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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2017

Aufwühlend

Mudbound – Die Tränen von Mississippi
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Das Hörbuch „Mudbound - Die Tränen von Mississippi“ von Hillary Jordan wird von sechs verschiedenen Sprechern gelesen. Die Anzahl der Sprecher macht das fast zehn stündige Hörbuch zu einem echten Erlebnis. ...

Das Hörbuch „Mudbound - Die Tränen von Mississippi“ von Hillary Jordan wird von sechs verschiedenen Sprechern gelesen. Die Anzahl der Sprecher macht das fast zehn stündige Hörbuch zu einem echten Erlebnis. Mitreißend und lebendig wird die Geschichte von zwei Familien beginnend im Jahr 1946 im Süden der USA geschildert.

Laura ist mit ihrem Mann auf eine Baumwollplantage gezogen. Dort bekommen sie Unterstützung von ihren farbigen Pächtern. Florence hilft Laura so gut sie kann. Durch Missstände und Rassenkonflikte, ist die Anspannung der Situation zu spüren.
Als Lauras Schwager und Florence Sohn aus dem Krieg heimkehren, wird es für die Familien schwierig. Die beiden fühlen sich durch die traumatischen Erlebnisse des Krieges verbunden, aber die Diskriminierung der Schwarzen ist fest in der Gesellschaft verwurzelt und solche Freundschaften werden nicht gerne gesehen, weshalb die beiden versuchen ihre Freundschaft geheim zu halten.

Zu Beginn lernt man die Charaktere kennen, die sehr detailliert, facettenreich und authentisch beschrieben werden. Die Stimmung ist durchgehend düster und drückend und spiegelt gut die Atmosphäre der Zeit in den Südstaaten.

Die Geschichte ist aufwühlend, bewegend und ungewöhnlich. Es geht um eine tiefe Freundschaft zwischen zwei Menschen zwischen denen es laut Gesellschaft keine Freundschaft geben sollte, da ihre Herkunft zu unterschiedlich ist.
Thematisch vielfältig geht es nicht nur um Freundschaft, sondern auch um Hoffnung, Mut, Verzweiflung und Wut über die Machlosigkeit in der sich die Menschen befinden.

Hillary Jordan hat mich mit ihrem Buch sehr berührt und „Mudbound - Die Tränen von Mississippi“ werde ich so schnell nicht vergessen. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für alle, die sich für die Ereignisse in den Südstaaten nach dem Krieg interessieren.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Intensiv und berührend

Die Farben im Spiegel
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Der Roman „Die Farben im Spiegel“ von der deutsch-türkischen Autorin Deniz Selek ist eine unglaublich intensive und berührende Liebesgeschichte.

Alev und Koray kennen sich schon seit frühster Kindheit, ...

Der Roman „Die Farben im Spiegel“ von der deutsch-türkischen Autorin Deniz Selek ist eine unglaublich intensive und berührende Liebesgeschichte.

Alev und Koray kennen sich schon seit frühster Kindheit, stammen beide aus einer deutsch-türkischen Familie und fühlen sich eng miteinander verbunden. Während Alev in eher beengten Verhältnissen aufwächst, genießt Korays Familie einen gewissen Wohlstand. Nachdem ihre Wege sich trennen, hat jeder seinen eigenen Partner und eigene Kinder. Trotzdem hat Alev Koray nicht vergessen und als sie ihn mit 45 Jahren wiedersieht, steht sie zwischen zwei Männern…

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Alev. Ihre Gefühle gegenüber Koray, ihrem Mann, ihrer Familie und auch gegenüber den unterschiedlichen Kulturen, dem Ortswechsel von Istanbul nach Deutschland werden authentisch und nachvollziehbar beschrieben.
Die anderen Charaktere werden ebenfalls jeder für sich sehr detailreich beschrieben, jeder Charakter hat seine ganz eigene Persönlichkeit.

Die Beschreibungen von Istanbul, den türkischen Bräuchen und dem Familienleben sind interessant und informativ. Poetische Wörter und Sätze haben die Szenen bildhaft vor meinen inneren Augen entstehen lassen. Die Atmosphäre der Stadt und auf den Märkten konnte ich regelrecht spüren. Auch die übrigen Schauplätze wie Bodrum, Berlin, Hamburg, Hannover und Thailand lernt man im Laufe der Geschichte kennen.
Es ist aber nicht nur Alevs Geschichte, auch ihre Familie spielt eine große Rolle, in der jeder sein eigenes Schicksal hat.

