Nichts Neues
Nate Southard ist, wie im kleinen Anhang des Buches zu lesen ist, so etwas wie der aufstrebende Stern am Himmel der US-Horror-Romanautoren.
Im Mittelpunkt der Handlung von "Red sky" steht Danny Black, ...
Nate Southard ist, wie im kleinen Anhang des Buches zu lesen ist, so etwas wie der aufstrebende Stern am Himmel der US-Horror-Romanautoren.
Im Mittelpunkt der Handlung von "Red sky" steht Danny Black, Bankräuber, samt seiner Gang. Nach einem gescheiterten Raubüberfall fliehen sie nach New Mexico und verstecken sich in einem verlassenen Fabrikgebäude in der Wüste. Doch (oh Wunder!) sie sind nicht allein...
Von der Aufmachung her ist das Buch schon mal toll: Gruseliges Titelbild, gutes Papier, angenehmes Layout. Auch die kurze Inhaltsangabe auf dem Buchrücken lässt dem Horror-Fan das Wasser im Munde zusammen laufen und ich persönlich hatte einen mordsmäßigen Appetit auf die Story.
Die wiederum ist unglaublich altbacken. Keine einzige Innovation findet sich hier; statt dessen werden altbekannte Horrorklischées zusammengemixt und zu einer Story aneinandergebastelt, die dem Leser furchtbar bekannt vorkommt. Auf Seite 198 begegnet folgender Satz: Ich hab sowas bislang nur in Horrorfilmen im Spätprogramm gesehen." Und genau das denkt man dann, wenn man Red sky" liest: Genau - sämtliche Ideen, die dem Buch zugrunde liegen, sind nicht neu und daher auch kaum zugkräftig. Die einzige, wirklich tolle Sache fand ich, dass Sothard ein Opfer des Stockholm-Syndroms ("Mel" und ihr Bewacher "Nelson") wirklich sehr glaubwürdig und realistisch herüberbringt.
Die Liste der Negativpunkte geht aber noch weiter: Die Handlung weist auch erstaunlich viele logische Schwächen und Inkonsequenzen auf. Ich möchte an dieser Stelle aber nichts weiter von der Handlung verraten, deswegen sage ich nur: Jedem, der dieses Buch liest, werden diese Schwächen auffallen.
Der Stil des Werks, garniert mit unglaublich vielen Fäkalausdrücken und Gossenslang sorgt dann aber letzten Endes doch für ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen, trotzdem ich persönlich mir mehr erhofft hätte. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was der große Meister höchstpersönlich (H. P. Lovecraft) aus diesem Plot für eine meisterliche Story gemacht hätte - aber so werden's halt nur zwei Sterne.