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Veröffentlicht am 02.12.2025

Sternenstaub, Herzklopfen und ein Wächter zum Verlieben

House of Zodiac - Sternenstaub
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Vorsicht: Suchtgefahr. Wer auf langsames Aufglühen, gut platzierte Geheimnisse und Sternenmagie steht, landet hier im Lese-Wunderland. Jupiter stolpert nicht nur über ein Amulett, sie stolpert direkt in ...

Vorsicht: Suchtgefahr. Wer auf langsames Aufglühen, gut platzierte Geheimnisse und Sternenmagie steht, landet hier im Lese-Wunderland. Jupiter stolpert nicht nur über ein Amulett, sie stolpert direkt in ein System, das nach Regeln, Hierarchien und ganz viel Drama riecht — und das auf richtig gute Weise. Die Welt von Zodiac fühlt sich an, als hätte jemand Astrologie mit urbaner Fantasy verkuppelt und anschließend bei jeder Seite noch eine Prise Herz und Humor drübergestreut.

Der langsame Aufbau zahlt sich aus: Charaktere bekommen Raum, die Spannung wächst unaufhaltsam und dieser Nox? Geheimnisvoll, kantig, absolut magnetisch — der Typ bringt das typische Slow-burn-Glühen mit, ohne in Kitsch abzurutschen. Found-family-Momente funktionieren, die politischen Fäden der Häuser sind spannend genug, um Neugier zu wecken, aber nie so kompliziert, dass der Spaß verloren geht.

Kleine Kritik: Manche Nebenstränge könnten straffer sein, ein, zwei Szenen dehnen sich etwas, weil Böhm gerne Details liebt — was für Fans ein Plus ist, für Ungeduldige ein Hänger. Trotzdem bleibt der Drive erhalten, vor allem, weil Emotionen echt und nicht aufgesetzt wirken.

Humor und innere Monologe bringen Leichtigkeit, die Beziehung zwischen Mensch und Zodiac ist clever konstruiert und liefert sowohl Konflikt als auch zärtliche Augenblicke. Für Romantasy-Fans mit Faible für Astrologie, Geheimnisse und ein bisschen Herzschmerz ist dieses Buch ein Volltreffer. Unbedingt lesen, am besten mit einer heißen Tasse und freien Abenden — das wird länger als geplant.

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Veröffentlicht am 02.12.2025

Keksdiebstahl, Kuschelstimmung und ein frecher Wichtel

Ein Wichtel wohnt in unserem Haus. Ein Adventskalenderbuch für 24 Wichteltage
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Was für ein herzhaftes Weihnachtschaos — und genau deswegen so sympathisch. Die Geschichten um Wichtel Mikki sind kurz, frech und voller kleiner Streiche, die mehr Schmunzeln als Ärger auslösen. Beim Vorlesen ...

Was für ein herzhaftes Weihnachtschaos — und genau deswegen so sympathisch. Die Geschichten um Wichtel Mikki sind kurz, frech und voller kleiner Streiche, die mehr Schmunzeln als Ärger auslösen. Beim Vorlesen mit meiner Nichte saßen wir beide sofort mitten in der Geschichte: sie mit leuchtenden Augen, ich mit einer Tasse Kaffee und dem leisen Verdacht, dass Mikki heimlich meine Socken inspiziert. Innere Monologe des Wichtels sind herrlich verloren, voller kindlicher Neugier und dieser leicht verschlafenen Wichtel-Perspektive, die immer wieder für überraschende Wendungen sorgt.

Die Sprache ist einfach, bildreich und funktioniert prima für Kinder ab vier — aber auch Erwachsene bekommen jede Menge charmante Spitzen ab. Besonders gelungen: die Mischung aus heimeliger Weihnachtsstimmung und kleinen, nicht zu süßen Schabernack-Momenten. Keine übertriebenen Moralpredigten, stattdessen echte Gefühle: Sehnsucht nach Geborgenheit, Freude an kleinen Geschenken und der alberne Stolz eines Wichtels, der doch mehr kann, als er zugibt.

Illustrationen von Marina Krämer sind warm, verspielt und treffen genau den Ton — manchmal will man die Seiten am liebsten anfassen, so knuffig sind die Bilddetails. Mit meiner Nichte zusammen gelesen und bestaunt — und am Ende haben wir beide heimlich gehofft, dass ein Wichtel bei uns einzieht. Perfekt für Adventsabende, die nach Keksen und Heiterkeit riechen.

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Veröffentlicht am 01.12.2025

Ripper, Risiko und richtige Buddyread-Momente

Bite Risk – Totgesagt
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Nacht ist keine Stunde mehr, sie ist ein Tier — und Tremorglade hat eindeutig mehr Zähne als ein normaler Wald. Bite Risk – Totgesagt packt einen bei der Kehle, zieht nicht mehr los und schmeißt einem ...

Nacht ist keine Stunde mehr, sie ist ein Tier — und Tremorglade hat eindeutig mehr Zähne als ein normaler Wald. Bite Risk – Totgesagt packt einen bei der Kehle, zieht nicht mehr los und schmeißt einem zwischendurch noch ein Grinsen ins Gesicht. Sel als Ripper? Perfekt kaputt. Die Mondnächte sind dichter beschrieben als manch romantische Kurzgeschichte, nur dass hier statt Kerzenschein knirschende Knochen und kalter Dreck die Stimmung machen.

