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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eintauchen in einen Mittelalter-Krimi, der mit atmosphärischem Setting, tollen Charakteren und überraschenden Wendungen punktet.

Verschwörung im Zeughaus
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Im frühen Dämmerlicht, als die Stadt zum Leben erwacht, nähert sich verstohlen eine Gestalt dem Haus von Apothekerin Adelina: Ihr Bruder Tilmann - schwer verwundet. Der Hauptmann der Kölner Stadtgarde ...

Im frühen Dämmerlicht, als die Stadt zum Leben erwacht, nähert sich verstohlen eine Gestalt dem Haus von Apothekerin Adelina: Ihr Bruder Tilmann - schwer verwundet. Der Hauptmann der Kölner Stadtgarde kann nur noch ein paar Worte stammeln, bevor er zusammenbricht.
Die zweite Begegnung an diesem Morgen ist nicht weniger verstörend für Adelina: Ihr Bruder wird wegen Mordes gesucht. Von einer Verschwörung ist die Rede, im Zeughaus wurde eine Leiche gefunden, neben ihr Tilmanns Dolch. Was ist geschehen?
Während Tilmann mit dem Tode ringt, kämpft Adelina ihren eigenen Kampf: Soll sie den ungeliebten Bruder verraten, um ihre Familie zu schützen?
...(Klappentext)

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Dies ist der 5. Teil der Adelina-Reihe, kann aber getrost unabhängig und ohne Vorkenntnisse zu den vorherigen Teilen gelesen werden.

Man öffnet das Buch und betritt das mittelalterliche Köln, ist sofort in der Geschichte gefangen. Hier wird nicht lange rumgekaspert, sondern es geht gleich mit einem Mord los und ab diesem Zeitpunkt wird es auch nicht mehr langweilig.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, das atmosphärische Setting einfach unglaublich. Die Autorin schafft es, den Leser von der ersten Seite an in das mittelalterliche Köln zu katapultieren und auch noch darin festzuhalten bis man am Ende des Buches schweren Herzens in die Realität zurückkehrt.
Die Charaktere sind authentisch und gut gezeichnet.
In den vorherigen Teilen wurde immer aus der Sicht der Hauptprotagonistin Adelina erzählt. Hier bekommt man das erste Mal auch Einblicke in die Sichtweise anderer. Dies fand ich persönlich sehr erfrischend.
Der Plot beinhaltet einen ruhigen, aber dennoch spannenden Krimi in dem sich die Verdächtigen die Klinke in die Hand drücken, man als Leser mit den Protagonisten miträtselt und es immer wieder zu überraschenden Wendungen kommt, um mit einer großen überraschenden Auflösung endet.
Neben dem Krimi beinhaltet diese Story aber auch eine kleine Liebesgeschichte. So etwas ist normalerweise nicht so mein Ding, hier wurde sie jedoch gekonnt in den Krimi eingewoben ohne der Story die Spannung zu nehmen. Im Gegenteil! Diese ist ein kleiner Fall für sich und war ebenfalls spannend zu verfolgen.
Auch der Humor kommt hier nicht zu kurz und ich musste über eingie Dialoge schmunzeln.
Nebenbei erhält man Einblick in die Sitten und Gebräuche der damaligen Zeit, sowie einen kleinen Einblick in das Barderhandwerk und die ein oder andere Kräuterkunde.

Was mich an dieser Reihe ebenso begeistert ist, daß in jedem Teil eine Person hinzukommt. Somit wächst diese "Familie" mit jedem Buch und wird auch deswegen niemals langweilig.

Was mich jedoch etwas störte war, daß ständig die Dickköpfigkeit, spitze Zunge und der Eigensinn von Adelina und ihrer Gesellin Mira erwähnt werden. Zwar im positivem Sinne, aber dies so häufig zu erwähnen, ständig zum Thema zu machen und die daraus resultierende Lobhudelei fand ich nach einiger Zeit etwas nervig.

Fazit:
Ich kannte schon die vorherigen Teile dieser Reihe und für mich ist jedes Buch sowas wie nach Hause kommen. Als würde man eine alte knarrende Türe öffnen, in die mittelalterliche Stube treten und alten Bekannten wieder begegnen. Jeder von ihnen wuchs mir im Laufe der Reihe ans Herz.
Wieder einmal konnte mich die Autorin von sich überzeugen und ließ mich in das mittelalterliche Köln abtauchen. Wieder erschuf sie einen spannenden Krimi, der mich am Ende überraschen konnte und wieder war ich von dem atmosphärischem Setting und den Charakteren begeistert.
Dies ist eine Reihe die mich begeistert und ich jedes Mal schon dem nächsten Teil entgegenfieber.
Von mir gibt es daher natürlich eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Beindlklauber auf Jagd

Interview mit einem Mörder
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Dramatische Szenen bei der Eröffnung des neuen Würstelstandes von Ex-Fußballstar Johann Baroni: Mitten in dem fröhlichen Geschehen fällt ein Schuss - und Baroni sinkt zu Boden. Totengräber Max Broll ist ...

