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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2018

Abenteuerlich, unterhaltsam und orientalisch

Paheli
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Durch Zufall gelangt die zwölfjährige Farah in Besitz eines alten Brettspiels, als sie es gemeinsam mit ihren Freunden Alex und Essie aufbaut, springt ihr kleiner Bruder voller Vorfreude auf das Spielbrett ...

Durch Zufall gelangt die zwölfjährige Farah in Besitz eines alten Brettspiels, als sie es gemeinsam mit ihren Freunden Alex und Essie aufbaut, springt ihr kleiner Bruder voller Vorfreude auf das Spielbrett und verschwindet im Spiel. Farah und ihren Freunden bleibt keine andere Wahl, als ihm zu folgen und so landen sie in einer geheimnisvollen, orientalischen Stadt. Dort müssen sie nicht nur Ahmad finden, sondern auch drei Aufgaben lösen, um das Spiel zu gewinnen, denn nur dann können sie das Spiel wieder verlassen....

Paheli ist eine abenteuerliche und fantasievolle Geschichte mit orientalischem Flair. Inmitten von Sanddünen, Palästen und orientalischen Märkten versuchen die Freunde den kleinen Ahmad zu finden und stellen sich mutig den Herausforderungen des Spiels. Farah ist eine verantwortungsbewußte, kluge und besonnene Heldin, die anfangs alles daransetzt, ihren Bruder zu finden und darüber fast ihre Freunde vergisst, dabei können sie nur gemeinsam das Spiel besiegen, indem sie auf ihre unterschiedlichen Fertigkeiten vertrauen, das wird auch Farah bald klar.

Eine spannende, geheimnisvolle und unterhaltsame Geschichte mit sympathischen Figuren und gelungenem Setting mit viel Liebe zum Detail.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Emotionaler und berührender Roman

Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
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Die fünfzehnjährige June ist eine Einzelgängerin, die Beziehung zu ihrer älteren Schwester nicht mehr so eng wie früher, nur von ihrem Onkel Finn fühlt sie sich verstanden. Als dieser stirbt, bricht für ...

Die fünfzehnjährige June ist eine Einzelgängerin, die Beziehung zu ihrer älteren Schwester nicht mehr so eng wie früher, nur von ihrem Onkel Finn fühlt sie sich verstanden. Als dieser stirbt, bricht für June eine Welt zusammen.. Über seine Krankheit und seinen Freund hat Junes Familie kaum ein Wort gesprochent, aber nun nimmt Toby Kontakt zu ihr auf und konfrontiert sie mit der Wahrheit...

Carol Rifka Brunt erzählt die emotionale und berührende Geschichte einer Teenagerin, die die wichtigste Bezugsperson in ihrem Leben verliert. June durchlebt ein Wechselbad der Gefühle, zusätzlich lasten die totgeschwiegene Beziehung und Krankheit ihres Onkels auf ihr. Im Gegensatz zu ihrer Familie ist June jedoch offener und unvoreingenommener und freundet sich langsam mit Toby an, gegenseitig geben sie sich in ihrer Trauer Halt und schwelgen in Erinnerungen, die sie langsam über den Verlust hinwegtrösten.

Ein warmherziger, eindringlicher und authentischer Roman der leisen Töne und wahrhaftigen Momente und eine tief bewegende und zugleich hoffnungsvolle Geschichte, die noch lange nachwirkt.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Faszinierende Geschichte

Hier ist noch alles möglich
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Eine junge Frau wird als Nachtwächterin in einer Verpackungsfabrik eingestellt.. Die Fabrik steht vor der Schließung, viele Mitarbeiter bereits gegangen, doch die Frau geht gewissenhaft ihrer Aufgabe nach, ...

Eine junge Frau wird als Nachtwächterin in einer Verpackungsfabrik eingestellt.. Die Fabrik steht vor der Schließung, viele Mitarbeiter bereits gegangen, doch die Frau geht gewissenhaft ihrer Aufgabe nach, denn ein Wolf wurde auf dem Gelände gesehen. Abend für Abend macht sie ihren Rundgang und kontrolliert die Zäune, hebt sogar eine Fallgrube aus. Doch der Wolf taucht nicht auf. Gibt es ihn tatsächlich oder verrennt sie sich in der Suche?

