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Veröffentlicht am 06.11.2021

All the things that matter

All The Things That Matter
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"All the Things that matter" von Mira Manger ist der erste Teil einer Reihe, welcher am 10.11 erscheint. Der Folgeband wird voraussichtlich im April 2022 erscheinen. Mich hat dieses Buch aus einem Grund ...

"All the Things that matter" von Mira Manger ist der erste Teil einer Reihe, welcher am 10.11 erscheint. Der Folgeband wird voraussichtlich im April 2022 erscheinen. Mich hat dieses Buch aus einem Grund angesprochen. Nicht nur war es das Cover, sondern hauptsächlich ein Wort im Klappentext: Youtuber. Auf das Thema wurde meiner Meinung nach auch mehr oder weniger gut eingegangen. Ich persönlich bin keine Youtuberin, aber ich kann mir vorstellen dass, die Existenz- bzw die Angst das der Erfolg bald vorbei sein könnten, jeder Youtuber schon einmal hatte. Als Triggerwarnung wurde ebenfalls das Thema Rassismus angegeben. Hier hätte ich mir gewünscht dass, dieses Thema ein bisschen mehr in die Tiefe gegangen wäre. Vor allem was den Rassismus und die Kriminalität angeht. Oder aber auch die Thematik arm gegen reich. Das ist so ein ernstes Thema über das wirklich mehr geredet werden sollte, aber wirklich mehr erfahren hat man darüber nicht. Den Schreibstiel der Autrorin mochte ich allerdings sehr, dennoch hatte ich das Gefühl das sich die Geschichte hier und da etwas in die Länge gezogen hat.

Jetzt aber erstmal was zum Inhalt.
In "all the Things that matter" geht es um Austin und Victoria. Victoria studiert soziale Arbeit in Seattle und lebt mir ihrer besten Freundin in einer Schwesternschaft. Dort fühlt sie sich allerdings nicht wirklich zuhause und freut sich darauf dass, ihr letztes Semester bald zu Ende ist, und sie wieder nachhause nach Vancouver kann, um dort ihre alleinerziehende Mutter zu unterstützen. Als sie dann allerdings auf Austin trifft, der das Haus neben der Schwesternschaft, für seine Schwester einzugsbereit macht, scheint das Universum, Vic tausend Gründe zu geben um in Seattle zu bleiben. Wie wird sie sich entscheiden? Und kann Victoria lernen mit dem Geheimnis um zugehen, welches ihr Austin schon so lange verheimlicht?

In diesem New Adult Roman lesen wir abwechselnd aus der Sicht von Austin und Victoria. Sowohl Austin, als auch Victoria, sind zwei durchaus sympathische Charaktere, die es nicht immer einfach im Leben hatten. Bei Victoria hatte ich das Gefühl dass, sie ganz schön damit zu kämpfen hat, nicht so wohlhabend wie ihre Verbindungsschwestern zu sein. Während diese sich keine Gedanken über irgendwelche Ausgaben oder Finanzen im allgemeinen machen müssen, hat Victoria neben dem Collage noch zwei Jobs, mit denen sie sich versucht über Wasser zu halten.
Austin hat derweil ganz andere Probleme auf die ich leider nicht eingehen kann, da dies ein Spoiler wäre. Sonst führt Austin einen erfolgreichen Youtubekanal und arbeitet nebenbei als Lieferant bei einem Lieferservice. Außerdem bekommt Austin hin und wieder ein paar Schwimmstunden von Victoria. Hier muss ich sagen dass, mich dieser Teil sehr an sinking Ships von Tami Fischer erinnert hat, was ich ziemlich cool fand.

Was das Geheimnis von Austin angeht muss ich sagen dass, ich das ebenfalls ein bisschen langezogen fand. Den Großteil des Buches hatte ich das Gefühl dass, Victoria Austin zu sehr drängt dieses preis zugeben. Sie sagt zwar immer das sie ihm Zeit lassen will, und er darüber reden soll, sobald er sich dafür bereit fühlt, aber daran halten tut sie sich nicht. Das war mir etwas zu widersprüchlich, auch wenn ich auf der anderen Seite verstehen konnte das sie für ihn da sein möchte und sie das eben nicht kann, wenn sie nicht weiss worum es geht. Hätte man das allerdings etwas kürzer gehalten, hätte ich damit wahrscheinlich nicht so ein großes Problem gehabt. War sein Geheimnis aber vorhersehbar? Nein, das fand ich überhaupt nicht. Ich konnte auch verstehen warum es ihm so schwer gefallen ist, dieses preis zugeben. Die Reaktion von Victoria konnte ich jedoch gar nicht nachvollziehen.