Dramatische Szenen bei der Eröffnung des neuen Würstelstandes von Ex-Fußballstar Johann Baroni: Mitten in dem fröhlichen Geschehen fällt ein Schuss - und Baroni sinkt zu Boden. Totengräber Max Broll ist verzweifelt: Sein bester Freund darf nicht sterben!
Als er wieder zur Besinnung kommt, erinnert sich Max: Er hat den Schützen gesehen. Doch der vermeintliche Täter entpuppt sich als harmloser Tourist. Es gibt kein Motiv, keine Tatwaffe, keine weiteren Zeugen - niemand schenkt Max Glauben. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich an die Fersen des Mannes zu heften.
Und tatsächlich sitzt er dem Mörder bald Auge in Auge gegenüber - doch der ist klug, nichts kann seine Schuld beweisen. Max folgt ihm in einer atemlos spannenden Verfolgungsjagd, die ihn bis auf ein Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer bringt. Er ist überzeugt: Nur er kann den Verrückten zur Strecke bringen, um weitere Gräueltaten zu verhindern
(Klappentext)

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Dies ist der 4. Teil der Krimi-Reihe um und mit dem unkonventionellen Totengräber Max Broll. Es benötigt jedoch keine Vorkenntnisse, da die Bücher in sich abgeschlossen sind.

Max Broll, mit Leib und Seele Totengräber in einem verschlafenen österreichischem Dörfchen, macht sich bereit um den großen Tag seines besten Freundes Baroni zu feiern. Der ehemalige Fußballstar möchte im großen Stil seinen eigenen Würstelstand eröffnen. Die Jäger stehen mit ihren Gewehren Spalier, die Dorfkapelle steht bereit um aufzugeigen und der Bürgermeister und viele andere wichtige Dorfpersönlichkeiten möchten eine Rede halten.
Als die Jäger ihr Salut abfeuern bricht Baroni getroffen zusammen. Es bricht Panik aus, die Leute laufen schreiend um ihr Leben. Nur Baroni steht perplex und ungläubig neben dem angeschossenen Baroni. Dadurch das er leicht bekifft ist erlebt er alles wie durch einen Nebel, aber trotzdem ist er sich sicher den Schützen genau gesehen zu haben. Keiner will ihm glauben. Alle denken dieses furchtbare Ereignis hätte Max Broll den Boden unter den Füßen weggezogen und er sucht nun einfach einen Schuldigen. Zudem scheint der Verdächtige ein harmloser Pensionist im Urlaub zu sein - kein Motiv, keine Waffe, einzig allein nur Brolls Verdacht.
Doch Max Broll ist sich sicher und beschließt dem auf den Grund zu gehen. Er heftet sich an die Fersen dieses unscheinbaren Mannes, jagt ihn durch halb Europa. Doch wer ist wirklich der Gejagte und wer manipuliert hier wen?

Es wird aus der Perspektive von Max Proll erzählt. Der Schreib- und Erzählstil sind so ungewöhnlich wie genial. Kurze, knackige Sätze, ohne unnötiges Gedöns und Trara und trotzdem hat man Bilder vor Augen und Kopfkino.
Die Dialogführung war auch etwas Neues für mich. Kein "X sieht Y verwundert an und sagt:...", "Y sieht daraufhin X an und sagt:...". Füllwörter wurden hier gänzlich weggelassen, es wird sich nur auf den Dialog beschränkt, auf das Wesentliche. Was soll ich sagen? - es gefällt g.

Entspannt und witzig beginnt der Krimi und dann - ZACK - kippt die Stimmung und Spannung kommt auf. Diese Methode der Spannungssteigerung durchzieht die Story. Kaum wiegt sich der Leser, gemeinsam mit den Protagonisten, in Sicherheit, wird die Spannung wie aus dem Nichts in die Höhe gerissen. Die trügerische Ruhe vor dem Sturm.

Zudem kann der Krimi mit herrlich skurrilen Charakteren, schwarz humorigen Dialogen und witzigen Szenen punkten, die den Leser lauthals lachen lassen.

