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Veröffentlicht am 10.03.2018

Interessanter Beginn!

Mercenary
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rscheinungsdatum: 06.07.2017

Autor: Felix A. Münter

Seitenzahl: 164 Seiten

ISBN: 978-3959626026

Erhältlich: hier

Klappentext: Carter ist käuflich. Der Söldner ist bereits seit Jahren tätig und weiß, ...

rscheinungsdatum: 06.07.2017

Autor: Felix A. Münter

Seitenzahl: 164 Seiten

ISBN: 978-3959626026

Erhältlich: hier

Klappentext: Carter ist käuflich. Der Söldner ist bereits seit Jahren tätig und weiß, dass man nicht zu viele Fragen stellt – vorausgesetzt der Preis stimmt. Sein neuster Kontrakt bringt ihn nach New York, wo ein wohlhabender Klient auf die Dienste des Profis angewiesen ist.
Der Auftrag scheint keineswegs außergewöhnlich zu sein, er ist einer von vielen. Doch bald schon merkt Carter, dass es um mehr geht als um die Aufklärung eines Bankraubs, der laut Aussage des Auftraggebers für die Polizei eine Nummer zu groß sei. Und tatsächlich erfährt der Söldner Kurze Zeit später, was es bedeutet, einer wirklich heißen Spur zu folgen. Carter jagt der Fährte kreuz und quer durch New York, gerät an Gangs, die Mafia und an noch gefährlichere Typen. Der Profi verfängt sich in einem Netz aus Unwahrheiten, Lügen und der Gier skrupelloser Menschen.
Er geht an seine Grenzen, setzt sein eigenes Leben aufs Spiel – und muss sich am Ende der Frage stellen, ob Moral wirklich käuflich ist.
"Carter ist übrigens nicht mein richtiger Name." (Cover, Klappenteyt by Papierverzierer Verlag)
Rezension:
Gnadenlos. Tödlich. Käuflich.

Mit Mr. Carter aus seinem Roman „Mercenary“ stellt Felix A. Münter jeden 'Frank Martin' (Protagonist Transporter Filme) in den Schatten. Er arbeitet allein, effizient und für den richtigen Preis auch gegen alle Regeln. Diese Kombination ist ebenso vielversprechend wie Münters Stil selbst. Carters Auftrag wird in einem angenehmen Tempo wiedergegeben, das sich nach und nach gemeinsam mit der Spannung steigert. Dabei trifft der Protagonist immer wieder auf Rückschläge und kalte Spuren, die er mit einer imposanten Leichenspur zu überwinden versucht. Obwohl der aktuelle Auftrag langsam beginnt und seine Zeit braucht, findet sich der Leser plötzlich in einem Konstrukt aus Lügen wieder, die unausweichlich auf eine tödliche Jagd zusteuern.

Mr. Carter (was übrigens nicht sein richtiger Name ist) – seines Zeichens Freiberufler – erhält den Auftrag die Beute eines Banküberfalls zurück zu beschaffen. Für den Söldner ist dies eine ziemlich simple Angelegenheit, die eine großzügige Bezahlung in Aussicht hält. Ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann. Die Hinweise sind aber verwirrend und zeigen ihm ein anderes Bild auf, als dass die Aussagen des Auftraggebers der Wahrheit entsprechen können. Eine Tatsache, über die er hinweg sehen kann, solange der Preis stimmt – Gefahrenzulage inklusive! Denn eines ist sicher: die Gefahrenzulage ist auf jeden Fall nötig.
Die ersten Seiten sind gelesen und eines ist klar: Carter ist berechnend, kühl und in jeder Situation professionell. Er überstürzt nichts und hält sich strikt an den Plan. In der ersten Hälfte des Romans erhält man als Leser dadurch vielleicht das Gefühl, dass sein Auftrag etwas zu glatt verläuft und es mit einem sogenannten „Gary Stu“ Charakter zu tun hat. Doch dieser Eindruck verfliegt innerhalb weniger Momente, als sich das Blatt für Carter plötzlich wendet. Ab diesem Moment kommt man nicht mehr von dem Roman los! Man merkt, dass Carter nicht unbesiegbar ist, und beginnt mit dem 'Helden' mitzufiebern und zu bangen. Sodass man sich schließlich fragt, wer hier eigentlich der 'Böse' ist.