Die Nebencharaktere von "all the Things that matter" waren ebenfalls extrem sympathisch. Es gab kaum einen Charakter den ich nicht mochte. Die einzigen unsympathischen Charaktere waren wirklich die, die auch unsympathisch sein sollten.
Ein Thema, welches auf Grund eines Nebencharakters angesprochen wurde, waren toxische Beziehungen. Da "all the Things that matter" nicht Mias Geschichte war, möchte ich mich hier gar nicht darüber aufregen dass, ich auch hier der Meinung bin, es fehlt an Tiefe. Da sich die Autorin dafür entschieden hat dieses Thema anzusprechen, wären ein paar mehr Hintergrund Informationen schön gewesen. Es gab Mia die in einer toxischen Beziehung ist und auf der anderen Seite Victoria und ihre beste Freundin die gegen diese Beziehung sind. Meiner Meinung nach ein typisches Schwarz - Weiß Bild. Dabei gibt es doch noch so viel dazwischen. Ich hoffe man erfährt hier mehr dazu in den Folgebänden.

Mein Fazit:
Ein gutes Buch für zwischendurch, welche wichtige Themen anschneidet, aber nicht all zu sehr damit in die Tiefe geht. 3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Soultaker

Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe
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Soultaker-Die zwei Seiten der Gabe von Christiane Grünberg ist der erste Band einer vier teiligen Reihe. Die ersten beiden Bände wurden schon veröffentlicht, der 3. kommt voraussichtlich im Frühjahr 2022 ...

Soultaker-Die zwei Seiten der Gabe von Christiane Grünberg ist der erste Band einer vier teiligen Reihe. Die ersten beiden Bände wurden schon veröffentlicht, der 3. kommt voraussichtlich im Frühjahr 2022 raus. Und auch wenn es sich in allen Teilen um die soultaker dreht, ist doch jeder Teil in sich abgeschlossen, auch wenn man im ersten Teil deutlich darauf aufmerksam gemacht wird das es noch weiter geht. Zudem umfasst der erste Band 462 Seiten voller Spannung. Für alle die Interesse haben: Die Taschenbücher sind auf Amazon gerade ausverkauft, können aber trotzdem über die ISBN in allen Buchhandlungen bestellt werden.
Jetzt aber erstmal genug Randinformationen und weiter zum Inhalt:

Als unsere Hauptprotagonistin Alexandra nachts mit ihrem Freund André auf den Straßen von Hamburg unterwegs ist , werden die beiden von einer Gruppe Menschen überfallen. Während Alex mit ansehen muss wie ihr Freund bedroht und womöglich sogar verletzt wird, entdeckt Alex eine Gabe an sich, die es ihr ermöglicht den Angreifern Lebensenergie zu entziehen. Wie sie später herausfinden soll, nennen sich diese Menschen Soultaker und Alex ist einer von ihnen. Wird sie Mithilfe der Whitetaker lernen die Gabe für das gute einzusetzen oder wird sie sich den Darktakern anschließen, denen das wohl der Menschen egal zu sein scheint?

Man wird schon auf der ersten Seite direkt in die Geschichte reingworfen, was den Leser schon von Anfang an dazu bringt das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Die Autorin hält sich nicht mit langen Erklärungen auf, die nur so auf einen nieder prasseln. Zu Beginn ist man als Leser genau so ahnungslos wie die Protagonistin selbst. Man weiss teilweise sogar gar nicht was wirklich passiert und was nur ein Traum ist oder was das alles zu bedeuten hat. Die Autorin serviert dem Leser alles Stück für Stück was meiner Meinung nach die Spannung steigert und vor allem aufrecht erhält. Ich muss sagen dass, ich bis zum Ende hin nicht wusste wer die guten und wer die bösen sind. Die Autorin hat es geschafft mich genauso hilflos fühlen zu lassen wie Alex selbst. Ich habe tatsächlich richtige Vertrauensproblme entwickelt. Aber dennoch stellt sich hier nicht nur die Frage wer ist gut und wer ist böse, sondern auch die Frage was ist richtig und was ist falsch.

