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Veröffentlicht am 30.05.2025

Spannend & amüsant

Marchfield Square
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„Marchfield Square“ ist das Krimidebüt der Autorin Nicola Whyte.

Die Handlung spielt in London, in dem vornehmen Wohnkomplex Marchfield Square. Die Vermieterin Celeste ist stets um die Sicherheit ihrer ...

„Marchfield Square“ ist das Krimidebüt der Autorin Nicola Whyte.

Die Handlung spielt in London, in dem vornehmen Wohnkomplex Marchfield Square. Die Vermieterin Celeste ist stets um die Sicherheit ihrer Mieter besorgt und beobachtet diese von ihrer Wohnung aus durch ein Fernglas. In einer ihrer Wohnungen hat sie eine Leiche gesichtet und hofft, dass diese bald gefunden wird. Bei dem Toten handelt es sich um Richard Glead, einem äußerst unsympathischen Zeitgenossen. Nachdem die Leiche entdeckt wird und die Polizei mit ihren Ermittlungen beginnt, geht es Celeste nicht schnell genug. Deswegen beauftragt sie zwei ihrer Mieter - Audrey und Lewis - mit weiteren Nachforschungen. Audrey ist Putzfrau und steckt voller Energie und Leben. Lewis ist Autor und ein sehr zurückhaltender Mensch.

Da es sich bei Marchfield Square um einen recht großen Wohnkomplex handelt, werden direkt auf den ersten Seiten eine ganze Menge Charaktere eingeführt. Noch vor Beginn der Handlung gibt es hilfreicher Weise eine Illustration des Gebäudes, in der eingezeichnet ist, wer wo wohnt. Dadurch konnte ich die Personen gut zuordnen und es viel mir leicht die Übersicht zu behalten.

Die Handlung wird in kurzen Kapiteln im stetigen Wechsel zwischen Audrey, Lewis und Celesete geschildert. Dadurch liest sich das Buch abwechslungsreich. Der Schreibstil ist lebendig, amüsant und macht einfach Spaß. Besonders die Dialoge zwischen Audrey und Lewis sind super, da musste ich immer wieder schmunzeln.
Die beiden sind sehr unterschiedlich, während Audrey sehr temperamentvoll und offen ist, fehlt es Lewis an Erfahrung im Umgang mit Menschen. Er ist einfach ein wenig unbeholfen, aber durchaus liebenswert.
Mir hat es großen Spaß gemacht den beiden bei ihren Ermittlungen zu folgen. Ihr Vorgehen ist durchdacht und sie erfahren eine Menge über Celestes Mieter, was ich so niemals hätte vorhersehen können. Schnell gibt es zahlreiche Verdächtige und die unterschiedlichsten Spuren. Das Ende war überraschend aber stimmig und passend.

Mich hat dieser humorvolle und spannende Cosy Crime mit britischem Charme bestens unterhalten, ich habe gerne mitgerätselt und ein weitere Fall mit den Protagonisten würde mich freuen.

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 29.05.2025

Ein Roadtrip durch Südeuropa

Tage wie Salzwasser
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„Tage wie Salzwasser“ ist das gelungene Romandebüt der in der Schweiz lebenden Autorin Sita Maria Frey.

Die schwangere Versicherungsmathematikerin Atlanta wartet auf ihren Freund Malte. Statt diesem erreicht ...

„Tage wie Salzwasser“ ist das gelungene Romandebüt der in der Schweiz lebenden Autorin Sita Maria Frey.

Die schwangere Versicherungsmathematikerin Atlanta wartet auf ihren Freund Malte. Statt diesem erreicht sie ein Anruf der Polizei. Malte hat sich das Leben genommen.
Enza arbeitet in einem Fahrradladen mit E-bikes und hat eine enge Verbindung zu ihrer Mutter. Diese ist unheilbar krank und will, dass ihre Tochter nach Noto an die sizilianische Ostküste reist, um dort ihre Verwandten kennenzulernen.
Noto ist auch einer der Orte, die Atlanta in Maltes Notizbuch findet und wo sie hofft eine Erklärung für Maltes Tod zu finden.
Eine Zufallsbegegnung zwischen Enza und Atlanta sorgt dafür, dass sich die beiden gemeinsam auf die Reise begeben.

Der Roman beginnt mit einem turbulenten Prolog, der mich direkt in die Handlung hinein katapultiert hat. Im Anschluß geht es fünf Monate zurück und wir reisen mit Atlanta und Enza quer durch Südeuropa. Dieser Trip der beiden Frauen, die sich gerade in einer emotionalen Ausnahmesituation befinden, liest sich einfach toll. Es ist eine aufwühlende Reise, in der sich die Protagonistinnen einander annähern, weiterentwickeln und wachsen.
Mit Atlanta und Enza hat die Autorin zwei sehr unterschiedlichen Protagonistinnen erschaffen, die mir beide sehr sympathisch waren. Auch die übrigen Charaktere, die sie während ihres Roadtrips kennenlernen, wirken authentisch und werden gut beschrieben.

Mit dem Epilog hat die Autorin ihren Roman gelungen abgerundet. Besser hätte sie ihn nicht schreiben können, der hat einfach perfekt gepasst.

Mir hat dieser Roman über das Leben, Abschied, Neuanfang, Liebe, Sehnsucht und Tod richtig gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke von Sita Maria Frey.

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Veröffentlicht am 25.05.2025

Ehrliche Einblicke

Sputnik
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„Sputnik“ ist nach „Der Apfelbaum“ und „Ada“ bereits der dritte Roman des Autors und Schauspielers Christian Berkel.

Der Autor schildert sein Leben aus der Ich-Perspektive und beginnt dabei mit den Erinnerungen ...

