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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2017

Komplizierte Ermittlungen

Finster ist die Nacht
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Philip Long, der bekannte Radiomoderator, wurde entführt. Nach drei Tagen meldet er sich, sodass sein Anruf geortet werden kann. Detectiv Macy Greeley ist auf dem Weg dorthin, als ihr plötzlich Long vor ...

Philip Long, der bekannte Radiomoderator, wurde entführt. Nach drei Tagen meldet er sich, sodass sein Anruf geortet werden kann. Detectiv Macy Greeley ist auf dem Weg dorthin, als ihr plötzlich Long vor das Auto springt. Ihr Auto überschlägt sich, sie wird verletzt. So muss sie untätig zusehen, wie er getötet wird. Sie selbst entkommt nur knapp. Die Polizei findet das Haus, in dem Long gefangen gehalten wurde. Der Inhaber sitzt eine Haftstrafe ab und weiß angeblich von nichts. Trotz ihrer Verletzungen will Macy die Ermittlungen leiten. Als zwei tote Junkies gefunden wurden und der Wagen der Entführung, scheint der Fall schnell aufgeklärt zu sein. Aber so einfach ist es wohl dann doch nicht, als festgestellt wurde, dass die beiden Toten bewegt wurden. Das Umfeld der beiden wird beleuchtet und es folgen weitreichende Untersuchungen, die Macy in das Gefängnis führen, wo der Hausbesitzer zurzeit einsitzt. Dort trifft sie auch ihren ehemaligen Geliebten Ray wieder, den Vater ihres Sohnes.
Macy’s Vergangenheit ist sicher interessant mit ihren vielen Fehlgriffen bei Männern. Hier gibt es immer nur Anspielungen. Für den Fall selbst ist ihr Vorleben auch nicht relevant. Erst am Ende des Buches taucht Ray's Tochter auf und will wohl Macy's Sohn entführen. Aber das wird sicher ein anderer Fall werden.
Außerdem ist sie aktuell mit Aiden zusammen, dem Sheriff von Wilmington Creek.
In Philip Long’s Leben wird natürlich auch ermittelt. Die Tochter Emma kommt wieder nach Hause, nachdem sie vor 12 Jahren weggegangen ist. Es muss damals eine schwierige Zeit gewesen sein. Auf die Vorfälle wird im Verlaufe des Buches näher eingegangen. Das Verhältnis zur Mutter ist schwierig, aber den Kontakt zu ihrem Vater hat sie immer gehalten. Sie weiß auch, dass er Tagebuch über seine Mitmenschen geführt hat. Dort hat er akribisch deren Geheimnisse aufgelistet. Vielleicht hat es jemand herausgefunden und Angst gehabt, enttarnt zu werden und hat Philip deswegen umgebracht?
Für Macy ist die gesamte Situation nicht einfach, sie wohnt mit ihrem kleinen Sohn wieder bei der Mutter und arbeitet jetzt als Sonderermittlerin der Landespolizei. In diesem Job muss sie immer dahin, wo sie gebraucht wird. Sie hat ein schlechtes Gewissen ihrem Sohn gegenüber. Und auch Aidan will wissen, wie es mit ihnen weiter geht.
Es ist eine rasante und recht komplexe Geschichte um Drogen- und Medikamentenmissbrauch und man muss schon konzentriert lesen, um bei den Verwicklungen und den vielen Personen nicht den Überblick zu verlieren. Einige Geschehnisse gehen bis in die Vergangenheit zurück.
Auch das Buch hat mir, ebenso wie die beiden Vorgängerbücher, sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist verständlich und man kann gut Folgen.
Das Cover ist düster, aber sehr schön.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Der Bestatter im Sarg

Wildeule
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Wildeule ist das dritte Buch von Annette Wieners um die ehemalige Polizistin Gesine Cordes, welches ich lese.
Gesine arbeitet als Friedhofsgärtnerin, nachdem sie nach einem tragischen Unfall ihren Sohn ...