Alevs Geschichte, ihr Leben, ihre erste große Liebe, die niemals aufgehört hat, die permanente unterschwellige Sehnsucht nach Koray, das alles ergibt eine außergewöhnliche und intensive Liebesgeschichte, die mich berührt und mir wundervolle Lesestunden bereitet hat.
Ich kann das Buch nur empfehlen !

Veröffentlicht am 18.11.2017

Historischer Roman mit Spannung

Das Gold des Lombarden
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„Das Gold des Lombarden“ ist ein gut recherchierter historischer Roman, welcher der Beginn einer neuen Reihe der Autorin Petra Schier ist.

Die Handlung beginnt im August im Jahre 1423 in Köln. Aleydis ...

„Das Gold des Lombarden“ ist ein gut recherchierter historischer Roman, welcher der Beginn einer neuen Reihe der Autorin Petra Schier ist.

Die Handlung beginnt im August im Jahre 1423 in Köln. Aleydis de Bruinker ist mit dem Lombarden Nicolai Golatti glücklich verheiratet. Als dieses erhängt aufgefunden wird, sieht alles nach einem Selbstmord aus, aber Aleydis glaubt dies nicht und will, dass die Todesumstände näher untersucht werden. Dazu muß sie mit dem Gewaltrichter Vinzenz van Cleve – dessen Vater Nicolais größer Konkurrent war – zusammenarbeiten. Nach und nach kommen einige unangenehme Dinge über Nicolai ans Tageslicht…

Der Schreibstil von Petra Schier ist – wie auch schon bei der Adelina-Reihe – sehr angenehm, unkompliziert und flüssig zu lesen. Die vielfach verwendete wörtliche Rede macht alles sehr lebendig und auch authentisch, so dass man beim Lesen direkt in die Zeit und die Geschichte eintauchen kann.

Die Protagonistin Aleydis war mir von Anfang an sympathisch. Sie weiß, was sie will und kann sich ausgesprochen gut behaupten. Zugang zu Vinzenz zu finden, fand ich ein wenig schwieriger, aber letztendlich mochte ich ihn ebenso gerne wie Alesydis. Auch die Nebencharaktere werden detailreich beschrieben, so dass man ein gutes Bild von ihnen bekommt.

Der Perspektivwechsel zwischen Aleydis und Vinzenz sorgt dafür, dass man immer weiterlesen muss, da man immer wissen möchte, wie es in der anderen Perspektive weitergeht. Außerdem kann man sich dadurch gut in die Charaktere und deren Gefühlswelt hineinversetzen.

Zu Beginn des Buches findet man eine Karte der Umgebung, durch die man sich sehr gut orientieren kann. Der Dom, der Rhein, so weiß man, wo sich alles abspielt.
Auch das vorweggestellte Personenverzeichnis fand ich sehr hilfreich, da es man sich so einen guten Überblick über die Charaktere verschaffen konnte.

Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung für diesen gut recherchierten und spannenden Roman. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Cooles Abenteuer, gespenstisch und zum Gruseln

Johnny Sinclair - Beruf: Geisterjäger
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Mit „Johnny Sinclair – Beruf: Geisterjäger“ ist der Autorin Sabine Städing einen überzeugender Reihenauftakt zu iner coolen Jugendbuchserie für Leser ab 10 Jahren gelungen.

Johnny Sinclair ist zwölf ...

Mit „Johnny Sinclair – Beruf: Geisterjäger“ ist der Autorin Sabine Städing einen überzeugender Reihenauftakt zu iner coolen Jugendbuchserie für Leser ab 10 Jahren gelungen.

Johnny Sinclair ist zwölf Jahre alt und träumt davon Geisterjäger zu werden. Sein großes Vorbild ist John Sinclair. Er lebt zusammen mit seinem Kindermädchen Cècile auf einer schottischen Burg und dort gibt es natürlich auch Geister, die aber niemand außer Johnny sehen kann. Leider sind die Geister nicht ganz ungefährlich und Johnny muss dringend etwas unternehmen. Im Moor begegnet er dem sprechendem Totenschädel Erasmus von Rothenburg, der ihm mit seinen Erfahrungen im Kampf gegen die Geister hilfreich zur Seite steht.

Zu Beginn des Buches lernt man erst einmal Johnny kennen, dem erst nach und nach bewusst wird, was es bedeutet ein Geisterjäger zu sein. Bis es dann mit der Geisterjagd losgeht, hat man bestimmt schon ein Drittel des Buches gelesen.

