Spannende Idee mit toller orientalischer Atmosphäre…
Der SternenstaubdiebDas Cover und der Farbschnitt sehen wirklich wunderschön und zugleich interessant aus. Zumindest hat es mich neugierig gemacht und es passt auch wirklich gut zu dieser Geschichte.
Loulie ist die Mitternachtshändlerin ...
Das Cover und der Farbschnitt sehen wirklich wunderschön und zugleich interessant aus. Zumindest hat es mich neugierig gemacht und es passt auch wirklich gut zu dieser Geschichte.
Loulie ist die Mitternachtshändlerin und sucht mit ihrem geheimen Dschinn nach magischen Relikten von Dschinn, um diese auf dem Nachtmarkt zu verkaufen. Als der Sultan das mitbekommt, schickt er sie aus, eine verschollene magische Lampe für ihn zu suchen. Loulie bliebt nichts anderes übrig als sich auf den Weg zu machen, doch hat sie Beschützer an ihrer Seite. Werden sie ihr Ziel erreichen?
Loulie mochte ich eigentlich von Anfang an. Sie ist recht selbstbewusst, zumindest in Begleitung ihres Dschinns und sie weiß, was sie will und was sie nicht will. Loulie ist insgesamt mutig unaufhörlich stark. Sie beschützt alles, was ihr wichtig ist, doch muss sie lernen, immer genau hinzusehen und niemandem blind zu vertrauen. Ich fand Loulie in ihrer Art nachvollziehbar.
Mazen konnte ich erst nicht richtig greifen, aber aus meiner Sicht macht er in der Geschichte noch die größte Entwicklung durch. Anfänglich empfand ich ihn als den überbehüteten Sohn, der sich dann aber auf eine Reise begeben muss, die ihn persönlich herausgefordert hat und an der er gewachsen ist. Auch Mazen fand ich nachvollziehbar und in seinen Reaktionen durchaus authentisch.
Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Jede Figur hatte ein eigenes Ziel bzw. eine eigene Motivation. Trotzdem haben mich gerade am Anfang die vielen Personen oder vielmehr Namen etwas verwirrt.
Die Handlung fand ich insgesamt okay. Es gab viele kleinere und größere Konflikte und überraschende Wendungen. Die Idee der Geschichte war wirklich toll, aber leider habe ich jede Menge Längen empfunden, die sich in recht ausufernden Beschreibungen der Welt gezeigt haben. Natürlich ist es mir wichtig, eine neue Welt gut kennenzulernen, um das große Ganze zu verstehen, doch in diesem Fall hat es häufig jede Spannung aus der Geschichte genommen. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet und auch das Ende hat ich insgesamt abgeholt.
Der Schreibstil war insgesamt gut. Es hat sich in der Gesamtschau flüssig gelesen, jedoch fand ich es zum Teil etwas abstrakt. Gerade in den sehr ausführlichen Beschreibungen der Settings und der Atmosphäre habe ich das Lesen zum Teil als anstrengend empfunden, auch wenn es wortgewaltig war und mir gerade das Orientalische gefallen hat. Die Darstellung der emotionalen Ebene konnte mich auch nicht ganz überzeugen. Leider konnte ich keinerlei Bindung zu den Figuren aufbauen, was mich mehr an die Geschichte gefesselt hätte. Auf jeden Fall hätte die Figur Loulie das Potenzial dafür gehabt. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack.
Von mir erhält dieses Buch trotzdem eine Kaufempfehlung, weil Loulie als Figur interessant ist, weil die Idee der Geschichte wirklich toll ist und weil mir die orientalische Atmosphäre gefallen hat. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber an, weil die Geschichte für meinen Geschmack einige Längen hatte. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil ich leider zu keiner Figur eine Bindung aufbauen konnte.
Vielen Dank an Chelsea Abdullah und den Klett-Cotta-Verlag für diese Geschichte.