Wildeule ist das dritte Buch von Annette Wieners um die ehemalige Polizistin Gesine Cordes, welches ich lese.
Gesine arbeitet als Friedhofsgärtnerin, nachdem sie nach einem tragischen Unfall ihren Sohn und dann ihren Job, ihren Mann und ihre Wohnung verlor. Ihr macht die Arbeit Spaß, aber das Ermitteln kann sie trotzdem nicht lassen.
Sie beobachtet eine ominöse und sehr teure Beerdigung mit nur einem alten Herrn als Angehörigen, einem Pfarrer, der überhaupt nichts über die Tote weiß und einem abwesenden Bestatter. Als sie am Sarg Auffälligkeiten entdeckte, kommt ihr Polizisteninstinkt durch und sie findet den fehlenden Bestatter Schellhorn im Sarg. Dafür fehlt die Leiche von Frau Jablin. Schellhorn soll den anderen Bestattungsunternehmen Kunden abgeworben haben, die deshalb ziemlich sauer auf ihn waren.
Als sie erfährt, dass ihr Freund Hannes, auch ein Bestatter, unter Verdacht steht, versucht sie ihm zu helfen, obwohl sie sich eigentlich ziemlich gestritten hatten. Außerdem trifft sie den alten Herrn Jablin wieder, der sie für die verpfuschte Beerdigung seiner Zwillingsschwester verantwortlich macht und sich äußerst seltsam benimmt.
Nebenbei fürchtet sie, dass sie den Standplatz für ihren Wohnwagen verliert, weil ihr alter Nachbar und Grundstücksbesitzer einen Teil seines Landes verkaufen und seine Angelegenheiten für nach seinem Tod regeln will. Sie hat also eine Menge zu tun und heraus zu finden.
Dann wird eine weitere Leiche ausgerechnet in Hannes‘ Bestattungsfahrzeug gefunden und er selbst flieht daraufhin.
Gesine kommen doch manchmal Zweifel an Hannes Glaubwürdigkeit und es gibt Gerüchte, wonach die Witwe Schellhorn ein Verhältnis mit ihm gehabt haben soll, ebenso wie mit Leon, ihrem Praktikanten.
Eine dubiose Rolle spielt auch der Pfarrer Franz Faust, der sich in alles einmischt.
Von der Kommissarin wird Gesine für Undercover-Ermittlungen eingesetzt, die sie letztendlich selbst in Gefahr bringen.
Auch in diesem Buch sind Auszüge aus ihrem Notizbuch über giftige Pflanzen, ihre Auswirkungen und Behandlungsmethoden zu lesen.
Leider war das Buch zu schnell ausgelesen.
Es war von Anfang an spannend geschrieben, man konnte mitfiebern und ermitteln. Die Charaktere waren gut beschrieben und lebhaft vorstellbar. Auch das Cover ist wieder sehr schön. Vorkenntnisse zu den anderen Büchern sind nicht unbedingt nötig, da in diesem Buch Gesines Vergangenheit kurz zusammengefasst wird.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Sehr spannend

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf (Die Henkerstochter-Saga 7)
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Das ist wieder eine tolle Geschichte. Ich liebe die „Henkerstocher“-Bücher und freue mich immer auf eine Fortsetzung. Mit seinen 688 Seiten ist es ein recht dickes Taschenbuch. Aber jede Seite lohnt es ...

