Cover-Bild Handbuch zur Rettung der Welt
Band 1 der Reihe "Handbuch zur Rettung der Welt"
12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: TWENTYSIX EPIC
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Apokalypse
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 27.10.2017
  • ISBN: 9783740733766
Michael E. Vieten

Handbuch zur Rettung der Welt

Schaue nicht nach Westen, schaue nach Osten. Dort geht jeden Morgen eine neue Sonne auf.
Was erwartet die Menschheit, wenn sie weitermacht, wie bisher?
Anthropozän 2050. Das Ende des Industriezeitalters.
Es ist genau das passiert, was jeder Mensch hätte wissen müssen. Die Menschen haben die Erde der Gier, der Selbstsucht und der Ignoranz geopfert. Die Umwelt ist größtenteils zerstört. Unbesiegbare Keime, Kriege, Hungersnöte und eine verheerende Pandemie haben den überwiegenden Teil der Menschheit dahingerafft. Der Rest kämpft allein oder in kleinen Gruppen ums Überleben. Jeder ist sich selbst der Nächste. In dieser feindlichen Umgebung lebt die junge Mila in der Hoffnung auf ein fernes Hochtal, in dem die Natur noch intakt sein soll. Mit dem alten Josh macht sie sich auf den gefährlichen Weg und kämpft mit den schrecklichen Folgen des Unterlassens und der Ignoranz der Menschen des 21. Jahrhunderts.
Ein Roman über ein großes Abenteuer, verzweifelte Hoffnung, grenzenlose Zuversicht und aufrichtige Freundschaft.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2019

Dystopie eines intelligenten Autors

0


Die Welt der Literatur hat aktuell einige Vertreter des Genres »Dystopie« auf Lager, die zum Teil sehr intensive und nachvollziehbare Diskussionsgrundlagen der weiteren Gesellschaftsentwicklung bieten ...


Die Welt der Literatur hat aktuell einige Vertreter des Genres »Dystopie« auf Lager, die zum Teil sehr intensive und nachvollziehbare Diskussionsgrundlagen der weiteren Gesellschaftsentwicklung bieten und damit auch das eine oder andere aktuelle Problem anzuprangern vermögen. Gerade im populären Jugend- und Science-Fiction-Bereich haben sich Geschichten gefunden, die in ihren Verfilmungen wahre Blockbusterformate annahmen – man bedenke zum Beispiel nur die »Tribute von Panem« oder »Divergent«. Gespickt mit Special Effects und einer für meinen Geschmack viel zu großen Portion Gewalt hat man es geschafft, ein großes Publikum zu erreichen.
Ich bin geneigt, diese Herangehensweise als »industriell-kommerziellen« Weg zu bezeichnen.
Jedoch haben große Denker und Persönlichkeiten der Literatur auch andere, weniger profitorientierte Wege gefunden, den heutigen Raubbau mit Mensch und Natur anzusprechen, etwa Jostein Gaarders »2084« oder das Aussteigermonument »Into the wild«.
Heute möchte ich aber von einem weiteren, großartigen Werk berichten, das ein Kollege jüngst im Verlag Twentysix veröffentlichte. Michael E. Vieten legte seine Vorstellung einer künftigen Gesellschaft als »Handbuch zur Rettung der Welt« auf – besser gesagt: Er malte sich aus, wie die Welt aussehen könnte, wenn wir weiter Raubbau auf Kosten unserer Zukunft betrieben. Wie die Menschen zu leben gezwungen wären, wenn der zu erwartende Gesamtzusammenbruch tatsächlich stattfindet.
Dabei bewies Herr Vieten ein umfangreiches Wissen über globale wirtschaftliche Zusammenhänge, volkswirtschaftliche Zukunftsmodelle und nicht zuletzt über die menschliche Psyche. Wenn der Leser also in eine Welt eintaucht, deren industrielle Entwicklung verschwunden ist und dabei einen verseuchten Planeten voller ums Überleben kämpfender Menschen hinterließ, dann wird die Entwicklung hierzu in den Erzählungen des älteren Protagonisten Josh durchaus nachvollziehbar vermittelt. Dabei wirkt dieses Buch jedoch nie belehrend, nie mit dem erhobenen Zeigefinger ins Gehirn bohrend, wie bei manch anderem Vertreter dieses Genres. Nein, eher wird man zum Nachdenken angeregt – etwas, was die heutige Menschheit durchaus einmal versuchen könnte und sollte.
Im Verlauf des Buches, insbesondere am Anfang, kommt es zu der einen oder anderen Gewaltszene, die die Verrohung durch das Fehlen einer höheren Ethik bei der neuen Lebensweise zeigen soll; diese Szenen werden aber nicht explizit ausgebaut und keinesfalls werden Grausamkeiten in irgendeiner Form verherrlicht (was bei anderen Vertretern des Genres häufig der Fall ist und bei mir stets dazu führt, das Lesen eines solchen Buches abzubrechen; im vorliegenden Buch konnte ich sie überblättern).
Unterm Strich regt dieses Buch sehr zum Nachdenken an. Der Spannungsbogen ist gekonnt ausgebaut und man ist ständig auf den weiteren Verlauf der Geschichte gespannt.
Es verbleibt die Empfindung, es mit einem großen Stück hochwertiger Literatur zu tun zu haben. Und mit einem hervorragenden, intelligenten Schriftsteller, der weiß, wovon er schreibt.