Leider gibt es aber auch Kritikpunkte, die mich veranlassten einen Stern abzuziehen.
Zum Einen - zu viel schnulziges Gedöns, welches meinen Lesefluß beeinträchtigte und mich mit den Augen rollen ließ.
Zum Anderen - das Ende. Es war für mich zu unspektakulär und irgendwie zu einfach. Keine überraschende Wendung oder Auflösung.
Zudem wurde dem Leser mit dem Kapitel vor dem Finale die Spannung genommen. Eigentlich hätte man ab diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr weiterlesen brauchen, da einem im Vorfeld im besagten Kapitel schon gesagt wurde wie es ausgehen wird.
Allein meine Neugierde trieb mich an, da ich auf eine detailliertere Auflösung und Beantwortung vieler Fragen hoffte. Diese Fragen bleiben jedoch auf der Strecke, somit offen und ich irgendwie verdattert zurück.

Fazit:
Dieser mir neue Schreib- und Erzählstil hat mich begeistert, die immer wieder aus dem Nichts kommende Spannungsteigerung fesselte mich an dieses Buch und die skurrilen Charaktere und der schwarze Humor brachten mich zum Lachen.
Wenn dieses kitschige Geschnulze und das irgendwie unbefriedigende Ende nicht wären, wäre dieser Krimi mein absolutes Highlight geworden.
Nichtsdestotrotz gefiel mir dieser Krimi sehr gut und hat mich großartig unterhalten.
Diesen unkonventionellen, schwarzhumorigen und impulsiven Beindlklauber habe ich jedenfalls in mein Herz geschlossen.
Dies war mein erster Broll-Krimi, aber mit Sicherheit nicht mein Letzer.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wahnsinn, Realität oder beides?

Totgespielt: Thriller
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Der erfolgreiche Thriller-Autor Andreas Herzog erwacht nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus zu schrecklichen Neuigkeiten: Er soll seine Ex-Frau grausam verstümmelt und ermordet haben – vor den ...

Der erfolgreiche Thriller-Autor Andreas Herzog erwacht nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus zu schrecklichen Neuigkeiten: Er soll seine Ex-Frau grausam verstümmelt und ermordet haben – vor den Augen ihres gemeinsamen Sohnes. Doch Herzog ist überzeugt von seiner Unschuld und stürzt sich in eine waghalsige Flucht mit der jungen Krankenschwester Lina. Während Herzog sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellt, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion: Weitere brutal zugerichtete Leichen tauchen auf – ermordet nach dem Muster in Herzogs letztem Thriller...(Klappentext)

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Andreas Herzog, ein Thriller-Autor der einen Faible für schöne Frauen, Drogen, Alkohol und schnelle Autos hat. Das Geld dafür verdient er sich mit überaus blutrünstigen und morbiden Thrillern.
Nach einer durchzechten und durchgekoksten Nacht ist er auf dem Weg zu seiner Ex-Frau und ihrem gemeinsam Sohn Tommy, um Weihnachten zu feiern. Doch dann - Filmriß. Er wacht lädiert im Krankenhaus auf. Auf seinem Arm steht mit Permanentmarker der Satz "Du warst es nicht". Kurz darauf erfährt er über die Nachrichten, daß seine Ex-Frau vor 3 Tagen auf brutalste Weise ermordet wurde und er der Hauptverdächtige ist. Er hat keinerle Erinnerungen an die letzten drei Tage. Panisch und ohne Erinnerung flüchtet er aus dem Krankenhaus. Auf der Suche nach der Wahrheit. Doch mit der Zeit zweifelt er an sich selbst, denn alles deutet selbst für ihn daraufhin, daß er der Täter ist und seine Ex-Frau ist nicht das einzige Opfer. Und das Schlimme - die Vorgehensweise ähnelt dem der Psychopathen in seinen Romanen fast bis in das kleinste Detail.

Ein packender und blutiger Thriller der nicht nur den Hauptprotagonisten an sich zweifeln lässt, sondern auch den Leser. Man wünscht sich dieser Autor wäre nicht der Täter, rätselt und tüfftelt, springt von einem Verdächtigen zum Nächsten, nur um alles wieder zu verwerfen und wieder von vorne zu beginnen.
Ein Drahtseilakt zwischen Wahnsinn und Realität und dann kommt doch alles ganz anders..oder doch nicht?