Die Riege der Nebencharaktere ist sehr klein. Hieran merkt man deutlich, dass Carter ein Einzelgänger ist. Abgesehen von seinen Auftraggebern und den Leichenbergen, die er hinterlässt, gibt es kaum jemanden, der dem Protagonisten nahe steht. Die einzige Ausnahme bildet die Ärztin Joan Ulanski – eine alte Freundin Carters, die sich im Geschäft auskennt.
Betrachtet man diese Umstände, ist er überraschend, dass die Umwelt weder leer noch trist wirkt. Nicht jeder Roman ist dafür geschaffen, sich voll und ganz auf seinen Protagonisten zu fixieren. Doch in Kombination mit Carters Hintergrund, war es die perfekte Entscheidung.

Bewertung:
Obwohl ich Actionfilme, Thriller und dergleichen liebe, schafft es leider nicht jedes Buch dieser Genres mich auf seine Seite zu ziehen, da es immer wieder eine Gratwanderung zwischen Klischees und ereignisloser Handlung ist.

Doch allein die Tatsache, dass Münter diese unglaublich gelungene Ich-Erzähler Perspektive so gekonnt nutzt und man selbst somit ebenso wenige Informationen, wie der Protagonist erhält, kann man die Handlung nur schwer vorhersehen und wird immer wieder überrascht. Auch das 'Ziel' der Handlung blieb daher beinahe bis zum Ende verborgen und man musste sich blind auf Carters Erzählungen verlassen.
Der Anfang hat es mir hingegen etwas schwer gemacht, da mir der Protagonist (wie bereits erwähnt) zu perfekt erschien und die Handlung durchaus etwas mehr Action hätte vertragen können. Deswegen hoffe ich umso mehr, dass der zweite Teil der Carter-Akten genau so gewaltig weiter macht, wie “Mercenary“ geendet hat, da ich das Buch ab der zweiten Hälfte förmlich verschlungen habe.

Wer also auf einen tollen Stil und unvorhersehbare Ereignisse hofft, ist bei „Mercenary“ ebenso goldrichtig, wie Fans von Actionfilmen mit Badass Charakteren. Ein klares Must-Read!

9/10 bzw. 4,5/5 Sterne
★★★★★★★★★☆

Veröffentlicht am 10.03.2018

Viel besser als Band eins! Ich bin hin und weg!

Ricco
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Erscheinungsdatum: 12.02.2018

Autor: Christine Feehan

Seitenzahl: 572 Seiten

ISBN: 978-3-453-31854-0

Erhältlich: hier

Klappentext: Der Milliardär und Playboy Ricco Ferraro kennt kein anderes Leben ...

Erscheinungsdatum: 12.02.2018

Autor: Christine Feehan

Seitenzahl: 572 Seiten

ISBN: 978-3-453-31854-0

Erhältlich: hier

Klappentext: Der Milliardär und Playboy Ricco Ferraro kennt kein anderes Leben als das eines Schatten: Als mächtiges Mitglied des Ferraro-Clans kann er Licht und Dunkelheit seinem Willen unterwerfen. Doch als sein ungestümes Temperament und Geheimnisse aus der Vergangenheit nicht nur ihn, sondern seine Familie in Gefahr bringen, muss er handeln. Und die Frau finden, die ihn retten kann – sein Gegenstück. Die Suche scheint aussichtslos, bis eine mysteriöse Fremde in Chicago auftaucht. Nach Monaten in Furcht sehnt sie sich nach Schutz. Und findet ihn in Riccos Armen. Doch die Dunkelheit, die all die Jahre sein ergebener Diener war, droht plötzlich sein größter Feind zu werden ... (Cover, Klappentext by Heyne Verlag)

Rezension:
Eine schicksalhafte Entscheidung in der Kindheit bestimmt seine ganze Zukunft …