Das ist wieder eine tolle Geschichte. Ich liebe die „Henkerstocher“-Bücher und freue mich immer auf eine Fortsetzung. Mit seinen 688 Seiten ist es ein recht dickes Taschenbuch. Aber jede Seite lohnt es sich zu lesen.
Auch in diesem Buch dreht sich alles um die Henkersfamilie. Jakob Kuisl ist in den Rat der Zwölf gewählt worden, worüber er sehr stolz ist. Dafür muss er mit der gesamten Familie nach München reisen.
Magdalena ist wieder einmal wütend, weil die dummen Bengel in der Lateinschule ihren Sohn Peter verprügelt haben, weil er schlauer als sie ist. Von ihrem Mann Simon, dem Medicus, kann sie auch keine große Hilfe erwarten. Ihr anderer Sohn Paul ist nach dem Großvater geraten und will einmal Henker werden, was den alten Kuisl natürlich freut.
In all dem Trubel merkt keiner, dass es Barbara, Magdalena Schwestern, nicht gut geht. Es stellt sich heraus, dass sie von einem Gaukler schwanger ist. Ihr Vater weiß nichts davon, will ihr aber in München einen Mann suchen und sie endlich verheiratet. Das passt Barbara gar nicht.
Kaum in München angekommen, hat es Jakob mit der ersten Leiche zu tun. Obwohl es ihn nichts angeht, lässt es ihm auch keine Ruhe und sein Jagdinstinkt ist geweckt. Als weitere tote Mädchen gefunden werden, gerät der gesamte Rat der Zwölf unter Verdacht.
Es kommt zu weiteren verzwickten und spannenden Handlungen, in die wieder die gesamte Familie in Gefahr gerät, bis hin zu den Jungen Peter und Paul.
Es war wieder wunderbar, das Buch über den grummeligen Henker zu lesen, der eine Mordserie aufklären will, aber merkt, dass er langsam zu alt wird, und der seine widerspenstige Tochter verheiratet will. Dann gibt es noch Simon, der in München sein medizinisches Traktat einem bekannten Arzt vorstellen will und plötzlich eine Audienz bei der Kurfürstin erhält. Und Magdalena hofft, dass Peter in München in eine bessere Schule gehen kann. Auch Arthur spielt eine wichtige Rolle für die Zukunft der Familie.
Das Cover passt wieder prima zu den anderen Teilen. Der Schreibstil ist auch wieder super anschaulich. Auch die Karten am Beginn helfen, die Wege der Geschichte nachzuvollziehen.
Es hat großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen und ich hoffe, es gibt weitere Henkersbücher.




Veröffentlicht am 05.07.2017

Super spannend

Ich bin die Nacht
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Francis Ackerman jun. ist ein Serienkiller, der mit seinen Opfern spielt, ihnen angeblich eine faire Chance gibt und sie am Ende doch tötet.
Marcus Williams, ehemaliger Cop des New Yorker Morddezernates, ...

Francis Ackerman jun. ist ein Serienkiller, der mit seinen Opfern spielt, ihnen angeblich eine faire Chance gibt und sie am Ende doch tötet.
Marcus Williams, ehemaliger Cop des New Yorker Morddezernates, hat von seiner Tante eine Farm in Asherton geerbt, auf die er sich zurückzieht. Er lernt Maggie, die Tochter des Sheriffs kennen, verprügelt gleich in seinen ersten Tagen dort einige üble Typen und will nun seine Nachbarin Mrs. Hill kennen lernen. Als er mit Maggie dort ankommt, macht er eine grausame Entdeckung. Aber wenn er denkt, dass der Sheriff seine Arbeit gut macht, hat er sich geirrt. Dieser hat mit Ackerman seine eigenen Pläne, benutzt Marcus als Sündenbock für diesen und weitere Morde und jagt ihn. Ackerman hingegen sieht Marcus als "Bruder im Geiste", der es mit ihm aufnehmen kann und lockt ihn zu sich.
Marcus weiß nicht mehr, wem er trauen kann und wer ihn für seine Pläne benutzt.
Das Ende ist sehr unerwartet und passt hervorragend zum gesamten Geschehen des Buches - perfide, geheimnisvoll und spannend.
Es ist ein düsteres, sehr grausames und blutrünstiges Buch mit endlos vielen Toten. Sehr gut und sehr spannend geschrieben.
Das Cover ist wenig aussagekräftig, wirkt aber düster.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 23.01.2017

Sehr gut

Die Tochter des Fechtmeisters
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Das Buch von Sabine Weiß hat 704 Seiten und ist aufgeteilt in 48 Kapitel.

Der Einstieg war etwas schwierig, weil es in nur kurzen Absätzen unterschiedliche Handlungen mit verschiedenen Personen zu unterschiedlichen ...

Das Buch von Sabine Weiß hat 704 Seiten und ist aufgeteilt in 48 Kapitel.

