Cover-Bild Was man sät
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inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 316
  • Ersterscheinung: 15.02.2021
  • ISBN: 9783518471654
Marieke Lucas Rijneveld

Was man sät

Roman
Helga van Beuningen (Übersetzer)

Kurz vor Weihnachten bemerkt die zehnjährige Jas, dass der Vater ihr Kaninchen mästet. Sie ist sich sicher, dass es dem Weihnachtsessen zum Opfer fallen wird. Das darf nicht passieren. Also betet Jas zu Gott, er möge ihren älteren Bruder anstelle des Kaninchens nehmen. Am selben Tag bricht ihr Bruder beim Schlittschuhlaufen ins Eis ein und ertrinkt. Die Familie weiß: Das war eine Strafe Gottes, und alle Familienmitglieder glauben, selbst schuld an der Tragödie zu sein. Jas flieht mit ihrem Bruder Obbe und ihrer Schwester Hanna in das Niemandsland zwischen Kindheit und Erwachsensein, in eine Welt voll okkulter Spiele und eigener Gesetze, in der die Geschwister immer mehr den eigenen Sehnsüchten und Vorstellungswelten auf die Spur kommen.

Was bedeuten Familie, Glaube, Zusammenhalt? Wie kann man anderen beistehen, wenn man mit den eigenen Dämonen zu kämpfen hat? Marieke Lucas Rijneveld hat einen gewagten, einen kräftigen und lebendigen Roman geschrieben, der unsere innersten Gewissheiten hinterfragt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2022

Schwer verdaulich

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"Wir haben den Weg verloren, und es ist niemand da, den wir danach fragen könnten." (S 95)

Die kleine Jas wünscht sich den Tod ihres Bruders herbei, um ihr geliebtes Kaninchen vor dem Schlachten zu retten. ...

"Wir haben den Weg verloren, und es ist niemand da, den wir danach fragen könnten." (S 95)

Die kleine Jas wünscht sich den Tod ihres Bruders herbei, um ihr geliebtes Kaninchen vor dem Schlachten zu retten. Als dieser kurze Zeit später im zugefrorenen See einbricht und ertrinkt, verliert die hinterbliebene Familie den Halt im Leben. Die Mutter verweigert stoisch das Essen, der Vater flüchtet sich in die Arbeit, und die drei zum Teil noch jungen Kinder werden von jetzt auf gleich sich selbst überlassen.

"Was man Sät" ist einer jener Romane, bei denen es mir unheimlich schwer fällt, eine treffende Rezension zu schreiben. Dieses Buch ist zweifelsfrei erdrückend und eines, in welchem die Fragilität des Menschen auf krasseste Art zur Geltung kommt. Rijneveld erzählt von Eltern, deren Haltlosigkeit im Leben der hinterbliebenen Kindern tiefliegende Furchen hinterlässt und welche komplett orientierungslos durch eine plötzlich unbekannte Welt irren. Die Eltern sind gelähmt vor Schmerz, die drei Kinder voll von unverstanden Gefühlen, welche die Geschwister zu ungewöhnlichen, teils kranken Handlungen antreiben. Rijneveld hat einen expliziten Sprachstil, der sich oftmals ins unerträgliche steigert und den Leser durch seine Detailversessenheit absolut nicht schont. Ungewöhnlich metaphorisch und extrem ausdrucksstark ist "Was man Sät" eine fesselnde Geschichte über Elend, Schuld und Trauer, die einen starken Sog ausübt, meiner Meinung nach aber wirklich zu häufig ins Abstoßende abdriftet. Stellenweise enorm unangenehm zu lesen und definitiv keine leichte Lektüre, die unbedingt Spaß macht. Irgendwie lässt mich der Roman ziemlich ratlos zurück, obwohl ich ihn kaum aus der Hand legen konnte und letztendlich echt ziemlich gut fand.

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