Ein klassischer, britischer Krimi in einem kalten Winter-Setting.
Hier handelt es sich um einen soliden, britischen Krimi aus den 60er Jahren, der durchaus seine spannenden und sogar teilweise etwas brutaleren Szenen hat. Der Leser wird ganz klassisch mit einem Ensemble ...
Hier handelt es sich um einen soliden, britischen Krimi aus den 60er Jahren, der durchaus seine spannenden und sogar teilweise etwas brutaleren Szenen hat. Der Leser wird ganz klassisch mit einem Ensemble verschiedenster Personen konfrontiert, um falsche Fährten zu legen, bis man dem Mörder auf die Spur kommt.
Trotz des Titels bekommen wir keine Silvester, aber dafür Winter-Vibes, denn das Setting ist ein relativ verlassen gelegenes Cottage im extrem verschneiten, ländlichen England. Die Landschaft wird rau und kalt beschrieben, sodass der Roman perfekt in die Jahreszeit Dezember bis Februar passt.
Zum Plot: Lucy, die 8-jährige Tochter des Wissenschaftlers Mr. Wragby, wird während der Weihnachtsfeiertage in einer Alltagssituation unter mysteriösen Umständen von kommunistischen Genossen entführt, um von ihrem Vater die Formel zu erpressen, die der Regierung den Bau neuer technologischer Kriegswaffen ermöglichen soll. Als die erste Übergabe des geheimen Wissens scheitert und dann auch noch die Leiche eines weiteren Kindes auftaucht, spitzt sich die Sache immer mehr zu.
Unser Ermittler Mr. Strangeways, der von Anfang an in der gleichen Pension wie Mr. Wragby seine Zeit verbracht hat, beginnt unter den anderen Hotelgästen zu ermitteln, denn schnell wird klar: es gibt einen Maulwurf, der die Entführer mit Wissen versorgt.
Wer Fan von klassischen, britischen Krimis ist, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Die Polizeiarbeit ist authentisch und auch nicht zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Die Politik ist nur eine Nebensache bzw. der Aufhänger, wird aber kaum thematisiert. Der Aufbau des Romans und seine Seitenlänge ist in Ordnung, die Charaktere von schrullig, naiv und unsympathisch, bis forsch und brutal herausgearbeitet.
Nicholas Blake war der Vater des Hollywood Schauspielers Daniel Day-Lewis und sogar Hofdichter der Queen. Sein richtiger Name lautet Cecil Day-Lewis.