Mit dem Roman „Ricco“ erscheint endlich der lang ersehnte zweite Teil von Christine Feehans „Shadows“ Reihe. Benannt nach seinem Protagonisten handelt dieser Roman von Ricco Ferraro, dessen Geheimnisse bereits in Stefanos Buch die Aufmerksamkeit der Leser auf sich ziehen konnten. Diese Neugierde wird nun endlich befriedigt, als die dunklen Geheimnisse aus Riccos Ausbildungszeit in Japan dem Schattengleiter nach Chicago folgen und alle, die er liebt, in tödliche Gefahr bringen.
Durch den sofortigen Einstieg in die Handlung und die allgegenwärtige Präsenz der Gefahr baut sich schnell eine mitreißende Spannungskurve auf, die abgesehen von einigen Kleinigkeiten bis zum Ende erhalten bleibt. Auch die Fehler seines Vorgängers wurden umgangen, sodass man das Zusammenspiel zwischen Charakteren, Atmosphäre, Emotionen und Handlung einfach lieben muss und das Buch bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen kann.
Die größte Stärke findet sich jedoch in Riccos Shibari Kunst wieder. Während Stefanos Geschichte durch die enorme Menge von Erotikszenen gestreckt und langatmig wurde, verwendet die Autorin die Shibarifährigkeiten ihres Protagonisten (anders als erwartet) als Ausdruck der Kunstform, wodurch ihre Charaktere eine beeindruckend Tiefe erhalten und der Handlungsstrang von Riccos und Marikos Beziehung weder überstürzt noch langsam erscheint.

Als Mariko Majo bei einem Vorstellungsgespräch als Ricco Ferraros Fesselmodel erscheint, hegt sie keinerlei Verführungsabsichten gegenüber dem Millionär. Nein, ihr Auftrag ist es, den angeblich gewissenlosen Schattengleiter (Wesen, die durch ihre Fähigkeit durch Schatten zu gleiten und Lüge und Wahrheit zu hören, die Aufgabe übernehmen Gerechtigkeit walten zu lassen, wo die menschliche Justiz versagt) zu töten, um das einzig Kostbare in ihrem Leben zu retten. Doch sobald sie auf den jungen Mann trifft, schlägt ihr Sinn für Gerechtigkeit Alarm und die Verbindung ihrer Schatten bestätigt dies nur noch: Sie kann Ricco nicht töten und so kann sie nur noch versuchen aus ihren verbleibenden Tagen das Beste zu machen.
Als Ricco die junge Japanerin das erste Mal sieht, lässt ihm das Gefühl, dass seine Vergangenheit ihn eingeholt hat, nicht los. Doch seine Neugierde gegenüber Marikos Absichten ist zu groß, als dass er etwas überstürzen will. Und so lehnt er sich -wenn auch wachsam- zurück und wartet ab. Doch viel zu schnell ändert sich die Lage und der Tod zieht durch das Ferraro Gebiet. Für Ricco beginnt damit die gnadenlose Jagd nach dem Feind, der wirklich jeder sein könnte.
Obwohl man es diesen beiden äußerlich starken Protagonisten nicht sofort ansehen mag, lauern verletzliche Seiten in ihrem Inneren, die es ihnen schwer machen Vertrauen zu fassen. Für war die Kunst des Shibari immer ein Ruhepol, der die innere Unruhe beschwichtigt hat und im hilft zu entspannen. Dieses ungewöhnliche Mittel wirkt mit der Zeit auch auf Mariko, die durch Riccos Kunst Selbstvertrauen und Ruhe erlangt. Dieser gegenseitige Austausch macht die beiden Protagonisten zu sehr interessanten und vor allem vielseitigen Charakteren.

Ein Ferraro kommt selten allein! Ich glaube, es ist kaum nötig zu erwähnen, dass mit Ricco auch die ganzen anderen Ferraros ihre Auftritte haben. Was jedoch neu ist, dass sie – meiner Meinung nach – viel mehr Zeit bekommen als in „Stefano“. Die wichtigere Rolle, welche die Familie somit erhält, sorgt für viele spannende und liebevolle Momente sowie für neue Einblicke in deren Persönlichkeit, sodass man zum Beispiel die Geschichte von Emme kaum erwarten kann! Aber mit Marikos japanischer Herkunft und Riccos Vergangenheit kommen auch sehr viele neue Charaktere hinzu, die den typischen Lebensstil der „perfekten Fassade“ haben. Es ist beeindruckend zu sehen, wie gut die diese Charaktere dargestellt hat. Die Vielfalt der Charaktere schaffen dadurch eine lebendige Welt, die das Protagonistenpaar gut ergänzt.

