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Veröffentlicht am 17.04.2020

Ende im Gelände

London Dark: Die ersten Fälle des Scotland Yard - Folge 03
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Cluskey überlebt seinen Abstecher in die Drogenhöhle mit schweren Verletzungen und braucht vier Monate, um wieder halbwegs auf die Beine zu kommen. Doch schon ist er in die nächste Sache verwickelt. Eine ...

Cluskey überlebt seinen Abstecher in die Drogenhöhle mit schweren Verletzungen und braucht vier Monate, um wieder halbwegs auf die Beine zu kommen. Doch schon ist er in die nächste Sache verwickelt. Eine orientalische Schönheit spricht ihn bei einem Spaziergang an, outet sich als seine Retterin und hinterlässt kryptische Andeutungen. Noch in derselben Nacht wird Cluskey von seinem ehemaligen Kollegen Winterhorn gebeten, ihn zu einem schrecklichen Tatort zu begleiten, der wirkt, als wäre dort ein Ritual vollzogen worden. Ihm kommt ein Verdacht: Können seine seltsame Begegnung mit der exotischen Frau und diese Tat zusammenhängen?

Das war's für mich endgültig mit dieser Serie. So recht spannend, wie sich meine Zusammenfassung liest, ist es keineswegs, im Gegenteil. Mal davon abgesehen, dass diese "Fälle" immer an völlig unpassender Stelle enden - nein, keine Cliffhanger, einfach mal nur die letzten fünf Minuten von CD 2 auf diesen Teil gepackt, was gleich mal gar keinen Sinn ergibt. Dann stellt sich Cluskey mittlerweile als unerträglich arroganter, unfähiger Typ heraus, der nichts, aber auch gar nichts aus dem lernt, was ihm bisher geschehen ist, aber alle bewundern ihn für seine Klugheit und Cleverness. Nein, er ist wirklich, wirklich ein dummer Mann, den ich niemals in irgendeiner Polizeitruppe haben wollte, wenn ich was zu sagen hätte. Und für mich ist mit dieser Folge die Serie beendet.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Bayview Four

ONE OF US IS LYING
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Fünf Leute werden in der High School zum Nachsitzen verdonnert. Vier von ihnen kommen lebend davon, einer nicht. Was ist passiert?

Als bei Addy, Nate, Bronwyn, Cooper und Simon verbotenerweise Handys ...

Fünf Leute werden in der High School zum Nachsitzen verdonnert. Vier von ihnen kommen lebend davon, einer nicht. Was ist passiert?

Als bei Addy, Nate, Bronwyn, Cooper und Simon verbotenerweise Handys im Unterricht gefunden werden, müssen sie nachsitzen. Durch einen Autounfall auf dem Schulhof wird der Aufsichtslehrer abgelenkt und während er draußen ist, um die Sache zu erklären, erleidet Simon einen allergischen Anfall. Dieser ist so stark, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus stirbt. Anfangs wird es als tragisches Unglück betrachtet, doch als sich herausstellt, dass Simon in seinem Blog über die vier anderen jeweils etwas Enthüllendes und Peinliches schreiben wollte, geraten die vier anderen unter Mordverdacht. Und plötzlich sind sie Außenseiter in ihrer Schule, denn jeder hat(te) etwas zu verbergen.

Trotz all der verwendeten Klischees (der Megasportler, die Intelligente, der Bad Boy und die kleine Prinzessin) mochte ich den Aufbau des Buches. Nach einer Weile machten alle eine Entwicklung durch, die den eindimensionalen Protagonisten etwas mehr Fleisch auf die Rippen verpasste. Was mich wirklich von Anfang bis Ende störte, war die Unfähigkeit der Polizei und offensichtlich auch aller Anwälte. Allein mir als Laien wären auf Anhieb mindestens drei weitere Szenarien eingefallen, wie das Ganze hätte ablaufen können (mit einem Twist, den ich nicht erwartet hatte, ist schlussendlich auch eines davon eingetroffen), doch sowohl die Ermittler als auch die Rechtsbeistände der Familien schienen einen Tunnelblick zu haben. Machte die Sache für die vier natürlich unangenehmer, aber ob sie dadurch realistischer wurde, ist (hoffentlich) fraglich. Ein bisschen arg viel Happy End am Ende brachte die Geschichte dann wieder in Richtung Disney, aber wie gesagt: Eigentlich mochte ich die Story und ich werde wohl auch die nächsten Bücher der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 14.04.2020

