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Veröffentlicht am 31.07.2019

Milka und die Kühe ermitteln...

Die Kuh kennt keinen Feiertag
1

Nein, die Kühe ermitteln natürlich nicht – und wenn man es genau nimmt: auch Milka darf eigentlich nicht ermitteln, das ist der Beruf von Kommissar Paul Eichert, „dessen Fürsorglichkeit und hohe Toleranzgrenzen ...

Nein, die Kühe ermitteln natürlich nicht – und wenn man es genau nimmt: auch Milka darf eigentlich nicht ermitteln, das ist der Beruf von Kommissar Paul Eichert, „dessen Fürsorglichkeit und hohe Toleranzgrenzen sie allerdings aufs Äußerste strapaziert.“ (Klappentext), in dem sich Milka immer und ständig in seine Arbeit einmischt...
Bernd Gunthers ist mit seinem Buch „Die Kuh kennt keinen Feiertag“ ein wunderbarer Krimi gelungen, der mich mit seinem feinsinnigen Humor, viel Lokalkolorit aus dem anscheinend idyllischem Hohenlohe (ich als Norddeutsche musste erst mal googeln, wo das überhaupt liegt!) überzeugen konnte. Last but not least gibt es einen Mord, viel Einblick in die Kunstszene und eine Lösung des Falles, bei dem zum Schluss alle losen Enden fein säuberlich verknüpft waren. Und natürlich das Essen: ich habe den Eindruck, ich kenne alle regionalen Gerichte und Spezialitäten, von den Maultaschen kenne ich sogar den Spitznamen “Herrgottsbescheißerle“ und „Bubaspitzla“ sind mir jetzt auch ein Begriff!
An vielen Stellen des Buches musste ich schmunzeln, so z.B. „Zunächst war da noch ein verpacktes Smartphone eines bekannten Unternehmens aus Cupertino, das sich Milka auch wegen des Logos, das unmittelbar Bezug auf die hinter der Scheune liegende Streuobstwiese nimmt, gewünscht hatte.“ (S. 12) oder „Allerdings blieb die Antwort so vage wie die eines Bahnbediensteten zur Zugverspätung.“ (S. 52) oder die Antwort von Professor Ebert (eine meiner Lieblingsfiguren):“Das müssen Sie mir erklären, Frau Mayr. Mir fehlt eine Anlegestelle für meine Gedanken.“ (S. 161) Und ich könnte noch viele weitere zitieren, auf solche Formulierungen muss man erst mal kommen, Chapeau, Herr Gunthers!
Von der Krimihandlung möchte ich eigentlich gar nicht viel erzählen: Max, ein früherer Klassenkamerad und guter Freund von Milka, stürzt mit seinem Ultraleichtflugzeug ab. Unfall oder Mord? Milka geht sofort von Mord aus und überzeugt von ihrer Theorie auch KHK (Kriminalhauptkommissar) Paul Eichert. Motive könnten in Familienstreitigkeiten oder Max beruflichen Umfeld, dem Kunsthandel, zu finden sein. So, dies in Kurzform – alles weitere muss leider selbst gelesen werden...
Ich war traurig, als ich dieses Buch beendet hatte, hatte ich doch die mitwirkenden Personen so gut kennengelernt... Deshalb war ich wirklich erfreut, dass es anscheinend bereits im nächsten Jahr ein Folgeband geben soll!
Für Liebhaber von gekonntem Wortwitz, dem Hohenloher Land (macht nichts, wenn man zuerst nicht weiß, wo das liegt – am Ende möchte man sofort hinfahren!) und einem interessanten Kriminalfall gibt es von mir hier eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein Krimi mit interessantem Hintergrund...

Tod in Porto
1

„Tod in Porto“ ist nach „Barco Negro“ der zweite Krimi des Autors Mario Lima um Inspektor Fonseca und sein Team. Ich kannte „Barco Negro“ nicht, aber ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, in die Handlung ...