Bewertung:
Nachdem mir die Idee der „Shadows“-Reihe im Vorgänger „Stefano“ bereits so fasziniert hat, aber die Geschichte des ältesten Bruders noch einige Schwächen hatte, wollte ich „Ricco“ unbedingt eine Chance geben. Und ich kann nur sagen, zum Glück habe ich es getan!
Nach den ersten Eindrücken in „Stefano“erwartet man einfach einen Player. Doch sobald man realisiert, dass Ricco Shibari nur als Kunst sieht und seine Models die Leinwand sind, muss man einfach dahin schmelzen.
Mit dem zweiten Band der „Shadows“ Reihe hat Christine Feehan somit eine schöne Balance aus Action, Gefahr und Erotik geschaffen, die hinter der Kulisse der Schattengleiter einfach Spaß macht!

Ricco erhält von mir eine klare Leseempfehlung!

10/10 bzw. 5/5 Sterne
★★★★★★★★★★

PS Ich möchte mich herzlich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal von Randomhouse für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares bedanken. Dies nimmt jedoch in keinster Weise Einfluss auf meine persönliche Meinung.

Veröffentlicht am 08.03.2018

Das Buch hat mich positiv überrascht!

Hot Cop
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Erscheinungsdatum: 01.03.2018

Autor: Samanthe Beck

Seitenzahl: 253 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0728-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Good Cop - Bad Girl - kann diese Liebe für immer sein?
Laurie glaubt ...

Erscheinungsdatum: 01.03.2018

Autor: Samanthe Beck

Seitenzahl: 253 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0728-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Good Cop - Bad Girl - kann diese Liebe für immer sein?
Laurie glaubt nicht an Mister Für-immer, sie glaubt an Mister Für-den-Augenblick. Doch eine Nacht mit dem sexy Sheriff Ethan Booker lässt sie ihren Grundsatz (fast) vergessen. Ethan will kein One-Night-Stand für Laurie sein, er will ihr Herz gewinnen und ein „Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende“. Als ihre Bäckerei „Babycakes“ einem Feuer zum Opfer fällt, nutzt er seine Chance: Er hilft Laurie, ihre Existenz zu retten, wenn sie ihm im Gegenzug sechs Dates gewährt. (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)

Rezension:
Ein Deal, der alles verändert ….

Mit dem eBook „Hot Cop“ erscheint beim Lyx Verlag bereits der 2. Teil von Samantha Becks „Compromise me“ Reihe. Auch wenn man den ersten Band -wie ich- leider (!) nicht gelesen hat, so findet man sich schnell in Becks Roman zurecht und lernt die neuen Charaktere Schritt für Schritt kennen. Dies ist nur möglich, weil die einzelnen Bücher in sich selbst abgeschlossen sind, was die Bücher zu einer sehr 'quereinsteigerfreundlichen' Reihe macht.
Ohne die Handlung zu überstürzen, erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Protagonisten ihren Lesern und erschafft eine gelungene Mischung aus Emotionen und Action. Durch kleine aber ebenso gekonnt platzierte 'Konfliktauslöser' baut sie immer wieder Spannung auf und löst im Leser Wut und Verzweiflung auf gewisse Charaktere aus. Diese Konstellation der verschiedensten Umstände sorgt letztendlich dafür, dass man den Roman schnell und flüssig verschlingen kann und mit der Handlung mitfiebert.