Massaker

London Dark: Die ersten Fälle des Scotland Yard - Folge 01
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Cluskey und das neue Team des Scotland Yard sind noch immer auf der Suche nach demjenigen, der hinter den Anschlägen auf den Hochadel steckt. Während Graham nur knapp einer Feuerhölle entkommt, weil ihn ...

Cluskey und das neue Team des Scotland Yard sind noch immer auf der Suche nach demjenigen, der hinter den Anschlägen auf den Hochadel steckt. Während Graham nur knapp einer Feuerhölle entkommt, weil ihn sein junger Kollege Winterfeld rettet, geht jemand um und vernichtet Beweise. Nach dem Attentat mit dem Feuer überfällt derjenige auch Cluskeys arabischen Freund, der wahrscheinlich jemandem auf die Spur gekommen ist. Alles deutet auf ein Mitglied des Hochadels, der auch noch versucht, sich durch Flucht zu entziehen, doch dann stolpert Cluskey über die Lösung des Falls ...

... und zwar buchstäblich. In diesem Teil ging mir der ach so helle Constable ernsthaft auf die Nerven. Er übersieht die offensichtlichsten Dinge, jagt wie ein Bluthund einer Wurst hinterher, die ihm verlockend vor die Nase gehalten wird und stellt sich dermaßen dumm an, indem er nicht nur einmal, nein zweimal kurz hintereinander Alleingänge unternimmt - selbstverständlich unbewaffnet. Macht man ja so, ganz besonders, wenn man sich in die Höhle des Löwens traut. Seine permanente Selbstüberschätzung ging mir so sehr auf die Nerven, dass ich zum Schluss schon beinahe wünschte, seine Gegner würden Erfolg haben. Da jedoch an dieser Stelle das Hörbuch schon wieder abrupt endet, bin ich nahezu gezwungen, mir das nächste auch noch anzutun. Sollte es dann jedoch nicht mal wenigstens mit diesem Fall zum Ende kommen, ist das mein persönliches Ende mit der Serie. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 14.04.2020

Der Drahtzieher

London Dark: Die ersten Fälle des Scotland Yard - Folge 02
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Cluskey und das neue Team des Scotland Yard sind noch immer auf der Suche nach demjenigen, der hinter den Anschlägen auf den Hochadel steckt. Während Graham nur knapp einer Feuerhölle entkommt, weil ihn ...

Cluskey und das neue Team des Scotland Yard sind noch immer auf der Suche nach demjenigen, der hinter den Anschlägen auf den Hochadel steckt. Während Graham nur knapp einer Feuerhölle entkommt, weil ihn sein junger Kollege Winterfeld rettet, geht jemand um und vernichtet Beweise. Nach dem Attentat mit dem Feuer überfällt derjenige auch Cluskeys arabischen Freund, der wahrscheinlich jemandem auf die Spur gekommen ist. Alles deutet auf ein Mitglied des Hochadels, der auch noch versucht, sich durch Flucht zu entziehen, doch dann stolpert Cluskey über die Lösung des Falls ...

... und zwar buchstäblich. In diesem Teil ging mir der ach so helle Constable ernsthaft auf die Nerven. Er übersieht die offensichtlichsten Dinge, jagt wie ein Bluthund einer Wurst hinterher, die ihm verlockend vor die Nase gehalten wird und stellt sich dermaßen dumm an, indem er nicht nur einmal, nein zweimal kurz hintereinander Alleingänge unternimmt - selbstverständlich unbewaffnet. Macht man ja so, ganz besonders, wenn man sich in die Höhle des Löwens traut. Seine permanente Selbstüberschätzung ging mir so sehr auf die Nerven, dass ich zum Schluss schon beinahe wünschte, seine Gegner würden Erfolg haben. Da jedoch an dieser Stelle das Hörbuch schon wieder abrupt endet, bin ich nahezu gezwungen, mir das nächste auch noch anzutun. Sollte es dann jedoch nicht mal wenigstens mit diesem Fall zum Ende kommen, ist das mein persönliches Ende mit der Serie. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 12.04.2020

