Cover-Bild Mir ist die Zunge so schwer
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 08.02.2017
  • ISBN: 9783218010696
Lucia Leidenfrost

Mir ist die Zunge so schwer

In achtzehn Kurzgeschichten kommen Menschen zu Wort, die zeit ihres Lebens versäumt haben, zu sprechen. Es sind Täter und Opfer, Sehnsüchtige und Missverstandene, Einsame und Trauernde, die erst in hohem Alter mit der Vergangenheit hadern und mühselig ihre Erinnerung ans Licht bringen.
Sie sprechen von Geheimnissen, Fehlern und Missverständnissen, von verlorenen Lieben, von Kriegserfahrungen und Schuld. Sie alle verbindet die Schwierigkeit, Vergangenes in Worte zu fassen, und eine tiefe Sehnsucht nach dem Leben.
Mit großem Feingefühl und bildgewaltiger Sprache entwirft Lucia Leidenfrost ein Psychogramm der österreichischen Nachkriegszeit. Fast hört man die Stimmen ihrer Figuren, so genau trifft sie deren Ton. Bemerkenswerte Geschichten voller Schönheit, Melancholie und einer Ahnung von Hoffnung.

"Meine Erinnerung könnte eine Eule sein. Tagsüber macht sie nur ein Auge auf, um zu sehen, wer ihr nahekommt, aber in der Nacht wartet sie, bis die Mäuse über den Waldboden huschen. Lautlos gleitet sie hinab und greift zu mit ihren Klauen."

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei misery3103 in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2017

Kleine Geschichten über das Erinnern

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In Lucia Leidenfrosts Buch "Mir ist die Zunge so schwer" findet man 18 Erzählungen über Erinnerungen an die Kindheit, oft im Krieg, oft mit Entbehrungen verbunden, über Gewalt und das Vergessen. In jeder ...

In Lucia Leidenfrosts Buch "Mir ist die Zunge so schwer" findet man 18 Erzählungen über Erinnerungen an die Kindheit, oft im Krieg, oft mit Entbehrungen verbunden, über Gewalt und das Vergessen. In jeder Geschichte stecken die geheimen Gedanken der erzählenden Personen, ihre Ängste und Sehnsüchte.

Beeindruckt haben mich Geschichten wie "Die vom Bach" oder "Hans Warum" (eine makabre Friedhofsgeschichte, die mich schmunzeln ließ) und "Kalbin". Jede Geschichte für sich erzählt von einem Leben, einer Liebe oder verlorenen Angehörigen und nimmt den Leser mit auf eine Reise voller Bilder und Emotionen.

Schön zu lesende kleine Geschichten, die einen nachdenklich machen, traurig, aber auch froh, weil man das Geschilderte nicht selbst erleben musste!

Veröffentlicht am 06.03.2017

Anders als erwartet

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Ich bin etwas zwigespalten. Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, aber es war deutlich härterer Stoff, als ich gedacht hatte. Zunächst einmal konnte ich immer nur ein kurzes Stück lesen. Es war kein ...

Ich bin etwas zwigespalten. Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, aber es war deutlich härterer Stoff, als ich gedacht hatte. Zunächst einmal konnte ich immer nur ein kurzes Stück lesen. Es war kein zusammenhängender Text, sondern viele kleine Kurzgeschichten. So weit, so gut. Allerdings haben mich manche Geschichten derart sprachlos hinterlassen, dass ich danach das Buch erst mal für ein paar Tage aus der Hand legen musste. Es gab Geschichten, die einfach ans Herz gingen, voller Unglück und Ungerechtigkeit. Es gab aber auch Geschichten, die mich einfach nur fassungslos gemacht haben. So wie die eines Mannes, der im Krieg einen anderen Mann anschoss und dann einsperrte, sodass dieser qualvoll verblutete. Und dafür nach all den Jahren nicht einmal Reue zu empfinden... Dieses Geständnis gehörte zu denen, die ich lieber nicht erfahren hätte. Es waren einfach viele Menschen in diesem Buch, in die ich mich nicht hineinversetzen konnte. Eine schöne Idee, aber das Lesen hat mich viele Nerven gekostet.