Cover-Bild Mythen der Antike: Sisyphos & Asklepios (Graphic Novel)
Band 17 der Reihe "Mythen der Antike"
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Splitter-Verlag
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Comics
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 56
  • Ersterscheinung: 22.06.2022
  • ISBN: 9783967922073
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Luc Ferry, Clotilde Bruneau

Mythen der Antike: Sisyphos & Asklepios (Graphic Novel)

Gianenrico Bonacorsi (Zeichner)

Asklepios, Sohn des Apollon und der Prinzessin Koronis, wurde geboren, während seine tote Mutter auf dem Scheiterhaufen verbrannte. In letzter Sekunde wurde er aus ihrem Leib gerettet und dem weisen Zentauren Cheiron anvertraut. Durch dessen Erziehung wurde Asklepios zum fähigsten aller Ärzte, und sein Ruf erreichte schließlich sogar die Götter des Olymp. Athene selbst belohnt ihn mit dem Blut einer Gorgo , welches Tote wieder ins Leben zu holen vermag. Aber indem er Hades‘ Reich neue Untertanen verwehrt, zieht er den Zorn des Herren der Unterwelt auf sich…
Der gerissene Sisyphos, Gründer von Korinth und Ahnherr des Bellerophon, würde alles dafür tun, seine Heimatstadt zu Wohlstand zu führen. So beschafft er von den Göttern durch List einen unversieglichen Brunnen, und als er durch Thanatos für den Diebstahl gerichtet werden soll, bezwingt er den Tod selbst. Doch Sisyphos weiß, dass derartige Arroganz nach einer ewigen Strafe verlangt…
Große Epen, mächtige Götter, phantastische Ungeheuer, außergewöhnliche Helden – die griechische Mythologie ist ein unerschöpflicher Quell wundervoller und aufregender Abenteuer. Auch heute können wir aus ihr lernen, und darum bildet sie immer noch ein Herzstück der humanistischen Bildung auf der ganzen Welt. »Mythen der Antike« lässt uns eine Reihe der wichtigsten Sagen als Comics neu entdecken. Unter der Leitung von Luc Ferry, dem ehemaligen französischen Bildungsminister, wurden die Originaltexte mit größter Sorgfalt adaptiert und graphisch brillant umgesetzt. Jeder Band präsentiert einen kompletten Mythos, dessen philosophisches und kulturelles Erbe in einem umfassenden Ergänzungsteil erläutert wird.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2022

Menschen, Götter, Hybris

0

Ein weiterer Band der Mythen der Antike Reihe durfte bei mir einziehen. Dieses Mal stehen zwei mythische Gestalten im Fokus, von denen die meisten wohl schon mal gehört haben, den genauen Mythos dahinter ...

Ein weiterer Band der Mythen der Antike Reihe durfte bei mir einziehen. Dieses Mal stehen zwei mythische Gestalten im Fokus, von denen die meisten wohl schon mal gehört haben, den genauen Mythos dahinter kennen jedoch viele nicht. Die Rede ist von dem Heiler Asklepios und König Sisyphos.

Der Arzt, der König und die Sache mit der Hybris
Fangen wir mit Asklepios an, denn entgegen dem Titel, startet auch die Graphic Novel mit ihm. Asklepios der Sohn Apollons und der Meister der Heilkunst der später von den Griechen sogar selbst als Gott der Heilkunst verehrt wurden und dessen Tempel zu den frühsten Zentren der Medizin wurden, zu denen Menschen aus aller Welt pilgerten, um Linderung zu erfahren. Hippokrates erlernte im Asklepios Heiligtum auf Kos sein Handwerk und auch in Rom hielt sein Kult Einzug. Und sein von einer Schlange umwundener Stab, der Asklepiosstab, auch Äskulapstab genannt, ist bis heute ein internationales Symbol der Medizin. Doch all das passierte nach dem irdischen Leben des Heilers, mit diesen beschäftigt sich jedoch diese Graphic Novel und erzählt Asklepios Geschichte von dessen dramatischen Geburt, bis zum Tod.
Darauf folgt recht übergangslos die Geschichte von König Sisyphos. Wo Asklepios den Menschen helfen wollte, hat Sisyphos hauptsächlich seien eigenen Interessen im Sinn. Seine Strafe, die als Redewendung für eine endlose, mühsame und sich nicht lohnende Arbeit, Eingang in unsere Sprache gefunden hat, ist das Ergebnis seiner verschlagenen Tricks, mit denen er sogar die Götter und den Tod übers Ohr hauen konnte.