Seit Alex zu den Whitetakern gekommen ist lastet eine große Bürde auf ihr. Nicht nur musste sie ihr altes Leben von heute auf morgen komplett aufgeben, sie scheint auch die letzte Hoffnung auf ein besseres Leben der Soultaker zu sein. So muss sie mit einer riesigen neuen Verantwortung leben die sie vorher nicht kannte und versuchen sich in ihrem neuen Leben zurecht zu finden. Hier wird deutlich gemacht das Alexandra eine sehr starke und thoughe Protagonistin ist. Da sie ein Mensch ist der es immer allen recht machen will, andererseits aber auch sehr impulsiv sein kann, kommt es hin und wieder auch mal vor das sie Fehler macht. Hier hat es mir gefallen das diese aber keinesfalls naiv gewirkt haben. Alex ist erwachsen genug um diese einzusehn, daraus zu lernen und mit den Konsequenzen zu leben, die diese Fehler womöglich haben könnten. Auf Grund ihrer Situation kann man den Zwiespalt zwischen Flucht und helfen wollen sehr gut verstehen. Generell ist alles wunderbar und einfach erklärt. Und da rede ich nicht nur von Gefühle, Gedanken und Handlungen sondern auch davon was die soultaker eigentlich sind. Dies wird sogar noch mit alten Aufzeichnungen aus der Vergangenheit unterlegt.

Was Alex auch ziemlich authentisch gemacht hat, war die perfekte Mischung aus Selbstbewusstsein und Selbstzweifel. Einerseits wusste sie ganz genau das sie der Hauptcharakter ist, ohne dabei eingebildet zu wirken, aber in ihren schwächeren Momenten war davon nichts mehr zu sehen. Ich weiß das klingt gerade ziemlich widersprüchlich, aber glaubt mir beim Lesen macht das alles Sinn.

Neben den Fragen wer gut ist und wer böse und auch was richtig und was falsch ist, behandelt dieseser urban fantasy Roman aber auch Themen wie Manipulation und somit auch die Beeinflussung durch andere. Da beide Seiten, sprich die Whitetaker als auch die Darktaker, der Meinung sind, sie seien die guten , und die meisten Punkte die dies unterstreichen sollen auch durchaus Sinn machen, geht es ihnen doch nur darum Alex für die eigene Seite zu gewinnen. Verständlich das Alex Zweifel entwickelt was die soultaker im allgemeinen angeht.

Zu dem lernen wir einen Charakter namens Sam kennen. Diesen mochte ich wirklich gerne, dennoch haben sich auch bei mir hier kleine Vertrauensproblme entwickelt. Kann man diesem sympathischen Menschen trauen oder ist das nur reine Manipulation? Wie es auch nicht anders zu erwarten ist, entwickelt sich auch hier ein kleiner Flirt zwischen den beiden. Hier muss ich gestehen das ich dies nicht komplett navollziehen konnte. Man merkt zwar das sich auch auf der Seite von Alex was entwickelt, aber dennoch gibt es da auch noch André. Ich weiß einfach nicht was ich davon halten soll.

Zum Ende hin gibt es natürlich auch ein großes Finale was auch wieder sehr spannend geschrieben war und vor allem zeigt wie wichtig der Zusammenhalt unter Freunden ist, auch wenn ich mir persönlich ein anderes Ende gewünscht hätte.

Mein Fazit:
Ein durchgehend spannender urban Fantasy Roman der den inneren Kampf zwischen gut und Böse und richtig und falsch unter die Lupe nimmt und dem Leser nicht nur noch zusätzlich eine wichtige Massage mit auf dem Weg gibt, sondern auch für spannungsgeladene Lesestunden sorgt. 4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Die Sullivan Schwestern

Die Sullivan-Schwestern
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"Die Sullivan Schwestern" von Kathryn Ormsbee ist definitiv anders als erwartet. Ich weiß nicht warum, aber als ich das Buch zum ersten mal gesehen habe, dachte ich es würde in die Fantasy Richtung gehen. ...

