Cover-Bild Tante Poldi und die Früchte des Herrn
Teil 2 der Serie "Sizilienkrimi"
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 19.05.2017
  • ISBN: 9783838711713
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Mario Giordano

Tante Poldi und die Früchte des Herrn

Kriminalroman. Ungekürzt.
Philipp Moog (Sprecher)

Tante Poldi ist sauer: Zuerst wird ihr das Wasser abgestellt, dann auch noch der Hund ihrer Freundin um die Ecke gebracht. Kreizsacklzement! Erste Ermittlungen führen sie zum Winzer Avola. Und der ist auch noch so hammer-attraktiv, dass die Poldi nach einer heißen Nacht prompt ihre Ermittlungen vergisst.

Bis am nächsten Morgen die Polizei vor Avolas Tür steht. Denn zwischen seinen Reben wurde eine Leiche gefunden, und Commissario Montana ist alles andere als erfreut, dass ausgerechnet Poldi Avola ein Alibi geben kann. Außerdem bleibt die Frage: Wer hat Giuliana getötet - und warum?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2017

Wenn sich die bucklige Verwandtschaft ankündigt, kann das schon mal zu Schweißausbrüchen und Tränen führen...

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...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

Auch ...

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

Auch im zweiten Band „Tante Poldi und die Früchte des Herrn“ (2016) geht es in Donna Poldinas Leben turbulent weiter.

Nachdem zuerst das Wasser in ihrer Straße auf mysteriöse Weise versiegt, der Hund ihrer Freundin vergiftet wird und sie eine Verbindung zur Mafia vermutet, nimmt die rüstige Tante die Ermittlungen wieder auf. Sie will sich von der Cosa Nostra nicht einschüchtern lassen und braust auf ihrer neu erstandenen Vespa furchtlos nicht nur dem nächsten Fall, sondern auch ganz viel Amore entgegen. Getreu dem Motto: „Wenns ernst wird, immer Rock, immer Ausschnitt.“ Und auch diesmal ist die Geschichte gespickt mit kleinen Anekdoten aus dem glamourösen Leben, den Begegnungen mit dem Tod und Kommissar Zufall und vor allem den liebenswürdigen Lebensweisheiten der Isolde Oberreiter. Ihr Notfallplan: „Zum Wachwerden einen Prosecco, dann einen Espresso mit Schuss. Um Elf das erste Weizen und dann in Etappen so weiter.“

Mario Giordano, der Schriftsteller der zugleich als Neffe der Poldi in den Kriminalromanen auftritt, wurde als Sohn italienischer Einwanderer in München geboren und ist aktuell wohnhaft in Berlin. Mit seinem soziokulturellen Hintergrund ist er geradezu prädestiniert für eine Parodie auf die italienische Lebensart und die sizilianische Mafia.
Besonders gelungen ist, neben der herrlichen bayrischen Mundart und der bildhaften Metaphern, vor allem die ganz eigene Erzählstruktur des Romans, denn die Geschichte wird nicht aus Sicht der Protagonistin erzählt. Der Neffe, der sich ab und zu auf Sizilien aufhält, um in seinem kleinen Zimmer in der Via Baronessa an seinem eigenen Roman zu schreiben, berichtet von den Erlebnissen seiner Tante Poldi, die er aus Erzählungen während gemeinsamer Abende kennt.
Autor Giordano bedient sich einiger üblicher Klischees und bringt dem Leser so auf humorige Weise nicht nur La Dolce Vita näher, sondern zeichnet mit seinen detaillierten Beschreibungen auch ein authentisches Bild von Sizilien.

In der Hörbuchfassung liest Philipp Moog die Geschichten der Tante Poldi.
Dabei begeistert er mit seinem facettenreichen Duktus und dem wirklich gelungenen bayrischen Akzent. Es ist eine Freude ihm dabei zuzuhören, wie er verschiedene Stimmen imitiert und den einzelnen Charakteren damit noch ein bisschen mehr Leben einhaucht. Die humorvoll unterhaltsamen Krimihörbücher sind unbedingt empfehlenswert.

Das Leben der Tante Poldi ist eine Soft-Krimireihe, die mit viel Charme und Humor daherkommt und für wahres Lese-/Hörvergnügen sorgt. Und bei all der Schwermut der Poldi empfindet der Leser mit ihr gemeinsam doch neue Lebenslust und kommt schlussendlich immer wieder zu dem Ergebnis: „Mei, schauts halt her, es is doch schee, das Leben.“

2018 sorgt Tante Poldi mit ihrem dritten Abenteuer „Tante Poldi und der schöne Antonio“ wieder für Abwechslung, denn „Langeweile hat Alkohol im Handgepäck“ und dem Alkohol wollte die Tante in Zukunft ja abschwören, gell?

Namaste Welt, leckts mi alle am Arsch!

Veröffentlicht am 23.07.2020

Tante Poldi und Dings

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Es ist Ruhe eingekehrt, fast schon zu viel Ruhe für Tante Poldi. Die Schwermut, die sie und ihre Familie schon überwunden glaubten, ist dabei zurückzukommen. Die Bekanntschaft mit dem feschen Winzer Avola ...

Es ist Ruhe eingekehrt, fast schon zu viel Ruhe für Tante Poldi. Die Schwermut, die sie und ihre Familie schon überwunden glaubten, ist dabei zurückzukommen. Die Bekanntschaft mit dem feschen Winzer Avola wirkt ungemein stimmungsaufhellend. Dass Poldi so in ihren nächsten Fall stolpert, kann sie nicht ahnen. Allerdings nach einer interessanten Nacht, die etwas im Nebel liegt, wird in Avolas Weinberg eine Tote gefunden. Genauer gesagt, Poldi findet sie bei ihrem Morgenspaziergang. Entsetzt muss Poldi feststellen, dass es sich um die sympathische Wahrsagerin Giuliana handelt, welche Poldi erst kurz vorher aus der Hand gelesen hat.

Wie auch im ersten Band fungiert Poldis Neffe, der aus München anreist, als Poldis Chronist. Eigentlich möchte er einen großen Familienroman verfassen, aber Poldi meint, dass er sich viel besser eignet, ihre Fälle aufzuzeichnen. Und so erzählt sie ihm haarklein, wie es diesmal wieder anfing. Wie ihr zwei Todesfälle unterkamen, denen sie unbedingt auf den Grund gehen wollte. Und was mit Kommissar Montana war und dem Dings. Und dass, sie sich an Avola, den mit den Unterarmen, und das Dings nicht so richtig erinnern kann. Der Neffe muss mal wieder über seinen Schatten springen.

Von Phillip Moog hervorragend interpretiert läuft Tante Poldi zu bester Form auf. Vor ihrer exzentrischen Persönlichkeit, der sie mit deutlichen Worten und Schimpfworten Ausdruck verleiht, muss der Fall schon fast in den Hintergrund treten. Und doch kann sie nicht vermeiden, dass sie über Spuren oder Tote stolpert. Der Winzer Avola bietet eine Verlockung, die sie auf Abwege bringen könnte. Ob Montana damit einverstanden sein kann? Oder hängt alles irgendwie ganz anders zusammen. Tante Poldi, die sowohl dem Detektiv spielen und dem Dings nicht abgeneigt ist, stiftet auch andere zum Schnüffeln an und kommt schließlich auf den größeren Zusammenhang. Dabei reißt sie zwar alles an sich, überstrahlt aber auch alles irgendwie. Da muss der Neffe relativ anonym und im Hintergrund bleiben. Ein unterhaltsames Hörbuch, das besonders von der tollen Interpretation des Vorlesers lebt.