Die Protagonistin Laurie kommt von ganz unten. Mit einer verantwortungslosen Mutter geschlagen, hat sie nicht die besten Voraussetzungen auf ein gutes und sorgenfreies Leben in der besser gestellten Gesellschaft. Doch sie ist eine Kämpferin und nicht gewillt, so einfach klein beizugeben. Trotz ihrer wilden Jugend rauft sie sich mit den Jahren zusammen, kommt von ihrer Mutter los und erfüllt sich ihren Lebenswunsch: eine eigene Bäckerei. Es scheint, als hat sie alles erreicht, was sie sich jemals wünschte … doch dieses Paradies wird innerhalb weniger Stunden zu Rauch und Asche, als ihre geliebte Bäckerei abbrennt und sämtliche Absicherung zerstört wird. Laurie steht vor dem Untergang. Anzahlungen müssen zurückgezahlt, die lausige Versicherung kontaktiert werden, Rechnungen sammeln sich an und zu allem Übel sitzt ihr auch noch die ungeliebte Mutter mal wieder im Nacken. Das Chaos ist eigentlich perfekt. In ihrer Verzweiflung nimmt sie weshalb das ungewöhnliche Angebot von Sheriff Ethan Brooker, der seine lang ersehnte Chance endlich sieht, an: 6000 € für sechs Dates.
Obwohl man die Protagonistin als eine sehr mutige und sture Persönlichkeit kennenlernt, ist sie in vielen Momenten unschlüssig und verängstigt. Diese Konstellation sorgt auf Dauer immer wieder für kleine oder auch größere Konflikte mit Ethan, der sie als seine Begleitung auf den sechs Veranstaltungen rund um die Hochzeit seiner Schwester mitnimmt, um seiner kuppelwütigen Mutter zu entkommen. Während der besagten Dates lernen sich die beiden immer besser kennen und bauen langsam aber sicher eine zarte Beziehung zueinander auf, die besonders Lauries Charakter stärkt. Ihr elbstbild erhält eine starke Aufwertung. Durch diese hoffnungsvolle Ablenkung sieht sie die nahende Bedrohung jedoch nicht kommen, die all ihre Erfolge zerstören könnte.

Ethan Brooker und seine Familie werden durch die vielen Aufeinandertreffen während der Veranstaltungen, bei denen Laurie Ethans Begleitung ist, zu einem wichtigen Bezugspunkt im Leben der Protagonistin. Ob durch kleine Neckereien, liebevolle Blicke oder peinliche Situationen ... sie sind die positiven und aufheiternden Momente, die der Romanwelt eine freundliche und regelrecht liebevolle Atmosphäre verlieren, in der man sich als Leser äußerst wohlfühlt. Als genauer Gegenpol kommen Lauralies Mutter und einige andere unschöne Begegnungen ins Spiel, die neben ihrer Funktion als Konfliktherd Abwechslung verschaffen und die Umgebung sowie die Handlung weiter aufbessern.

Bewertung:
Nachdem mich meine letzten Leseversuche in diesem Genre daran haben zweifeln lassen, ob ich nicht langsam zu alt dafür werde (und das ist wirklich eine traurige Bilanz), kommt mit Hot Cop wieder ein Lichtblick in meiner Leseliste.
Die Idee und die Umsetzung in Kombination mit den Konflikten haben mir wirklich sehr gut gefallen und auch die Charaktere (besonders Ethan) muss man einfach ins Herz schließen. Samantha Beck hat einen unglaublich schönen und gefühlvollen Stil, den man in diesem Genre leider nicht immer antreffen darf.
Die Zwiegespaltenheit und das folgende 'Hin und Her' der Protagonistin, die mir dadruch etwas unsympathisch erschien, ging mir persönlich jedoch an manchen Stellen auf die Nerven, weshalb ich dahin gehend einen kleinen Abzug machen muss.

Alles in allem ist „Hot Cop“ jedoch ein sehr schönes und gefühlvolles Buch, dass man gern während einer Zugfahrt lesen möchte.

… und ich denke, der Vorgänger wird auch bald seinen Weg zu mir finden …

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

PS Bei diesem Roman handelt es sich um ein vom "Lyx Verlag" und "Vorablesen.de bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich bedanke mich recht herzlich für die daraus resultierende Unterstützung meiner Arbeit auf diesem Blog. Dennoch hat dieser Umstand keinerlei Einfluss auf meine Meinung und Bewertung des Werkes.

Veröffentlicht am 05.03.2018

diese Sammlung der Bösen gehört in jedes Bücherregal – das etwas auf sich hält!