Der Schreibstil ist rasant und fesselnd, was mich jedoch begeistern konnte war der Erzählstil. Man bekommt Einblicke in die Thriller des Autors Andreas Herzog, die ebenso spannend und blutig sind. Quasi Thriller in Thriller.
Zusätzlich Spannung von Anfang bisEnde und der Plot einfach nur genial, wobei am Ende alles zu einem schlüssigen und überraschenden Ende zusammengeführt wird. Das Ende ist nochmals eine Sensation, ganz im ehemaligen Stephen King-Style.

Fazit:
Mit diesem Autor hat Stephen King einen Konkurrenten erhalten.
Wie dieser schafft es L.C. Frey den Leser hinters Licht zu führen und das auf morbide Art und Weise, wo Wahnsinn und Realität so eng beinander liegen und die Grenzen nicht klar erkennbar sind.
Ein überaus spannender Thriller, blutig und morbid - so mag ich es und daher wird das mit Sicherheit nicht mein letzter L.C. Frey gewesen sein.
Von mir gibt es für diesen Thriller natürlich eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gelungener Psychothriller, der lange mit dem Leser spielt

Gefährlich nah
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Kate Parker fühlt sich, als ob ein Fluch auf ihrem Leben liegt. Denn ihr ist schon viel Schlimmes passiert. Jetzt tut sie alles, um ihren Sohn Jack und sich vor Gefahren schützen – aber die Leute sagen, ...

Kate Parker fühlt sich, als ob ein Fluch auf ihrem Leben liegt. Denn ihr ist schon viel Schlimmes passiert. Jetzt tut sie alles, um ihren Sohn Jack und sich vor Gefahren schützen – aber die Leute sagen, sie sei überängstlich und paranoid. Da lernt sie einen Oxford-Professor kennen, der ihr Hilfe verspricht. Aber seine Methoden sind ungewöhnlich. Wenn sie wieder Lebensfreude empfinden will, muss sie lernen, Risiken einzugehen.
Kate versucht es. Als ein Nachbar immer mehr Interesse an ihr und ihrem Alltag zeigt, bleibt Kate cool und ignoriert sein aufdringliches Verhalten. Aber was, wenn in diesem Fall die Gefahr tatsächlich nah ist?
...(Klappentext)

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Kate musste in ihrem Leben schon mehrere heftige Schicksalsschläge erleiden. Zum Einen den tragischen Unfalltod ihrer Eltern an ihrem Hochzeitstag, zum Anderen wurde ihr Mann vor 5 Jahren brutal ermordet.
Seither leidet sie an Paranoia, Angstneurosen und ist von Unfall- und Wahrscheinlichkeitsstatistiken besessen.
Dies wirkt sich natürlich auch auf ihren 10-jährigen Sohn Jack aus, dem das Getue seiner Mutter vor seinen Freunden peinlich ist und auch ihn selbst einschränkt. Auch deswegen weil auch er Ängste entwickelt.
Mit seinen 10 Jahren hat er Angst vor einem Monster in seinem Schrank, da er immer wieder Geräusche darin hört. Zudem verändert sich die Lage verschiedener Gegenstände in seinem Zimmer. Hat sich die Paranoia seiner Mutter schon auf ihn übertragen? Denn auch ihr fallen zunehmend unheimliche Dinge in ihrem Haus auf. Aus dem Kühlschrank fehlt Essen, ein Bild liegt nicht mehr so, wie sie es zuletzt hingelegt hat und auch an ihrem Laptop scheint sich jemand zu schaffen gemacht zu haben.
Schnell wird klar, daß diese Ängste nicht unbegründet sind, doch niemand scheint Kate zu glauben. Da tritt jedoch ein renommierter Professor in ihr Leben, der es sich zur Aufgabe macht Kate von ihren Ängsten zu befreien und das auf eine sehr unkonventionelle Art und Weise. Ein Mann der sie nicht auslacht oder für blöd ansieht, sondern ihre Ängste ernst nimmt. Haben sie und Jack endlich eine Chance ins normale Leben wieder zurückzufinden?

Hier wird abwechselnd aus der Perspektive von Kate, Jack und einem kleinen unbekannten Jungen erzählt.
Die Protagonisten sind durchwegs gut gezeichnet. Man spürt die Ängste und die Hoffnungslosigkeit, aber auch die Verzweiflung und den Wunsch in ein normales Leben zurückzukehren.