„Tod in Porto“ ist nach „Barco Negro“ der zweite Krimi des Autors Mario Lima um Inspektor Fonseca und sein Team. Ich kannte „Barco Negro“ nicht, aber ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, in die Handlung zu kommen.
Fonseca und seine Mitstreiter (und Ana als einzige weibliche Kommissarin) feiern ihren Urlaubsbeginn – meinen sie, denn fast schon in den letzten Minuten ihres Bereitschaftsdienstes fallen Schüsse auf einen brasilianischen Immobilienmakler... Also: raus aus dem Urlaubsmodus, ran an die Ermittlungen!
Dann taucht ein Video auf, zwar nur 33 Sekunden lang, aber relativ brutal: eine Zunge und ein paar Ohren an eine Holztür genagelt. Dieses Video hat der Tote erhalten, aber es kann recherchiert werden, dass es weitere sieben Empfänger hatte – aber die können leider nicht ermittelt werden. Man sagt, es sei die „brasilianische Methode“ mit Spitzeln umzugehen...
Fonseca, Pinto, Ana und ihre Kollegen bemühen sich, Licht in das Dunkel bringen, aber sie stoßen immer wieder auf eine Mauer des Schweigens, Lügen und Halbwahrheiten – deutlich wird ihnen (und natürlich auch uns Lesern), dass einige aus Angst nichts sagen – aber vor wem?
Aber ich glaube, mehr sollte ich hier nicht mehr zum Inhalt sagen...
Der Stil ist darauf angelegt, dass wir Leser uns zeitweise als Mitglieder von Fonsecas Team fühlen, wir hoffen, dass sich aus Hinweisen endlich mal eine konkrete Spur ergibt, wir ärgern uns, wenn Gesprächspartner nicht zurückrufen, wir schütteln die Köpfe, bangen mit... Zeitweise hatte ich Mitleid mit den Inspektoren, die die halbe Nacht Spuren verfolgen, immer auf den großen Durchbruch hoffend.
Aber neben der (mühseligen) Polizeiarbeit in Porto erfahren wir auch viel über die Zustände in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Brasilien, besonders in Sao Paulo: vom PCC (Primero Comando da Capital – Erstes Kommando der Hauptstadt) hatte ich bisher noch nie gehört, lt. Wikipedia „eine berüchtigte brasilianische kriminelle Organisation, die aus Sao Paulo landesweit operiert.“
Auch die „Maes de Maio“ (Mütter des Mai) waren mir nicht bekannt: nach dem Vorbild der argentinischen „Mütter der Plaza de Mayo“ haben sich in Sao Paulo Mütter als eine Art Bürgerinitiative gegründet, „Sie fordern Gerechtigkeit, eine Bestrafung der Schuldigen. Ihre Kinder – ihre erwachsenen Söhne, muss man sagen – sind von den Todesschwadronen ermordet worden, die meisten auf offener Straße erschossen, und nichts ist passiert. Es hat kein einziges Strafverfahren gegeben, alle Fälle sind zu den Akten gelegt worden. Und das wollen sie nicht hinnehmen.“ (S.153)
So setzen die Inspektoren in Porto ein Puzzleteil zum anderen, erhalten langsam einen Überblick, mit kriminalistischen Instinkt finden sie richtige Spur, um das Knäuel zu entwirren, dies führt dann zu einem fulminanten, etwas überraschenden Ende, dem ich aber gut folgen konnte.
Ich bin nicht unbedingt eine Freundin von Krimis, in dem endlos das Privatleben der Protagonisten „seziert“ wird – aber hier erfahren wir doch sehr wenig von diesen eigentlich sehr sympathischen Ermittlern (von Ana und Pinto einen kleinen Hauch), dadurch bleiben sie alle leider etwas „blass“ - aber das ist „Jammern auf ziemlich hohen Niveau“! Allen, die gern Krimis mit „Hintergrund“ lesen, kann ich dieses Buch nur empfehlen!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Ereignisse aus dem Jahr 1942 werfen ihre Schatten bis in das Jahr 2015...

Die Frau aus Oslo
2

Eine kleine Warnung gleich zu Beginn: dies ist kein Krimi, den ich einfach so „wegschmökern“ konnte! Ich musste ihn schon konzentriert lesen, auch mal zurückblättern, (nur angedeutete) Zusammenhänge erkennen, ...