Das Buch der Schurken
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Erscheinungsdatum: 09.01.2018

Autor: Martin Thomas Pesl

Seitenzahl: 246 Seiten

ISBN: 978-3-442-71603-6

Erhältlich: hier

Klappentext: Was wäre die Welt ohne Schurken? Unfassbar langweilig: Sherlock ...

Erscheinungsdatum: 09.01.2018

Autor: Martin Thomas Pesl

Seitenzahl: 246 Seiten

ISBN: 978-3-442-71603-6

Erhältlich: hier

Klappentext: Was wäre die Welt ohne Schurken? Unfassbar langweilig: Sherlock Holmes ohne Moriarty, Paris ohne Fantômas oder gar das Monster ohne Frankenstein? Im Herrn der Ringe würde vermutlich ununterbrochen gepicknickt, Alice würde den lieben langen Tag nur durchs Wunderland hopsen und Hannibal Lecter an Sojawürstchen knabbern. Schurken machen das Leben erst spannend, das unserer Helden und natürlich auch unseres. Martin Thomas Pesl hat die 100 genialsten und coolsten Bösewichte der Weltliteratur zur verschmitzten Schurkenparade versammelt. Mit Illustrationen und Schurkenskala.(Cover, Klappentext by btb Verlag)



Rezension:
Wenn der Held nicht gegen einen Bösewicht oder eine Bedrohung kämpfen könnte, wäre er kein Held … und wenn es keinen Bösewicht gäbe, wäre das Buch vermutlich ziemlich langweilig, oder nicht?

In Martin Thomas Pesls Sammlung „Das große Buch der Schurken: die 100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur“ trifft sich alles, was Rang und Namen hat und zeigt sich dabei von seiner teuflischsten Seite. Ob Sauron, die Böse Hexe des Westens, Frankenstein, Lord Dracula oder sämtliche bösen Stiefmütter der Gebrüder Grim... sie werden von Pesl auseinandergenommen und dem Leser von ihrer besten - oder besser gesagt schlechtesten Seite – präsentiert. Angepasst an den jeweiligen Antagonisten gibt es somit eine interessante Auflistung der Stärken und Schwächen oder ein Bewertungssystem für Grausamkeit und Tücke in der Aufmachung eines kurzen Steckbriefs gepaart mit Erläuterungen, Zitaten und wirklich schön gezeichneten Karikaturen.

Der Autor unterteilt die Bösewichte bei dieser Reise in verschiedene Hauptkategorien wie „Die Psychopathen“, Die Berserker“ oder gar „fatale Frauen“. Somit wird es um einiges leichter, gezielt Kandidaten zu finden oder sich auf einem bestimmten Gebiet neues Wissen über die Charaktere anzueignen.
Während des gesamten Romans wird der Leser von Martin Thomas Pesls Stil begleitet, der bereits recht unterhaltsam mit seinem Vorwort begann. Und genau diese schöne Art des Erzählens zieht sich auch weiter durch die vielen verschiedenen Kapitel und Kategorien hindurch. Es macht Spaß durch die Doppelseitigen 'Kapitel' zu schmökern und der dunklen Seite einen kurzen aber umso spannenderen Besuch abzustatten.

Bewertung:
„Das große Buch der Schurken“ ist in seiner Funktion als Bösewicht-Sammlung wirklich gelungen. Die Art und Weise, wie Pesl die Informationen rund um die heimlichen Stars jedes Romans zusammengetragen hat, ist sehr unterhaltsam und zugleich spannend und informativ.
Die Vielfalt, die das kleine Büchlein dabei birgt, ist beeindruckend. Ich selbst kannte (gut geschätzt) nur etwa ein Drittel der Bösesten der Bösen und entdecke immer wieder neue, wenn ich das Buch aus dem Regal ziehe und durch die Seiten blättere.

Das Highlight ist dabei ganz klar die schöne Aufmachung der einzelnen Seiten und die Darstellung der Charaktere, die das diesem Buch eben nicht eines dieser langatmigen Lexika machen.

