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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2018

Ein etwas anderer Superhelden-Roman

Karriere: Superheldin
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Wearing the Cape - Karriere: Superheldin ist der erste Teil einer neuen Superhelden-Reihe von Marion G. Harmon.

Hope, die Protagonistin, wird in einem Anschlag des Teatime-Anarchisten - dem Superschurken, ...

Wearing the Cape - Karriere: Superheldin ist der erste Teil einer neuen Superhelden-Reihe von Marion G. Harmon.

Hope, die Protagonistin, wird in einem Anschlag des Teatime-Anarchisten - dem Superschurken, verwickelt und erhält überraschend Superkräfte. Die Sentinels, Chicagos führendes Superhelden-Team lädt sie ein, sich ihnen anzuschließen.
Als Astra, dem Sidekick von Atlas beginnt sie ihr Training bei den Sentinels und muss sich entscheiden, ob sie lieber ein normales Leben führen will oder lieber als Vollzeitsuperheldin arbeiten will.

Karriere Superheldin verfügt über einen sehr flüssigen Schreibstil, sodass man beim Lesen gut voran kommt.
Ich fand die Idee mit den Superhelden und wie sie an ihre Kräfte kommen sehr originell und an sich hat mir das Buch auch gefallen.
Die Einsätze und Kämpfe waren sehr spannend und bildhaft geschildert.

Leider finde ich gibt es auch ein paar Schwachstellen.
Ich fand am Anfang ins Buch hineinzukommen sehr schwierig, nicht aufgrund des Schreibstiles, sondern weil gerade zu Beginn sehr viele Informationen auf einen einprasseln, sodass man manchmal nur schlecht folgen konnte.

Des Weiteren hatte ich das Gefühl, dass der rote Faden des Buches manchmal etwas aus den Augen verloren wurde. Der Teatime-Anarchist ist in diesem Band der Superschurke und ich fand, dass er bis auf einige Szenen und am Ende sehr in den Hintergrund rückte. Stattdessen folgten Bälle, Conventions etc., die die Handlung um den Anarchisten nicht wirklich voran gebracht haben.

Mit den Charakteren, und in diesem Buch sind es wirklich viele, die nur schwer auseinander zu halten sind, wurde ich nicht richtig warm. Sie blieben für mich alle sehr oberflächlich, sogar Hope.
Mir fehlte der Tiefgang. Allgemein fand ich, dass der Autor Emotionen nicht sehr gut rüberbringen konnte und mich auch in Hinblick auf eine bestimmte Handlung nicht überzeugen konnte.

Fazit: Ein an sich gutes Buch, mit spannenden Handlungen, aber auch einigen Schwachstellen.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Die verlorenen Schuhe

Die verlorenen Schuhe
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In dem Buch "Die verlorenen Schuhe" von Gina Mayer geht es um zwei junge Frauen, Wanda und Inge, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Inge ist die Tochter eines Gutsbesitzers. Wanda wurde von Deutschen ...

In dem Buch "Die verlorenen Schuhe" von Gina Mayer geht es um zwei junge Frauen, Wanda und Inge, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Inge ist die Tochter eines Gutsbesitzers. Wanda wurde von Deutschen entführt und landet als Zwangsarbeiterin auf dem Gutshof.
Als im Winter 1944 die Russen in Oberschlesien einrücken, müssen die beiden fliehen. Auf ihrem Weg in den Westen müssen sie viele Herausforderungen meistern. Dabei merken sie, dass sie es nur gemeinsam schaffen und beginnen sich zu vertrauen.

Da ich in letzter Zeit viele Bücher über den zweiten Weltkrieg gelesen hatte, meist aber über die Thematik Konzentrationslager, hat mich dieses Thema sehr interessiert. . Des Weiteren haben wir Verwandte in der Familie die ähnliches erlebt hatten und ich wollte etwas mehr dazu erfahren.

