Ein Meisterwerk mit einer ganz eigenen Stimme und Stimmung, das man gelesen haben muss.«
Alex Schütz, Pieper Bücher, Saarlouis

»Man wird über dieses Buch reden, reden müssen, weil man sich nach der Lektüre austauschen will.«
Frank Menden, Stories! Die Buchhandlung, Hamburg

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2019

Kleinstadtgeheimnisse

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Klappentext:

Mit geschlossenen Augen hätte Eva damals den Weg zu Pims Bauernhof radeln können. Sie könnte es heute noch, obwohl sie viele Jahre nicht in Bovenmeer gewesen ist. Hier wurde sie zwischen ...

Klappentext:

Mit geschlossenen Augen hätte Eva damals den Weg zu Pims Bauernhof radeln können. Sie könnte es heute noch, obwohl sie viele Jahre nicht in Bovenmeer gewesen ist. Hier wurde sie zwischen Rapsfeldern und Pferdekoppeln erwachsen. Hier liegt auch die Wurzel all ihrer aufgestauten Traurigkeit.
Dreizehn Jahre nach dem Sommer, an den sie nie wieder zu denken wagte, kehrt Eva zurück in ihr Dorf – mit einem großen Eisblock im Kofferraum.


Meine Meinung:

Dieses Buch ist der Debütroman der aus Belgien stammenden Autorin Lize Spit, der in Belgien bereits mehrere Preise gewonnen hat. Und wenn ich ehrlich sein soll: zu recht!

Bevor ich das Buch gelesen hatte, hatte eine Freundin aus meinem Litertaurkurs bereits über das Buch sehr detailliert gesprochen, sodass ich dachte, ich wüsste was auf mich zu kommt und währe dementsprechend vorbereitet. Tatsächlich lag ich sehr falsch mit der Annahme.

Der Roman ist im Grunde in zwei Teile gegliedert. Zum einen in der heutigen Zeit, in der die Protagonistin Eva mit einem Eisblock im Kofferraum von Brüssel zurück in ihr Heimatdorf fährt, und zum anderen die Rückblenden, die ihre Kindheit beschreiben. In diesen dreht es sich meistens um einen Sommer, in denen Eva dreizehn Jahre alt ist.

Eva ist ein sehr interessanter Charakter. Denn sie ist ein sehr ruhiger Mensch, den man schon fast als den klassischen Mittläufer bezeichnen könnte. Zumindest versucht sie ihren beiden Freunden Pim und Laurenz – die sogar ihre einzigen Klassenkammeraden sind – alles recht zu machen, selbst wenn sie dabei eigen entdecke Prinzipien über Bord wirft.

Split beschreibt sehr schonungslos und ohne Umschweife das Erwachsenwerden in den Neunzigern, die ersten Erfahrung mit der Pubertät und somit auch mit der Sexualität. So auch,, wie sich Eva beispielweise mit Gegenständen entjungfert, während ihre Schwester im Bett nebenan liegt, da sie einer ehemaligen Freundin gesteckt hätte, sie wäre ja keine Jungfrau mehr.

Die Charaktere in diesem Roman sind teilweise sehr tief und so wiedersprüchlich in ihrem Handeln, dass sie menschlicher nicht sein könnten. Nur bei den Erwachsenen – speziell bei Evas eigenen Eltern – kratzt Split nur an der Oberfläche. Allerdings glaube ich, dass es einfach an Evas Sichtweise liegt. Als Dreizehnjährige sind einem die Eltern entweder unsagbar peinlich oder schlichtweg egal.

Viele Stellen in diesem Roman fand ich sehr befremdlich und deswegen musste ich das Buch auch manchmal weg legen und pausieren. Es ist auch das erste Mal, dass mir beim Lesen eines Romans buchstäblich schlecht geworden ist.

Doch ich finde, dass das für den Roman spricht. Splits Schreibstil, der sowohl warm, als auch kalt zugleich ist und der sehr detailliert ist, fesselt einen und mildert sogleich die schrecklichen Parte nicht ab. Anders als es in deutschen Romanen sonst üblich ist.

Ich kann euch dieses Buch tatsächlich nur ans Herz legen, aber ich warne euch dennoch: dieses Buch ist nicht ohne und für zart besaitete Seelen vielleicht nicht die richtige Wahl.


Fazit:

Wer dieses Buch lesen sollte, sollte wissen, dass er einen Schatz vor sich hat. Aber einen Schatz, der vergiftet. Dieses Buch nimmt einen mit und lässt einen wie eine kalte Dusche zurück.