Der Schreibstil ist angenehm, locker und es liest sich wirklich schnell weg. Spannung kommt jedoch nur stellenweise und nur kurz auf und ich hatte bis gegen Ende das Gefühl, daß es hier nur um die Angstneurosen von Kate und ihrer wachsenden Liebe zu diesem Uni-Professor Jugo geht.
Lange wusste ich nicht wohin mich dieses Buch, die Autorin hinführen möchte. Wenn mich die psychologischen Aspekte nicht so interessiert hätten, hätte ich das Buch wohl schon nach der Hälfte in die Ecke geschmissen.
Doch da hätte ich das fulminante Ende verpasst, denn dieses ganze Vorspiel der Geschichte hat wirklich einen Sinn und gipfelt in eine überraschende Wendung, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte.
Am Ende steigert sich das Tempo sowie die Spannung. Man rast durch die Auflösung und kann es wieder und wieder nicht glauben was für Abgründe sich einem hier eröffnen.

Fazit:
Ein gelungener Psychothriller der lange mit dem Leser spielt, um dann mit einer äußerst überraschenden Wendungen aufzuwarten, mit der man nie und nimmer gerechnet hätte.
Zugegeben, diese Story nimmt wirklich nur sehr langsam an Fahrt zu und ich seufzte nicht nur einmal ungeduldig oder überdrehte die Augen, aufgrund der Hauptprotagonistin, aber am Ende hatte alles einen Sinn und ließ mich begeistert zurück.
Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Klassiker nicht nur für Erwachsene, der nachhallt und zum Nachdenken anregt

Wer die Nachtigall stört ...
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Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ...

Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ein menschenfreundlicher Anwalt, soll den schwarzen Landarbeiter Tom Robinson verteidigen, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat. Tapfer versuchen Scout und ihr Bruder, das demokratische Gerechtigkeitsempfinden ihres Vaters zu unterstützen, und geraten dabei selbst in große Gefahr....(Klappentext)

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In einer kleinen Stadt der Südstaaten in den 30er Jahren wachsen die Geschwister Scout und Jem in einer idyllischen Welt heran. Ihre Mutter starb kurz nach Scout's Geburt und somit ist ihr Vater für ihre Erziehung verantwortlich. Mr. Atticus Fink ist ein Anwalt mit Gerechtigkeitssinn und Prinzipien, immer ruhig und freundlich und ein Idealist durch und durch. Umsorgt werden sie von ihrer schwarzen Haushälterin Calpurnia.
Glücklich und voller Abenteuer erleben sie ihre Kindheit, bis ihr Vater den Farbigen Tom Robinson vor Gericht vertritt.
Zur damaligen Zeit war es undenkbar an die Unschuld eines Farbigen zu glauben und diese vor Gericht auch noch beweisen zu wollen.
Ab diesem Zeitpunkt werden die Kinde mit Intoleranz und Rassismus konfrontiert und lernen was es heißt erwachsen zu werden.

Erzählt wird aus der Sicht der 8-jährigen Jean Louise, von allen nur Scout genannt. Sie ist ein intelligentes und mutiges Mädchen, kann fluchen wie ein Rohrspatz, vertritt ihre Meinung wie eine Große und fühlt sich in bequemen Latzhosen und zwischen Jungs wohler, als in Kleidchen und in der Damengesellschaft.
Aus dieser kindlichen Sicht erhält der Leser Einblick in ein typisches Kleinstadtleben in den Südstaaten der 30er Jahre, wo die Sommer heiß und die Ferien für Kinder noch voller Abenteuer waren.
Der Schreibstil ist einfach, aber mit so einer atmosphärischen Dichte, daß es einfach wundervoll ist diesen Roman zu lesen.

Dieser Roman handelt vom Erwachsenwerden, Rassenhass der Weißen gegenüber den Farbigen und auch von der Kluft zwischen arm und reich.
Obwohl diese ernste Themen Hauptbestandteil dieses Romans sind, gibt es auch humorvolle und herzzerreißende Momente. Diese sind auf die kindliche Sichtweise der kleinen Scout zurückzuführen und wie sie die Welt mit all ihrer Freude und ihrem Leid sieht.
Die Kinder lernen durch ihren Vater was es heißt tolerant zu sein, sich seine eigene Meinung zu bilden und vorurteilslos durch die Welt zu gehen.

Fazit:
Dieser Roman ist zu Recht ein Klassiker.
In dieser Geschichte steckt so viel Lebensweisheit und diese wird im Rahmen einer einfachen Kindheitsgeschichte atmosphärisch und auch poetisch an den Leser weitergegeben.
Obwohl es hier hauptsächlich um Rassismus geht, handelt dieser Roman auch vom Erwachsenwerden und das Vermitteln von Werten an Kinder.
Ein Klassiker, der sich auch für Kinder und Jugendliche gut eignet. Ein Klassiker, der nachhallt und einem zum Nachdenken anregt.