Es liest sich sehr gut und flüssig. An Spannung fehlt es diesem Buch auch nicht. Man möchte unbedingt wissen wie es mit Wanda und Inge weitergeht.
Die Charaktere waren sehr gelungenen, sie werden einem erst im Laufe des Buches sympathischer, fast so wie es Inge und Wanda ergeht, die sich am Anfang auch nicht grün sind.


Leider hat das Buch ein paar Schwachstellen. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, ist der Schreibstil sehr einfach gehalten, dadurch wirkt die Thematik sehr soft. Es wird eher an der Oberfläche gekratzt, als das wirklich Tiefgang entsteht.
Der Anfang der Flucht ist wirklich gut dargestellt. Doch zum Ende des Buches überschlagen sich ein bisschen die Ereignisse und das Ende kommt doch dann sehr rasch und plötzlich. Das hätte noch ausgebaut werden können.

Des Weiteren gab es viele Rückblicke in die Vergangenheit von Inge und Wanda. Dabei waren die Rückblicke von Wanda gelungener und hatten auch eher zum Gesamtbild des Buches gepasst, als die von Inge.
Auch wurden in diesen Rückblicken viele Dinge angeschnitten, auf die im weiteren Verlauf nicht weiter eingegangen wurde bzw, sie wurden nicht aufgeklärt.


SPOILER
Zu diesen angeschnittenen Handlungssträngen gehört z.B. Marek, über den man im Nachhinein nichts mehr hört oder auch Tadeusz, der Wanda ins Kino einlädt, wo sie dann von den Deutschen verschleppt wird. Man erfährt nicht. ob es sich bei ihm nun um einen Spitzel gehandelt hat, oder nicht.
Auch über den Verbleib der Eltern von Inge und Wanda wird nichts erzählt.

Des Weiteren gibt es im Buch ein Glossar, in dem Begriffe erklärt werden, die eigentlich jeder der Geschichtsunterricht hatte kennen sollte. Aber die polnischen Sätze, die zwischendurch im Buch auftauchen, werden nicht übersetzt.

Fazit: Ein guites Buch mit einer spannenden Thematik, das gut anfängt, aber am Ende etwas nachlässt.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Packend!

Auf der Suche nach Rebecca
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In diesem Roman geht es um Christopher und Rebecca, die sich im Alter von ungefähr 6 Jahren kennenlernen und von dem Zeitpunkt an unzertrennlich sind. Weder ihre Eltern, noch ein Verlobter können sie ...

In diesem Roman geht es um Christopher und Rebecca, die sich im Alter von ungefähr 6 Jahren kennenlernen und von dem Zeitpunkt an unzertrennlich sind. Weder ihre Eltern, noch ein Verlobter können sie voneinander trennen. Sie überwinden zusammen alles.
Doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer, denn auch ihre kleine Insel Jersey bleibt von den Geschehnissen des zweiten Weltkrieges nicht verschont. Rebecca wird im Zuge der NS-Herrschaft als Jüdin deportiert und Christopher setzt alles daran, sie zu retten. Er tritt der SS bei und beginnt in Auschwitz seine Suche nach Rebecca.
Er unternimmt alles menschenmögliche um sie zu finden.

Der von Eoin Dempsey geschaffene Roman fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. Jede freie Minute habe ich mit Lesen zugebracht. An Spannung fehlt es diesem Buch ganz sicher nicht, man bekommt richtig Herzklopfen.
Allerdings ist es auch nichts für schwache Nerven. Denn der Roman beginnt sogleich im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, wo man gleich auf den ersten Seiten mit den Grausamkeiten der Nazis konfrontiert wird. Der Autor verwendet dabei eine sehr anschauliche Sprache und schafft starke Bilder, die unter die Haut gehen.
Man fühlt sich direkt in das Geschehene hineinversetzt. Man leidet, zittert, hofft und zweifelt mit Christopher, einem wirklich starken Protagonisten, der unglaubliches auf sich nimmt, um die Liebe seines Lebens zu retten.

Auf der Suche nach Rebecca ist ein Roman der nachhallt, einen emotional mitnimmt, aber auch Hoffnung gibt.
Kurzum: einfach nur lesenswert!