Doch auch ich muss sagen, dass wahrscheinlich nicht alle 'Typen' nachvollziehbar sind. (Ja. Ich weiß, es gibt bei mir immer etwas zu 'meckern' ^^) Der Rabe 'Nevermore' aus E. A. Poes Gedicht „Der Rabe“ ist meiner Meinung nach beispielsweise nicht als sogenannter Bösewicht zu erachten und Berühmtheiten, wie Jack the Ripper, der bereits in vielen Romanen sein Zuhause gefunden hat, bleibt außen vor. Natürlich sind diese Einwände 'quengelig' und ich kann den Autor verstehen, wenn er diese Charaktere gezielt mitgenommen oder ausgelassen hat … Dennoch finde ich es schade, dass die Grenzen des 'Böseseins' dadurch etwas verwaschen und man durch Pesls Charakterdarstellung ab und zu gespoilert wird.

Abschließend lässt sich jedoch sagen, dass diese Sammlung der Bösen eigentlich in jedes Bücherregal – das etwas auf sich hält – gehört und eine wunderbare Unterhaltung für Wartezimmer, Zugfahrten usw. ist.

9/10 bzw. 4,5/5 Sterne
★★★★★★★★★☆

PS Ich möchte mich herzlich bei btb Verlag und dem Bloggerportal von Randomhouse für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares bedanken. Dies nimmt jedoch in keinster Weise einfluss auf meine persönliche Meinung.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Hat meine Erwartungen leider weit verfehlt...

Hearts of Blue - Gefangen von dir
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Erscheinungsdatum: 04.01.2018

Autor: L. H. Cosway

Seitenzahl: 434 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0748-3

Erhältlich: hier

Klappentext: Er nimmt sich alles, was er haben will - doch sie hat sein Herz gestohlen
Lee ...

Erscheinungsdatum: 04.01.2018

Autor: L. H. Cosway

Seitenzahl: 434 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0748-3

Erhältlich: hier

Klappentext: Er nimmt sich alles, was er haben will - doch sie hat sein Herz gestohlen
Lee Cross ist ein Dieb. Seitdem er denken kann, bewegt er sich auf der dunklen Seite des Gesetzes, und mit 25 Jahren steckt er inzwischen viel zu tief drin, als dass er noch damit aufhören könnte. Doch dann begegnet er Karla Sheehan. Er und die junge Polizistin könnten unterschiedlicher nicht sein. Während sie auf der Karriereleiter ganz nach oben kommen will und Verbrecher jagt, verkörpert Lee alles, wovon sie sich fernhalten sollte. Doch je mehr er versucht, der schönen Gesetzeshüterin aus dem Weg zu gehen, desto deutlicher spürt er, dass sie längst sein Herz gestohlen hat ... (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)


Der Cop und der Verbrecher … einer Kombination, die so nicht funktionieren soll...

Bei dem Roman „Hearts of Blue – gefangen von dir“ von der Autorin L.H. Cosway handelt es sich um den 4. Band der Hearts Reihe. Ich selbst habe die Vorgänger nicht gelesen und konnte auch keinerlei bzw. kaum Anspielungen auf diese finden, weshalb die einzelnen Romane vermutlich ineinander abschlossen sind.
Cosways Schreibstil ist die meiste Zeit über recht flüssig und schnell zu lesen, während sie versucht aus der Sicht der Protagonistin Karla deren Alltag und Probleme mit dem charmanten Verbrecher Lee Cross dem Leser schmackhaft zu machen. An für sich ist da kein Problem und bietet viel interessante und witzige Möglichkeiten, in welche die Handlung abdriften könnte … doch nein … Cosway bleibt bei den Klischees, wodurch ein ewiges Hin und Her zustande kommt und ein potenzieller Spannungsbogen kaum den Hauch einer Chance erhält, sich aufzubauen.