"Die Sullivan Schwestern" von Kathryn Ormsbee ist definitiv anders als erwartet. Ich weiß nicht warum, aber als ich das Buch zum ersten mal gesehen habe, dachte ich es würde in die Fantasy Richtung gehen. Wahrscheinlich liegt es einfach an dem Namen der Geschichte oder an dem doch etwas mysteriös gestaltetem Cover; welches ich übrigens wunderschön finde. Auch die Gestaltung im inneren des Buches ist unglaublich hübsch geworden. Aber auch die guten Bewertungen haben dazu beigetragen, dass ich das Buch unbedingt lesen musste. Auch wenn es schlussendlich nicht um die erwarteten Hexen ging hat mich die Geschichte rund um die 3 Schwestern doch ziemlich doll begeistern können.

Aber jetzt erstmal zum Inhalt: In "Die Sullivan Schwestern" geht es, wie der Name schon erraten lässt, um die 3 Schwestern Eileen (18 Jahre), Claire (17 Jahre) und Murphy (14 Jahre). Jeder der 3 hat ganz individuelle Probleme. Während Claire versucht darüber hinwegzukommen, dass sie nicht an ihrem Traumcollage Yale angenommen wurde, trauert Murphy um ihre verstorbene Schildkröte. Eileen jedoch bekommt einen Brief von einem Anwalt, der ihr berichtet, dass ihr Onkel Patrick gestorben ist und die 3 Schwestern sein Vermögen geerbt haben. Das mysteriöse an der Sache: Niemand hat je von besagtem Onkel gehört. Somit begeben sich die Sullivan Schwestern auf einen nächtlichen Roadtrip, doch ahnen nicht, dass sie dabei sind ein ein lang gehütetes Familiengeheimnis aufzudecken.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die Geschichte in der Ich-Form geschrieben worden wäre. Dennoch hat die Autorin ein Talent dafür die Spannung immer mehr zu steigern. Ich habe praktisch an diesem Buch geklebt. Auch die Stimmung und die ganze Atmosphäre, der Schauplatz, einfach alles war perfekt. "Die Sullivan Schwestern" spielt zwar zur Weihnachtszeit, ist aber für Halloween und die düstern Jahreszeiten wie gemacht. Auch wenn man hier nicht auf jeder Seite einen neuen Plottwist zu erwarten braucht, sorgt die Autorin mit einem gruseligem Setting doch für Gänsehaut Momente.

Da man hier aus der Sicht von Eileen, Claire und Murphy liest ist mir schon zu Beginn aufgefallen, dass es sehr viele Wiederholungen, vor allem am Anfang gibt. Jeder der 3 Schwestern beschreibt, wie sie das Leben innerhalb der Familie wahrnehmen. Auch wenn es bei jeder unterschiedlich ist, sind sie sich im Bezug auf die Mutter einig; und genau das liest man auch ziemlich oft. Auch wenn es hier und da ein bisschen zu viel war, kann man das damit entschuldigen, dass es zwar nicht wirklich für die Geschichte relevant ist, aber dafür um die Gefühle und die Gedanken der Protagonisten besser zu verstehen. Im Allgemeinen fand ich die familiären Aspekte in der Geschichte unglaublich interessant. Hier geht es nicht nur um das lang jährige Familiengeheimnis, sondern auch um das Verhältnis was man zu seinen Geschwistern hat. In einem Moment ist man noch unzertrennlich und dann von heute auf morgen hat man sich auseinander gelebt. Einfach weil die Zeit das mit einem macht.