Eine kleine Warnung gleich zu Beginn: dies ist kein Krimi, den ich einfach so „wegschmökern“ konnte! Ich musste ihn schon konzentriert lesen, auch mal zurückblättern, (nur angedeutete) Zusammenhänge erkennen, eigene Schlüsse ziehen – ob sie auch richtig gewesen sind? Für mich passten sie jedenfalls...
Der Autor Kjell Ola Dahl verzichtet in seinem Buch „Die Frau aus Oslo“ darauf, seinen Lesern am Ende einen klassischen Krimi-Schluss zu präsentieren, sondern überlässt seinen Lesern das Fazit und letztendlich auch das Urteil... Sehr ungewöhnlich, aber spannend, auch jetzt noch im „Nachgang“!
Die Geschichte wird hauptsächlich in zwei Zeitsträngen (1942 und 1967) erzählt, eingebettet in einen Prolog und Epilog, die im Jahr 2015 spielen. Die Hauptprotagonistin Ester lebt 1942 mit ihrer jüdischen Familie in dem von Nationalsozialisten besetzten Oslo / Norwegen, sie arbeitet aktiv im Widerstand. Nachdem ihre Aktivitäten an die deutsche Besatzungsmacht verraten werden, muss sie nach Stockholm / Schweden flüchten. Bei der Flucht unterstützt sie ihre Freundin Ase. Ihrer Familie gelingt die Ausreise nicht, sie werden – wie alle norwegischen Juden - nach Deutschland deportiert.
In Stockholm erfährt Ester, dass ihre Freundin Ase ermordet wurde, der Täter / die Täterin nicht gefasst. Jedoch Gerhard, Ases Lebensgefährte und der Vater der kleinen Tochter, kann sich ebenfalls nach Stockholm retten. Soweit zur Geschichte...
Außer an Esters Handlungen nehmen wir Leser auch teil an den Aktivitäten von Sverre (einem der Organisatoren des norwegischen Widerstandes in Schweden) und von Gerhard. Doch 1942 geschehen Ereignisse in Stockholm, deren Auswirkungen erst 1967 wiederum in Oslo zu tragischen Konsequenzen führen... Wie der Autor seinem Buch vorangestellt hat: „Die Rache ist ein treuloser Diener“.
Mich hat dieses Buch sehr fasziniert, ich wusste zwar, dass es in Norwegen eine starke Widerstandsbewegung gab, aber so direkt (mittendrin) hatte ich noch nie davon gelesen. Und mir ist auch deutlich geworden, dass Widerstandskämpfer durchaus „Menschen wie Du und ich“ sind mit der Gesamtheit menschlicher Emotionen, sowohl positiven als auch negativen!
Den Schreibstil habe ich eher als beschreibend, emotionslos und kühl empfunden, sehr passend zur Geschichte!
Gestört haben mich allerdings die häufige Erwähnung diverser Straßennamen - bitte nicht falsch verstehen, ich liebe Lokalkolorit und weiß gern, „wo“ ich bin, aber hier musste ich ab einem Punkt darüber „hinweg“ lesen... Und vielleicht hätte doch die eine oder andere Stelle etwas kürzer und knapper beschrieben werden können?
Mich hat der Schluss überzeugt, diesmal wurden mir nicht vom Autor die losen Enden zusammengeschnürt, sondern dies war hier meine eigene Aufgabe (so dass andere Leser vielleicht zu anderen Schlussfolgerungen kommen), aber ich habe es als logisch und zufriedenstellend empfunden - aus diesem Grund gebe ich gern eine Leseempfehlung für diesen „etwas anderen“ Krimi!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 04.07.2019

Geheimnis einer Kohlemine in Alaska - mit internationalen Folgen...

Der große Knall
1

„Der große Knall – Karens Jobs 1“ des Autors Erich H. Franke ist eine Mischung aus Science-Fiction und Thriller, wobei ich mich in diesem Genre nicht gut auskenne und mich deshalb extra beraten lassen ...

„Der große Knall – Karens Jobs 1“ des Autors Erich H. Franke ist eine Mischung aus Science-Fiction und Thriller, wobei ich mich in diesem Genre nicht gut auskenne und mich deshalb extra beraten lassen musste (vielen Dank, Elke!). Ich glaube, es war mein erstes Buch dieser Art – und es hat mir gut gefallen!
Die Geschichte beginnt spannend und hat mich sofort in ihren Bann gezogen: bei einer Routineuntersuchung eines tödlichen Unfalls in einer Kohlemine in Alaska stoßen Leutnant Karen C. Mulladon und ihr Kollege auf einige Ungereimtheiten. Die Aussagen des General Managers der Mine passen überhaupt nicht zu den gewonnenen Erkenntnissen über den Unfallhergang... War es Mord? Und wie steht das alles mit einem stillgelegten Tunnel in Verbindung? Die Befragung der Belegschaft ist zäh, erst ein älterer Mitarbeiter (offensichtlich von den Inuit abstammend) bringt mit Schauspielkunst und Witz Karen und ihren Kollegen auf eine Spur...
Fragen über Fragen, die ich hier aber nicht beantworten möchte – tja, dann muss wohl das Buch gelesen werden...
Mit einem sehr flüssigen, angenehmen Schreibstil führt Erich H. Franke uns Leser durch die weiteren Handlungsabläufe: ich habe mitgefiebert, -gezittert und war teilweise so fasziniert, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte...
Man merkt dem Buch an, dass der Autor sein „Metier“ perfekt beherrscht – gerade mir als naturwissenschaftlichen (und ehrlich gesagt: eigentlich nicht besonders interessierten) Laien wurden wunderbar einfach physikalische Zusammenhänge erklärt – und die ich auch noch außergewöhnlich spannend fand! Und letztendlich habe sogar ich begriffen, wie ein Induktionsherd funktioniert, ein sehr praktischer Nebeneffekt – sage ich doch immer: Lesen bildet!
Der Spannungsbogen wird konsequent aufrechterhalten und schließt mit einem fulminanten Ende, dass ich so nicht erwartet hätte – logisch und gelungen!
„Der große Knall“ ist der Auftaktroman zu einer Serie um die sehr sympathische Karen, auf deren weitere Ermittlungen ich wirklich neugierig bin – und dies obwohl (wie anfangs erwähnt) ich nicht unbedingt ein Fan dieses Genres bin! Gerade deshalb kann ich hier wirklich eine ehrliche und überzeugte Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 18.06.2019

Ise Frank und das Bauhaus

Jeder hier nennt mich Frau Bauhaus
1

100 Jahre Bauhaus – es ist schwer, 2019 an diesem Jubiläum vorbeizukommen, zahlreiche Artikel und Publikationen sind veröffentlicht...
Aber mich interessierte auch die Geschichte HINTER dem Bauhaus, da ...

