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Veröffentlicht am 03.05.2017

Reise ins Ungewisse

Metro 2035
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Von den 200 Überlebenden seiner Metrostation WDNCh ist Artjom der einzige, der nach wie vor nicht aufgegeben hat, daran zu glauben, dass es irgendwo auf der Welt noch andere lebende Menschen geben muss. ...

Von den 200 Überlebenden seiner Metrostation WDNCh ist Artjom der einzige, der nach wie vor nicht aufgegeben hat, daran zu glauben, dass es irgendwo auf der Welt noch andere lebende Menschen geben muss. Täglich zieht er los und begibt sich auf eines der Hochhäuser, natürlich zu Fuß, denn die Fahrstühle funktionieren nicht mehr, und sendet seine Radiosignale aus. Seine Bemühungen werden allerdings nicht gerne gesehen. Im Gegenteil, Suchoj, sein Stiefvater versucht ihn von seinen Ausflügen abzuhalten, ohne Erfolg. Auch seine große Liebe Anja hat sich von ihm abgewandt und zeigt ihren Hass ihm gegenüber, sie glaubt sogar, dass er trotz Dekontaminierung restliche Strahlen auf sie alle samt der Tiere und Pflanzen übertragen kann. So ist Artjom auch alles andere als erfreut, als plötzlich Homer, von der Sewastopolkaja Station, in der WDNCh auftaucht und ihm eröffnet, dass er ein Geschichtsbuch für die Nachfahren schreiben möchte und Artjom ihm dafür seine Geschichte erzählen soll. Da dies auf Empfehlung von Melnik, Anjas Vaters geschieht, ist Artjom aufgebracht über Homers Ansinnen. Artjom zieht es hinaus, zu viele Konflikte häufen sich in der Metrostation, er möchte erforschen, ob ein Leben an der Oberfläche nicht doch wieder möglich sein könnte, nach all den Jahren, so begibt er sich erneut auf eine Reise.




Mit dem dritten und leider letzten Band seiner Reihe ist dem Autoren Dmitry Glukhovsky erneut ein episches Meisterwerk gelungen. In moderner und frischer Sprache erzählt der Autor Artjoms Geschichte weiter. Der Schreibstil Dmitry Glukhovskys ist ausgewogen und in flüssigem Tempo. Das Lesen ist somit angenehm und unterhaltend. Dies war mein erster dystopischer Roman und er hat mich gleich zutiefst begeistert. In einem Interview hat der Autor gesagt, Leser finden dann zu Dystopien, wenn sie mit der politischen Lage ihres Landes oder der Welt nicht mehr zufrieden sind und ich denke, darin liegt ein Kern der Wahrheit.


Nur zu gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Als Leser kommen Dystopie-Fans sowie Neulinge wie mich in Frage, auch ist es nicht zwingend erforderlich, die ersten beide Teile gelesen zu haben, ich selbst werde dies jedoch schnellst möglichst nachholen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Visionen - was ist real und was ist Traum?

Tödliche Gedanken
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Patricia Bloch, eine 18jährige, hochbegabte Schülerin gerät immer wieder mit ihren Lehrern aneinander, da sie denen ungefragt ins Wort fällt. Mit ihren Aktionen verhilft jedes mal sie zwar ungerecht Behandelten ...

Patricia Bloch, eine 18jährige, hochbegabte Schülerin gerät immer wieder mit ihren Lehrern aneinander, da sie denen ungefragt ins Wort fällt. Mit ihren Aktionen verhilft jedes mal sie zwar ungerecht Behandelten zu ihrem Recht, doch gleichzeitig stellt sie ihre Lehrer vor Publikum, nämlich der gesamten Schulklasse, bloß. Und wieder einmal zerrt ihr Lehrer Dr. Gründorf sie zum Direktor von Waldensbach des Dilthey-Gymnasiums. Dieser droht ihr auch prompt mit dem Schulverweis und dem dezenten Hinweis, sie bei anderen Schulen im Umkreis zu denunzieren, sollte sich Patricia nicht endlich ins System einfügen. Damit wäre ihr Abitur endgültig in Gefahr. Aber dann passiert etwas ungeahntes und unerklärliches mit Patricia, sie selbst glaubt erst an eine psychische Erkrankung, die sie von ihrem Vater geerbt haben könnte. Nach und nach begreift Patricia, was mit ihr geschieht, sie hat Visionen, die schlimmes vorhersagen. Wird sie das Gesehene verhindern können und vor allem, wem kann sie noch vertrauen?



Der Autor Marcus Johanus schreibt in ausgewogener, moderner Sprache und sein Schreibstil ist flüssig, das macht das Lesen äußerst angenehm. Seine Dialoge sind authentisch und mit Leben erfüllt, dadurch reißt der Spannungsbogen niemals ein. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich mich außerordentlich gut unterhalten gefühlt. Die Charaktere sind allesamt tief und gut durchdacht angelegt.