Zitat:
“Auf der Anrichte, rechts von mir, stand eine Reihe unangerührter Schokonikoläuse von Tesje. Es waren vier, sie hatte sie alle mit dem Gesicht zur Wand gedreht. Dennoch schien es, als würden auch sie mich anstarren.”
(S. 347)

Veröffentlicht am 07.06.2018

Gewöhnungsbedürftiger Schreibstil

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Ich bin hin- und hergerissen.
Nach einer sehr harten Vergangenheit kehrt Eva in ihr Heimatort zurück. Ausgerechnet eine Einladung ihrer beiden Jugendfreunde bringt sie zurück an diesen Ort, den sie so ...

Ich bin hin- und hergerissen.
Nach einer sehr harten Vergangenheit kehrt Eva in ihr Heimatort zurück. Ausgerechnet eine Einladung ihrer beiden Jugendfreunde bringt sie zurück an diesen Ort, den sie so lange verdrängen wollte.
Sie hatte sich etwas aufgebaut, hatte eine oberflächliche Beziehung geführt. Und dann kam diese Karte an und alles ging von vorne los.
Die drei Musketiere, die sich geschworen haben immer füreinander da zu sein. Doch wo waren sie für sie da? Hat nicht nur Eva sich aufgeopfert für diese beiden Jungs? Und wie soll Eva an diesen Ort zurückkehren, ohne all diese schrecklichen Bilder im Kopf.
Sie überlegt es sich und macht sich dann doch auf den Weg. Im Kofferraum einen Eisblock. Wer das Rätsel kennt, der weiß wie dramatisch das Ende dieses Buches sein wird. Es gibt immer wieder kleine Andeutungen, doch ich bin bis zum Ende nicht darauf gekommen, wofür der Eisblock ist.
Aber der Eisblock steht nicht nur für das Rätsel, sondern auch für Evas Vergangenheit. Sie hat sie zu einem festen Brocken zusammengerollt und eingefroren. Und je mehr der Leser von dieser Vergangenheit erfährt, desto mehr schmelzen all diese schrecklichen Erinnerungen dahin. Manchmal ist es recht langatmig, doch das durchhalten lohnt sich. Denn um die nächste Ecke wartet schon wieder eine neue Überraschung, mit der man so nicht gerechnet hat.
Über die Nebencharaktere erfahren wir nur Evas Sicht. An einigen Stellen ist es schade, dass wir nicht in die Sichtweise von Lauren oder Pim eintauchen können. An anderen Stellen war ich dann doch froh, nicht ihre Gedanken verfolgen zu müssen. Wenn der Eisblock geschmolzen ist, wird jeder Leser an dieses Buch gefesselt sein.
Da mir der Schreibstil leider nicht ganz so gut gefallen hat, vergebe ich 4 Sterne die nicht schmelzen werden.

Veröffentlicht am 02.06.2019

In einem Wort: Furchtbar

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Zum Inhalt:
Furchtbare Kindheit mit furchtbaren Eltern in einem furchtbaren Dorf findet ihren Abschluss in einer furchtbaren Tat

Mein Eindruck:
Ich bin entsetzt, dass so eine Geschichte so viel Zuspruch ...

Zum Inhalt:
Furchtbare Kindheit mit furchtbaren Eltern in einem furchtbaren Dorf findet ihren Abschluss in einer furchtbaren Tat

Mein Eindruck:
Ich bin entsetzt, dass so eine Geschichte so viel Zuspruch bekommt. Die Autorin geht nicht einfach an die Grenze des Sagbaren, sondern überschreitet für mein Dafürhalten die Grenze des guten Geschmacks. Mir ist schleierhaft, warum so ein Debut auch nur eine gute Kritik bekommt. Oder handelt es sich um "Des Kaisers neue Kleider" und die Rezensenten wollen nur nicht zugeben, dass es sich um einen Haufen Gülle (um in der Umgebung der Hauptpersonen dieses Machwerks zu bleiben) handelt, den die Autorin vor die Füße der Leserschaft kippt? Ich persönlich will auf jeden Fall weder Vergewaltigungen noch Selbstmord(versuch)e in epischer Breite geschildert bekommen und dass es auf dem Land trostlos sein kann, brauche ich ebenfalls nicht in der Ausdrucksstärke, die dieses Buch bietet. Für die Autorin hoffe ich, dass sie glücklicher gelebt hat.

Mein Fazit:
Wie kann man so etwas verlegen? Das beste an diesem Buch ist sein Cover