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Veröffentlicht am 22.09.2022

Rätselhafte Zettel

Jagd im Wiener Netz
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Der Staranwalt Stefan Huss wird tot in einem Wiener Wald nahe seiner Wohnung aufgefunden. Scheinbar ist er bei Joggen gestorben, wäre da nicht ein ominöser Zettel in der Hand des Toten mit einem „X“ und ...

Der Staranwalt Stefan Huss wird tot in einem Wiener Wald nahe seiner Wohnung aufgefunden. Scheinbar ist er bei Joggen gestorben, wäre da nicht ein ominöser Zettel in der Hand des Toten mit einem „X“ und einer Zahl. Das läßt einen natürlichen Tod bezweifeln. Seine Klienten kamen aus einer Organisation, in der er auch Mitglied war. Nach einer privaten Fehlinvestition, wo sich auf sein Anraten auch einige Mitglieder dieser Organisation beteiligten und viel Geld verloren, hat er sämtliche Aufträge aus diesem Kreis verloren. Sollte der Mörder in dem Umfeld zu suchen sein?

Wien im Jahre 2028, also nähere Zukunft: Programme, die eigentlich eine Arbeitserleichterung und
Entscheidungshilfe sein sollen, überwachen zunehmend die Bürger.

Der Journalismus im Jahre 2028 hat sich auch verändert. Es zählt nur noch Effizienz und Gewinn. Die klassische, zeitintensive Recherche gibt es fast nicht mehr. Die Journalistin Stefanie Laudon eines renommierten Wiener Blatts berichtet über den Mordfall des Staranwalts und gerät immer mehr in die Schußlinie des Mörders.

Die Protagonisten haben mir gut gefallen. Die Geschichte baut eine enorme Spannung auf, so daß sich das Buch zum Pageturner entwickelte. Mit ihrem Wissen im IT-Bereich hat die Autorin parallel zu den Mordfällen ein Cyber-Szenario aufgebaut, daß mich erschreckt hat. Mein Kopfkino diesbezüglich hat die Autorin auf alle Fälle angeschmissen. Was ist, wenn plötzlich Faktoren wie Alter oder Herkunft, die man ja nicht beeinflußen kann, darüber entscheiden, ob z.B. gewisse Operationen bezahlt werden?

Das Buch hat mich auch noch nach dem Lesen beschäftigt, kann ich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Ertrunken in den Dünen?

Düsteres Watt
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Die Adelsfamilie von Raboisen gibt nach außen eine aufgeräumte Familie ab, die alles hat, was als erstrebenswert gilt: Ansehen, Geld, Macht. Doch, wenn man hinter die Fassade schaut, bröckelt da einiges: ...

Die Adelsfamilie von Raboisen gibt nach außen eine aufgeräumte Familie ab, die alles hat, was als erstrebenswert gilt: Ansehen, Geld, Macht. Doch, wenn man hinter die Fassade schaut, bröckelt da einiges: Es gibt ein schwarzes Schaf in der Familie. Von Raboisen sen. hält die Adelsfamilie nach alt hergebrachtem Denken zusammen, für modernere Ansichten hat er nichts übrig.

Karl von Raboisen wird ermordet in den Lister Dünen gefunden. Die Todesursache steht in krassem Widerspruch zu seinem Auffindeort, er ist ertrunken.

Parallel verschwindet eine junge Frau von einem Campingplatz. Gibt es einen Zusammenhang zur Ermordung von Karl von Raboisen?

Verdächtige für den Mord an von Raboisen gibt es mehr als genug. Man beißt sich irgendwie an zwei Personen fest, doch es rücken noch mehr Personen in den Fokus der Ermittler. Mordmotive gibt es ebenfalls genügend, ob innerhalb der Familie oder außerhalb.

Eine spannende Geschichte, deren Ende doch überrascht. Es bleiben Fragen offen, für mich eine Steilvorlage für einen Folgeband.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Überraschendes Ende

Die Toten von Lindau
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Niklas Grimm wird von München an den Bodensee versetzt. Dort hat er mit seinem Übereifer eine Aktion verbockt. Gerade in Lindau angekommen, wird er schon zu dem ersten Tatort geschickt. Das erste Zusammentreffen ...

Niklas Grimm wird von München an den Bodensee versetzt. Dort hat er mit seinem Übereifer eine Aktion verbockt. Gerade in Lindau angekommen, wird er schon zu dem ersten Tatort geschickt. Das erste Zusammentreffen mit seiner Chefin Emma Bosse sorgt für den ersten Schmunzelmoment.
Am Tatort findet man die Leiche einer jungen Frau, die sich sehr für den Tierschutz engagiert hat, was ihr nicht nur Freunde beschert hat. Im Laufe der Geschichte hatte ich irgendwann „meinen“ Täter ausgemacht, doch nach einigen Wendungen war der Schluß vollkommen unerwartet.
Emma Bosse ist etwas unkonventionell, pflegt einen lockeren Umgang mit ihrer Truppe. Das bedeutet allerdings nicht, daß sie sich nicht zu rechten Zeit mit einer klaren Ansage durchsetzen kann, was auch Niklas zu spüren bekommt. Emmas Mann betreibt einen Gnadenhof für diverse Tiere. Finanziell sieht es allerdings nicht so rosig aus, nachdem der Umbau zu einer Pension nicht so recht vorankommt. Irgendwie kann man sich den Großstadtmenschen Niklas nicht so recht in seiner neuen Umgebung vorstellen. Am Ende der Geschichte ist aber ein wunderbares Team zusammengewachsen.
Die Protagonisten haben mir allesamt gut gefallen. Die Geschichte war mit einem guten Schreibstil, vielen Wendungen bei den Ermittlungen und immer wieder etwas aus dem Privatleben der Ermittler gut zu lesen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Layla - Heldin auf vier Pfoten

Layla
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Das Buch ist eine Fortsetzung zu „Phoebe – eine Strassenhündin checkt ein“. Die Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden.