Gianna Molinari erzählt die faszinierende Geschichte einer jungen Frau, die ihr Leben nach ihrem neuen Job ausrichtet. Sie wohnt in einem Teil der Fabrik, hält an der Existenz des Wolfs fest und verbringt ihren Urlaub mit ehemaligen Fabrikmitarbeitern. Ihre Vergangenheit ist rätselhaft, ihre Zukunft ungewiss. Die Suche nach dem Wolf wird zum Lebensinhalt, die Fabrik zum geschützen Ort. Nur selten drängt sich die Welt außerhalb des Zauns in ihr Bewußtsein und in die Gespräche unter den Mitarbeitern. wie das Phantombild einer Bankräuberin, das ihr so täuschend ähnlich sieht. Doch kann man seiner Wahrnehmung wirklich trauen und bedeutet die Tatsache, dass der Wolf auf den Überwachungsbildern nicht zu sehen ist, dann zwingend, dass er nicht existiert? Je intensiver die junge Frau sucht, desto mehr verschwimmen Realität und Einbildung.

Ein moderner und packender Roman über Grenzen, die räumlich vorgegebenen und die selbst gesetzten, nebulös, schnörkellos und sprachlich ausgefeilt.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Ungewöhnlich und spannend

Verfall - eine Odyssee
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Ein brutaler Serienmörder versetzt das Gerberviertel in Angst und Schrecken. Er tötet ohne erkennbares Motiv und hinterlässt keine Spuren. Hauptkommissar Hendrik Heller wird zu den Ermittlungen hinzugezogen, ...

Ein brutaler Serienmörder versetzt das Gerberviertel in Angst und Schrecken. Er tötet ohne erkennbares Motiv und hinterlässt keine Spuren. Hauptkommissar Hendrik Heller wird zu den Ermittlungen hinzugezogen, denn er kennt sich im Gerberviertel gut aus, hat den Bezirk jedoch gemieden, seitdem er dort brutal zusammengeschlagen wurde. Fieberhaft begibt er sich auf die Suche nach dem Täter, wodurch die Erinnerungen an den Überfall allmählich zurückkommen und ihm wird klar, dass ihn der Mörder schon längst im Visier hat...

Verfall ist kein Kriminalroman im klassischen Sinne, sondern das Psychogramm eines traumatisierten Ermittlers und das Porträt eines geschichtsträchtigen Stadtviertels, das zunehmend verkommt. Inmitten von Gewalt, Verwahrlosung und Baufälligkeit begibt sich Hendrik Heller auf Spurensuche und findet nicht nur Hinweise auf den Täter, sondern auch Zugang zu verdrängten Erinnerungen.
Die Geschichte ist gut konstruiert und das Geschehen und die Figuren authentisch, aber Bernd Jooß versteht es ausgezeichnet, den Leser zu verunsichern. Mit scheinbar beiläufigen Bemerkungen und kleinen Details schürt er das Misstrauen gegenüber seiner Hauptfigur, bis der Leser sich fragt, ob die Ereignisse nun wirklich oder wahnhaft sind.

Ein spannender und mysteriöser Kriminalroman und zugleich die Geschichte eines schleichenden Verfalls - düster, überraschend und fesselnd bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Tolles und unterhaltsames Buch für junge Leser

Unendlich mal unendlich mal mehr
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Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Von der unendlichen Zahl Pi wird ihr allerdings übel, sie fürchtet sich vor Wasser und kann nicht auf Gullydeckel treten, ...

Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Von der unendlichen Zahl Pi wird ihr allerdings übel, sie fürchtet sich vor Wasser und kann nicht auf Gullydeckel treten, denn Petra hat Zwangsgedanken. Nach einem Gespräch beim PP-Dienst muss sie sich langsam ihren Ängsten stellen, dabei gäbe es viel wichtigere Dinge. Ihr Freund Chris stottert und wirft gerne mal mit Dingen und ihre Freundin Melika wartet sehnsüchtig auf Nachricht von ihrem Bruder. Und dann wäre da noch der Propellerjunge aus dem Schwimmbad, wegen dem Pia sich sogar eine Schwimmbrille kauft...

Ingrid O. Volden hat ein unterhaltsames und wunberbar feinfuhliges Buch über Freundschaft und erste Liebe geschrieben. Petra ist eine liebenswert unperfekte Protagonistin, die sich tapfer ihren Ängsten stellt, auch wenn sie anfangs die Notwendigkeit nicht sieht. Über ihre Gefühle für den Propellerjungen vergisst sie fast ihre Freunde, aber sie lernt aus ihren Fehlern und setzt sich für ihre Freunde ein.

Eine kurzweilige und berührende Geschichte, die zeigt, dass eine Verhaltensauffälligkeit nicht unbedingt ein Makel sein muss, sondern durchaus als Besonderheit gesehen werden kann.