„Sputnik“ ist nach „Der Apfelbaum“ und „Ada“ bereits der dritte Roman des Autors und Schauspielers Christian Berkel.

Der Autor schildert sein Leben aus der Ich-Perspektive und beginnt dabei mit den Erinnerungen seiner Mutter, die zu seinen eigenen wurden.

Da es sich um eine Autobiografie des Autors handelt, möchte ich hier gar nicht viel zum Inhalt des Buches sagen. Viel Wesentlicher ist der Weg, der Schreibstil, die Art und Weise wie Christian Berkel den Spuren seines Lebens folgt und die Ereignisse um sich herum wahrnimmt und weitergibt.
Er fasst sein Leben gekonnt in Worte. Besser kann man Gefühle und Erfahrungen nicht greifbar machen.
Es ist aber nicht nur sein Leben und die Menschen, die um ihn herum sind, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte, das viele Leser so oder ähnlich ebenfalls erlebt haben und hier wiedererkennen können.

Der Schreibstil des Autors ist lebendig und mitreißend. Er beschreibt Gefühle, unangenehme Situationen und alles was das Leben mit sich bringt so, dass ich direkt den Eindruck bekommen habe ihn wirklich zu kennen.

Ich bin Christian Berkel gerne auf den Spuren seines Lebens gefolgt und bin gespannt auf sein nächstes Buch.

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Veröffentlicht am 25.05.2025

Eine Zeitreise – atmosphärisch & dicht

Nacht über Soho
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„Nacht über Soho“ ist ein spannender, historischer Kriminalroman der in Edinburgh lebenden Autorin Kate Atkinson.

Die Handlung beginnt 1926 im Londoner Stadtteil Holloway. Nellie Coker - die Königin von ...

„Nacht über Soho“ ist ein spannender, historischer Kriminalroman der in Edinburgh lebenden Autorin Kate Atkinson.

Die Handlung beginnt 1926 im Londoner Stadtteil Holloway. Nellie Coker - die Königin von Soho - wird aus dem Gefängnis entlassen. Sie führt erfolgreich mehrere Nachtclubs und hat sich damit nicht nur Freunde gemacht. Sie bekommt aus verschiedenen Richtungen Gegenwind, u.A. von Inspektor John Frobisher, der versucht das Verschwinden mehrerer junger Mädchen aufzuklären.

Der Schreibstil von Kate Atkinson ist ruhig, detailreich und atmosphärisch. Bereits nach den ersten Seiten war ich direkt in das London der 1920er Jahre eingetaucht. Der historische Flair kam direkt bei mir an.
Sowohl Nellie als auch die anderen Charaktere werden facettenreich beschrieben. Ich hatte eine gute Vorstellung von ihnen, dem Nachtleben in dem sie arbeiten und auch von den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Der Erste Weltkrieg ist noch nicht lange vorbei und seine Nachwirkungen sind spürbar. Die Autorin gibt einen interessanten Einblick hinter die schillernden Kulissen von Soho. So bunt und sorglos wie das Leben scheint, ist es dann oftmals doch nicht.

Die Entwicklung der Handlung sorgt ebenso für Spannung wie die der Charaktere. Mich haben die Verbindungen mehrfach überrascht und damit auch gefesselt.

Ich habe das Buch vor allem wegen seines nostalgischen Flairs und dem trockenem Humor von Kate Aktinson sehr gerne gelesen. Mit ihrem Nachwort - in dem die Autorin verrät, dass ihre Inspiration Kate Meyrick, die die Königin der Clublandschaft von Soho war - rundet sie Werk gelungen ab.

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Veröffentlicht am 25.05.2025

Auf Spurensuche

Zwei Leben
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„Zwei Leben: Hinter dem Schweigen“ ist ein erschütternder und spannender Familienroman der Autorin Astrid Korten.

Die Handlung beginnt im August 2013 mit der Beerdigung von Noras Großmutter Xanna.
Nora ...

„Zwei Leben: Hinter dem Schweigen“ ist ein erschütternder und spannender Familienroman der Autorin Astrid Korten.

Die Handlung beginnt im August 2013 mit der Beerdigung von Noras Großmutter Xanna.
Nora ist seit 10 Jahren mit ihrem Mann Thomas zusammen und die beiden sind seit 6 Monaten verheiratet. Sie haben einen gemeinsamen 8-jährigen Sohn - Oliver - und arbeiten in derselben Firma. Nun will Thomas einen Neuanfang und die Scheidung. Es ist ein Schock für Nora. Beim Ausräumen des Hauses findet sie auf dem Dachboden Hinweise auf ein ihr unbekanntes Leben ihrer Großmutter. Gemeinsam mit dem Journalisten Andreas Schwarz begibt sie sich auf Spurensuche….

Die Geschichte wird im Wechsel in der Gegenwart 2013 und in der Vergangenheit im Jahr 1941 erzählt. Dadurch lesen sich die Ereignisse abwechslungsreich und spannend.
Nora will mehr über das Leben von Xanna erfahren und reist mit dem Journalisten nach Belarus.

Der lebendige Schreibstil von Astrid Korten hat mich von Beginn an gefesselt. Allerdings sind die Ereignisse nicht immer leicht zu ertragen. Was Xanna erleben musste hat mich sehr berührt und erschreckt, auch wenn ich schon einige Bücher aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gelesen habe. An Einzelschicksalen erzählt, sind die damaligen Ereignisse nur sehr schwer zu ertragen.
Während Nora sich auf Spurensuche in die Vergangenheit begibt, findet sie auch zu sich selbst.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und ich konnte mit ihnen mitfühlen, sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit.

Die Handlung beruht auf wahren Begebenheiten und geht unter die Haut. Mich hat das Buch sehr berührt und ich hoffe, dass es von vielen gelesen wird, damit nichts in Vergessenheit gerät.

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