100 Jahre Bauhaus – es ist schwer, 2019 an diesem Jubiläum vorbeizukommen, zahlreiche Artikel und Publikationen sind veröffentlicht...
Aber mich interessierte auch die Geschichte HINTER dem Bauhaus, da fiel mir durch Zufall dieses Buch über Ise Frank in die Hand... Die Autorin Jana Revedin ist selbst Architektin, hat sich auf die Reformarchitektur der Moderne spezialisiert und arbeitet als Professorin in Paris und Lyon.
„Jeder hier nennt mich Frau Bauhaus“ ist ein biografischer Roman, „deshalb können alle Gespräche und Begegnungen (…) so, aber auch anders verlaufen sein.“ (Vorwort, S.10) Die Autorin fragte sich, wer diese Frau war, dies es wagte, das erste „Haus der emanzipierten Frau“ umzusetzen? Auch ich fand diese Frage spannend...
Ise Frank war die Ehefrau von Walter Gropius, eigentlich war sie Buchhändlerin und Rezensentin, sagte aber später: „Die Bauhaus-Idee wurde zu meinem zweiten Ich.“ (Cover, hinten)
Das Buch beginnt mit dem 28.5.1923, dem Tag, an dem Ise Walter Gropius (den sie immer nur Gropius nennt, genau wie dessen Mutter, Manon Gropius) kennenlernt. Zwischendurch erfahren wir in kurzen Rückblenden einiges über Ises Vorgeschichte.
Ises beste Freundin ist Gussie, die Ehefrau von Konrad Adenauer, der damals schon Oberbürgermeister von Köln war – so ist es nicht verwunderlich, dass das Bauhaus nach Weimar FAST nach Köln gezogen wäre, Ise hatte dort schon alle Wege geebnet. Aber Kandinsky, Schlemmer, Feininger und Gropius selbst bevorzugten eine Stadt in der Nähe von Berlin – so fiel die Entscheidung für Dessau...
Neben der Geschichte des Bauhauses, seinen Problemen, den Erfolgen und Misserfolgen, den Ideen, den Visionen erfahren wir Leser einiges über die Beziehung zwischen Ise und Gropius (ganz vorsichtig ausgedrückt: nicht unkompliziert!). Aber wir lernen Ise Frank auch als couragierte und visionäre Frau kennen, die das schon erwähnte „Haus der emanzipierten Frau“ mit der von Bruno Taut entworfenen Inneneinrichtung nach der aus Amerika importierten Ergonomie-Lehre umsetzt .Mich haben die diversen „elektrisch betriebenen Service-Maschinen, der Eier-, Kaffee- und Teekocher, der Tellerwärmer, der Heißluftspüler, der Toaster, der Tischgrill“ (S. 253) besonders fasziniert. Auch ausklappbare Schreibtische, Teleskoplampen, vollautomatische Spülmaschinen gehörten zur Ausstattung. „Kurz, Ise hatte in ihrem Meisterhaus, wie die Zeitungen titelten, das 'Haushaltslabor der modernen Frau' erschaffen.“ (S.255)
Aber der Nationalsozialismus wirft bereits Schatten, das Bauhaus wird immer häufiger als „Judenbande“ denunziert, erste Gedanken an Auswanderung tauchen auf - und Gropius trifft eine falsche Personalentscheidung...
Mit Erreichen der absoluten Mehrheit im Dessauer Stadtsenat wurde das Bauhaus aufgelöst und Mies van der Rohe musste gemeinsam mit den Studenten nach Berlin fliehen. Ise und Gropius setzen sich 1934 zuerst nach England, 1937 in die USA ab.
Jana Revedin schreibt in einem etwas reservierten und kühlen Stil, an manchen Stellen hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht – aber vielleicht hat sie diesen Stil auch bewusst zu der wohl teils temperamentvollen und leidenschaftlichen Umgehensweise am Bauhaus gewählt? Man benötigt schon etwas Konzentration für dieses Buch, aber meine Erwartungen wurden erfüllt und ich habe viel Neues erfahren. Allen, die sich für das Leben am, um und im Bauhaus interessieren, kann ich es nur empfehlen und eine klare Leseempfehlung für diesen biografischen Roman aussprechen!