Die jüngste Schwester, Murphy, bemerkt die Veränderung in der Familie ganz besonders. Da ich selbst das jüngste Geschwisterkind von 3 bin, konnte ich sie nur zu gut in ihren Gedanken und Gefühlen verstehen. Für sie bedeutet der Roadtrip endlich wieder Zeit mit ihren Schwestern verbringen zu können und neue Erinnerungen zu schaffen. Ein kleines bisschen Vergangenheit in die Gegenwart zu holen. Die Art und Weise wie sie das anstellt ist einfach nur Zucker. Ihre Sicht war definitiv die gefühlvollste.
Mit wem ich allerdings ein Problem hatte war Claire. An manchen Stellen ging mir ihre zickiges gehabe leicht auf die Nerven. Außerdem hat sie eine leicht manipulierende Art an sich mit der ich gar nicht klar kam. Wenn ich sie beschreiben müsse, würde ich sagen sie ist die typische High School Zicke aus Teene-Filmen. Sie ist eine Person die immer Recht haben und alles bestimmen will. Ich habe mich zwar nach einer Weile an dieses Verhalten gewöhnt, sympathischer hat es sie aber dennoch nicht gemacht.
Eileen hingegen ist im Gegensatz zu ihren Geschwistern eher die Ruhige. Was mich an ihren Kapiteln so gefesselt hat, war die Tatsache, dass sie so viel mehr weiß als ihre Schwestern. Als Leser fiebert man natürlich mit und möchte unbedingt erfahren was sie vor einigen Jahren rausgefunden hat und was dazu beigetragen hat, dass sie sich so strak verändert hat. Zudem hat sie noch mit einem Problem zu kämpfen, welches so viel tiefer sitzt. Hier sieht man auch wie viel Stärke es braucht um sich so etwas eingestehen zu können. Was sie außerdem sympathisch gemacht hat, war die Tatsache das sie Kunst liebt. Ich für meinen Teil kann nicht mal ein Strichmännchen zeichnen, daher bewundere ich jeden der zeichnen kann, egal ob fiktiver Charakter oder reale Person.

Was mich dann aber doch noch einen Stern hat abziehen lassen, waren die ständigen Streiterein zwischen den beiden Ältesten. Man sollte meinen die beiden seien erwachsen genug um nicht jedes mal einen Streit anzufangen, aber anscheinend können die beiden einfach nicht anders. Manchmal hatte ich das Gefühl Murphy sei erwachsener, als die beiden zusammen. Auch wenn sie dann doch mal ihre kindlichen, pubertären, Trotzphasen hatte.

Mein Fazit:
Meiner Meinung nach das perfekte Buch für ein schauriges Halloween Wochenende, dass einem nicht nur durch düstere Szenen eine Gänsehaut bereitet, sondern auch durch Momente die einem zeigen, dass man an guten Erinnerungen festhalten sollte und einem zeigt wie wichtig der Zusammenhalt gerade in der Familie ist. 4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Der fremde am Strand

Der Fremde am Strand
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In "der fremde am Strand" von Lisa Jewell geht es um Alice die an einem regnerischen Tag einen, wie es den Anschein macht, verlorenen und fremden Mann am Strand sitzen sieht. Hilfsbereit wie sie ist gibt ...

In "der fremde am Strand" von Lisa Jewell geht es um Alice die an einem regnerischen Tag einen, wie es den Anschein macht, verlorenen und fremden Mann am Strand sitzen sieht. Hilfsbereit wie sie ist gibt sie dem Mann zuerst eine Jacke, jedoch stellt sich schon bald heraus, das der Mann sein Gedächtnis verloren hat und keinerlei Erinnerungen daran hat wer er ist oder wie er an diesen Strand gekommen ist. Alice entscheidet sich dafür den fremden bei sich aufzunehmen und ihm zu helfen sein Gedächtnis wiederzuerlangen. Doch ob das eine so gute Idee ist?

Das Buch ist eingeteilt in zwei Teile und 3 Perspektiven. Zuerst lesen wir natürlich aus der Sicht von Alice. In der zweiten Sicht lernen wir Lilly kennen die ihren Mann Karl als vermisst meldet und während den Ermittlungen feststellen muss, dass sie ihre Mann nie wirklich gekannt hat. Zuletzt haben wir noch die 3. Perspektive. In dieser machen wir eine kleine Zeitreise in das Jahr 1993. Bei 3 Perspektiven von komplett unterschiedlichen Menschen mit komplett unterschiedlichen Leben, kann man sich denken das man hier eine ganze Menge Charaktere kennen lernen wird. Meiner Meinung nach waren das ein bisschen zu viele. Da ich es eh schon nicht so mit Namen habe, war es sehr schwer zu begreifen wer denn nochmal wer ist. Diese vielen Namen haben mich also nicht nur einmal verwirrt.