Killer-Kids

Blutgott
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Ein paar Jugendliche bringen in einem ICE eine junge Frau um. Ein anderer tötet einen Jungen und lässt ihn in einer Telefonzelle liegen. Wieder andere schließen sich zusammen und killen auf offener Straße ...

Ein paar Jugendliche bringen in einem ICE eine junge Frau um. Ein anderer tötet einen Jungen und lässt ihn in einer Telefonzelle liegen. Wieder andere schließen sich zusammen und killen auf offener Straße mehrere Fußgänger. Alle Morde passieren in unterschiedlichen Städten und doch haben sie alle etwas gemeinsam: Sie wurden von Jugendlichen, eigentlich Kindern begangen, die noch keine 14 und von daher nicht strafmündig sind. Die Polizei erkennt, dass dahinter jemand steht, der sie im Internet aufhetzt, jemand, der sich Blutgott nennt.

Achtung, könnte Spoiler enthalten!

Okay, was war das? Ich möchte mich gar nicht so sehr darüber echauffieren, wenn genüsslich irgendwelche Kinder auf brutalste Art morden. Dass gerade pubertierende Jungs und Mädchen grausam sein können, ist wohl bekannt. Aber der Rest! Was für eine Ansammlung völlig blödsinniger Aktionen. Es heißt "ein Clara Vidalis Thriller". Die Frau agierte die meiste Zeit dümmlich in der Gegend herumstehend, als Stichwortgeber oder Bewunderer ihres Mannes (oh, zu dem komme ich gleich) und ansonsten als jemand, der ein schlechtes Bauchgefühl hat. Manchmal dachte ich mir, dass sie doch einfach mal einen Arzt aufsuchen sollte, so viel Bauchgrummeln ist schon krankhaft. Auch nur Ansätze intelligenter Ermittlungsmethoden sind ihr scheinbar fremd, dafür kann sie sich mehrmals denken, dass man ja keine Kinder bekommen kann, wenn man nicht verheiratet ist. (Ach. War mir so gar nicht bewusst, dass das eine Voraussetzung fürs Kindermachen ist - ich dachte, es reicht, wenn sich ein Mann und eine Frau ganz doll liebhaben oder das Bienchen-Blümchen-Prinzip wäre ausreichend, aber was weiß ich schon?)

Dann der großartige Profiler, best buddy von Ressler und Douglas (ja, Namedropping funktioniert hier super). Über 400 Seiten habe ich darauf gewartet, dass er endlich mal seinen Job erledigt. Ein einziges Mal profiled. Aber hallo, warum sollte er? Stattdessen referiert er endlos über die Gefahr von Thrombose oder hakt das "Handbuch der Serienkiller" ab. Check. Von allen Polizisten gefiel mir der schießwütige SEK-ler noch am besten, und das sagt bei meiner Pazifismus-Grundhaltung einiges aus.

Aber wir sind leider noch nicht fertig. Dass von der Polizei ein minderjähriges Mädchen in Gefahr bracht wird - geschenkt. Aber dass man ihr einen hollywoodreifen Film dreht und der Oberguru nicht misstrauisch wird, obwohl er sonst allwissend ist, ist noch nicht mal das Hohlste. Das ist der Schluss, der - so denke ich - alle meine Top-5 der hohlsten Enden aller Zeiten toppt. Ein ganzes Kommando SEK-ler ÜBERSEHEN einen Nebenraum, den es zu durchsuchen gibt? Selten so gelacht. Oder dass Notärzte nicht erkennen, wenn jemand halbtot oder eben nicht ist ... Schätze mal, das jahre/jahrzehntelange Medizinstudium ist wohl für die Katz.

Ähnlich ist es mit dem Buch. Für die Katz. Verschwendete Lebenszeit.