Der Einstieg war etwas schwierig, weil es in nur kurzen Absätzen unterschiedliche Handlungen mit verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten gibt, die ich alle noch nicht richtig einordnen konnte. Aber im weiteren Verlauf ergeben sich die Zusammenhänge.

Es beginnt im Sommer 1566 bei Mecklenburg. Dort müssen ein fünfjähriger Junge und sein Bruder zuschauen, wie ihre Mutter gegen den Großbauern des Dorfes kämpfen muss und den Kampf verliert.

Weiter geht es 1606 in Wien. Dorle, die Geliebte des Erzherzogs Matthias, belauscht ein geheimes Treffen, wobei es um den Sturz des Kaisers geht.
Zwei Jahre Später ist Matthias König von Ungarn und Dorle immer noch seine Geliebte.

Rostock 1608: Fritjoff ist Meister der Fechtbruderschaft von Sankt Marx und bildet junge Männer im Kampf mit unterschiedlichen Waffen aus. Unter ihnen auch Marius, der ein Auge auf des Meisters Tochter Clarissa geworfen hat, und Alexander, der nichts anbrennen lässt. Fritjoff fürchtet um seine Existenz, als er erfährt, dass sich ein weiterer Fechtmeister in Rostock niederlassen will und gerät auf einer Feierlichkeit mit ihm in Streit. Ebenfalls gibt es Rangeleien zwischen Marius, Alexander und einigen adeligen Studenten. Immer wieder gab es Rivalitäten zwischen den adeligen Studenten und den Bürgern und Handwerkern. Aber Kämpfe oder Duelle sind verboten und gefährden den Abschluss als Fechtmeister.

Die Geschehnisse wechseln zwischen den aktuellen Handlungen und, wie dann klar wird, zwischen Fritjoffs Kindheit, als er sich mit seinem Bruder Carl nach dem Tod der Mutter durchschlagen musste.
Auch gibt es Abschnitte, wo man Carl’s weiteren Weg nach der Trennung von Fritjoff verfolgen kann. Da er ein jähzorniger Bursche war, hatte er es nicht leicht. Er zog in verschiedene Kriege. Dabei werden die Kriegshandlungen recht klar beschrieben. Allerdings interessiert mich weniger, wer warum gegen wen kämpft. Die politische Situation in diesen Zeiten ändert sich ständig, es gibt immer wieder Machtkämpfe, Stürze der Regenten und neue Leute an der Macht. Das ist ziemlich kompliziert.

Als Fritjoff und seine Lehrlinge zu der jährlich stattfindenden Fechtmesse nach Frankfurt reisen und bei einem alten Kindheitsfreund Rast macht, kommen die Erinnerungen an die früheren Zeiten und seinen Bruder wieder hoch. Auf dieser Reise lernt Clarissa Personen aus der Vergangenheit ihres Vaters kennen und erfährt auch, dass sie einen Onkel hatte. In Frankfurt treffen sie noch weitere Fechtmeister und ihre Lehrlinge, unter ihnen auch Juden, was von den anderen Fechtbruderschaften nicht gern gesehen wird. In dieser Zeit benimmt sich Alexander komisch und Marius gesteht Clarissa seine Liebe. Aber diese kann ihre Gefühle nicht richtig einordnen, was sich später auch als durchaus richtig erweist.
Nach der bestandenen Fechtprüfung verlassen Marius und Alexander die Truppe, um beim Heer des Kaisers anzuheuern.
Auf der Heimreise kommt es zu dramatischen Geschehnissen, bei der auch eine Gauklergruppe und Pater Seraphim eine wichtige Rolle spielen. Durch diese Ereignisse verändert sich Clarissas Leben drastisch. Sie muss neue Entscheidungen treffen und selbst handeln. Also reist sie nach Prag, wo sie auch Alexander und Marius wieder trifft. Die weiteren Handlungen sind rasant und spannend geschrieben. Es ist ein immer währender Kampf zwischen Liebe und Leid, Krieg und Frieden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die hauptsächlichen Handlungen spielen um Clarissa und ihre Familie und Freunde. Die geschichtlichen Ereignisse habe ich zwar nicht gegoogelt, denke aber schon, dass sie gut recherchiert sind.

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