In dem ersten Buch erzählt Phoebe, eine quirlige Terrierdame aus ...

Das Buch ist eine Fortsetzung zu „Phoebe – eine Strassenhündin checkt ein“. Die Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden.

In dem ersten Buch erzählt Phoebe, eine quirlige Terrierdame aus einem kroatischen Tierheim, viele amüsante, aber auch schon mal traurige Geschichten, die sie mit den Hotelgästen, ihren Herrchen und ihren tierischen Kumpels erlebt. Am Ende des Buches hört sie, daß noch ein weiterer Hund einziehen soll. Begeistert war sie nicht, aber als sie Layla das erste Mal sah, schmolz ihr Widerstand schlagartig dahin. Layla war keine Konkurrenz sondern brauchte ihre Hilfe. Und so war ich schon recht neugierig auf den Folgeband.

Layla versuchte vorher auf dem Busbahnhof von Istanbul zu überleben. Ihr Zuhause dort war unter einem Kofferwagen, aber da kam sie nicht zur Ruhe. Als sie bei Phoebe und ihren Herrchen ein Für-immer-Zuhause gefunden hatte, tat sie sich aber trotz aller Liebe schwer, ihr altes Leben und ihre Ängste zu vergessen. Ihr neuer „Kofferwagen“ war ein Tisch, unter dem sie immer wieder Schutz suchte, wenn ihr Situationen unheimlich wurden.

Layla durfte auch die menschlichen und tierischen Freunde von Phoebe kennenlernen. Phoebe erzählt, wie Layla neugierig, aber auch immer wieder ängstlich verschiedene Geschichten mit den tierischen Kumpels und ihren Menschen erlebt. Besonders schön fand ich, daß hierbei die Figuren aus dem 1. Buch wieder eine Rolle spielten. So z.B. Elfriede aus der Tierpension, wo Phoebe und nun auch Layla ab und zu zu Besuch sind und sich dort fast wie zuhause fühlen. Wie auch Phoebe darf Layla in die Hundeschule gehen. Hier hat sie besonders mit ihren Ängsten zu kämpfen. Phoebe redet ihr gut zu und ermuntert sie, es doch einfach mal zu versuchen. Angelo, der seinem Frauchen immer wieder mit seinen Rüpeleien zusetzt, „erfreut“ sie dieses Mal damit, daß er die gerade „versteckten“ Blumenzwiebeln wiederfindet. Und um Hector, einem gut genährten Mops, müssen sich Phoebe und Layla dieses Mal richtig Sorgen machen. Er hat beim Spaziergang Gift gefressen und braucht eine Weile, bis er wieder gesund ist. Das Frauchen macht sich nun Vorwürfe, weil sie Hector vorher auf Diät gesetzt hat. Besonders gefreut habe ich mich, daß die ältere Hundedame Wilma Phoebe und Layla besucht hat. Phoebe kennt Wilma aus dem kroatischen Tierheim. Sie war sowas wie eine mütterliche Freundin für Phoebe. Wilma hat nach langer Zeit auch ein Zuhause in Deutschland gefunden und darf dort den Rest ihres Hundelebens genießen.

Wie das erste Buch hat mich auch dieser Band gut unterhalten. Die Seiten fliegen nur so dahin. Neben den amüsanten Geschichten freut man sich über jeden kleinen Schritt, mit dem Layla ihre Ängste ein Stück weit überwindet.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Brandheißer Krimi in Köln

Köln 300 °C
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Judith Mertin und Markus Kaiser werden zu einem Autobrand gerufen. Hinterm Steuer ist ein Mann verbrannt. Ein Unfallgeschehen kann ausgeschlossen werden. Im Fußraum des Autos bemerkt Judith Mertin ein ...

Judith Mertin und Markus Kaiser werden zu einem Autobrand gerufen. Hinterm Steuer ist ein Mann verbrannt. Ein Unfallgeschehen kann ausgeschlossen werden. Im Fußraum des Autos bemerkt Judith Mertin ein verkohltes Etwas, das aussieht wie ein Brikett. Keiner hat eine Ahnung, um was es sich dabei handelt. Und wer ist der Tote? Gibt es Parallelen zu anderen Bränden in Köln?
Etwa dem in dem Heim für unbegleitete Flüchtlinge? Irgendwie scheint alles zusammenhanglos.

Das Ermittlerteam Mertin/Kaiser kann man nicht als harmonisch bezeichnen. Judith fühlt sich von Kaiser im Stich gelassen. Kaiser nervt gerade jeden. Er kann sich selber nicht ausstehen. Judith, die sehr gut in Selbstverteidung ist, schießt manchmal etwas übers Ziel raus. Das Ganze gipfelt darin, daß Judith um eine Versetzung bittet, obwohl sie doch gerade erst begonnen hat mit Kaiser zu arbeiten.

Neben der eigentlichen Krimihandlung und dem Hickhack des Ermittlerteams sind die Hintergründe der im Heim für unbegleitete Flüchtlinge interessant. Sie sind wie Judith im Kongo aufgewachsen. Die Flüchtlingskinder haben unter menschenunwürdigen Bedingungen in einer Coltanmine gearbeitet, einem für die Handyproduktion notwendigem Rohstoff.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Protagonisten waren überzeugend dargestellt, die Handlung sehr spannend. Klare Leseempfehlung von mir.

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