Ich muss sagen das ich es persönlich auch schön gefunden hätte, wenn man die Geschichte mit einem Kapitel von Lilly gestartet hätte. Ich glaube das hätte den Einstieg schon etwas spannender gemacht. Wahrscheinlich bin ich aber die einzige die so denkt. Dennoch war ich ziemlich überrascht, dass es schon ziemlich weit am Anfang einen Plottwist gibt. Generell gibt es in diesem Buch nicht gerade wenig davon. Was mir trotz der ganzen Plottwists etwas gefehlt hat war die Spannung. Leider war diese für mich nur dezent vorhanden. Was hauptsächlich daran liegt das die Autorin viel zu viele detaillierte Beschreibungen mit eingebaut hat die für die Geschichte keineswegs relevant waren und alles ein bisschen in die Länge gewogen wirkte. Im allgemeinen hatte ich zu Beginn Probleme mit dem Schreibstil. Zum Beispiel werden oft Sätze verwendet wie " stellt sich vor wie dies und jenes macht ". Ich fand das sehr ungewöhnlich, da ich sowas noch nie gelesen hatte. Normalerweise gibt es immer Fakten und keine Vorstellungen.

Lilly fand ich als eine der Hauptprotagonisten unglaublich toll, auch wenn sie mir manchmal den Eindruck vermittelt hat ein zu starkes Selbstbewusstsein zu haben. Beim hören des Buches hat es mich manchmal mit den Augen drehen lassen. Jetzt im Nachhinein bin ich aber der Meinung, dass dies nichts ist worüber man die Augen verdrehen sollte, sondern etwas worauf man stolz sein sollte. Ihre Sicht wurde nach dem ersten Plottwist auch schnell zu meiner liebsten, da ich immer dachte dort liegen die meisten Geheimnisse verborgen. Das hat sich dann im weitere Verlauf aber auch nochmal geändert.

1993: Diese Perspektive hat mir anfangs ganz schöne Probleme bereitet, wenn ich ehrlich bin. Sie fühlte sich einfach an wie eine komplett andere Geschichte, mit Charakteren die nicht zu der eigentlichen Geschichte zu passen scheinen. Vor allem zu Beginn fand ich sie ziemlich langatmig . Die Erzählung wirkte auch hin und wieder ziemlich monoton, was es mir auch nicht einfacher gemacht hat. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, wurde diese Sicht, aber dann zu einer der Spannungsgeladensten. Hier möchte ich speziell auf zwei Charaktere eingehen bei denen ich ein bisschen Redebedarf habe. Zum einen haben wir da Kirsty. Wäre man nicht immer wieder darauf hingewiesen worden das sie 15 ist, hätte ich gedacht hier dreht es sich um eine 11 jährige. Sie wurde sehr kindlich und teilweise auch sehr naiv dargestellt. Erst hat es mich leicht genervt wie stark ihr Bruder sie bemuttert, habe aber schnell realisiert das er dies wahrscheinlich nur deshalb tut, weil sie sich einfach noch wie ein Kind benimmt. Generell fand ich das Verhältnis zwischen den beiden Geschwister sehr fragwürdig, teilweise dachte ich auch es geht in eine Richtung die ich absolut nicht lesen möchte. Dem war dann aber Gott sei dank nicht so.

Und dann gibt es da noch Mark der, auch wenn er ein richtig unsympathischer Typ ist, sehr gut dargestellt wurde. Die Ausarbeitung dieses Charakters war einfach nur unglaublich gut. Ich glaube die Autorin hat mehr Spaß oder Talent daran, einen bösen Charakter zu schreiben, als einen guten. Denn auch wenn sie alle mehr oder weniger sympathisch waren, wirkten sie teilweise doch etwas flach. Da ich noch kein anderes Buch der Autorin gelesen habe, weiß ich nicht ob alle ihre Charaktere so sind oder ob es nur ein Nebeneffekt davon war, dass es hier so unglaublich viele gibt.

Da ich "der fremde Mann am Strand" als Hörbuch gehört habe, möchte ich auch was zu der Sprecherin sagen: Im Allgemeinen fand ich sie sehr angenehm und ich habe ihr auch gerne zugehört. Auch die Tatsache das sie für jeden Charakter versucht hat eine andere Stimme zu benutzen hat mich sehr begeistert. Allerdings hat sie Alice einen sehr genervten Unterton verpasst, was Alice so wirken lassen hat, als wäre sie Dauer gereizt, was definitiv nicht der Fall ist.