Beim Lesen auf der Couch: meine Tochter stupst mich an, flüstert „Papa, das ist gruselig“ und dann lacht sie schief, weil Sel wieder etwas macht, das man sowohl bemitleiden als auch feiern will. Solche Buddyread-Momente — gemeinsam aufschrecken, gemeinsam kichern — gab dem Buch noch mal extra Biss. Kleine Dialoge zwischen uns, kommentierende Zwischenrufe („Nicht umdrehen!“, „Doch, unbedingt!“) haben die Szenen lebendig gehalten.

Autor baut Spannung wie ein Tüftler eine Falle: Details sitzen, die Welt atmet, und die Ripper sind nicht bloß Monster, sondern Charaktere mit schiefen Kanten. Das Monster, das nicht getötet werden kann, ist eine gute Idee — weil es mehr Fragen stellt als Antworten gibt, und genau das verlangt man in Teil zwei einer Reihe. Humor trifft Horror; Herz trifft Düsternis. Zwischendurch dachte ich: Verdammt, das ist zu fies — und kurze Zeit später lachte ich über einen sarkastischen Kommentar, der genau passte.

Wer auf Endzeit-Vibes mit knirschender Atmosphäre, moralischen Kanten und Buddyread-Momente steht, kriegt hier ein Vollbad in Mondlicht und Matsch. Bite Risk – Totgesagt ist ein echter Night-Ride: laut, unvorhersehbar und mit Freunden besser erträglich. Nach dem letzten Kapitel saßen wir beide still da — und konnten gleichzeitig nicht aufhören darüber zu reden. Mehr davon, bitte.

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Veröffentlicht am 01.12.2025

Reitkunst, die heilt — Alt trifft Neu und es passt

Reitkunst als Therapie
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Wer ein Buch sucht, das Tradition und Wissenschaft nicht gegeneinander ausspielt, sondern wie zwei gut gelaunte Alte Herren zusammen an einen Tisch setzt, wird hier fündig. Sonja Leitenstern serviert keine ...

Wer ein Buch sucht, das Tradition und Wissenschaft nicht gegeneinander ausspielt, sondern wie zwei gut gelaunte Alte Herren zusammen an einen Tisch setzt, wird hier fündig. Sonja Leitenstern serviert keine trockene Therapie-Anleitung, sondern einen Rundumschlag aus jahrhundertealter Reitkunst und aktuellen sportwissenschaftlichen Befunden — und zwar so, dass sogar der Stallbesitzer, der lieber mit Händen als mit Fachbüchern redet, hängenbleibt. Praktische Trainingspläne treffen auf sensible Beobachtungen: Kraft statt Zwang, Aufbauen statt Brechen. Genau das, was man braucht, wenn das Pferd älter wird oder schon ein bisschen angeschlagen ist.

Zwischen Ernährungsempfehlungen und Mikronährstoff-Therapie gibt es keine Belehrungen, nur klare Vorschläge — individuell und nachvollziehbar. Schön: Keine Universalrezepte, sondern Anleitungen, die man an den eigenen Vierbeiner anpasst. Die Übungen sind präzise beschrieben, mit Blick auf Pferdealter, Typ und Ausbildungsstand. Manche Passagen lesen sich fast wie ein Gespräch mit einer erfahrenen Reitlehrerin, andere sind fast wissenschaftlich und doch so geerdet, dass sie sofort in die Stallpraxis passen.

Kleiner Schmunzler am Rande: Beim letzten Kapitel herrschte Ruhe im Stall — bis die beiden großen Pferdekinder neugierig die Seiten inspizierten und fanden es sehr interessant. Ein paar Fachbegriffe hätten noch ein Glossar vertragen, und manches Kapitel bleibt bewusst offen, weil Pferde nun mal keine Maschinen sind. Trotzdem: Wer sein Pferd verstehen und langfristig gesund halten will, bekommt hier ein liebevolles, fundiertes und praktisches Kompendium. Herzblut trifft Verstand — Empfehlung klar ausgesprochen.

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Veröffentlicht am 30.11.2025

Zwischen Fluch, Feuer und Verlangen

Married into Magic: Duel with the Vampire Lord
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Zwischen kalten Mauern und schimmernden Schatten entfaltet sich eine Geschichte, die mich mehr als einmal den Atem anhalten ließ. Floriane wird mit einer Welt konfrontiert, die alles infrage stellt, was ...

Zwischen kalten Mauern und schimmernden Schatten entfaltet sich eine Geschichte, die mich mehr als einmal den Atem anhalten ließ. Floriane wird mit einer Welt konfrontiert, die alles infrage stellt, was sie über Vampire glaubt. Die Spannung zwischen Pflicht, Schmerz und dem unerklärlichen Ziehen zu Ruvan brennt sich langsam unter die Haut, während der Fluch wie ein unsichtbarer Faden über allem liegt.

Mit jeder Seite wuchs das Gefühl, an ihrer Seite durch diese fremde, düstere Pracht zu gehen. Die Dynamik zwischen den beiden entwickelt sich in kleinen Schritten, voller Scheu, Trotz und unausgesprochenem Verlangen. Dieser Slow Burn hat mich an manchen Stellen fast wahnsinnig gemacht, gerade weil die Autorin geschickt mit Nähe und Distanz spielt. Hinter der Brutalität der Welt verbirgt sich eine Eleganz, die den romantischen Kern nie aus den Augen verliert.

Am meisten berührt hat mich, wie Floriane trotz Angst und Zweifeln ihre eigene Stärke wiederentdeckt. Ihre Entwicklung ist glaubwürdig, voller Reibung und verletzlicher Momente. Die Enthüllungen rund um die Vampire haben dem Ganzen zusätzliche Tiefe gegeben. Nur einige Passagen hätten für meinen Geschmack etwas straffer sein dürfen, doch das ändert nichts daran, wie intensiv und magisch sich diese Reise angefühlt hat.

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