Die Polizistin Karla Sheehan hat es in ihrem Beruf nicht leicht. Abgesehen davon, dass es auf dem Revier teilweise nur so von Sexisten wimmelt, ihr Ex dort arbeitet, ihre Vorgesetzte DJ Jennings sie aus unersichtlichen Grund schikaniert und ihr Vater, der ebenfalls Polizist ist, ihre Berufswahl bei jeder Gelegenheit schlecht macht, trifft sie in letzter Zeit immer häufiger auf die bekannte Cross Familie. Karla erwartet in dieser Familie rücksichtslose Verbrecher und trifft jedoch auf liebevolle Menschen, die sich durch ihr Schicksal nicht aus der Szene befreien können bzw. wollen. Gegen jegliche Warnungen und Logik baut sie von daher langsam eine Verbindung zu den Cross Brüdern und insbesondere Lee Cross auf. Doch der Konflikt mit ihrem Job ist unvermeidlich, sodass Karla bald gezwungen ist, eine Entscheidung zu treffen, die sie zum einen nicht treffen will und zum anderen vermutlich auch nicht treffen kann.
So macht die junge Frau einen Konflikt zwischen ihren Pflichten und ihren Gefühlen durch, welcher von der Gefahr, in der sie durch ihre Beziehung zur Cross Familie schwebt, begleitet wird. Sie versucht immer wieder Lee den Weg in die richtige Richtung zu weißen und stößt auf taube Ohren, während ihr Ansehen unter den anderen Brüdern immer weiter sinkt. Doch nicht nur das, ob ungewollt oder beabsichtigt wird sie zu einem Informationsleck der Londoner Polizei, was Karla wiederum zweifeln lässt, wie gut die Cross' wirklich sind.

Abgesehen von Karla selbst haben die Cross Brüder – die so viele sind, dass man teilweise etwas durcheinander kommt – eine wichtige Rolle im Roman. Sie sind einerseits mit Lee in Form von Freund und Liebhaber ein positiver Aspekt in Karlas Leben, andererseits ein potenzieller Gefahrenpool, der sie jederzeit auffliegen lassen könnte und bei dem die junge Frau auf taube Ohren trifft (z.B. Stu). Ebenso interessant ist aber auf DJ Jennings, die im Verlauf der Handlung neue Seiten entwickelt und damit sowohl Leser als auch Protagonistin überrascht. Gegenüber Karlas Familie ist es schwer, keinen Hass zu empfinden, wenn man nach und nach über die Probleme der scheinbar perfekten Familie stößt. Diese Konflikt Parteien – allen voran Jennings, der Vater und etwas abgeschlagen auch Lee sind es, welche die instabile Handlung am Leben erhalten haben und hier und da mit Überraschungen aufwarten konnten.

Bewertung:
Man merkt es meiner bisherigen Rezension wahrscheinlich an: Hearts of Blue konnte mich nicht überzeugen.
Die Handlung bietet so viel ungenutztes Potenzial, dass man von den Klischees beinahe erschlagen wurde. Ich habe mich anfangs noch wirklich auf den Roman gefreut und gehofft, ich würde mit einem guten Buch ins Jahr starten …. doch im Endeffekt musste ich mich zwingen weiter zu lesen.
Und dabei bin ich die Letzte, die etwas gegen Klischees hat, solange sie sich im Rahmen halten und das Zusammenspiel von Handlung und Charakteren überzeugen kann. Leider war genau das nicht der Fall. Ich wurde mit Karla einfach nicht warm und auch Lee war mehr als mangelhaft aufgebaut … doch das Schlimmste an der ganzen Konstellation war dieses ewige Hin und Her mit einem Hauch von „ich darf mich nicht in ihn verlieben … aber ich liebe ihn so sehr“. Das hat dann wirklich alles zerstört, da es sich durch den gesamten Roman gezogen hat und ich einfach nur langweilte.

Ein Lichtblick waren hingegen die anderen Charaktere wie DJ Jennings oder Lees Brüder, die nicht von der rosa Brille beeinflusst waren und somit auch Bereitschaft zeigten, Konflikte auszulösen. Sie und Cosways Schreibstil werten meinen Gesamteindruck noch einmal auf:

4/10 bzw. 2/5 Sterne
★★★★☆☆☆☆☆☆

PS Bei diesem Roman handelt es sich um ein vom "Lyx Verlag" und "Vorablesen.de bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich bedanke mich recht herzlich für die daraus resultierende Unterstützung meiner Arbeit auf diesem Blog. Dennoch hat dieser Umstand keinerlei Einfluss auf meine Meinung und Bewertung des Werkes.