Schon ziemlich weit am Anfang war ich der festen Überzeugung zu wissen worauf gewisse Dinge hinauslaufen werden. Hier wurde ich aber immer und immer wieder eines besseren belehrt, denn im Endeffekt hatte ich keine Ahnung, was dem Buch definitiv ein paar Pluspunkte einbringt.

Mein Fazit:
Auch wenn ich etwas gebraucht habe um in die Geschichte zu finden und ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte, konnte mich das Buch dann doch noch etwas überzeugen. Hier steht definitiv mehr das mysteriöse und zwischenmenschliche im Vordergrund. 3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.09.2021

zehn Sekunden vor Mitternacht

Zehn Sekunden vor Mitternacht
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Zehn Sekunden vor Mitternacht ist der zweite Teil der Mitternachtstrilogie von Celina Weithaas, daher könnte diese Rezension spoiler enthalten.

Da es schon etwas länger her ist seit ich den erst Teil ...

Zehn Sekunden vor Mitternacht ist der zweite Teil der Mitternachtstrilogie von Celina Weithaas, daher könnte diese Rezension spoiler enthalten.

Da es schon etwas länger her ist seit ich den erst Teil gelesen habe, hatte ich anfangs ein paar Probleme wieder in die Geschichte reinzufinden. Es hat gut 200 Seiten gebraucht bis ich mich wieder voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte. Die anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten haben dazu geführt das ich den Anfang etwas langatmig fand. Als ich dann aber endlich wieder reingekommen bin und ich mich wieder voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte, habe ich das Buch ziemlich schnell beendet , weil es mich so sehr gefesselt hat. Dennoch muss ich sagen fand ich die storyline rund um den grauen Mann ziemlich verwirrend. Ich weiss nicht ob die Autorin beabsichtigt hat den Leser etwas verwirren zu wollen oder ob es tatsächlich an mir lag. Was aber wichtig ist, ist die Tatsache das ich am Ende mehr oder weniger ohne offene Fragen zurückgelassen wurde.

Während ich Chrona, die Hauptprotagonistin im ersten Teil überhaupt nicht mochte und ich mich so gar nicht mit ihr identifizieren konnte, wurde sie mir hier doch deutlich sympathischer. Eine starke Charakterentwicklung von Chrona habe ich hier auch gar nicht erwartet. Auch wenn sie in manchen Situationen beweist das sie doch ein Herz besitzt, ist sie dennoch die Chrona die wir im ersten Teil geliebt haben zu hassen.
In der Vergangenheit mit Anton werden Chrona grausame Bilder der Realität gezeigt, die ganz und gar nicht in ihre Welt passen und ihr geltsam die Augen öffnen. Hier werden allerdings nicht nur Chrona die Augen geöffnet sondern auch dem Leser. Dieses Buch beinhaltet nämlich eine sehr wichtige Massage mit der sich glaube ich jeder mal befassen sollte. Wir sind so gefangen in unserer eigenen Welt in der es uns so gut geht. Wir sehen alles was wir haben als selbstverständlich an und vergessen dabei das es Menschen gibt die gar nichts haben. Während wir uns darüber aufregen das unser Post nicht so gut ankommt, haben Menschen woanders gar nichts und müssen dafür kämpfen das sie überhaupt was auf dem Teller haben. Diese storyline hat mich ziemlich traurig zurück gelassen...

Auch wenn es eine Sache gab die ich persönlich kommen sehen habe und mich deswegen nicht so ganz überrascht hat, muss ich sagen das ich den Verlauf der Geschichte ziemlich gut fand. Es werden Sachen über gewisse Nebencharaktere offenbart die mich positiv überrascht haben. Da ich es liebe über Charaktere dieser Art zu lesen, hoffe ich im 3. und letzten Teil der Trilogie über die beiden mehr erfahren zu dürfen.

Mein Fazit:
Ich glaube ich hätte anfangs besser in die Geschichte eintauchen können, hätte ich das Buch zeitnah am ersten Teil gelesen. Dennoch ist die Geschichte unglaublich gut und fesselnd geschrieben. Ich freue mich definitiv auf den Abschluss. 3/5 Sterne

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