Die Abwesenheit der Mutter
PerlenWas macht es mit einem Kind, dessen Mutter so einfach an einem Nachmittag verschwindet, ohne ein Abschiedswort, ohne etwas mitzunehmen? Mariannes ganzes Leben ist davon geprägt. Immer stand das Warum im ...
Was macht es mit einem Kind, dessen Mutter so einfach an einem Nachmittag verschwindet, ohne ein Abschiedswort, ohne etwas mitzunehmen? Mariannes ganzes Leben ist davon geprägt. Immer stand das Warum im Raum, auch als sie selbst eine Tochter hat. Immer wieder erinnert sich Marianne an die schöne gemeinsame Zeit, an die Geschichten der Mutter, an die Lieder und wie sie zärtlich mit ihrem neugeborenen Brüderchen umging. War sie psychisch krank?
Die Protagonistin beschreibt das Chaos, dass geblieben ist, wie ihr Vater mit der Situation umzugehen versuchte. Marianne igelt sich ein, hat keine Freunde, schwänzt die Schule, benimmt sich auffällig. Ihr Vater lässt sie ihren eigenen Gedanken nachhängen, versucht niemals, Druck auf sie auszuüben. Man vermutet, Marianne sei erblich belastet, als sie nach der Geburt ihrer Tochter Auffälligkeiten zeigt.
Am Anfang werden mir all die Erinnerungsfetzen zu viel, doch dann fesselt mich das Buch, die Handlung nimmt Fahrt auf. Mit ihrer Tochter kehrt sie einmal im Jahr in ihr Dorf zurück, um an einer Gedenkfeier teilzunehmen, einer Art Kirmes. Und ohne zu spoilern, es gibt eine Antwort und als Marianne und ihr Vater diese erkennen, gelingt das Loslassen.