Ein Heiler und ein verschlagener König, das scheint auf den ersten Blick eine seltsame Kombination zu sein. Der Kontrast zwischen Asklepios, der den Menschen helfen möchte und Sisyphos, der stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, ist groß. Aber das ist wohl genau so beabsichtigt, denn Geschichten über die Folgen von Hybris, gibt es in der griechischen Mythologie viele, trotzdem entschied man sich, genau diese beiden in einem Doppelband zu vereinen. Vielleicht weil es zeigt, dass es keine Rolle spielt, aus welchem Grund man die natürliche Ordnung ins Wanken bringt, ob aus guter Absicht, wie Asklepios, oder puren Eigennutz, wie Sisyphos, das Ergebnis bleibt dasselbe: Die natürliche Ordnung des Universums muss wieder hergestellt werden. Im Nachwort geht Luc Ferry genau darauf näher ein und knüpft sogar Verbindungen zu neuzeitlichen Werken, wie z. B. Mary Shellys Frankenstein. Zwar hat er viele seiner Aussagen, schon so, oder in ähnlicher weise, in älteren Bänden getroffen und LeserInnen der Reihe, die schon länger dabei sind, erfahren leider kaum etwas Neues, für Einsteiger ist dieses Nachwort jedoch sehr erhellend.

Nun ist Sisyphos & Asklepios nicht der erste Doppelband in dieser Reihe, doch er macht seien Sache besser, als andere. Bei Orpheus und der Raub der Persephone hatte ich z. B. ein paar Kritikpunkte, die hier deutlich besser gemacht wurden. Gut gefallen hat mir, dass die Schlussfolgerungen auch ohne Nachwort schon aus den beiden Geschichten allein relativ klar wird, sodass es in diesem Punkt der lose Übergang von dem einem zum anderen Mythos nicht weiter schlimm ist. Auch ist kein Mythologievorwissen nötig, da beide Mythen leicht verständlich erzählt werden. Letztendlich sind es aber auch von der Länge sehr gut gewählte Geschichten. Während Orpheus und Persephone jeweils mehr Raum bzw. je einen eigenen Band gebraucht hätte, haben diese beiden Mythen die passende Länge, um zusammen in einem Band zu funktionieren.

Fazit:


Sisyphos & Asklepios ist ein Band in der Mythen der Antike Reihe, der mich wieder voll überzeugen konnte und zeigt, dass das Kombinieren zweier Mythen in einem Band doch sinnvoll möglich ist. Daher gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2023

Ein mitreißender Ausflug in die Welt der griechischen Mythologie.

0

Meine Meinung

Eine weitere Sammlung griechischer Sagen reiht sich mit »Sisyphos & Asklepios« in die Serie von Luc Ferry und Clotilde Bruneau über die »Mythen der Antike« ein. Das große Thema der Hybris, ...

Meine Meinung

Eine weitere Sammlung griechischer Sagen reiht sich mit »Sisyphos & Asklepios« in die Serie von Luc Ferry und Clotilde Bruneau über die »Mythen der Antike« ein. Das große Thema der Hybris, also der Hochmut der Menschen, die sich über Götter und ihre Regeln erhaben fühlen und dementsprechend handeln, verbindet die Geschichten über den trickreichen Sisyphos und den Medizin-Star Asklepios. Eine weitere Verbindung stellen die Auswirkungen auf Hades Totenreich dar.

Zuerst wird sich der Geschichte von Asklepios gewidmet, der als Sohn des Gottes Apollon, ähnlich wie Dionysos, von seinem Vater aus dem toten Leib seiner Mutter geborgen wird. Apollon vertraut die Erziehung seines Kindes dem Zentauren Cheiron an, welcher auch für die Obhut andere göttliche Sprösslinge ausgewählt wurde. Unter den lehrreichen Fittichen zeigt sich schon früh Asklepios medizinisches Geschick, welches ihm zu Ruhm verhilft, aber auch sein Schicksal besiegelt, als er die Toten wieder ins Leben zurückholt und somit nicht nur Hades Macht einschränkt, sondern auch die Ordnung des Universums aus dem Gleichgewicht bringt.

Sisyphos ist durch eine weniger edelmütige Lebensweise und seine listenreichen Tricksereien, im Visier der Götter. Auch wenn König Sisyphos das Wohlergehen seines Volkes und seiner Stadt am Herzen liegt, treibt er es mit seinem Verhalten zu weit und zieht den Zorn von Hades auf sich.

Welche Strafen Zeus bzw. Hades für Asklepios und Sisyphos bereithalten, sollte man dies nicht schon wissen, erließt man sich am besten selbst in dieser prächtigen Comicadaption. Leider sind die zwei Geschichten recht kurz gehalten und der Übergang von Asklepios Geschichte zu Sisyphos ist lediglich durch die grafische Überleitung gegeben. Durch das Zusatzmaterial wird allerdings die Verbindung dieser Geschichten noch einmal genau erläutert und alles mit wissenswerten Details zum Frankenstein-Mythos, der übrigens in der griechischen Mythologie seinen Ursprung findet, angereichert.

Auch dieser mythische Comic eignet sich durch das leicht verständliche Gesamtkonzept und eine klare Panelführung bestens für Comiceinsteiger.

Die Zeichnungen der Ausgaben wird von unterschiedlichen Illustratoren übernommen, hält sich jedoch an einen Stil, der hier mit den farbenprächtigen Bildern von Gianenrico Bonarcorsi besonders gut zur Geltung kommt.

Fazit

Ein mitreißender Ausflug in die Welt der griechischen Mythologie, der gerade aufgrund Gianenrico Bonarcosis eindrucksvoller Inszenierung gerne etwas ausführlicher hätte sein können.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 23.02.2023