So arbeiten also Investigativjournalisten?
Tom ist Reporter. Er lechzt nach einer Story, die ihm den Durchbruch verschafft. Wie gut, dass ihm der Zufall dabei helfen kann. Er lernt nämlich zufällig eine Frau kennen und die lädt ihn ein, bei ihr ...
Tom ist Reporter. Er lechzt nach einer Story, die ihm den Durchbruch verschafft. Wie gut, dass ihm der Zufall dabei helfen kann. Er lernt nämlich zufällig eine Frau kennen und die lädt ihn ein, bei ihr zu übernachten. Dazu kommt es nicht. Vor dem Haus herrscht nämlich helle Aufruhr. Ein kleines Mädchen wird vermisst und alle Nachbarn suchen nach ihr. Während gesucht wird, mischt sich Tom unter die Menschen. Als klar ist, dass die Kleine getötet wurde, beginnt sofort eine Welle des Hasses gegen eine Familie. Der Spruch „Es war das Rotzblag aus der Assi Familie“ macht die Runde und Tom wittert eine Exklusivstory. Vielleicht kann er ja die Mörderin überführen und der Polizei bei ihren Ermittlungen helfen?
Alle Betroffenen, also sowohl die Familie der Toten als auch suchende Nachbarn sind sich einig. Lucy war immer schon recht seltsam und zudem wurde sie mit der kleinen Mia gesehen. Schließlich hat sie bereits vor etlichen Jahren einen Jungen aus ihrer Klasse verletzt. Tom möchte die Familie von Lucy schützen und quartiert sie kurzentschlossen in einem stillgelegten Hotel ein. Dass er nur aus Eigennutz handelt, das verrät er nicht.
"Kleine Schwächen" ist ein Buch, das das typische Gebaren von Klatschreportern zeigt. Sie haben den Mörder bereits gestellt, bevor es überhaupt ein Urteil gibt. Sie bringen das Gerede der Nachbarn ganz exklusiv und hinterfragen nur sehr selten das, was die als Tatsache berichten. Ob die kleine Lucy wirklich das Kind ermordete, es interessiert sie in keiner Weise.