Die Beschreibung der alten Burg und der Moorlandschaft sind schon irgendwie unheimlich, da kann man sich so richtig schön gruseln. Johnny, der von seinen Mitschülern und auch von seiner Nanny schon ein wenig kritisch angeschaut wird, da er Geister sieht, machte von Anfang an einen sehr sympathischen Eindruck. Er ist ein toller, mutiger, neugieriger und aufgeschlossener Protagonist und Erasmus, der sprechende Totenkopf, ist ein echter Knaller.


Die Gestaltung des Buches finde ich super. Die leuchtend gelbe Schrift, deren Farbe sich auf den Seitenrändern wiederfindet, das hat etwas ganz Besonderes und ist ein toller Eyecatcher im Buchregal.

Überhaupt ist die gesamte Gestaltung toll gemacht, erst eine Bildergalerie, die einen direkt in die richtige Stimmung versetzt und anschließend eine Spinne, die von oben auf die Seite hinabkrabbelt. Außerdem gibt es noch viele unheimliche Illustrationen im Buch, das ist einfach klasse gemacht. Die Seitenzahlen in den kleinen Häuschen zu „verstecken“, war ein nettes i-Tüpfelchen, das die gesamte Gestaltung wunderbar abgerundet hat.

Den Schreibstil fand ich durch die viele direkte Rede sehr lebendig. Gruselig und spannend ist das Buch eine tolle Lektüre für Kinder, die beim Lesen gerne einen Nervenkitzel verspüren. Neben unheimlichen und gespenstischen Begebenheiten gibt es auch viele humorvolle Stellen, so dass man ein wirklich abwechslungsreiches Leseerlebnis hat.

Ich habe das Buch mit meinen drei Kindern gelesen und hatte beim Lesen genauso viel Spaß wie meine Kids. Von uns gibt es eine Leseempfehlung für Kinder die Grusel und Spannung mögen und auch für erwachsene John Sinclair Fans. Auf den zweiten band sind wir schon sehr gespannt.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Fantasievolles Abenteuer mit Petronella Apfelmus

Petronella Apfelmus - Hexenbuch und Schnüffelnase
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„Petronella Apfelmus – Hexenbuch und Schnüffelnase“ ist der 5. Band der Petronella-Apfelmus-Reihe der Autorin Sabine Städing. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden und für diesen ist kein ...

„Petronella Apfelmus – Hexenbuch und Schnüffelnase“ ist der 5. Band der Petronella-Apfelmus-Reihe der Autorin Sabine Städing. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden und für diesen ist kein Wissen aus den vorherigen Bänden erforderlich.

Es ist Herbst und für Petronella, die Zwillinge Lea und Luis, den Hirschkäfer Lucius und die Apfelmännchen ist es Bastelzeit und sie ritzen gemeinsam lustige Fratzen in große Kürbisslaternen. Nachdem die Apfelmännchen auf unerklärliche Weise verschwunden sind, begeben sich Petronella und ihre Freunde auf die Suche. Dank Hund Bello - der bei ihnen zur Pflege ist - und seiner Spürnase kommen sie bald auf die richtige Fährte.

Die vielen detailreichen und liebevoll gestalteten Illustrationen von Sabine Büchner sind wieder einmal total gelungen und passend. Auch die geschwungenen Kapitelüberschriften sind ein toller Blickfand. Die Kapitel haben eine gute Länge zum Vorlesen und durch die recht große Schrift ist das Buch auch für ungeübte Leser optimal geeignet.

Die Thematik, der Bastelnachmittag passt wunderbar in die Jahreszeit. Ich fand es schön, wieviel die Kinder draußen unterwegs sind und auch, dass sie gemeinsam basteln. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, aber eine gewisse Spannung und Sorge kam beim Lesen schon auf, nachdem die Apfelmännchen verschwunden sind. Da konnten wir sehr gut mit Petronella, Luis und Lea mitfühlen.
Hexobine Höckerbein ist ja schon ein wenig gemein, hat uns aber auch zum Lachen gebracht.

Genau wie die vorherigen Bände von Petronella Apfelmus ist auch dieser wieder ganz zauberhaft, spannend und witzig zugleich, zum Lachen und mitzittern, ob alles gut geht.

Die Illustrationen und die Geschichte passen so schön zusammen, dass es einfach Spaß macht das Buch gemeinsam zu lesen und die Details auf den Bildern zu entdecken. Von uns gibt es für dieses schöne Leseerlebnis eine klare Leseempfehlung.

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