Sehr gerne vergebe ich diesem Buch seine, wie ich finde, wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Science-Fiction- sowie Thriller-Leser und Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Soeben ist auch der zweite Teil des Thrillers erschienen: „Tödliche Wahrheit: Die Vergangenheit holt dich ein. Kannst du sie ertragen?“. In der Fortsetzung lernt Patricia ihre übernatürlichen Kräfte zu nutzen und zu regulieren und ganz nebenbei muss sie auch noch die Welt retten. Außerdem hat der Autor gerade „Lelana: Sie kämpft um ihr Leben. Sie kämpft um Macht.“ veröffentlicht, bei diesem Buch handelt es sich um die Vorgeschichte zu „Tödliche Gedanken“.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Pear Nolan, die Erste

Pearl Nolan und der tote Fischer
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Pearl Nolan, Mutter eines Sohnes, Charlie, führt, unterstützt von ihrer Mutter Dolly, das Seafood-Restaurant „Pearl's“ in der kleinen Hafenstadt Whitstables an der Südost-Küste Englands. Mit dem in Kürze ...

Pearl Nolan, Mutter eines Sohnes, Charlie, führt, unterstützt von ihrer Mutter Dolly, das Seafood-Restaurant „Pearl's“ in der kleinen Hafenstadt Whitstables an der Südost-Küste Englands. Mit dem in Kürze startenden örtlichen und jährlich stattfindenden Oyster Festival sollte Pearl ausgelastet sein, so könnte man zumindest denken. Doch da es seit jeher ihr Traum ist, Kommissarin zu sein – hat sie doch einmal als Polizistin gearbeitet, hat sie sich ihrem Traumberuf derzeit etwas näher gebracht, denn Pearl hat gerade neu eine Privatdetektei eröffnet. Als sie eines Abends auf die Leiche des Austern-Fischers Vincent „Vinnie“ Rowe stößt, weist zunächst zwar alles auf einen tragischen Unfall hin, wäre da nicht just am selben Tag ein Klient, Mr. Stroud, bei Pearl erschienen, mit dem Auftrag, Erkundigungen über Vinnies Vermögensverhältnisse einzuziehen. Diesen Auftrag hatte Pearl zwar dankend abgelehnt, doch nun beginnt sie im Fall des toten Fischers zu ermitteln, denn der Londoner Detective Chief Inspektor Mike McGuire scheint sie als Hauptverdächtige auserkoren zu haben.





Die Autorin Julie Wassmer legt mit ihrem Debütkriminalroman, dem Auftakt einer Reihe, ein kleines Meisterwerk vor. Ihrem Schreibstil ist deutlich anzumerken, dass sie bereits seit Jahren für den BBC schreibt – professionell und wohlproportioniert erzählt sie uns Lesern von der Privatdetektivin und Köchin Pearl Nolan in ihrem ersten Fall. Sie tut dies in schöner Sprache, gutem Tempo und flüssig. Die Charaktere sind ausgeprägt, intensiv und versprühen Leben. Zudem schildert Julie Wassmer die einzigartige Schönheit und das Leben an Englands Küste. Genial finde ich die Idee der Autorin, Pearl zwei Berufe gleichzeitig ausüben zu lassen, das macht das Lesen interessant und abwechslungsreich.


Sehr gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Punkten und empfehle es unbedingt weiter. Julie Wassmer konnte bei mir in den Kategorien Gefühl, Sapnnung, Überraschung und Pageturner voll punkten. Diese Art von Kriminalroman habe ich zuletzt bei Diane Mott Davidson und Rita Mae Brown gelesen und geschätzt, mit Julie Wassmer habe ich nun eine ebenbürtige Nachfolgerin für mich entdeckt.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Welchen Weg wird Lena wählen?

Die Sündenheilerin
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Unmittelbar nach ihrer Hochzeit gerät Lena, die Tochter Ritter Sigmunds, in einen brutalen Überfall, bei dem ihr frisch vermählter Ehemann sowie ihr Vater getötet werden. Sie selbst wird verletzt, doch ...

Unmittelbar nach ihrer Hochzeit gerät Lena, die Tochter Ritter Sigmunds, in einen brutalen Überfall, bei dem ihr frisch vermählter Ehemann sowie ihr Vater getötet werden. Sie selbst wird verletzt, doch überlebt. Sie zieht sich in ein Kloster zurück, in dem ihre Großtante, die Nonne Schwester Margarita lebt. Hier erlernt sie die Kunst des Heilens. Dabei wird deutlich, dass Lena sich erstaunlich gut in die Seele der Kranken hinein versetzen kann und ihnen damit besser als andere Heiler helfen kann. Das Kloster verlässt lange nicht mehr, zu groß ist ihre Angst nach ihrem Schicksalsschlag. Als nun Graf Dietmar von Birkenfeld bei der Mutter Oberin um Hilfe für seine ernsthaft erkrankte Ehefrau Elise ersucht, muss Lena das Kloster erstmals wieder verlassen, denn der Schwerkranken ist eine Reise nicht zuzumuten. So begibt sich Lena zusammen mit Schwester Ludovika und mit einem mulmigen Gefühl im Magen auf die beschwerliche Reise zur Burg Birkenfeld , die aber zum Glück durch Waffenknechte streng bewacht wird. Auf der Burg treffen noch weitere Gäste ein: Philip Aegypticus ist zusammen mit seinem arabischen Freund Said in den Harz gereist, um die Heimat seines Vaters kennenzulernen. Nun gilt es, das Geheimnis der Burg zu lüften, wodurch Lena selbst wieder in Gefahr gerät.




Die Autorin Melanie Metzenthin schreibt in unglaublich schöner, der Zeit angepassten Sprache. Die Story selbst ist äußerst spannend und zwar von der ersten bis zur letzten Zeile. Die Dialoge sind überzeugend und realitätsnah. Die Charaktere sind alle glaubwürdig, sie sind durchdacht und tief angelegt und spielen perfekt sowie schlüssig miteinander. Das Lesen des Buches ist durch das angenehme Tempo, das die Autorin verwendet, sehr flüssig.


Nur zu gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es von Herzen weiter. Das Buch ist der erste Band einer Trilogie und ich kann gar nicht erwarten die anderen beiden Teile zu lesen. Fans von historischen Romanen werden „Die Sündenheilerin“ ebenso verschlingen und lieben wie ich es getan habe, da bin ich mir sicher.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Pauline Miller goes Bregenz

Glitzer, Glamour, Wasserleiche
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Pauline Miller verschlägt es dieses Mal mit Ramades zu den Bregenzer Festspielen, denn sie wird die Prinzessin Turandot singen. Eigentlich empfindet sie die Rolle bei ihrer Berühmtheit schon unter ihrer ...

Pauline Miller verschlägt es dieses Mal mit Ramades zu den Bregenzer Festspielen, denn sie wird die Prinzessin Turandot singen. Eigentlich empfindet sie die Rolle bei ihrer Berühmtheit schon unter ihrer Würde, doch der Vertrag ist schon lange Zeit unterschrieben. Ihre von Bröcki (eigentlich Marie-Luise Bröckinger und Paulines Agentin) angemietete Villa ist wieder einmal proppenvoll mit den unterschiedlichsten Menschen. Vom ersten Band der Reihe kennen wir Leser bereits Bröcki, mit ihrem Verlobten Laurenz Pittertatscher, Kriminalkommissar, Yves DuBois, Paulys Privatsekretär aber eigentlich Countertenor doch ohne Vertrag. Neu hinzu gekommen sind Dr. Simian samt seiner Schwester, ein Hundeflüsterer, der Ramades Narkolepsie in den Griff bekommen soll. Gleich zu Beginn trifft auf den Mann der nach über einjähriger Abstinenz ihr Traummann sein könnte, doch wer Pauline weiß, dem Glück stellen sich heftige Turbulenzen in den Weg. Und dann gibt es da noch eine Wasserleiche und ein Dognapper macht die Gegend unsicher.




Wie schon im ersten Band der Reihe „Bei Zugabe Mord!“ beeindruckt mich der hervorragende Schreibstil der Autorin Tatjana Kruse, er ist flüssig, in einem guten Tempo gehalten. Wieder überzeugt mich Tatjana Kruse mit ihrer Sprachwahl und ihrem Sinn für Komik. Sie verbindet die aufgebaute Spannund excellent mit ihrem Humor, der Begriff Krimödie scheint wie für sie gemacht zu sein. Die Charaktere, bei denen die Hauptprotagonistin Pauline Miller heraussticht, passen ausgezeichnet zueinander und spielen sich perfekt in die Hände. Und auch Ramades der Boston Terrier kommt nicht zu kurz und darf sogar ein wenig Liebe schnuppern. Auch das Cover ist einfach nur herrlich, ganz toll inszeniert mit der Piratenflagge und dem Quietscheentchen.


Das Buch konnte voll bei mir punkten und ich vergebe nur zu gerne fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es von Herzen weiter an Leser, die ein spannendes wie humorvolles Leseereignis gleichermaßen wünschen und sich einfach mal wieder beim Lesen entspannen wollen, mit ausgezeichneter Lektüre aus dem Genre der Krimödie.